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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260907023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926090702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926090702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-07
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
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Gens UN- Polens geheimer Mililürverlrag. Ein Schlag gegen -ie Frie-ensi-ee -es Völkerbundes. Die De«entier-Ko«vdie beginnt. Berlin, 7. September. In Berliner diplomatischen Kreise» wird daraus lniigewicsen. daß die Offenlegung de» polnisch, rumänischen Geheimvertragc» all« beteiligten Macht? vor der Neuwahl zum erweiterten BölkerbundSrat vor die entscheidende Frag« stelle, ob eS zulässig ist, zwei Mächte neu in den Völkerbundsrat zu wählen, die durch einen Geheimvcrtrag allen FriedenSideen des Völkerbund«- in ent» scheidender Weise tnö Gesicht schlagen. Die rumänische Delegation beim Nölkerbm»- er läßt ein Dementi der amerikanischen Meldung vo» der Unterzeichnung einer Militärkonvention zwischen Polen und Rumänien, die besonder- sitr den Fall eine- KonsltkteS mit Deutschland oder Rußland abgeschlossen worden sein soll. Wenn eS sich auch nicht um eine sormelle Mtlitärkonvention bandelt, so trifst doch da- abgeschlossene Abkomme« Berein- barnngeu militärischer Natur. Auch PainlevS -rmenttert. Pari-, 7. Seist. Da- französische Krieg», m i n i st c r i u m bestätigt das Dementi der rumänischen Delegation in Gens über eine sranzösisch-polnisch^rumänische Miliiärt'onvention. ES sei zu bemerken, so beißt eS in dem Dementi weiter, daß nach dem veröffentlichten Text ledig- sich Erklärungen de- GeneralstabeS und de- französi schen obersten KriegSrateS vorliegen. Die Ausschüsse der Dölkerbundskagung. Gens, 7. September. Die Völkerbund-versammlung bat beute ihr Vureau gebildet, das? satzung-gemäß aus sechs i» geheimer Wahl zu bestimmenden Vizepräsidenten und an dern Vorsitzenden der sechs VersaminlnngSau-schüsse besteht. Die von der Versammlung gewählten Vizepräsidenten sind Ehambcrlain, Briand. Isliii, Scialoja, Figuerca iGuatemalas und Varon Lehmann iLiberias, Die Vcrsammlung-tiuSschlisse haben folgende Vorsitzenden geivählt: Mvtta iSchweiz) für dci, ersten Ausschuß stllechtS- und Versassnngösragen). Fitz- gerald iIrlanöi für de» zweiten Ausschuß sTechnjsche Orga- nisationens, VillegaS sEhilei für den dritten Ausschuß sAb« tüstnngosragens, tinrleSco sNumäniens für den vierten Aus schuß IVndgets, Mcnsdorff iOestcrreichs für den fünften Aus schuß sHnmanitäre «nd soziale Fragen) und schließlich de Boucköre sBelgiens für den sechsten Ausschuß lPolitische Fragen). DaS Bureau, dem also die Vertreter der vie stän digen NatSstaaten angehören, tritt heute nachmittag 8 Uhr zur Beratung der formalen Erledigung de- deutschen A n f n a h m e g e s n ch e - und der Lftstchlüsse über die Rats- erweiternng zusammen. Außerdem werden die sechz Ber- lammlungSauSschüfle heute ncichmittag ihre konstituierenden Sitzungen ghhalie». Auch der V ö l k e r b n n - S r a t hat auf heute nachmittag eine Sitzung anberaümt. lWTB.) Parker Gilberks Bilanz -es zweiten Dawes- Iahres. Berlin, 7. Sept. Der Generalagent für Reparations zahlungen veröffentlicht die Uebcrücht über die Einnahmen und Zahlungen im zweiten AnnuitätSsabr bis zum 81. August 1026. "" -ch wurden im August 1026 einge nommen: AuZ dem ordentlichen HauSbalt 20 Millionen, aus der BcförderungSsteuer 26 554 455,30 Mark, au- der Ver zinsung der ReichSbahnrevarationS-Schnlbverschreibilngen 50 000 000 Mark, anS der Verzinsung der Jndustrieobliga- tionen 62 500 000 Mark, anS den eingegangenen Zinsen deS Konto- 511877,16 Mark und anS dem Betrage der Kurs differenz 271886,17 Mark, insgesamt im August 1926 159 840 218,68 Mark. Die Gesamteinnahmen betrugen danach bis zum 81. August 1026 für die zweite IakreSannuität biS zum 81. August 1926 1 166 899 587.2« Mark. Mit dem Kassen!-stand vom 31. August 1925 von 107 013 270,89 Mark ergab sich ein Gesamtkasftnbeüand von 1 270 822 858,15 Mark. Davon wurden anS-eoeben: An oder für Rechnung der RevarationSempsänger im Monat August 1926 122 025 206,98 Mark, für den Dienst der deutschen Ausländsanleihe von 1924 6143 873,15 Mark, für die Aufwendungen der ReparationS- kommission 124 781,27 Mark, für daö Bureau für Reparations zahlungen 308 404,2.3 Mark, sür die Interalliierte Rheinland- kommisüon 247 722,86 Mark, für die Militärkontrollkommission 200 000 Mark, sür Diskont auf Zahlungen, die von der Deut schen NeichSbahnaeftll'^'ast kür Fälligkeit aeseistet wurden. Mor-en Abreise »er deulsche» Dele-alis«? Berit«. 7. Sept. ES ist anznnestmen, dass morgen in Genf der Beschluß auf Ausnahme Deutschland» in den Völkerbund gefasst wtrd. Sobald hierüber Nachrichten ein- gegangen sind, wtrd di« deutsche Delegation sofort aS- retsen, und zu»ar wahrscheinlich schon morgen abend. Mit dem Eintritt Deutschland» ln den Völkerbund tritt noch nicht ohne wettere» der Vertrau von Locarno tn Kraft, sondern erst dann, wenn die Ratiftkattonöurku»»den über den Vertrag beim Bölkerbun-Ssekretartat niedergelegt worden sind. Eine Warnung vor dem Völkerbund. Die alldeutsch« Tagung in Bayreuth. Bayreuth. 6. September. Am 4. September trat in Banreuth der Gesamtvorstand de» Alldeutschen Verbände» zusammen. Der VerbandStag fand heut« unter starker Beteiligung statt. Der Vorsitzende, Iusttzrat Llass. sprach t» seinem Bericht zur politischen Sage «egen die Parole „Schaltung einer grossen Rechten*, die in höchstem Maße bedenklich sei. solange Dr. Gtresenrann an der Spitze der Deutschen Volk». Partei stehe. Die Redner wandten sich scharf gegen di« Tr» füllungSpolittk, insbesondere gegen den Eintritt in den Völkerbund, gegen dt« Verfolgung nationaler Verbände und Führer durch die marxistischen Machthaber sowie gegen die wachsend« kommunistische Gefahr, zu deren Abn»ehr sie die Auslösung der Kommunistischen Partei und deS Roten Front» kämpserbundeS forderten. Der ÜlerbandStag nahm einstimmig folgende Entschließung an: „Angesicht- der politischen Entwicklung de» letzten Jahre» fühlt der Alldeutsche Verband sich tn seinem Gewissen ver. pflichtet, noch einmal in letzter Stunde eindringlich sein« warnende Stimme gegen de» Eintritt Deutschlands in de« Völkerbund zu erheben. Der Eintritt tn den Völkerbund wäre die Krönung der international eingestellten marxistischen ErsüllungSpolttik, wäre -ie nochmalige Unterzeichnung und freiwillig« Anerkennung deS Versailler DiktaftS und die Be» krästigung der Verträge von Locarno. Er wäre damit der freiwillige Verzicht aus deutsches Volk und Land in Nord. Süd, Ost und Weit.- er wäre die freiwillige Anerkennun« der DcuveS-Geseye mit dem Verluste der politischen und wirt schaftlichen Souveränität Deutschlands: er wäre die freiwillige Uebernahme der brutalen Bedrückung und AnSsaugung durch diese Gesetze. Dabei soll der Eintritt in den Völkerbund voll» zogen werden, ivährend die zweite und dritte Rhetnlandzone durch stärkere Besetzung geknechtet sind al» vor der. Räumung Köln-, soll vollzogen werden angesichts neuer, rücksichtsloser EntnmffnnNgSnvten, angesichts der schamlosen Abrüstung», komödie, die soeben tn (Yens gespielt wird, also angesichts deS klaren Willens der Fcindbundstaaten, ünter Verleugnung de» sogenannten Geiste» von Locarno die Politik der Knebelung und Ausräubung Deutschlands sortzuletzen. Gegen eine Reich-Politik, di« «nS hierhin geführt hat, erhebt der All deutsche Verband de« schärfsten Widerspruch. Niemals dars das nationale und völkisch« Deutschland das Ergebnis dieser Politik sür sich als verbindlich anerkennen. Dieses Ergebnis durch sogenannte positive Mitarbeit zu befestigen, wäre Ver sündigung am deutschen Volk« und seiner Zukunft.* 258 502,70 Mark. Die GefamtauSaaben belaufen sich damit im Monat August 1926 ans 159 308 481,19 Mark, sür die Ge samtzeit der zweiten IabeeSannnltät bis znm 81 August 1828 1188 222 427,82 Mark. Es verblieb demnach am 81. August 1926 ein Kassenbestand von 98 600 480,68 Mark. Nach dem Sachverständigenplan beträgt die zweite AnnniiätSlcistung 1 220 000 000 Mark. Gezahlt wurden biS zum 81. Nngnst 1926 auf Konto dieser Annuität 1 166 904 574,30 Mark. Der verbleibende Sollbetraa von 53 095 425.61 Mark wtrd am 1. September mit den auf ReparationSschnldver- schreibungen der Reichsbahn einaezablten Zinsen in Höhe von 45 000 000 Mark und dem znm 21. September diese- IahreS fällig werdenden Rest von BeförderungSstcuerzahlungen in Höhe von 8 095 425.61 Mark ausgeglichen. Slankon verlangt den Rückzug -er Engländer. Hongkong, 7. September. Der Minister des Auswärtigen der Kanton-Regierung legte in einem Schreiben an den britischen Generalkonsul gegen die Landung von britischen Marinekrästen auf der Mole deS Kantoner HafenS am 4. Sep tember Verwahrung ein. Dieses Vorgehen sei eine Ver- gcrvgltigung deS internationalen Rechts und ein materieller und moralischer Angriss. Der Minister verlangt die sofortige Zurückziehung der fraglichen britischen Truppcnabteilung, die sofortige Einstellung der Kontrolle der Flnstsrhissahrt und die Zurückziehung der an der Mole verankerten britischen Kanonenboote. OerMches und Sächsisches. Ueber »ie sächsische« Geso«ss»schas1»ir in Berlin nn» München versendet die „Nachrichtenstelle der Maat»ka»»l«t" folg««»« aufklärende Auslassung: „Die ltnk»so«taltsttfchr Presse bracht» Lnb« August ein« au« der Sächsischen Republikanischen Korrrfpon-rn, stammen», Nott». tn der kurzerhand empfohlen wtrd. dte llHstschen «e. sandtschaften tn Berlin und München „schleunigst «-»«baue,*. Dir Nott» enthält so gröblich Ireftihrenbe Behauptungen »atz sie nicht unwidersprochen bleiben kann. Zunächst hätte schon ein Blick tn den Gtaat»hau»haltplan kür 1S2S den Verfasser der Nott» belehren können, daß kür den gesamten Aufwand bet Kapitel 18. also für da» „Gesamtmintstertum. Staatskanzlet. Ministerium der auSrvärttgen Angelegenhrtten und Ver. tretungen Sachsens* nur ein Betrag von V25 879 Reichsmark an Ausgaben vorgesehen ist. Trotzdem wirb behauptet, »a» .Mernegroßtun* mit Gesandtschaften und Konsulaten koste dem sächstschen Volke wenig gerechnet jährlich IX Million Reich», mark. Dabei koste« die wenige» noch bestehenden Konsulate dem Lande Sachsen auch nicht einen Pfennig. Dte Gesandt» schaft in München, die die Vertretung Sachsen» bet den süd. deutschen Regierungen Bauern, Württemberg. Baden und Hessen wahrnehmcn muß und über deren Notwendigkeit btt der auch nach der Weimarer Verfassung noch bestehenden Zn. sammensetzung de» Reiche» au» den deutschen Ländern die große Mehrheit de» Landtag» sich einig war. besteht au» de« Gesandten und einem Sekretär. Wa» vollends dte Gesandtschaft in Berlin betrifft, so liegt der Fall dort einfach lo: Maa tm alten monarchischen Vorkriegsdeutschland diele Gesandtschaft auch zu einem sehr kleinen Teil« dazu gedleni haben, gute Be ziehungen »wischen den Höfen von Berlin und Dresden aus. rechtzuerhalten, so war sie doch schon damals tn der Hauptsache dazu bestimmt. Sachsen bet den Verhandlungen tm BundcSrat zu vertreten. Seit der Revolution ist sie, wie die» muh im HauShaltplan ausdrücklich gesagt ist. die „Vertretung Dachsen» im Rctlhsrat*. Die Bedeutung dieser Vertretung ist schon teilweise durch die Einwirkungen de» Kriege«, ganz besonder» aber durch die Weimarer Verfassung infolge der sehr erheb« lichen Verschiebung der Kompetenzen zwischen Reich und Ländern zugunsten de« Reiche» so gewachsen, daß tn der Nach. krtegSzeit sogar ein Ausbau der Gesandtschaft unbedingt not» wendig wurde. Durch die seitdem fortgesetzt erfolgte Er- Weiterung und Vermehrung der ReichSämter, die tn dem weitläufigen Berlin üoerall verstreut liegen, sind die Ge- schäfte der Gesandtschaft vielgestaltiger und zeitraübenber ge- worden. E» bedarf eine» Stabe» besonder» erfahrener und tüchtiger Beamter, wenn Li« sächsischen Interessen besonder» der sächsischen Wirtschaft und der sächsischen Arbeiterschaft tm Wettstreit mit den Interessen de» Reiche» und der übrigen deutschen Länder wirkungsvoll vertreten werden sollen. Diese Verhältnisse liegen für alle, dte sich nur die Mühe nehmen, die Tatsachen unvoreingenommen zu prüfen, so klar »ittage, daß nur böser Mille HAr von „Gernegroßtun" der „Großmacht Sachsen* sprechen kan».* Sisenbahnbeamkenlagung. Am 8. September fand tn Altenbur« die 9. ordentliche Mitgliederversammlung deS Verein» der Beamten der vormals Sächsischen GtaatSeisenbahne« statt, der in 118 Ortsgruppen 18 096 Beamte und Eisenbahnarbetter umfaßt. Al» Beisitzer in den Vorstand wurde Geheimer Rat. Direktor bei der Reichsbahn, Dr. v. Brc» ein», Dresden, gewählt. Der Verein verfolgt in großzügiger Weise Wohl- fahrtSbrstrebungen »um besten de» gesamten Eisenbahn. Personals im Bereich der RcichSbahndirektton Dresden und arbeitet zu diesem Zwecke Hand in Hand mit den Gemeinde- Verwaltungen auf dem Gebiet ber Fürsorge. Dte Tagung in Altenburg war außerordentlich stark beschickt. Der B«. grüßungSabenü nahm einen glänzenden Verlaus. Da» Städtische Orchester, der Altenburger MSnnergesangvertt«, ein Mitglied de» Dresdner Verein», Walach, und di« Turnerinnen de» Altenburger Turnklub» boten Her. vorragcndc». Die eigentliche Vereinsarbeit am 8. September führte unter Vorsitz de» ReichSbahnamtmann» Zille zu fruchtbaren Ergebnissen und schloß nach vielstürkdtge« Ver- Handlungen tn den geschmückten Empfangsräumen de» Bahn hof». Die Ortsgruppe Altenburg hatte in hingebender Arbeit Sorge für den äußeren Festrahmen der Tagung getragen. Im nächsten Jahre findet in Dresden im Inni dt« Tagung de» ReichSverbande» Deutscher EtsenSahnverelne. de» sogenannten Kasseler BerbandeS. statt. Gastgebende Ver- einigung ist der Sächsische Ellenbahnbeamtenverei«. florkbttduugofchulpfltchl. Knaben u. Mädchen werd. s. d. 4.Okt. und Ostern ausgenommen S. Prospekt L. Rockow» Kandel», u. Sprach» schule, Allmornt IS. Snh. Dich. Rackow u. vr. Fritz Rackow. ß Kunst und Wissenschaft. Die UrkunSenschau des Kauplslaalsarchlvs. Der Gedanke, den vor einiger Zeit das Hanptstaatsarchiv durch seine Ausstellung Lutherscher Schriften und von Ur- künden der Resormationszeit in die Tat umsetzte, findet seine Fortsetzung in der jetzigen Nrkundenschau. dte sich zeit lich an die erste insofern anschlicfü, als sie mitten hinein» führt in die Zeit der großen Religionskriege, die im Dreißig, jährigen Kriege verheerend auch über unser deutsches Land dahinbranstcn. Der Besuch der Schau ist nicht nur dem Fach- gelehrten, sondern auch dem Laien dringend anzuraten. Wer die Zeit dafür anibringen kann, länger sich der Betrachtung deS aufgelegten Materials hinzugeben, wird eine Fülle von Interessantem vorsinbcn, zumal die Urkunden samt und sonders gut le-bar sind und nach ihrer Auswahl ein lebendiges Bild der Zustände damaliger Zeit vermitteln. All die be- kannten Namen iener unheilvollen Periode sind vertreten. Die regierenden Kaiser, von Rudolf II. angesangen bi» zu Ferdinand, seine Generale, deren Gestalten Schiller un» ver traut gemacht hat, dte großen Schweden von Gustav Adolf bis zu seiner konvertierenden Tochter Christin« tauchen wieder lebendig vor dem Auge aus. Daneben liegen Brief« dentscher Fürsten, vor allem der Sachsen, deS Bayern. deL Brandenburger. Berichte über Truppenbewegungen und Schlachten. Belagerungen, so ein Ncricbi TorstcnsohnS über Frciberg, geben Knude von den HeereSbewegungen, und dte Intendantnrrechnungen gewähren einen Einblick in Der- pflegSstärken und zustchenbe Gebühren. Bildtafeln von Regimentern veranschaulichen Aussehen und Bewaffnung so- wie Marschordnung anS dieser Zeit. Aber anch politische Instrumente, wie das deS Friedens von Kötzschenbroda und das doppelte des Westfälischen Friedens, dürften hohe» Inter esse erwecken. Die Zeitungen jener Epoche sind nicht nur ihre» Inhaltes, sondern auch ihres Formates halber bemerkens wert. Und wer Schillers .LLallcnstein" kennt, wird will kommene Ergänzung in deö FriedländerS Horoskop finden, bas kein Geringerer als Kepler auSgescrtigt bat, in -er Ab setzungsurkunde und dem Originalbericht der Ermordung de» großen Feldhcrrn. Beachtlich ist außerdem die Art -er Unter, schritten, unter denen die -es Fric-ländcrS kaum entziffer- bar, die deS Sonnenkönigs Ludwigs XIV. selten klax hervor, ragen. AIS Kuriosum sei ein Brief erwähnt, den Marimtlian von Bauern an Johann Georg von Sachsen geschrieben hat. und in dem er seinen Dank ausspricht für zwölf Tonnen Zschopauer Bier. Damals scheint also -ie Brauerei Bayern» noch nicht auf -er Höhe -er heutigen gestanden zu haben. Daß das HauptstaatSarchiv mit seiner Ausstellung recht gehandelt hat, beweist d-aS Urteil eines Laien, der -ie Sorg, sali vergangener Zeiten der Art gegenüber betonte, die heute bet Abfassung von StaatSurkunden Platz gegriffen habe. R. kr. ß* Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opern. hauS: Donnerstag, den 9. September, AnrechtSreihe v, „Violetta* mit Julia Röhler in der Titelrolle, Tino Pattiera, Robert Burg, Maria Cebron lzum erstenmal Flora). Musikalische Leitung: Kurt Dtriegler: Spielleitung: Waldemar Staegemann. Anfang Uhr. Am Freitag, dem 10. September, beginnt zum ersten Male tn dieser Spielzeit eine zyklische Darstellung von Richard Wag ner» „Ring deS Nibelungen* unter der musikalischen Leitung von Hermann Kntzschbach. Erster Abend: »DaS R h e i n g o l d*. Anfang Uhr. f* AGert-T-eater. Die Direktion de» Alvert-Tbeater» sHann» szilcheri hat Herrn Paul Rainer als Darsteller verpflichtet. — Franz Schoenemann übernimmt einen Teil der Regte» äusgabcn. i* Di« S»«Ib<«> Auf vielfache« Wunsch wird dle ZelchnungHrill sür da» Abonnement der SomSdie bis 18. d. M. ausgedehnt, ^vie Abonnementskarten können zwischen 10. und IS. d. M. an der Theater- kass« von 19 Uhr ab abgeholt werde«. i* In der Gilchsslche» LanbeSbttliotHek (Javanisches PalalS) «st Plittwoch» von 4 bi» 6 Uhr da» Zimmer ber Kostbarkeiten «nd dte Jakob-Kraase-AuSltellnng geöffnet. Eintritt sret. s* Dresdner Künstler anSwtlrts. Kantor Hann» Kbtzschke hatte mit einem nnter Mitwirkung der Sonzertsöngertn Edith Laux ln Leipzig veranftalteten eigenen Kompositionsabend Erfolg. ß* K»«zert. Zum Besten -er AlterSHUfe rief ein« in jeder Hinsicht ans hohem Niveau stehende künstlerische ver- anstaltnng in» KünstlerhauS, da» erfreulich starken Be such zeigt«, übrigen» auch in seinen Innenräumen einige ver- ändernngen aufzmveisen hat, -ie jodoch offenbar noch nicht ganz abgeschlossen sind. Die Veranstaltung zeigte wieder ein- mal tn hohem Maße -a» Geschick und »aS Feingefühl Lotte KretSler», neben anerkannten und geschätzten Künstlern junge und begabte Kräfte zu erfolgreicher Mitwirkung heran- zuztehen. Johanne» Smith, ber tüchtige un- beliebte Cellist, spielte eingangs Christoph Bach» Cellosonat« mit ihren spielerischen, grazilen Linien, Pralltrillerchen, Vorschlägen, Verztcrungen und jenem netten Schlußteil, -er in einen „galanten Seufzer" auSklingt. Mit Recht gefielen auch drei legenden- bzw, sultcnmäßlg gehaltene Lieder von Smith: .Hftomm* — „Da» kleine Lied" — ,M>iegenlied", ln denen größtmögliche Vereinfachung de» Stile» un- Vertiefung de» Stimmu«g»gehaltk» angestrcbt wtrd. Tatartne Stüve« Hill er mit ihrem wohlgebil-cten, auSdruckSsähigen Sopran, -er im Laus« -e» Abend» immer mehr an Füll« und Resonanz gewann, ersang ihnen einen schönen Erfolg. Hannt Ta»> l e r sprach mit feinstem Stilgefühl kleine Sachen von Lesssn», ln denen -er strenge Kritiker und Klassiztst tn dte freund, lichen Gefilde gedanklicher Tändelei herabsteigt, sowie einige nette Kleinigkeiten von Bterbaum un- PreSber. Da» Hüb scheste hatte sie sich bis »um Schlüsse aufgehoben: „Sech» Personen" suchten — ausnahmsweise keinen Autor, sondern sie sprachen die „Glocke" von Schiller, wa» auch nicht zu verachten ist. besonder» wenn ev mit so viel mimischem Ge- schick und intelligentem CharaktertsiernngSvermögen gemacht wir-, wie von Hannt TaSler. die so viel ausgesprochen komische« Talent besitzt, daß rin solcher Scherz zu einem wirk lichen Genuß wird l„Die Glocke", rezitiert von einem „Schul mädchen*. einem „Schnlsungrn*. einer „vortragSkünftlerin". dem „Helden vom Provlnztheater", dem „Bonvivant" und der „Dame vom Kabaret"). — Di» Klavierbegleitnnoen hatten Herbert Scheumann und Dora Lech. Roth mit seinem piantftischem Empfinden un- großer Anpassungsfähig, heit übernommen. Herzlicher Beifall dankte allen Künstlern für ihre hübschen Gaben. V. r. I., ß* Frei« Vereinigung Dresdner Schriftsteller. Na» mehreren vorbereitenden Sitzungen ist dte Gründung einer Freien Bereinigung Dresdner Schriftsteller vollzogen und der Beschluß gefaßt worden, sich al» Ortsgruppe de» Schuhverbanbe» deutscher Schriftsteller zu kon- stttuteren. Der gewählte Vorstand setzt sich folgendermaßen zusammen: 1. Vorsitzender: Dr. Karl Wollf, 1. Dramaturg der StaatStheater: 2. Vorsitzender: Schriftsteller Will Vesper: 1. Schriftführer: Schriftsteller Dr. Rudolf Glaser: 2. Schriftführer: Schriftsteller Kurt Arnold Finoetsen; 1. Schatzmeister: Rechtsanwalt Dr. Willi Verth old lzuglelch furlstlscher Beirat): 2. Schatzmeister: Privatdozent Dr. Horst Enger«: Beisitzer: Professor Otto- mar Enking. An jedem ersten Dienstag be» Monat» abend» 8 Uhr findet eine Zusammenkunft Im Otto-Lubwig- Zimmer de» Trompeterschlößchen« statt. Ueber sonstige Ver anstaltungen wtrd Näheres demnächst bekanntgegebe«. ß* Katholischer Kirchenmnflker-Kongreß. Der erst« Kon- greß Katholischer Kirchenmusik«» wirb vom 12. bi» 18. Sep tember unter dem Protektorat de» Erzbischof» und Kardinal» Dr. Schulte tn Essen abgehalten werben. Der Erzbischof wird am 18. September ein Pontifikalamt zelebrieren, wozu der Kirchenchor St. Joseph in Sssen.Frintrop unter Leitung de» Ehordtrecktor» Willi Kleefisch die Missa Papae Mareellt vo» Palästrina singt. F«rner sind Vorträge über StUfragen svo»
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