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Dresdner Nachrichten : 11.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-11
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1882
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8r. «» - SMs » IN di« ^ die sozil ««hrlich, b«ss« gewahrt al» der Herr S» («wnnische Bewegung.) Liebknecht sch« „Verfolgen Sie uns weiter und nehme Heine: Alles was Vorredner sagte, sei. Parte, ichmeezlicke Ding« erfahren habe, n» durch ,hr« Auflehnung lediglich sei ... entschieden siir soziale Verbesserungen. aber wenn die Lozialderno- kraten so fortfahren und den unwissenden 'Volksmasten solch« Dinge Vorreden, so vertreten sie deren Heil gewiß nickt. (Bravo.) Adg. 8oau»d«flj «I« LL.r»dnuw 1« «. (kr sei >«- igunae» Liebknecht'« gegenüber. tbeilt die lleberzeugung, daß rozialistengesetz rin politischer Hehler sei, da vielmehr auf dem , des gemeinen Recht« Zustände zu schassen gewesen wären, Abg. Ackermann das S Boden um den Ausschreitungen der Parteien vorzubeugen. t! aposlropbirt die Rede Liebknecht'« mit kernigen und überzeugenden Worten. Wenn Liebknecht der Regierung und der Gesetzgebung die Schuld beimißt, so erinnere er daran, daß vor wie nach dem Erlaß de« SozialisteMietzeü in tollster Weis« die Agitation be trieben worden ist. «oll etwa angesichts derselben der «taat die Hände in den Lcbooß legen? Wenn gesagt wird, das Gesetz habe das Hebel schlimmer geinacht, so habe dies zwar etwas für sich. Aber das Nebel ist schon vor Erlaß des Gesetzes vorhanden gee wesen, ivo sich die staatlichen Gewalten doch fragen mußte», was zu gescheben habe. Wen» da« rotbe Gespenst der Empörung durch die -Straßen zieht und da« Elend zum.Herrscher wird, wird da vielleicht es Jemand glauben, wenn Liebknecht sagt, daran bin ick unschuldig ? Liebknecht liabe blos den Zweck im Auge beliaiten. init seiner Rede nach Außen zu wirken, er (Redners hoffe jedoch, daß diese tendenziösen Ausfälle ohne Wirkung bleiben. Ter Regierung aber erwachse die Pflicht, Alle« aufzubietcn, die Familie und die Kirche gegen die Gefahren zu schützen, die von dieser Leite ihr droben. Die Erklärung de« Herr» Staatsniinisters ist bereits in gestriger Nummer mitgctheilt worden. Bei dem Postulate für die Gendar nierieanstait und Grenzpolizeistation kommt Abg. Frentag aus die Haussuchungen zu sprechen, deren Bornahine irr den wenigsten Hätten auf gesetzlichem Wege gebandliabt werde. Ten Ausgesuchten »ollte auch das Recht zustehen, gegebenenfalls Bescheinigungen über erfolglose Haussuchungen beanspruchen zu dürfen. Abg. Bebel eilirt eine Reihe selbst erlebter Hätte von Ueberschreitungen in dieser Beziehung. Zu Kap. 54, die Polizeidirektion zu Tresden betr., schildert Abg. Bebel einige Dutzend Beispiele von Ausschreitungen, welche sich die hiesigen Polizeiorganc, namentlich der Polizei- konuuinar Paul batten am Abende des 10. November aus dein Altniarlt ;u schulden konimen lassen. Abg. Döblinger brachte de» bereits erwähnten Antrag aus Herbeiführung einer anderweiten Rege lung der Perbältniffe bei der Verwaltung der Dresdner Sicherheit« polizci bebuss Entlastung des Etats ein. Abg. Ackermann gebt aus de» Umstand näher ei», daß seire» der Deputation der Ltadt Tresden ein höherer Beitrag als 90,>»0 Mark erwartet werde und 'vriä»l sein Befremden über diese Hoffnung aus. daß die Stadt freiwillig über ihre für alle Zeit eingegangcnen Verpflichtungen hinaus mehr be zahlen. sollte. Ttaatsminister v. Rostitz wendet sich gegen die Aus- 'übrungen Bebel s, welche lediglich als ein gesuchtes Ergebuiß einer von Bebel nach jenem Wablabende veranstalteten Engnote z» be Nachte» und nur sehr zweifelhaftem Werth zu belegen seien. Alles, das Bebel erzählt, glaube er nicht. Am wenigsten halte er Bebel für berechtigt, zu klagen. Tie getroffenen Maßregeln feien durchaus zweckmäßig und am Platze gewesen und den Kommissar Paul kenne er nur als einen gewissenhaften, mutlibeseelten Beamten. Alle die grauslichen Geschichten von Augenausstechen re. haben sich als un wahr erwiesen. Man begreife nicht, daß keiner der Betroffenen den Beschwerdeweg betreten. Wenn man bedenkt, daß sich seil 1878 die Sozialdemokratie vollständig auf revolutionären Boden gestellt bat. so sei es ganz richtig, wenn die Regierung die strengsten Vor- kehrungen trink. Hieran» bewilligte die Kammer ohne weitere Debatte die uimmtlichen Positionen des Etats einstimmig. - Landtag. Die 2. Kammer trat gestern in die Vor- hcratlnmg über den Ankauf und llmban der alten Palaiskaserne am Kaiser Wilhelm Platz in Neustadt-Dresden für Rechnung der F»»- inobilien - Brandoersicherungsanslalt. Tie mangclbaslen Zustände und die räumliche Beschränktheit der dermaligen in der kleinen Schießgasse gelegenen Geschäftsräume der Anstalt lasten den Besitz geeigneter und auch sicherer Gcichästslokaliläten als dringend notb- > wendig erscheine». Das Finanzministerium will die Palaiskaserne mit Hinter u. Rebengehäiideii >ür verkaufen. Man will das Parterre uns die I. Etage zn Geschäftszwecken, die 2. Etage einstweilen zu Miethwolinimgeii mit einem Aufwand von I25,0«»OM. umbauen. Abg. May spricht leine Verwunderung aus, daß sich nach so kurzer Zeit schon die jetzigen Räume als nicht ausreichend erweisen sollten. Der Kaufpreis iür die Palais Kaserne sei übrigens viel zu niedrig bemessen: der i» der Rähe besindliche Gaslhos zu den s Palm-weigeu r. B. sei für 160.000 Mark gekauft und die Kaserne repräientire enttckieden den doppelten Werth. Staalsminister v. Rostitz betont, daß der Tla.at bisher der Anstalt die Räumlichkeiten ohne Entgelt gcliefeit bal. Dem >ei nun abgeholfen, da die Anstalt jetzt Mittel g inig besitzt. Es erscheine demnach nur gerechtfertigt, wenn seiten > es Ministeriums ein nicht zn hoher Kaufpreis gefordert würde. Tie Kammer verwies das Dekret an die Finanz-Deputation. Ein vein Abg. Philipp angeregter, sehr zweckmäßiger Gesetzentwurf, einige Zusatzbestimmungen zn dem Gesetz über das Verfahren iir Horst- und Heldrügesachen und die Aushebung der Schonzeit der Krälieu gelangte an die Gesetzgebungs -"Deputation. — Tie Erste Kammer genchinigte gestern den Gesetzentwurf über vorläufige Gnindbuchseinträgc bei Grundstückszuiammenleguugen > Re». Senatsvrösident Degner» nach der Vorlage. Das Gesuch des Gemeind mnstundes zu Blasewitz u. Gen. »in Erlaß gesetzlicher Bestimmungen, wonach der Besivwechlel im Gcundbuche nicht vor Belicht-,»mg der Kaussloslen und Trlstastengeiälle eingetragen wer den dai'Mieß die Kammer leider nist sich beruhen. Tie Deputation «Rei. v Sck'önberg-Mockritz» ging den en au«, daß Gesättslstnter- zi'iuipgc:! Vorkommen mögen, da« aber der in deir >og. Boritadt- dörsern Tresdens, wie z. B. Blaiewitz. Strießen, Loichwitz, vor alkein und unangeinM LordS zeigten sich, wie fast alle Engländer, als enragirtc Freu«»« des Porzellan«. Vorher war g«st»m dle Gesandtschaft ln, Königl. historischen Museum geivefe», ivoseldft st« vom Herm Director Büttner geführt nmrde. — Der 200-jährige Geburistag Friede. BöttigerS, de« Er finder» de» Porzellans, ward am Sonnabend in seiner Ekdurtsstadt Schlei) festlich begangen. Dabei ward am Rathhan» eine von der iönigl. Sächs. Porzello ete künftlc- foinmkiide häuflgc kehr rc»ck>iicoen E ? Wechsel im ui'.dbest'g durch »eine öftere Wieder- i Domen . ...... ... Porzellan-Manufaktur in Meißen ge . risch ausgeführte Porzellan-Votivtafel angebracht. Man »mhte die Tafel da anbringen, weil da« Geburtshaus nickt mehr mit absoluter Gewißheit bezeichnet werden konnte. — Militärisch«». Das schon erwähnte Tragen von Eigenthumssachen au« feinerem Stoff von Seiten der Unteroffiziere und Mannschaften der Truppen der i. Fnfanterie-Brigad« Rr. 45 kört nicht schon von jetzt an plötzlich auf, rS dürfen vielmehr der gleichen gegenwärtig vorhandene Stücke vis zur diesjährigen Ent lastung der Reserven vollends ausgetragen werden. Rur die ge stickten Rummem re. auf den Schulterklappen sind bereits ver bannt. eü dürfen aber an deren Stelle in Tuch ausgeschlagene der- glcichen, gefälligerer Ha».o». auch fernerhin getragen werde». Von obigem Zeirpnnkte ab »lüsten indeß sowohl die Uniformröcke wie auch die Mäntel aus Eommistuch und probemäßig gearbeitet fein, wie auch Eigenttiumslielnie re., Seitengewehre, Leibriemen und Säbeltroddel, sobald dieselben nicbt der Probe entfprechr», ferner hin nicht »lehr zu tragen sind. Eine Ausnahme hierin sott es auch für Einjährig-Freiwillige :c. nicht gehen. — Wie man sich gestern hier erzählte, sott in unserer Nach- barstadt Pirna die Tnpbuskrankheit nicht unerheblich »in sich greifen. — Die Sckaelach- und Diphtheritic Krankheiten haben in P irna unter den Kindern in den letzten Tagen noch größere Aus breitung gefunden. Tic unteren Klanen der Volksschulen, auch die Schule u» Kgl. Seminar, mit Ausschluß der 1. Kl., und sogar die Spielschule der Tischerstiftung find geschlossen worden. Sehr schwer ist die Hamilie deü stellvertretenden Standesbeamten Bär betroffen worden durch oen binnen wenigen Tagen erfolgten Tod von vier Kindern Die Herren Schornsteinfegrrmeister Weidtner und Tele graphist Schwarz büßten jeder zwei Kinder ein. Man ist natürlich »cbr niedergeschlagen über dieie traurigen Verhältnisse. — Ter Verein D r e Sdner Ga st wirthe" veranstaltete am Mittwoch Abend in Meinhold'ü Säle» feinen 2. Hnmilienabend der Saison. Die Belbeiligung war ungemein zahlreich. Unter den Gästen halten sich auch Ver treter des Hamburger und BautznerGastivirthvereiiis eingefunden, und die Gegenwart der Herren Arr-Hee im chinesischen Rationaltostüm eriveckte das lebhafleste Hnkeresse. Die Kapelle des Schützenrcgimenls tMusikdirektor Werner) führte mit aewobntcr Prneisioii das Eoneert aus, worauf Herr Vottand die Mitglieder. Ehrengäste und Vertreter der Presse iir herzlicher Ansprache begrüßte. Ten Mittelpunkt des seingewählten Programms bildeten eine Reihe hübscher dramatisch-musikalischer Darstellungen, von denen ein von Hräulein Sichert vorgetragencr Soloscherz „Er lomiitt ', eine komisch- »»»ikaUiche Parodie das „Mailüsteri' durch Hrn. Hischer und ins besondere ein komisches Terzelt „Die Feuerwehr", von den Herren Holder, Hitcher und Lauritz ausgefübrt, stürmische Heiterkeit hervor- riesen. Ein gcinütbliches Täincven schloß den in jeder Beziehung gelungenen Festabend. (Gleichzeitig feierte in dem angrenzenden kleinen Saale innerhatt» des log. Mittwochclubs Herr Tberposi setrctär Hanse mil Gattin sein silbernes Ehejubiläum, bei dem nicht minder den Hreudcn Terpsichorcns gehuldigt »uv dabei auch die „alte Weibermühle" in wirknngsvoller reizender Weise zur Darstellung gebracht wurde. - Hin den diesjährige» erste» Hebetermin »l. Avril) der B r audk a s s cubeil r ä g e wird ein Dritttbeii bei der Ablheilung der Gebäudeversicherung erlassen und nur ein Pfennig van jeder Beitrags Einheit erhoben. Bei der 'Abtbeilnng der freiwilligen Ver sicherung »iiidel eine Herabsetzung nicht statt. -- Reckt übel tam vorgestern Abend am Rcn-lädter Nc'arlt eine Daine, die eben im Begriff war den Pferdebahnwagen zu besteigen, insofern weg, als sie mit dem Mageninhalt eines anderen Fabr- gastes buchstäblich überschüttet wurde. Hn der Schlot flraße entstand gestern Racbmiitag ein Desekl an der W a »»c r l e 11 u n g. Ein Kelter lies liierbei voll Wasier, so daß er ansgepumvl werden mußte, und auch ans der Sttaßen- vbersläche trat das ausgehende Wasser zu Tage. Turcl» die Notlüge Absperrung der Rohrleitung wurde den Bewohner» der gedachten Straße der Wanerznslilß^entzogcii. — A t I g. D resd n e r H n n d w e r lerv e r e i n. Ten Be- niülmngen des Vereinsvorslandes war es gelungen, den rülnnlichst belaiinten Anikareisenden Hosratl» Gerhard RobOs zu einem Vor trag zu gewinnen, dessen Hubalt schon in diele» Blättern besprochen wurde. Rach dessen mil großein Beifall belohnten Schluß beant wortete Redner in liebenswürdigster, lnimoristi'chcr 'Weise einige j auf den Vortrag Bezug habende Hragelasleneinlagei!. Der .Herr! Vorsitzende gab der Hreudc Ausdruck, einen so gefüllten Saal vor! sich z» »eben, als Beweis, daß der ivoüi oft mit Recht gcscbmäüte Hiidisscrentismus des .Handwerkers wcichl, wenn Vorträge und Vor sübrungen eigener und besouderer 'Art ttuu geboten werde». Der Vereinsschristtülner konnte heute wieder de» Beitritt von neuen Mitgliedern und eine große Zahl Anmeldungen verkünden. 0. — Ein Besuch der H utsormcnfabri k von M a r K erber hier (Hnlkenstraie 1 '!>. Es war eine >el»r intcressanie Stunde welche Referent in diesem Etablissement verbrachte. Es mag wohl! viele Leute gebe», welche über den Begrin „Hutsormeu" sich nicht! recht klar sind, daß aber zur ausschiießiichcu Herstellung dieses Ar ! tikelö eine dcrarttg g>oße und in maschineller Beziehung wirklich! slaunencnegend cingericl'lele Habril bei uns eiiiiirt, n'ird Viaircher! nicht al'nen. Die Halrik beschüsligt sich^inil Anfertigung von Hut j formen und Matrizen u Strolmüten. Hi!z ui'd Seidenliiiteu für M) Vttsonm an der der vtolmrister der Nicht KrögiS, wie grftl Schnciderinnuug, Herr zerr Bann, er- rrister schienen^var. ,, cineü Rencontre« mit dem verstorbenen Kohlen- I. >k g«nrrn trnhümlich bemerkt ist, sondern Starke. .. W mehrivöcheirllicher Pause subr gestemMittag der erste Kett«nschlepp«r, Rr. 14, dem Anschein nach ein ganz neues Habrzerig. »nt drer angebängien Kähnen durch die drei Dresdner ^brücken stromauf. Durch daü ganze Eldthal herrschte grstmr frühlingsglclchcS Wetter. — Da« Gnindstück am Rcustädter Markt, in welchem die Re stauration von L- Aster befindlich, geht mit dein I. April in den Bestd der Herren Heinrich «. Hrahnert über, welche ihre Druckerei in daisclbe verlegen, daü bisher innegehabte Grundstück aber auch für ihr Geschäft behalten. — Der 12jährige Sohn,des Küserü Sonntag aus Schlanzschwltz ÜÜ legenen SchivetaerTeiche e»naebrochen und «onntag z^. heraus, daß er dann init Hilfe einer Frau noch lebend an'S Land gebracht werde» konnte. — Hn den» Bankgeschäft von Ketzsclier u. Sndrae in Pirna wollte dieser Tage ein Bäckermeister auSHrciberg rinen anscheinend von. einer altrenommirtrn Dresdner Firma gezogenen Wechsel ver täuten. Da die genannten Geschäftsinhaber sich indrtten in Folge unvottstäiidlger Unterschrift über die Echtheit des Dokumentr« bei einem benachbarten Kaufmann Erkundigung einziehen wollte», zog e« der Bäckermeister vor, ichnell die Flucht zu ergreifen. Er ward sofort verfolgt und beim „Gasthof zum Stern" erwischt, woraus ,r der Behörde zugeführt ward. Unter Denen, die den Adorfer Brandkalamitosen Unter stützungen zusließen laste», hat flch in edelster Weise der dortige Tliierarzt Herr Paul Bloß hervoraetha». Er brachte am Dienstag Abend au« seinen eigenen Mitteln in Beträgen von 8, 10 und mehr Mark über 500 Mark an die geschädigte» Familien zur Vertheilung. - Der vorgestern kurz gemeldete Brand in M »lau hat in Summa l t Häuser zerstört und !!I Familien obdachlos gemacht. Er brach Abends I I Ubr in dem zum Wohnhaus« des Stellmacherb Aug. Reiber in. der Mittelgaste gehörigen Stallgehäude aus. Ebc »och Lärm in den Straßen entstand, waren schon mehrere Häuser von den Flamme» ergriffen und man konnte ihrem furchtbaren Wciterschreiten nur dadurch hindernd in den Weg treten, daß man zwei Häuser, das des Schuhmacher Pommer und daS alte Eantorcl- gebäude, »iederriß. Gegen 1 Uhr lagen 5 Häuser in Asche und man glaubte des Feuers Herr geworden zu fern, da loderte dasselbe nochmals aus und dehnte sich nun nach Osten hin auS. wiederum eine Reihe von Gebäude» vernichtend. Rochmalü griff man, um das Feuer eiiizudämmen, zum Riederreißeu cineü der Frau vrnv. Hopf gehörigen HanseS. Gegen 0 Uhr Morgens endlich hatten die Flammen ihr letztes Opfer, das Hauö deSFabrikantenRätzer, vernichtet. — Auf dem Bahnhof Hägers^ün verunglückte dieser Tage ein Arbeiter Rameus Tröltzsch tödtlich. Ter Unglückliche sollte am Sonntag mit seiner Braut aufgeboten werden. — Hn der Mütter'schen Holzschleiferei am Tenselüstein bei Lant c r ist am 0. d. M. der Tämpsungvkestel unter heftiger Deto nation und mit Zertrünniiening des Maschinenhauses in die Luft geflogen. Beschädigt wurde Niemand. Leim Amtsgericht Bischofswerda ist ein etwas wässriger Prozeß im Finne. Der Klager licißt Teich, der Beklagte ebenfalls Teich, der Litisdennneiat (eine dritte Person, welcher der Streit angekündigt worden» führt den Namen Teich, daü Streitobjekt ist die Ufcrmauer eines Teiches. Wahrscheinlich infolge eines Schlaganfalles verun- r'atz »ür Verlune aus einzelne» Hinterriebungs »alle!» biete»» dür'te. Auch ist nickt Au»'gabe der Gesetzgebung, sur! Erscheinungen vonibeigebendeu Wörtlichen Ei'arakterv allgemein! g'ltige Bestiinmnngen zu trenen. Oberbürgermeister l)r. StttbcW eoniiattrr, daß die von den Petenten geschilderten Ersa>»rungen nicht blos von Landgemeinden, sondern auch von Sladtgemeiiiden, ins , besondere in Tresden, gemacht worden und. 'Angesichts der über- j handncbmenken schiviildeiliasten Vertäuie erscheine ilnn eine gesetz - licke Regelung aüerdiiigs ivstnschensivertl». Trotz alledem blieb es Hein« Allen. Tie Pel.non Obendorsers zu Reu bin bei Halsbrücke - uni Erlaß eines Gesetzes, wonach Kirchen. Armen- und Schul ! aulagen lekiguck, nach dem Einkommen zu erbeben sind, ließ die Kammer au» »ich beruhen, La dieselbe m allgemein gefaßt, derselben außerdem ge'etzi Bestimmungen entgegeustelien. Als unzulässig wurden erachtet die Petition der Hebamme Raub inRenstadt bei Leipzig, da die! Beschemiguiig der Amü!»rnngen gänzlich nnlerlasicn worden ist: die! Petition des Gittsbe'itzerS Nitzime in GerSdon bezüglich einer Wegcangelegenbcit, »veil neue Tliatiachen nickt angesührt ivorden! sind: das Gesuch der Louise Meyer in Niedersedlitz, den Verkauf > von Bildern, und die Petition Panniers in Werdau, Prozeß gegen den StantssisknS bete., beide wegen Hncomvctenz der Stände, und 'chiießilch die Petition des Gutsbesitzers Teller in Kleinböbla wegen Gewährung einer Beihilfe zum Umbau feuergefabrlichcr Gebäude,! da Petent die Ministerialiiistairz nicht angeniscn hat. - 'Aeg. Ricoler Tharandt bat i»i der 2. .Kammer den Antrag cingebunK, die Regieumg zn eriuckien, die täglichen Verössentlichun-i gen von W etlerlgrte n in der „Leipziger Zeitung" in Erwä- > gnng zn ziehen. — Aus dem letzten Bgllfeue Sr. Errette»»; des Herrn Kriegs-! ministers v. Habriee erregte der neue Kommandeur des Husaren- Regiments Kronvnnz v, n Preu»'cu, Herr Oberiiteuluant v. Uslar- Gleichen, ziemliche Ausmerisamkeit. Ter bisherige Kommandant der Militnr-Reit»ck»»le mar vor Kurzem durch den General Walther! in seinen neuen Wirkungskreis eingewiesen und dem Löizierscorv«! in Grimma vorgestclN norden. Ans dem v. Fabriee'scbcn Ballfeite zeigte er sich zum ersten Riale in seiner neuen Huiarenunisorm, die, blau mit Silbe» borden, dem »allelsesten Reiter iebr gut stand. Mit »lnein Regiincul Konimandenr »varen 8 sehr flotte Hu>arcnosnzierc ran Eirimma Iieriibergekomineu, die sich sämintlick» sehr lebkast am Tanze betheiligteu. Hüre Sck»uld ,var es wenigstens nicht, wem» eine nicht unbeträchtliche Zahl der vielen reizenden tanzlustigen - Batterscketnungen die halbe Tanzkart« unbeschrieben behielten. i »inen und Herren, ans Holz, Meta», :e. und li gt nnn die Pointe darin, die in diesen» Zweige bisher allein maßgehenden Franzosen hezügl. der ge»ch»»!acknott>!i Horm zn erreichen, re»p. sic zn überflü geln" Herr Kertzer zeigie uns die von ihm »clh»! entivorsenen Mo delle für nächste WmteOaiion und wollen Sachverständige heliaup- ten, daß Derartiges in seinem Gci'chmnck lstslier >» Deutschland vcr- geisticl» gesucht wurde. Man war immer der Ansicht, das Entwerfen und Herausgcben eigener Modelle sei ein spezielles 'Monopol Pa riser Putzmacherinnen »., wie denn auch Pariser Häuser stets uire Hüte als Modelle zu hohen Preisen hier ahs'etzten. Herr Kerber be schäftigt jetzt auch rücbtige Hutinacher, welche über die von ihm ent worfenen Holzsormeu Hüte nrl»eiten, in jeder Beziehung ousgezeicb- net, geschmackvoll, neu und zum größten Tlieil originelle HaconS, welche ielir gut kleiden und ans jedem Dam entövsiben und Manncs- hauvtc gut sitzen. Ma»» erstaunte chua ühcr die reiche Kollektion von Kinderl'itten, eine Spezialität, in welcher lstslier immer Mangel hezügl. guter kleidsgmcr Kindersormeu n»ar. Dem strel'iamen Herrn Hahrikaiit Kerl'cr ist zu ivim'chcn, daß der Erfolg seinen Müllen und Kosten entsprechend sein niöge. — Aus dem im KnushanS hefindlichen 'Hapan- und Ehina- waaren-Geichnst schlugen gestern früh in der2.Stunde die bellen H l a m m e n heraus. Einige dnznkommende Passanten zertrümmerten deshalh die Ladenthür, um das Li»sct»wcrk immer zu beginnen. 'Außer Waarenvorrätben sind auch die Geschäftsbücher verbrannt. Der Militär verein „Sächsische Grenadiere", dessen erstes Stislniiqsfest im Zeptbr^v. H. durch den Bestich von ca. 00 Herren aelive» und inaotiven Ossiziereir der Grenavierbrigadc aus gezeichnet wurde, hält heute (Sonnabend) Abend im „Tivoli" seinen ersten Hamilienabend ab. (Lielic Fnserat). Tein Vernehmen nach beabsichtigt man an rompetenter Stelle, das S t ad t w a ld s ch l o ß ck, c n - Rcitanrant noch im Laufe dieses Monats dem Besuche der hierorts garuisonircndcn Militär ' Personen wieder freizugcbc». — Hn einem Hanse auf der Nordstraßc störte in vorvcrgan- > aener Nackt eine drin Trunk ergebene, in T o bsucbt verfallene Handarbcitcrssra» durch Geschrei, Zerschlagen der Fenster und an derer Gegenstände die Nachtruhe nicht unerheblich. Die tobsüchtige i wurde später durch Emsperruug unschädlich gemacht und gestern' durch Beamte dem Kranlenliauic zugesülirt. ^ — Am d. hatten fick die zahlreichen Schüler des weit-! bekannten hiesigen Lehrers der Zusckncidckunjt. Herrn Schncidcr- ineister W. Emmeri cki, In Braun'S Hotel zu Ball und Tafel ver einigt, um ihren Lehrer besonder- zu ehren. EI nahmen gegen glückte gestern 'Abend 9 Ubr durch einen Sturz über eine Schleuhc der Bahnmeister Vulpniü ans Großschwcidnitz bci Löbau, wenige Minuten von seiner 'Wohnung entfernt. Dem braven Manne wird sein Silberhochzeitslag zum Begräbnihtage werde». - Von der Eiuigteit »nd de»» Wohlthätigkeitssinn der auf der Grenzstalio» V v i t c r s re u t!> stationirtcn Kgl. sächi. Zoll-, Eisenbahn- und Polizei-, sowie K.K. österr. Zollbeamten zeugt ein neuerdings dort vorgekoinmencr Fall. Dem aus dem dasigen Balmliose seil Eröstnnng der voigtländischen Linie bedienstetcn, in sehr ärmlichen 2ür!»äll»issen befindlichen Hilssnachtwächtcr B. war nach jahrelangem Kranfenlager die Frau, Mutter von 8 Kinder», verstorben und mangelte cs deshalb sehr an den uöthigen Mitteln zur Beerdigung. Schnell entschlossen sainmelten die inmmtlichen verschiedenen Benmlen und Bediensteten der Grenzstation unter sich »nd war das Resultat derselben ein solches, daß damit nicht nur die Beerdigungskosten vollständig gedeckt, sondern auch »och dem B. ein kleiner Ilebericliuß ausgehändigt werden konnte. Hn Nt ügcl n bei Oi'chatz war die Freude über die durch beide .Kammern erfolgte Genehmigung der Sekundärbahnlinie Döbel» Mügeln Oschatz >o g>oß, daß man dein Vertreter deS Wahl kreises im Landtage, Abg. Prüscr, bei seiner Ankunft die Pferde auüspaniile, um ibn selbst in die Stadt zu fahren. Aus Müllen St. Niklas haben in den letzten Tagen wie derum > Personen die Reise nach Amerika nngetretcn. Aus dem Heschei'schen Schistsbanplatz in Eovitz hat am Mittwoch 'Abend der erst '.Ojälirige Scl'ifssbauer Htekmann aus Protzschivitz beim Zersägen eines großen Balkens durch Zusammen bruch des eiserne»' Sägebockv so schwere Berletznngcn erhalten, daß der Tod ans der Steile erfolgte. Hn Leipzig sind die am 2.2. Januar c begonnenen juristi schen Kaiididatenprüsungen beendigt worden. ES batten sich hierzu il Studireiide gemeldet, von denen einer die I. Eensnr, sechs die II., zehn die NI., fünfzehn die 111. und neun den Repuls erhielten. - Landgrri ch t. Zu einer netten Sorte von „Grundstücks besitzern" gehört Hobann Trangott Zschropke auü der Niedcrlößnitz, ciii wege»i'Betrugs und Unterschlagung vor die IV. Straskainincr verwtei'ener Agent und Pserdcl'ändlcr. Er brachte cS nämlich, ob ivolil bei ibm nickt selten Schmalhans Küchenmeister zu sein scheint und ec sich zur Beseitigung dcr Mammonscbbc u. A. auch dic Fingcr an guverlrnulc» Geldern verbrannt hatte, fertig, Grundstücke zu er werben »nd sich dann, ehe dieselben unter den Hammer kamen, durch eine regelmäßige Plünderuiigsmethode zu bereichen,. Der Gesängilißkaiididnt ist noch jetzt Besitzer je eines Hausgrundstückcs in Obmpaar und 'Meißen, die beide demnächst zur 'Versteigerung gelangen werden und nur noch wenig von „niet- und nagelfest aufzuiveiscn haben, denn mit einem wahren Biciienfleiße war er darauf bedacht, in erster Linie Fensterläden auözuhüngc», 'Nutz- und Zierbäiune, sowie Sträuchcr auszugrabcn und zn vcrwcrthen, so daß man schon aus dem rattenkahlcn Aeußercn die Fürsorge des „Besitzers" sür seinen Geldbeutel ersehen kann. Ganz ähnlich ver fuhr Zschropke init einem Grundstück in Laucnstein, in dessen Besitz er arls betrügerischem Wege gelangt war, nachdem er die biSberlgen Eigenthümer durch die unwahre Angabe, er habe sein HauS am 22. Dcccmber 1881 an einen Eigarrenhändler verkauft und werde demnächst 20M Nit. ausgczahlt bekommen rc., zur Abtretung be wogen hatte. Das uvn dem Angeklagten beobachtete Sustem der Plünderung gab dem Vertreter der Kgl. Staatsanwaltschaft, Herrn Vicariatsrath Lusst. Veranlassung zu einem entsprechenden Vorhalt und die Ausflucht Zichropkc'S, man könne sich ja sein HauS rin« rickien wie »um wolle, läßt an Naivität nichts zu wünschen übrig. Neben dem erwähnten Betrug ist Z. noch beschuldigt, einen Betrag von 29 Mk. «Kirchen- und Schulanlagen) für seinen Unterhalt ver wendet z» haben, anstatt das Geld der Bestimmung gemäß an die Stenerbeliöide »bzuliefern. Der Angeklagte bot seine Schlauheit vergeblich aus, um sich zu entlasten, Venn er wurde nach beiden Richtungen der 'Anklage für schuldig erachtet und demgemäß zu l Fahr 2 Monaten Gcsaiigniß und 2 Fahren Elircnrechtsverlust vernnlieilt. Der Mobelvolirer Ernst HuliuS Manih fristete seine Existenz in neucstcr Zeit bis zu dem Tage seiner Verhaftung fast ausschließlich auf Kosten seiner Omarticracbcr und LogiSkollcgcn. und zwar init gleiclier Virtuosität als Betrüger und Dieb. Fn einer langen Reibe von Fällen und unter falschen Angaben Uber Ramm »nv Verhältnisse suchte und fand der Angeklagte Quartiere, um dieselben nach eine»» oder mehreren Tagen heimlich zu verlassen, nachdem er sich satt gegessen und getrunken hatte. Allein damit be gnügte sich der Schwindler noch nicht, denn er benutzte gleichzeitig jede Gelegenheit, sich von seinen WirtbSlenten oder Loäivkolleacn Sachen initzunelmicn. Fn erster Linie hatte der Angeklagte sein Augeninerl aus die Wegnahme von Geld gerichtet, doch nahm er auc^ mit Uhren lind Kleidungsstücken sürlicb und ließ seinen O gelüsten auch dann noch freien Lauf, wenn dle >lnt«r<
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