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Dresdner Nachrichten : 12.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187402120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-02
- Tag 1874-02-12
-
Monat
1874-02
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1874
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... t>,nq »r«, <r m der «»cdltion ptzrillr l». Adon» n«M«M<»VI» «»rl'Iiüdr- lich MA W-i.. durch dir Gast td »>r. aiujelne INlMMer» > i'Ni. e: 23000 chPU pur dl« 8ü<I>,otr rmgk- landler vt»„u>cr«»ie mach! sich d>< Rrdaclw» n>ch! verdliidttch. gnIernten.AnnabiNc au». Wirt«: «„» V»^»r in Hamvurg. vcr lin. Wien, Leipzig, vascl. vredlau, tzraulfuii a, M. ». Lach tla»„ in glcriin. 1 i Wien. Hnmvnrg. a. R.. Miin- ^rgnlfur« a .... MN — v»nd« » e«. in ffraxlfurl a. M. — ?r. V,i»« in Sd-mni». — v»- SuIIi«, » L«. t» Pari». ew«rd«nvr»ri,n I> angkncmm«» » n»r. Lonnla»« ^-Viü>r. In »e8tlvlifr pi>. S Uiir. kincr ein «eileI»I:et ^iondl dir »-» -IG>- >Ud Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch ld Neichar^tl in Arttsten. Verantwort!. Redacteur: Julius Nrilhardt. XevftUl s,er si.e ü > , Raum Actle S »in« Saraniie iür nnchlit-gige Sril ne» der Iniernic ,Md nicht gcgsden. A»«n>ii»iige Nnnonren. Ausirii»« von nnd nnde> kanmrn Firmen u. Per sonen iiiirriren wir nur »egen PrLnumcriind Uaiiinng durch Sri i »igrtcn odrr Posieinz Inuz. » Silbe» ioit >>i, Nor. ilutwärtnr linnen di« H-chlung au i . lni ein- vretdnernirma anivrilrn. Die Exv. «r. 43. Nemijchiitrr Jahrgang, g«, »Z"SL"ii Li-WLLM. Dresden» Donnerstag, 42. Februar 1874. Politische«. DaS Nebeneinander des deutschen Reichstags, und des prcu- , n Abgeordnetenhauses hat seit gestern ausachört. Letzteres hat sich vertagt» um dem Herrenhaus«: Zeit zur BerrtihungdtzS obligato rischen CivilehegesctzcS zu geben. Ist die obligatorische Cjqilehe in Preußen Gesetz geworden» so beabsichtigt der bairische Abzqydn^e. vr. Volk den Antrag zu stellen, das preußische Gesetz anfs Knze Reich auSzudchnen. Voraussichtlich dringt er hiermit nicht-durch. Jenes Gesetz ist in seinen Details so aus den preußischarMb zu geschnitten» daß es zu einer Anpassung für das Reich- eiverMind. liehen Veränderung bedürfte. Es ist wohl auch nicht in lM Ord nung, Landesgesetze einfach zu Reichsgesetzen zu erh«VkN."Ri«nand weiß im Voraus, welche Lappen noch das Herrenhaus Pftchßeitö der Civilehe aufflickt, und cs kann dem Reichstage rstunHM angc- sonnen werden, zur GesetzeSzuschveidekunst des HÄchMchvifrü Ja und Amen zu sagen. Außerdem sind di« sechs Wo«MV«e^h»lb deren der Reichstag sein Arbeitspensum erledigen sgUMAßL«Ivrze Spanne Zeit, daß jede Minute zur gründlichen PiMstguchlHtli- tarr-, deS Preß, und des Contractbruchgesetzes benichr werdch^yruß. Voraussichtlich iverden diese Gesetzentwürfe in Conimissichüm^or- berathen. Die Elsaß-Lothringer haben sich immer noch nAtTttber die Form einigen können» in der sie ihren Protest. ggjm die Annexion erheben werden. Auch die Abgeordneten der anvoren in Deutschland ansässigen Nationalitäten, die Polen und Dänen, be absichtigen init jenen französisch denkenden Deutschen Fkchjung zu ^nehmen. Eine der besten Erscheinungen des Streites zwisHttt Staat und Kirche in Preußen ist die große Gelassenheit und Muhe» mit welcher die polnische Bevölkerung die Verhaftung und Abführung ihres Seelenhirten LedochoivLki aufgenonnnen hat. Schräm Ver- dmsse der Clericalcn. Es wird sich auch ferner, damit spricht der „Hamb. Corresp." ein treffliches Wort aus, empfehlen, daß der Krieg in nwglichst enge Grenzen eingedämmt, daß er nicht mi^uttnothiger Härte geführt und daß namentlich die bürgerliche GeselWsft mög lichst geschont werde — letzteres nicht bloS der HumarnKt wegen, sondern auch aus Gründen der politischen Klugheit. Es ist zu ver hüten, daß der slltramoutanismus auS der Erbitterung der katho-' lisch« Bevölkerung neue Kräfte zur Fortsetzung seinesWiderstande» gewinne. ^ . . Mit besonderem Eifer stürzt sich in Oesterreich die clericalc Partei gegen die Fortschritte, welche der Staat mittelst der konfessio nellen Vorlagen, die dem Wiener NeichSrathe zugegangcn sind, machen soll. Die österreichischen Bischöfe wollen eine gemeinsame Audienz beim Kaiser nachsuchen, um ihn „zu warnen, auf dem Wege fortzuschrciten, der zum Unheil führe". Wir haben schon früher betont, daß nicht daran zu denken ist, daß in dem katholischen Oesterreich die katholische Kirche verfolgt werde, daß jene Vorlagen nur in sehr vorsichtiger Weise die unveräußerlichen Recht« des Staates wahren sollen. Nachdem der Kaiser sein Ministerium selbst veranlaßt hat, jene Vorlagen cinzubringcn, die er mit seiner Unter schrift versehen, dürste der Plan des Clenis, den Kaiser in Audien zen einzuschüchtern, sich ebenso als verfehlt erweisen, als die Speeu- lation, mittelst Arbeiterputsche auf dem Wiener Straßcnpslastcr Kaiser und Neichsrath in ein gelindes Gruseln zu versetzen. Viel mehr haben die Wiener Arbeiter anerkennenswerthc Proben politi scher Selbstständigkeit und Reife abgegeben, indem sic jetzt durch den Verein „Vollswillc" eine Petition an den Wiener Neichsrath abge lassen haben, die sich durch Mäßigung in der Form und Aufstellung discutirbarer Forderungen sehr vorthcilhast vor den lärmenden De monstrationen mancher deutschen Socialvcmokraten auSzcichnet. Die Wiener Arbeiter verzichten zwar nicht auf das allgemeine und gleiche Wahlrecht, aber sie bescheiden sich, daß augenblicklich noch nicht der Zeitpunct zu seiner Einführung gekommen ist. Hingegen verlangen sie zur Wahrung ihrer Interessen die Errichtung von Arbeiterkammern und erheben ihre Stimme noch zu einer Anzahl Forderungen wesentlich politischer Natur: Aufhebung der Cantioncn für Zeitungen, Abschaffung des Zcitungsstempels, des vergiftenden und verdummenden Lottos, Frcigcbung der Colportage, Revision des Vereins- und Versammlungsgesetzco u. s. w. Das Alles sind so vernünftige Forderungen, daß man jenen oft unverschuldet in schwere Lebensbcdrängniß gerochenen Wiener Arbeitern, die eine so maßvolle Sprache führen, nur Achtung bezeugen kann. Während unser Dresdner soeialdemokralischcr Arbcitcrbildungsverein dieAus- forderung des Stadtraths: Arbeiter in die künftigen gewerblichen Schiedsgerichte und Einigun.Mniter zu wählen, schnöde von der Hand weist und sich von jedem Versuche, socialen Frieden herzustcl- mm nicht glaubt regieren zu können, hat jetzt bloK die Wahl dw ZeitpuncteS, an dem er zmtücktritt. Er kann cichvrdcr am 5. März noch das Parlament eröffnen, um in der erst« Sitzung des Unter hauses ein Mißtrauensvotum zu erhalten, und nach dieser Schlappe um seine Entlastung zu bitten. Er braucht ä^c auch nicht so lange zu warten, sondern kann jetzt schon in den stchrM,Apfel beißen, sei nem Vaterlande noch einen letzten Dienst, abetsnichtzden am wenig sten persönlich kränkenden zu leisten. Er mH Her'Mnigin sazen, daß er keinen besseren Rath zu geben wüßte, ckttz Pr ftinem Rachsol ger im Amte den ih« persönlich e«tz»ßt» Lt»tzchli zu wähktzn. Dann würde die Thronrede,ArHrämmng tziEHnsameqtS bereit von Disraeli autgearbeiket werden'. -Hieser aber «ßht schon die College» in seinem künftigen Mmi^crstlm ach V LoeetttS «n» Siichsisch«». — Der Kaufmann A. F. Timäu» zu Dresden hat das Ritter kreuz des Albrcchtordens erhalten. . . — Landtag. Borbehältlich des BerlchlS aver Re G»- handlungcn der 2. Kammer über daSLustlzbudM» erwähnen wir auo den letzten Bei handlang» der,«, manuner Aolgcuktt: Dle- >elbe hat im Budget teö MtmsternnnS deS Innern a«k A« des Adg. Walter die Zahl der künftigen Amtol>u,ptnWn,'.1'a von 28 aut 2ö herabgesetzt, auch die Bewilligung Mt je l Thlr. als Acguir'gtent iür das Hatten einer eigenen zwelschk gen Eguipagc eines Auitöh>ruptinan»Ü abgelchnt. Hinge» sie die DISpositionssumincn zgr Betördernng der Gewcr! der Landn lrthtchalt um je I»,«M rhll. erhöht, das crstcre ^ . Antrag deS Akg. Peuztg. taS letztere aus den des Adg. Richtch- Tharandt, ebenso hat sie den Etat der «enerbezciehenschute. deS Abg. KlcDach Antrag um tOttN TDlr. erhöht. Mehd wurde In der Debatte betont, daß, wenn ditz Kammer mit so trtts gcblgcr Hmw an und Iür sich sclrr »üttlicheIZrhöhimgen der For derungen t<» Reistcrting vdriichmc. kann Glcjchgelvlchk im Staatsbudget nicht iiiedr auirechtzuerhaltcii,-sondern entweder znr Stcuercrhöhuiig oder zum Verkauft von S taatöpM'iercn zu selftel tcn sei. Gestern Abend «'» Uhr hielt die Kammer eine zivcftr len, abwcndct, leuchtet ans den Bestrebungen der Wiener Arbeiter tiKk innsisiliiipnkt' .«l'i' oersöhnung ocr streitenden Jntcrcs- zum Frieden redlich zu arbeiten, der wohlthuende Gedimte einer sen und des guten Willens, hindurch Viel besprochen wird in Frankreich der AuSgang zweier Nach wahlen in die Nationalversammlung. Im Departement Haut Saone unterlag der monarchistische Eandidat, Herzog von Marinier, obwohl er dort reichbegütert ist und einen großen Familieneinsluß hat, gegen einen der Wählerschaft persönlich ziemlich fremden Repu blikaner Herisson. Hingegen schlug im Departement Pas de Calais der Bonapartist Sens einen Republikaner mit 70,000 gegen 67,000 Stimmen. Es ist das erste Rial, daß ein Eandidat offen erklärte: er sei Monarchist, er werde Alles thun, um die Napoleons zurückzusüh- ren. Bisher hüllten sich die monarchistischen Candidatrn regelmäßig vor der Wahl in das Entonseas-Gemand eines „conservativen Re publikaners", um nach der Wahl entweder für den Grafen Cham- bord, die Orleans oder die Napoleoniden zu wühlen. Gladstone's GlückSkugcl rollt je länger je rascher bergab. Seine Gegner, die Conservativen, eroberten bisher 80, seine Anhänger, die Liberalen, nur 28 Sitze; jene besetzten bisher^283, diese nur 223 Landtag-orknimg noch bestand». Die AuAMne eine« Antra In die ständische Schritt: wo»«« „in der,MKü. nach Lonstttr runa der Kammern, Wahl M D«p»tatM«»r und- Ueberwetsung der betreffend«» dazu gcriguewl KMtÄlEÄi'Keercte au db kMMdMrbei , welche während der Vertagung beisammen zu Arbeite» tortzufttzc» haben, rvurdö Mir großer Mehrheit abgc lehnt. Tie Erhöhung der Diäte» für die Landtag-abgevrdncten von 3 aus 4 Thaler unk die Gewährung freier Eisenbahnfahrtcn der Abgeordneten während der Lanttagi-daucr von Dresden nach Hanse und umgekehrt wurde mit 37 gegen 31 Stimmen angenom men. Auf des Lttcepräsitcnt Streit Referat hin wurde da» Gesetz von über die juristischen Personen ohne Debatte aukathobt» Weiter brachte Abg. Sa chße die angebliche Berichtigung, dir der Amtöhauplmann v. Lieth ln den „Dresdn. Rachr." gebracht hatte, zur Sprache. Er erklärte jetzt, das, sein Tadel tcb schlech ten Zustandes der KönigSbrückerstraße zum Theil den Stattrath Dresdens, zum Theil den AmtShauptmann trcfse; die Behaup tung des letztere», das, der fiskalische Theil der betreffenden Sträne „in gutem Zustande" sei, dezelchnctc der Abgeordnete Sachßc als entschieden unwahr. Der Präsident vr. Schaff- rath erklärte letztere Bemerkung alö nicht in die Kammer gehörig. Hieran schließt sich die Verhandlung über den H aber ko rn'- schen Bericht über daö Budget deS Ministeriums des Inner n. t!lbg. Petri beantragt: daß die Thcile dcö Berichts der Deputation nochmals der Deputation zurüekgegcben werden, in denen Bauschauanta iür Beamienkategorlen ausgeworftn sind; vielmehr solle» diese Bcrwallung-beamtc» io genau ctatiiirt wer den, wie die der Justiz. Dieser Antrag wirs jedoch abgelchnt, Nachdem Nci. Haberkor» entgegnet, daß hierdurch nur Auf enthalt entstehe, daß man jetzt bei der neurn VcrwaltungSorgani- sation der Regierung freie Hand in der Abmessung der einzelnen Gehalte lassen müsse, daß aber dem künitigen Landtage ein spe clalisirter Etat aller einzelnen Bcamtcngchalte vorgelcgt werben solle. Der Minister v. Nostitz sagt letzteres zu. vr. BIcder> mann findet, caß die Regierung jetzt einen solche» Bcamtcn- ctat fordere, wie ihn sich die Kammer bei Schaffung der neuen Pcrwaltungvgcfttze nicht gedacht habe. Die künftigen KrciShaupt- mannschaitcn unkerschctdcn sich kaum kuret, etwas mehr a'ö den Namen von den bisherigen Krtiodirectionrn. bei dpncn >6 Näthc stmgtren, während in Zukunft bloö 4 weniger angestellt werten sollen. Da aber ein großer The» der Geschäfte der Krcishaupt- mannichaiten denselben entzogen werden, so beantrage er bloöbic Bewilligung von 8 Räthen. sk2 bei ftder KreiSbauptmannschait. Auel, 28 Slmtshauptlcutt selcn zu viel, 22 genügten, so daß jede künftige AmtSbauptmann-chait mit einem Schul inivectorate zu- sammcnstcic. Man solle die neuen AmtShauptleute nicht mit Eaiiipagcii anöstalten; übrigens hoffe er. baß dir Regierung bei der Auswahl der neuen AmtShauptleute nicht bloö die vornehme aristokratische Jugend aus bteic Stellen versorge und daß die AmtShaiiptlcntc nicht Io viel von oben reglcmenttrt werden, nicht soviel Berichte »ach oben lendeten, sondern alS kräftige Beamte selbstständig handelten. Käiec stein hätte eine DlspositionS- sumnle zur zeitweiligen Unterstützung solcher Gemeindevorstände denen die neuen'VrrwaltungSgeftve erhebliche Mehrkosten ver ursachen. gern auögeworicn gesehen. Map ist erstaunt, daß die Regierung zur Durchführung ihrer neuen Verwaltung so viele Beamte verlange. Junaniedel: Die Kammer habe die be vorstehende Bcrmchrung der AmtShauptlcntc und Genödarmen schon bei Schaffung jener BerivaltnngSgefttze gekannt; diele Ge- setze würden sich aber bald cinlrben und das Land nicht über jene Mehriordcrungcn sich beschweren, v. Könne ritz weist nach, daß die neue Behörkeuörganlsation sogar Beamte erspare. Bel den KrclSdirectioncn sind jetzt 8v, bei den künitigen KrciS- hanptmannichatten nur N3 Beamte, bei den jetzigen AmtShaupt- inannschaiten 2l>3, bei den künftigen nur 214 Beamte angestottt, trotzdem die Amtöhanptmaiinschasten von 14 aus 28 vermehrt werden. Minister v. Noftitz: Gelinge c». wie er hoffe, die neue Organisation mit den jetzt datür vorgesehenen Summen dnrchzu- fuhrcn, so werde kein Ltaat io billig wie Sachsen die Justiz von der Verwaltung getrennt habe». Die Krelöbauptmannschaiten könnte» nicht weniger alS le 3Räthe baden. Einseitig werde die Regierung nicht dle Amtkhauptmannstellrn auö den Reihen der Immen Aristokratie wählen, sondern nur die tüchtigsten Kräfte verwenden und auch ferner nicht diesen Beamten durch vieles Rcgleinrntlrcn daö Leben schwer machen. iForts. folgt., — Budget des Ministeriums de» Instern. (Fortsetzung). Wahlkreise. Gladstone, der mit «iner liberalen Mehrheit von 68 SUm-' Um nach dm Vorschlägen eine« vom Abg. v. Kömreritz auSgearVei tcn Exposes, ferner an jedem Sitz eines AmtShauptmannes einen Chauffeeinspector zu haben, so wird deren Zahl von 10 und außerdem 10 Assistenten auf 29 Inspektoren ä 1200 Thlr. und 3 Assistenten, -> 7k>0 Thlr. Gehalt zu erhöhen sein, was der Staatskasse einer» Mehraufwand von 8900 Thlr. verursacht. Andererseits wird hier durch die jetzt irrationelle Einrichtung, daß die Straßcnbausachen unter zwei verschiedene Ministerien rcssortiren, abgeändert und das gcsamnite Straßenbauwesen in eine Hand beim Ministerium des Innern concentrirt werden. Jedenfalls würde hierdurch eine GeschästSvereinfachung, möglicher Weise auch eine Ersparniß erzielt werden, insbesondere, wenn dann eine Abtheilung des Ministeriums der Finanzen aufgehoben werden könnte. Am wichtigsten für die Bevölkerung und namentlich für die Gemeindevorstände, ist aber die Vereinigung der dermalen bestehenden verschiedenen Cassenstelleu in 29 am Sitze der Amtshauptmannschaften befindliche Provinzial- Easscnstcllen. Darnach sollen künftig die Gemeinde-Vorstände, wenn sie nur mit einer Casienstelle am Sitze der Amtshauptmannschafl verkehren, fast in jedem Monate Gelegenheit haben, mündlich« Rück sprache mitdem AmtShauptmann zu nehmen und amtliche Geschäfte zu erledigen, ohne deshalb einen besonderen Gang untcrnehnien zu müssen. Bei dieser Gelegenheit könnten dieselben zugleich die SchnceauSwerfelöhne, Service- und Fouragegeldrr, Wegebau-Unter stützungen u. s. w. in Empfang nehmen, wodurch die Verpackung uird Versendung dieser Gelder per Post den betreffenden Behörden «rspart werden würde. Aber auch für den Staat würde die Vcr Hüigung der verschiedenen Cassenstellcn in Provinzial-Cassenstellen nicht unwesentliche Vorlheile im Gefolge haben. Es liegt auf der Hand, daß, wenn die dermalen bestehenden 50 Cassenstellen (23 Be zirks-Steuereinnahmen, 15 Forst-Rentämter, 12 Bauverwaltereien, auf 29 rcducirt nierden, eine Vereinfachung des Geschäftsverkehrs, namentlich auch für die Ober-Behörden eintretcn muß. Die Zeit der Beamten wird besser ausgenutzt, Reise-AuSlösungen in nicht un beträchtlichem Umfange erspart. Je mehr Lassen sind, desto höher beläuft sich die Gesammtsumme der Casscnbestände, d. h. der todt- lisgendcn Gelder, desto höher der Porto- und Expeditions-Aufwand. Durch Nrduction jener 50 Lassen in 29 Provinzial-Cassen würde nicht bloS der Aufwand von 119,000 aus 100,000 Thlr. fallen, sonder» auch eine beträchtlich« Ersparniß an 21 Expeditions-Localen erzielt ,«erde». Auch andere ErsparmHe bei den Bau-Jnspectoren dem nächsten Landtag« das ultat PL VÄvren Tkkiersnchimx de» Vereinfachung der Ver waltung mittheilen. Weiter bewilligt die Deputation 150,OO0 Thlr. zur Erwerbung und Einrichtung von Grundstücken zu Amts-Locali- täte» und Dienstwohnungen für die neuen Amtöhauptmannschasten. Disponible StaatSgebäudc sind vorhanden in Astnabvg (die frühere Oberforstmeisterei), in Schwarzenberg (bas frühere Bergamisge- bäude), in Plauen ein dazu gekauftes Haus. Wegen Benutzung des Schlosses Dippoldiswalde schweben noch Erörterungen, in Chemnitz, Zwickau, Döbeln, Frciberg, Oschatz, Großenhain sind Häuser angekauft, gemicthet sind Lokalitäten in Bautzen und Leipzig, NathS-Localitäten in OelSnitz und Tharandt angeboten. In anderen Städten schweben noch die Unterhandlungen wegen des Ankaufs von Localitäten. In der Position Volkswirthschaft werden bewilligt 16,000 Thlr. zur Beförderung der Gewerbe, 23,000 Thlr. (3000 mehr) zur Beförderung der Landwirthschaft, 3500 Thlr (1000 mehr) für meteorologische Stationen, 52,100 Thlr. für das Polytechnikum ganz nach der Vorlage, 3970 Thlr. für die Modell!». Oinamcnten- und Musterzeichnen-Schule. Die Negierung mein« mit Recht, daß die sächsische Industrie durchaus nicht auf der Höhe bezüglich der Kunstgewerbe steht und daß in dieser Richtung noch viel zu thun ist. Zunächst soll ein tüchtiger Direktor dieser Schule gewonnen werden. Die Forderungen für die höhere Gewerbe schule in Chemnitz (19,500 Thlr.), die 5 Baugewerkenschulen (24,440 Thlr.), die Werkmcisterschule in Chemnitz (12,750 Thlr.), die Specialschulen für die Holzwaaren-Jndustrie in Seifen und Grünhainichcn mit 111 Zöglingen, die Wcbschulen (688 Schiller,, Klöppel-, Näh- und Stickschulen (1950 Schüler), gewerbliche Sonn- tagsschulcn (4914 Schüler), die Gewerbzeichnenschule in Chemnitz 200 Schüler) mit zusammen 28,150 Thlr. werden bewilligt; ebenso 3000 Thlr. für die Handelsschulen. Ebenso 33,000 Thlr. für daö im Aufschwünge begriffene Landesgestüt. Die Stelle eines DirectorS der General-Commission für Ablösungen und Gemein- heitstheilungen beantragt die Deputation zu streichen. Diese ganze Behörde soll bis spätestens Ende 1875 gänzlich aufgehoben und mit der Erledigung der dann noch etwa verbleibenden, sowie neuer bis dahin der General-Commission zugewiesen gewesener Geschäfte eine bereits bestehende Behörde betraut werden. Einstweilen kostet jene Behörde noch 21,975 Thlr.; die Aussicht über Fabriken, Dampf kessel-Anlagen, Steii'.bruch- und Privathüttenwcscn 11,500 Thlr. Für die Berichtigung von Wasserläufen bewilligt man: dem Com- missar 1980 Thlr., seinem Gehilfen 924 Thlr., dein Ober-Ingenieur 1660, den Inspektoren 1190, 1120, 1060, 920, zweimal 1000 und 860 Thlr., dem Aufseher 410 Thlr. Die Diäten für aus wärtige Expeditionen werden dem Ober-Ingenieur von 3 auf 4, den übrigen Technikern v«n 1auf 2, dem Aufseher von ?/, auf 1 Thlr. erhöht. Für die Ober-Aichungs-Commijsion sind 2000 Thlr. zu be willigen. Bei der Gendarmerie-Anstalt fordert die Negierung außer einem Registrator, 15 Bczirksobergcndarmen (> 600Thlr., lo daß jede AmtShauptmannlchaft 1 Ober-Gendarmen erhält. Hiermit ist die Deputation einverstanden, ebenso kürzt sie Nichts an den vorgc- chlagencn GchaltS-Erhöhungm, da der Dienst der Gendarmen ein chwcrer ist, bewilligt auch die MiethSzuschüsse in Form von Ortszu lagen an die Kreis- und Obcrgendarmen, und die Auslösung der Gendarmen beim Uebernachtcn in ihrem Bezirke. Daß ein Theil der Deputation nur 50 statt der geforderten 100 neuen Landgen darmen bewillig« will, haben wir bereits mitgetheilt. Je nachdem die Kammer 100 oder nur 50 neue Gendarmen bewilligt, sind zur Unterhaltung der Gendarmerie 230.097 oder 198,972 Thlr. zu
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