Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-11
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vr«a«» INS. ,1»« KL» 7 1 in Vlartenftn »»«N«»rel» oi-nUItO»N< ,«»„ «««».. dun» 7 Hart 7ö Vige «,,mm >0 s «ufl»«, 27000 «miyi. tzttr »ik«üik«abk«I»aeklid-r>«»« «Äertpik «acht sich »t» SicdacU»» »ich» ««rdiiidit^. ««»««e» fiir"uni »«h««n »ni DI» >iw»,c»n>»>urc»ur v.i>»«I«»» "" » «»«I«»! - «u—l» l - D.— » G««!'!- »»«»»«>,»! ». «au«, ^ «örli»: - «,». «t»a in Maadtburg; — 2. B«»< t V». »-,<<»».. — »i,1n«,uich>>mdur- TagebkalL für Uolitik, Llttierhaltunz, Geschäftsverkehr. LörfenberW, Fremdenliste. L7. i,n>N «-»«» «.«MI»,», 1 «lichm. »,U»> »NE«,,»»«,,. tt«'«stt»««t»ird,. Sn «!«> »adl »«- an 7So-iirnI«S«n: «r. »!>,».' saßc -Ir LL>. A--i>m.»Ulj». — Di« »initialliAc >P<III-<N« k«(le« I - Ei:>d»i»ndl SV PijX. Ein« G.nainü's»«'»a» «ichil- Ersin me» der Initial« wird nicht ,«,«»««. Autwiüichc tlunanttN-Auslrag« von luidclanii^n .r^.E» in>«r»rn «ik nur ,k»r» Pl»„>»««r««»»« 2aNlnn>,durch jicltiinarltu od<r ch^N, "ijui-inng. ttchl Llidt« t»it«n I Pi), tztti-ialr lür n. )> 0I«<>I«> ttnvinirr oder >l»^ tinri^Htluad« 25 Lr'isLdoZen uvä 25 vouvsrts. »lnrtt,ol»»s Z'ornint. mit »onogrammen <2 beliodigo Nuobalado», vspsedluncrons vorpaolct i» vinoni ologanton Oarton, l ülaih. — (inror Sortimont dostokt aus :N2 versah jockonon Klono-rrammon. jf Hwilsclrutlorstrasso^. ÜLkxvU 8ÜImv,VVil8ck,ufi,.-rstruk«o^ «od« ä«r 8»pI>I»»»tr«n»». ^ kue ^' L MMMM. unLppLt lireiL. V'! W Ispisserie-Msnufgvtur Uro»»«!«». 1<r,»I«r^»n««r 5Ir. ». I. un«I II., K I ß U >,.<,« .„n ^ ompttolilt doiu »-«tvliliultiß:, I« I.ngvi- D ^ IIl1llI?l«!l!l1 s1e§LQ(sr1keLt6r-u.Il3.sk6H-^Lräeroh6 ö ^ i:, ^« niiki r <>«>». K^i. Off. iinu^, s«,. ii«.^«u uml »»«,«,«. D «eiebo uVu8n-iIiI, fti rmvrkunnt hillitz'»teu Breison, in tzl kV«n«««n, t,,»« II „»«->,!»!««»»«,»ni«»rA»r>t<'I«»i»I,«>v. ^ HÜ! slimmtlv-lion Inin'ssorio-Fitilc.In. MI deul'chen Reiche nicht zuzu« . Die Abgg. Kopp widert, daß dar- -Ministerimn ernstlich bestrebt sei. den Baiern ihre! Emftibiung dev Tabaks,nonopo!-. i . .- o., -- «rciicil die Regierung hcstlgst ^ Rechte zu erhalten, dabei müffe man aber auch objectiv mit vollerIstimme», wird mit o:r gegen 13 Llimmcn an.,e»onn'ien wegen AuSUeterung der u-.brvnreä>t< nach Berlin und mangelnder Bundcütrcue »u Werte geben. Ter Antrag Scheid, den -tdnig zu! i c n. Tie 'Abgeoronelcii »abmen gencui die (Lrbolmna der Bertretungvencrgie der Ba.ernrechte an. Der .^inanzmiinftcr er-! bitten, die Bevollmächtigten im Bundeorati.e zu beauitragen der l Petrole„msteuc?an. eie^rnoming ver , Wittenmg vom lv. Februar-. Baromrtcr nach lüskar Bösold. «allsir. u. lAddk. e. u^n AuSsiältcn für den I I. Februar: Zunelimende Bewölkung, wärmer, -ß-> Nr. 42. !^-Mi°..,ri.^n« MM^eia^^.-«^..N^ -tMPtr.U ' zunächst noch trocken. Soilnaveiw, 11. Ftvruar Berannvarrlicher Ncdacleur sllr Politisches vr. Emil Biere, in Lreadc» Bankerotte über Bankerotte! Der Börsenbericht wird zur Leichenschau. Aus einer ganzen Anzahl deutscher und österreichischer Städte kommen Nachrichten über den Zusammenbruch dieses oder jenes Bankhauses» über das Verschwinden oder den Selbstmord des einen oder anderen Banguiers. Niemals fehlt das schmückende Bei wort „allgemein geachtet". In der Thal waren sic es auch: sie würden es auch noch heute sein ohne den unheimlichen Börsenkrach in Frankreich. DaS Donncrgepolter von der Seine findet in Deutsch land seinen traurigen Nachhall in den Verwünschungen, welche in Berlin, Frankfurt, Wien, Prag, .Hannover, Oonabrück, Augsburg rc. von Tausenden von Privatleuten gegen die Banlhausinhaber aus- gestoßen werden, die mit ihrem Einsturz auch die Ersparnisse des Publikums verschütten. Bald haben jene Geschälte ihre Liundschast (Monte! ist der gelehrt angestrichene Vörsenansdruck dafür) zum Börscnspicl in Frankreich verleitet, bald sind sie mit ihrem eigenen Vermögen dicke ins Zeug gegangen, mitunter haben sic gewissenlos die ihnen anvcrtranten Depositen des Publikums zum Wettspiel an der Börse benutzt. Das Finale ist dann überall das gleiche: schwere Verluste, unwiedcreinbringliche Einbußen, oft völliger Ruin der Be schädigten, wilde Klagen, Verwünschungen, Reueausbrüche, hier und da ein Selbstmord. Dann wächst Gras darüber und nach einiger Zeit kann das Ding von Neuem losgehen. Oder sollte eS diesmal nicht anders kommen? Tie Massenhastigkeit der Vermögenseinbußen, die Höhe der Verluste und die Allgegcnwart der Katastrophen zeigen freilich diesmal, wie viel auch in Deutschland ganz direkt an der Börse spekulirt worden ist. Niemand hatte vorher davon eine Ahnung, erst am Tage des Gerichts kam diese internationale Spekulations- Verbrüderung an den Tag. Einzelne Zistern, die auS Frankreich be kannt werden, lasten erschreckende Blicke in dieses Treiben an der Börse thun. Das Nebel würde noch weit größeren Umfang an- nchnien, wenn nicht die großen Gcldmächte sog. Snndikatskammern gebildet und mit reichlichen Vorschüssen ausgcslattct hatten, um mit diesen Millionen über die schlimmsten Zeiten hinwcgzuhelfen. Da rüber entwirft die „Köln. Ztg." folgende erbauliche Schilderung: Von den HO Pariser amtlichen Wechselngenten waren 27 gc- nöthigt, zur Snndikatölaste ihre Zuflucht zu nehmen, um ihren Verpflichtungen Nachkommen zu können. Die höchste Summe, die ein einziger Wechsclagent verlor, betrug I!) Millionenein anderer, besten Kunden säst sämmtlich Geistliche waren, verlor 10 Millionen Moreau, der Sundikuü der Wechselagenten, verlor!) Millionen, kann den Verlust aber tragen, da er 25 bis 30 Millionen besitzt. Einige Wechsclagenten kamen mit geringerer Einbuße davon einer verlor imr 100,000 Fr. und andere büßten gar nichts ein. Unter denjenigen Spekulanten, die große Verluste hatten, befindet sich auch der Gra Ehambord, der 5 Millionen einbüßte. Die aristokratischen Bewoh ner des Faubourgs St. Gcrmain wurden besonders schwer heim gesucht. Einige derselben verloren ihr ganzes Vermögen, und cs wurden ihnen die Möbel gepfändet, weil sie ihre Miethe nicht be zahlen tonnten. Ander« waren genöthigt, ihre Pferde, Wagen und Diamanten zu verkaufen, um ihre gewöhnlichen < nicht ihre Börsen-) Schulden bezahlen zu können. Die hohe Geistlichkeit und die LrdcnS- geiellschasten verlieren so großartige Summen, daß die klerikal-legi- nmistische Partei rum großen Tbeile als finanziell ruinirt gilt und deshalb in Zukunft noch eine unbedeutendere Rolle spielen wird. Diesen riesigen Verlusten stehen natürlich ebenso enorme Ge winnstc gegenüber, welche einzelne glückliche Spieler, die zur rechten Zeit in die Baissepartci übcrgcgangen sind, einbeinisten. Der Führer der Baisse, der Fabrikant Leboop, strich an einem Tage 31 Milt. Differenzen ein. Der Fluch von Hunderttausenden klebt an diesem „Verdienste"! Sind das nicht Zustände, daß der Staat, sozusagen, mit beiden Beinen hineinspringen möchte? Die katholische Kirche ist gewiß auf lange Zeit und gründlich von der Verquickung mit dem Börsenschwindel geheilt. Statt sich des biblischen Vorbildt! zu erinnern, da der erhabene Stifter der Religion die Goldwechsler mit der Geißel aus dem Tempel hinausjagte — schon vor 19 Fahr Hunderten florirtc in Jerusalem diese Aufdringlichkeit der Finanz- männcr — unterstützte die durch wohlfeile Redensarten verblendete Kirche daS sündhafte Treiben. Die Bontoux'schc Geneial-Unionbaii! kündigte in ihrem Prospekte als Zweck der Gesellschaft an: Die Kapitalien der Katholiken zu einem mächtigen Hebel um zuformen und zu vereinigen: ... tue Finanzgeschäfte der Bisthümer, der Gemeinden, des Klerus, der Mission und der Privatleute zu centralisiren: ... den Bisthüinern, Körperschaften, Gemeinwesen und den katholischen Stiftungen einen weise berechneten Kredit zu gänglich zu machen und ihnen die so oft mangelnde finanzielle Unterstützung zu bietendurch ihren (der „Union") Einfluß ihre Beziehungen und ihre Fachkcnntniste zu Bildung und Entwickelung von Stiftungen (Oeuvres) beizutragen, die als nützlich und gesund erkannt sind. An dieser groben Leimruthe blieben selbst die geriebenen Jesuiten kleben. Sie wußten sogar den Papst zu täuschen. Es verdient Anerkennung, daß Papst Leo Xlll. jetzt, seitdem ihm die Augen über daS Spiel, das man mit ihm getrieben, geöffnet sind, in sittlichem Ekel die 100,000 Francs zurückschickt, die ihm Bontoux bei Gründung seiner Bank als Petcrspfennig eingesendet hatte. Die weit ärmere evangelische Kirche hat glücklicher Weise keinerlei Einbußen zu beklagen. Schon die Verwaltung resp. Controls ihres Stiftungsvermögens durch die Staatsgewalt und die Kirchengemeinden d. k. das Laienelement schützt sie vor dem Betreten deS schlüpfrigen MarmorbodenS der Börsensäle. Wenn aber daS Börsenspiel hoffentlich für alle Zeiten aus der Kirche vertrieben und das Vermögen der Kirche, da« zu Werken der christlichen Barmherzigkeit dienen soll, vor Verlusten geschützt ist. wie steht eS denn da nun mit dem Staate und mit dem Vermögen der Staatsbürgers Sollen diese nach wie vor dem Belieben einer Hand voll Spieler auSgesetzt bleiben» Rein, weg mit dem fetzigen Bürsenthum, fort mit der allen sittlichen Rücksichten baarrn SpekulationSwuthk Setze man die Börse wieder ein in die ihr einzig zukommenden Aufgabe: die Vermittlerin und der Regulator deS Geldmarktes zu sein. In sAiheren Jahrhunderten, als Oesterreich noch die wichtigste Macht des europäische» Eontineists war, verschwendeten die Gelehrten vielen Scharssinn an die sinnreichste Auslegung der sich im Habsburgischen Wappen befindenden Nuchstabcngruppc: VIIIDE. Die häufigste Deutung war: „Sustriu Orit In Orbo Oltinm", zu deutsch: „Oesterreich besteht bis an der Welt Ende". Eine weniger lovale Auslegung erläuterte diese Vokale: „Allerlei Erdreich Fsl Oesterreichs Unglück!" Echtere LeSart bewahrheitet sich jetzt scheinbar in dem Aufstand in den slavischcn Südprovinzcn. Die Nachrichten vom Kriegsschauplätze stießen allerchingü spärlich-, inan muß aber der österreichische» Regierung die Gerechtigkeit wider fahren lasten, daß sie wahrheitsgetreu dem Publikum erzählt, was sie von dort erführt. Sie würde sogar dankbar sein, wenn ihr private, zuverlässige Nachrichten aus dem insurgirtcn Terrain zuglngen. Keine Wiener Zeitung aber, und wenn sie sichs Tausciide kosten lassen wollte, würde einen Eorrespoiidcntcn finden, der Lust hätte, zu den Insurgenten in die Boccbe zu gehen und von dort aus zu corrcsvondircn. Die „KriegS-Eorrespondenteu" sitzen in den süddalniatiiiischen Küstenslädten und die Sagenbildung gedeiht nirgends üppiger als wenige Meilen vom Schauplatz einer kriegerischen Aktion. Ta das Kriegsministerium in Wien den Befehl vom Kaiser Franz Joseph erhielt, über Alles, was geschieht, mit größter Aufrichtigkeit zu berichten, so verdienen seine Meldungen die meiste Glaubwürdigkeit. Freilich lassen sie erkennen, daß die kaiserlichen Waffen längs der ganzen montenegrinischen Grenze beschäftigt sind und daß die Insurgeiite» zum ersten Male zum Angriff auf die sich sammelnden Oestcrrcicher übcrgegangen sind, ein Zeichen, daß ihnen der Mutti wuchs. Die Oesterreichcr sind offenbar noch nickt so weit, das große Kesseltreiben aus die Auf ständischen zu eröffnen. Und doch liegt in der Schnelligkeit und Energie der militärischen Akrion Oesterreichs die einzige Hoffnung, daß das „BiSchcn Herzegowina" nicht wieder einmal zu einer allge meineren Verwickelung führt. Lange wird der Fürst von Montenegro nicht mehr dem Drängen seiner Kricgerhordcn widerstehen können, mit den Aufständischen gcmcinsaiiie Sache zu machen. Man bedroht ihn offen mit seiner Vcrjagung. Kein Zweifel ist mehr erlaubt, daß eine mächtige Partei in Rußland diesen Aufstand der Südprovinzcn Oesterreichs schürt. Die Panslnvislcn wolle» damit Rußland in einen Krieg mit Oesterreich verwickeln, um durch das Ocisneil desKriogsvcntiles die angespann ten Dämpfe des Nihilismus unschädlich entwickeln zu lassen. Die russische Politik ist, wie immer, doppelzüngig. Das r fizielle Rußland, dcrKaiser voran, hält äußerlich an dcrFriedenspoliiik und dem Dreikaiserbüirdniffc fest; die maßgebende Partei, die der Panllavislen, hetzt zum Kriege und sie gewinnt an Boden, Ungestraft bat General Skobcljeff seine Brandrede gegen europäische Bildung, gegen Deutschland und Oesterreich halten können: das Haupt der Panslavisten, der Redakteur Katkow, wurde zum Gcheimralh beför dert. Diese russische Politik bedroht wirklich den allgemeinen Frieden. Derhältnißmäßig glatt entwickelt sich aber der eguptrschc Konflikt. England hat einen vollständigen Rückzug aiigctrctcn; Giadslone erklärt seine Geneigtheit, Vas Streben der Egvpier nach Selbstständigkeit anzucrkennc». England stellt sich ganz auf lau Standpunkt Bismarcks, welcher Vorschlägen wird, Egnpten in einen unabhängigen Staat, ähnlich wie Belgien» unter europäischer Garantie zu verwandeln. i!ütc», I". a«bnurr. Abcndi. LredN SwiNsrayttam.oo. vomeardcii I2V,<-0, An>ilo-A»ln>a-Lmii . Aapvlcoiikb'v!,—. srilizicr—. Paplerreille —. L-Ii-rr, l»oid:cn>k —. M»>. Sloldernic —. -i"i„ U»n> Gvldreulc —. »»gar. Ui'edU 2«3,00, Umoiibau! SibkliiiNdali» -. Lüiiivrreiii—. eiardlrcs, 2»7.o>>. Mar!>»>tkli!A,L2. ipa>"«. m. Ncdruar. isckNitz.) R,'i»e re.aa. UnleNic Ii».87. Ilaiirncr Sö.SO, StaatSba'm ponibardcn 272.0». de. Prlrniälcii 272.0'). LgyMr 222,00. Ocslerr. Eidldrunc —. Träg?. vokales und Lächsisliics. — Der zweite diesjährige Hosball ist am Donnerstag in den Paradesälcn des Kal. Resideiizschlosses abgehalle» worden. S. Vt. der König und II. k.st. HH. Prinz und Prinzessin Georg und Mathilde wobnten demselben bei; auch »abmen die enaliscben Ab gesandten daran Tbeil. Gestern- gab der hiesige englische Gesandte Mr. Strachcn zu Ebren seiner Landsleute im Victoria - Hotel ein Gnladiner von etwa 50 Gedecken; später besuchten die Herren eine vom Grasen Plaieir veranstaltete Scirüc. Die englische Gesandt schaft verlaßt beule Vormittag mit dein Leipziger Kourierzuge die sächsische Residenz, um sich nach ihrer Heimaib zurückzubegcben. — Iustizratt, Dr. Albert Stein I., Hierselbst, crhiett das Ritter kreuz 1. Kl. des Verdienstordens, Prot. I)r. Rick. Steche am hiesigen Polistcchnikum das Ritterkreuz 2. Klaffe des Herzog!. Sachsen- Erneslinischcn Halisordens. - - Landta g. 2. Kammer. Dein gestrigen vorläufigen Berich t über die Donnerstags-Sitzung der 2. Kammer sei folgendes Weitere hinzngefügt. Vor Eintritt in die Tagesordnung ergreift Staats- minisker v. Abckcn das Wort, um in Bezug aus die am 26. v. M. vom Abg. Bebel gegen die Beamten ausgesprochenen Beschul digungen eine Erklärung abzugcbcn. Der Iuslizminisicr bemerkt, dag dem mit der Erörterung jener Anschuldigungen beauslragt ge wesenen, Landgerichts - Direktor Wchinger unter Kreuzband die Nummer' 3 des „Sozialdemokrat" zugegangen sei, worin behauptet wird, Wehiiigcr habe am 5. v. Di. als Präsident an derjenigen Hauptvcrhandlung theilgenommen, bei welcher die Sozialdemokraten zur Ahurlbeilung gekommen. Er soll hierbei die Ocnentiichteit ausgeschlossen und die Leitung der Verhandlung sosann einem LandgerichtSdirektor übertragen haben, welcher rn dem belr. Referate mit einer Bezeichnung belegt worden ist. die in einer anständigen Geietlschaft nicht wicvergegebcn werden könne. Der Herr Minister konstntirt dementgegen, daß Direktor Webinger bei jener Hnuptvcr- handlung weder als Präsident, noch als Richter, noch als Zuhörer anwesend gewesen sei (.Hört!), ferner daß aus Grund der angcstellten Erörterungen der Behauptungen Bcbet's dessen Anschuldigungen in sämintlichcn gravirendcn Punkten aller und jeder Wahrheit ent behren. Wenn Bebel jüngst seine Partei eine ehrcnwcrthc genannt, so nehme er an, daß Bebel darunler jene seiner Gesinnungsgenossen verstanden habe, welche mit erlaubten Mitteln ihre Lage zu ver bessern suche», daß er (v. Abckcu) ater nicht die in dem offiziellen Organ der Sozialdemokraten vargelegte ehrlose Gesinnung thcile. Aba. Bebel erklärt, den Züricher „Sozialdemokrat" nicht desavouircn zu können und fährt erregt kort, daß er und seine Freunde übrigens jenem Artikel fern ständen. Er befände sich trotz alledem nicht in der Lage, seine Mitttieilungen bcz. Anschuldigungen zurückzunehmcn» denn seiten des Ministers v. Abckcn seien dieselben ja im Wesent lichen s. Z. selbst zugegeben worden. Bebel sucht uuiiinehr seine früheren Auslassungen durch wiederholte und neue Vorführung von - - -- -- ' in und „ , , . „ rechtfertigen und zu beschönigen. Durch die tendenziösen Erpectorationcn Bebel's sieht sich jedoch Präsident Haberkorn veranlaßt, Bebel zu bedeuten, daß er ihm das Wort lediglich zur Erwiederung gestattet habe» eine wcitcrgehende Debatte aber nickt dulden werde. Die Kammer tritt hieraus in die Schlußbcrathung des Etats des Innern. Abg. Lieb knecht nimmt das Wort zu einer zwcistüiivigcirRcöc. Er verwahrt sich gegen die Beschuldigung, als wollte die Sozialdemokratie den Umsturz unmittelbar vorbcreitcn. Durch das Sozialistengesetz seien Zustände hcrbeigesührt worden, wie wir sie seit der Reaction nicht wieder gehabt haben. Er beschuldigt den Minister des Innern in seiner Antwort aut die Interpellation beireffs der Verhängung des Belagerungszustandes nicht die Wahrheit gesagt zu haben. (Präsi- ^ ^ ^ ^ . dent Haberkorn mahnt zur Mäßigung.) Man habe der sozial- NrurslkTl'lrgramme ocr„TrkSl>Ntt'v»achr. vom 10.Februar demokratischen Partei das Wahlrecht vollständig entzogen, deshalb Berlin. Die „Nordd. Ztg." sagt gegenüber den Andeut- müsse sic sich eben behelfen, wie cs ginge. Redner tckildert die liugcn gewisser Blätter, aiS herrsche in den russischen Militär- Vorkehrungen zur (angeblichen) Em'ckiränkuiig der Wahlfreihcit kreisen eine außergewöhnliche Regsamkeit und als würden speziell durch Verbote der ,zlughlätter und von sozialiststchen WahIversamm- den russischen Greiizgarnisonen gegen Galizien ganz erhebliche lungen. Lbatsache sei, daß cs durch diese Maßnahmen geftnigen Verstärkungen zugcführt, sie sei in die Lage gesetzt, zu daß nicht eine einzige Wahlversammlung in «achlen zu Ltande konstatiren, daß in den Kreisen. welche cs ihrer Stellung nach sam. Er zweifle die Giltigkeit der Wahlen an, weil eine Partei wissen müßten, von derartigen Vorgängen nicht das Mindeste be- m der siezen^ Ausübung ihres Wahlrechts bcliinben wurde. T>e kaiint sei, was wobt einen Schluß aus die absolute Grundlosigleit polizeiliche Spionage, wie sic in Sacksten getrieben wurde, ler selbst der bezüglichen Sensations - Nachrichten gestatte. — Gegenüber der »i Berlin nicht vorgekommen, nickt einmal Rußland Hab« eine Auffassung, daß an Stelle der in der Thron-Rede in wiche Polizeiwirllischast aufzuweiieii. Prästdcnt vaberkorn legt Aussicht gestellten Vorlage über de» Bau der ersten großen gegen dicic Ausfälle Verwahrung ei» und stellt dem Abg. Licb- Abtheilnng des Rl,ein-Wc,cr-Ell>e-Kanalü vorläufig die dem Land- rueckt rn Aussicht, ihm im Wiederholungsialle das Wort zu c»t- tagc niitqell,eilte Tciikschrist über die gegenwärtige Lage der Kanal- ziehen. Liebknecht appeltirt an das »aus. die Redefreiheit zu projeetc getreten, bemerkt die Norddeutsche, daß au der Hoffnung sickern, sonst würden die Abgeordnete» zu Puppen degradnt. zur Einbringung der bezeichnet«!» Gesetzvorlage uiiveräiidert festac- (Ordnungsruf seiten des Präsidenten.- Liebknecht bemcrit^ man hakten werde, nur sei nickt zu ermöglichen gewesen, gleichzeitig mit dürfe il„n diese Auödruckswcise nicht veidenten, sie ,ei die Svrache dcr Denkschrift auch die Gesetzvorlage cinzubriiigen. des beleidigten Rechts, des Zorns und der Entrüstung. Redner Berlin. Finanzministcr Bitter theilie beute in der Budget- cititt jenen vielleicht noch bekannten „all der körperlichen AuS- Kommission des Abgeordneteiibauscs mit, daß ein Ueberschnß von sucbung einer Frau Lck,lasier in Zwickau, bcr welcher (nach L»cb- irgend welcher Erheblichkeit im lausenden Elatsjahre nicht zu er- knecht's Angabe) cni dem bloßen Leibe verborgen eine Nummer warten sei. — Die Eisenbahn-Kommission sprach sich mit l2 gegen des „Sozialdemokrat' zu -rage gciördert wurde. Die Frau hatte 6 Stimmen für den Ankauf der Bergisch-Märkischen Eisenbahn aus. Ml aus Verzweiflung über diese Behandlung Nachts im honenden Washington. Das Repräsentantenhaus nahm einen Gesetz- Zustande m den Mühlgraben gestürzt, aus dem sie rndcß, entwnrf an. der Jeden, welche: sich der Viclivcibcrci schuldig macht, plötzlich von Wehen überrascht, iotott wieder entstieg und am für unfähig erklärt, einen Sitz im Kongreffe einzi,nehmen. Durch Ufer des Mühlgrabens allem und verlassen m der Nacht eines diese Vorlage wird der Vertreter deS Mormoncnstaatcs Utah Kmdcs genas. Angesichts, solcher Fälle wolle man sich noch ausgeschloffen. wundem, wenn sich die Sozialdemokraten zu Acußerungen des Jn- Berliner Börse. „Einmal hinaus, dann wieder herunter", sninnis hinreißc» lassen. Trotz der kolosialci, Einschüchterung bade heißt cs jetzt an der Börse, nicht nur liier, sondern auch anderwärts. > die Parker sich nicht gemindert, obwohl dies behauptet wird. Wenn Die feste Tendenz, die in der gestrigen Nackbörlc plötzlich cmsge-' bei den letzten Wahlen auch elwa 20,0:0 Lttmmcn wcmgcr abge- taucht war, übertrug sich aus heute. Das Geschäft nah», eincii ruhigen, H^'cn worden sind, ft, diee-noch lange kein Bewels für cme Ab- gcmcffenen Verlaus, der den Eindruck der Solidität machte. Erst nähme der Parte,. Die Meisten seien an Ausübung des Wahl- gen Schluß gab cs wieder größere Schwankungen, aber in der'rechts behindert worden. Wenn die Sozialdemokraten verfolgt ^arderobe war die Tendenz wieder fest. Was die internationalen! wurden wie cm wildes Tlner. icr dies nicht zu verwundern, sonst Spiclpapiere anlangt, so schloffen Credit - Aktien 13 Mark,! En alle anderen Pattcien zusammen nicht so viele Stimmen Franzosen 10 Mark, Lombarden 5 Mark über gestrige Nach-!bckommc„, wie aus die lozia demokratische P dürft»-Notiz. Für deutsche Bahnen bestand sehr gute Meinung. ^ PrandentHaberkor>iru,t den Abg. Liebknecht wegen des Ausdruckes Obersck,lesische gewannen 2"r Proc. Lesterr. Bahnen wesentlich .wildes Tlner" welches eine Beleidigung der Behörden involmre. bester. Elbetbal zogen 10 Mk.. Galizier I Proc. an. Von Banken -um zweiten Male zur Ordnung. Liebknecht geht indeß weiter m ,alten nur die leckenden belebteren Verkehr. DiSconto 4. Deut,'che > 'emen Ausführungen bctrens der behördlichen Ausschreitungen. Bank 1 Proc. bester. Laura I'/r. Dortmunder 1 Proc. höher. So habe man auch den „Re,chsburger" in Berlin verboten wegen Industrien vielfach bester. Deutsche Fonds ziemlich fest, srcmde enieS Artikels, dcr von dcm-clbcn wörtlich auS den „Dresdner Nach- whl durchweg an. richten" nachgedruckt worden ist. Die „Dr. Nachr/ ,eren aber dach ^>8. Febrii-r. ALM». Lrer>it2K«i,. sn>ai»d«hn s«.»o. com. j entschieden nicht als sozialdemokratisch zu betrachten. Redner be« . siiLlrrmnP-W«crrm,e Gaiizim no,08.1 zweifelt weiterhin entschieden, daß der biSmarckische StaatssozialiS« Kr.mwnl«.d« —. 'v'°mß°1>n«°r°Äd°.,l.lt,i 2 L-i-!!,-nl-L'—^'iuä j!"us Abhilfe schaffen könne, weil er zu despotisch ist. Er (Lieb- ,,rtl«k Vavtcrreiu« —. Lliconl» nn.ro. jjttmlich klt, i knecht) und sc.n Genosse Bebel hatten die Interessen des Volkes
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite