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Dresdner Nachrichten : 09.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187512095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-12
- Tag 1875-12-09
-
Monat
1875-12
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.12.1875
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»niioPsje. >»*«»« LS00V »El . .. »«rdtndllch. I» La»«ur,< S«r» - L»L Iki»» in »kr»,,. VI««, L»«»urr, y«MUkt ,. «.. M„. V«n — 0«»« » I» gkEul «. «. - N«. V»lL» tn «»«mnltz. -, II». «°w»r 4 c» Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Kktpsch L Reichardt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fritdr. Gsedsche in Sir. 343. Zwanzigster Jahrgang. i»I1« bdl» Itachm. 4 Üd». — Drr Raum «In»« «t«> l»»l»z«n k»lin Id vH'. ai»«elakdt »I« Sctlt »0 Pis, Mn« »arnnli« >ü, »»> »«41,«rlMI- «rn t«r Inl«r»l« »Irtz »Ich« »«»«»««. »ulwlrlt-, UnnoNl«» llullr»,« von un» undt- kannlen Nirm,n u»»Ve.. I»nen tnlkkiren wir nur »«»«nvranumrrando» Ladlun» durch vrt>I- mark«» »de, Aol>!>n»°>„ tun». Acht Eild'll koltcn IL Eifa«. Insrral« tUr dt« Monlaa» > Mumm'« »dcr nach «Inkin yellle«- »I« PtliUttle LS VI,k. Mttrebacteur: vr. klenSi Vl«r»5 Für das Feuilleton: Dresden» Donnerstag, 9. Tccemver 18?5 PolMI»k». Die officiösen Preßhusaren haben Beseht erhalten, scharf auf die Nationalliberalen wegen ihres Manövers beim Strafgesetzbuch einzuhauen. Sie pariren Ordre mit Ungestüm. Leichte Berwirrung zeigt sich schon in den Reihen dcr Angegriffenen. ES ist für Bis marck rm gewiß noch nicht erlebtes Mißgeschick gewesen, daß sein Strafgesetzbuch in seinen wesentlichsten Punkten einhelliger Ab weisung begegnete. Auch dem Reichstag war eS ein neues Schau, spiel, daß, nachdem die öffentliche Meinung Deutschlands Monate lang durch die Etrafgesctznovelle beunruhigt war und der Justiz minister Leonhardt das Vaterland als ein wahres Brutnest von Verbrechern geschildert hatte, Bismarck mit keiner Silbe auf jene drakonischen Strafbestimmungen einging, sondern eine Stunde lang den Reichstag über den schlechten Schutz des Schutzmanns und über rebellische Gesandte unterhielt. Der Arnim-Paragraph widerstrebt nicht bloS allen juristischen, sondern auch allen politischen Begriffen. Ein Botschafter, dcr im Ausland« die geheiligte Person des deutschen Kaiser» vertritt, soll wegen bloßen Ungehorsams gegen den Willen de» Kanzler« mit — 5 Jahren Zuchthaus bestraft werden! Ein solcher Ausnahme-Paragraph geht auch den Nationallibcralcn zu weit, und da» ist der Grund, weshalb Bismarck ihnen grollt und auf st« «inhauen läßt. Geübte Augen sehen zwischen dem Kanzler und dm Nationalliberalen rinm Bruch sich vollziehen, und cS wäre nicht dir erste Schwenkung, wenn Biömarck, der unbedingten Erge benheit der Nationalliberalcn nicht mehr versichert, sich anderwärts nach Bundesgenossen umschaute. Windthorst, wo steckst Du? Eine Denkschrift deS BundeSrathrs über die Ausführung des Münzgesetze» hiebt mehrere höchst interessante Ziffern über eine An gelegenheit, die jetzt gerade täglich da» Publikum beschäftigt. Nach dm Ausweisen der Elnzelstaatcn waren in Deutschland an preußi schen Friedrichd'or», sächsischen Augustd'orS, Kronen, Ducaten und onderm Goldmünzen 32,114,012 Stück geprägt gewesen. Der BundeSrath rief sie ein, aber er konnte nur 5,741,080 Stück ein ziehen. Wo die übrigen 26,373,012 Stück LandeSgolbmünzen ver blieben, die einen Werth von 444,624,395 M. repräsentirrn, dar über fehlt jeder Nachweis. Vermuthlich wurden sie meist einge schmolzen, auSgeführt oder verarbeitet. Weiter zog der BundeSrath di» Sude September WI5 an Silbcrmünzen für 295,438,865 M., an Kupfermünzen für 988,314 M. ein (an Zwcithalerstücken über 19»/, Mill. Thlr., an Thalerflücken nahe an 25 Mill. Thlr.). Die Ausprägung stellt sich nun folgendermaßen: Der BundeSrath über wies den Münzen bis Ende 1674 für 1,131,569,450 M. Gold in Barren und Münzen, die, mit Kupfer legirt, 1,139,073,724 M. Werth erhielten und dem Reiche also einen Gewinn von 7,504,274 M. brachten. Ferner wurden bis zum 2. October d. I. ausgeprägt 132,998,714 M. Silber-, 14,920,488 M. Nickel- und 6,203,337 M. Kupfermünzen. Was an eingeschmolzenem Silber nicht zur Prägung dcr neuen NeichSmünzen verwendet wird, wird zu Barren umgeschmolzen und ans Ansland verkauft. Thcilweise sind die Macher hierbei die Berliner Bankhäuser, der größere Theil deü^SilberS aber wird auf eigene Rechnung dcS Reiches im Aus lände verkauft. Es ist natürlich, daß so massenhafte Verkäufe des deutschen Silbers den Silberpreis drücken müssen. In dcr Thai ver lor daü deutsche Reich bei diesem Geschäft bisher schon 5,224,848 M., da e» für Silber, das dem 'Reiche selbst 65,845,938 M. kostete, nur *0,621,990 M. erhielt. Auch verhehlt die BundeSrathSdenkschrist dem Reichstage nicht, daß die fortgesetzten Silberverläuse „ein be deutende» Wachsen des Verlustes" herbeiführen werden. Trotzdem verdient das Reich an der ungünstigeren Ausprägung der neuen Dklnzen genug: der Ueberschuß, den die Münze bisher lieferte, be trug 14,295,288 M. Da» österreichische Parlament berieth die traurigen Folgen deS Wucher» in Galizien. Man hat wirkliche Orgien der wucherischen Blutsauger constatirt» durch welche namentlich die kleinen Grund besitzer auss Empfindlichste geschädigt werden. Ist doch der Zins fuß, welchen der Kleingrundbesitz in Galizien zu entrichten hat, nie unter 50 Procent; er steigt aber auf 100, 200, 500 und sogar 1000 Procent. Nichtsdestoweniger lehnte man die Wiedereinfüh rung der gesetzlichen Zinstaxen ab, weil dadurch und durch die'Rück kehr zu den alten Wuchergesctzen daS Uebcl nur verschlimmert wer den würde. Die eigentliche Ursache dcr wirtschaftlichen Ealamitätcn de» galizischen Grundbesitzers ist nicht in der „Wucherfrciheit", son dern in der niedrigen allgemeinen Bildungsstufe, in dcr mangeln den Volkserziehung, den schlechten Prozcßgcsetzen und den verwirrten Hypothekarverhältnissen zu suchen. Ist doch erst durch das Gesetz vom 20. März v. I. die Einführung dcr Grundbücher in Galizien verfügt worden! Gleichzeitig mit der Hebung dcr Creditfähigkcit des Kleingrundbesitzes müssen demselben billige Eapitalien geboten werden, und sind zu diesem Zweck die Errichtung von Landes Hypo- thekaranstalten rc. anzustrcben. In Frankreich ist da» wichtigste Ereigniß die Versöhnung Gambetta's mit den Nadicalen Gambetta kehrt reuig in den Cchooß der alleinseligmachenden Demokratie zurück, um bei den nächsten Wahlen gemeinsame Sache zu machen. Locale» «i»d Sächsisches. — Se. Maj. der König und Se. K. H. Prinz Georg sind vor- gestern Abend ^10 Uhr von Jahnishausen wieder hierher zurück- gekehrt und werden heute Vormittag nach Berlin abreiscn. Die Rückkehr steht nächsten Sonnabend zu erwarten. — Dem Cantor em. Hermann Friedrich August Bartsch in Gpremberg ist die goldme Medaille de» AlbrechtöordenS, dem Ritt meister im G.-N.-Reg. von Egidy das Fürst! Schwarzb. Ehren kreuz 3. Kl. verliehen, der 1. gcistl. Rath im kathol. geistl. Consisto- rium Superior rc. Franz Stolle zum Präses ernannt und dem Coiffeur Richard Schwa merkrug hier das Prädikat „Königlicher Hoflieferant" verliehen morden. — Wie wir vernehmen, ist dem Herrn Oberstallmeister Smfft v. Pilsach bei der vorgestern im Gefolge Sr. Maj. des Königs in Jahnishausen abgchaltenen Jagd der Unfall passitt, die Fußzehen zu erfrieren. — Zu einem Diner bei S. M. dem Kaiser Wilhelm, da» am Dienstag in Berlin stattfand, hatten neben dm süddeutschen Mini stem auch die sächsischen Minister v. Friesen und v. Rostitz-Wallwitz Einladungen erhalten. Herr v. Friesm reiste hierauf nach Dresden zurück. — Mit dem ersten Januar nächsten Jahres, also in circa drei Wochen, wird im deutschen Reich die gesetzlich» Markrech nung zur Wirklichkeit Nach einem in Kurzem zu erwartenden Neichsgcsetze braucht dann Niemand mehr als 6 Silbcrthaler oder 20 Silbermark auf einmal in Zahlung anzunehmen, er kann Gold oder NcichSkasscnschcine verlangen. Schwieriger als die Vermeidung dcr Silberthalcrzahlungen gestaltet sich der Verkehr mit Thaler- Papiergeld. Alle Thalcrscheine, sowohl Staatspapicrgeld wie der größte Theil dcr Thaler - B anknoten müssen ab 1. Januar außer CourS kommen, und deshalb empfiehlt es sich für vorsichtige und patriotische Geschäftsleute und Prinzipale 11 durch rechtzeitige Einwechslung von Thalerscheinm gegm Markscheine schon vor Neujahr für Caffenbcstände in Mark zu sorgen; 2) für Zahl ungen an Arbeiter, Dienstboten oder kleine Geschäftsleute schon von jetzt ab keine Papierthaler mehr zu verwenden, um ihnen die lästige Einwechslung vor dem ersten Januar zu ersparen; 3) bei Postsend ungen nach auswärts Thaler sendungen thunlichst zu vermeiden, jedenfalls aber zu berechnen, ob der Empfänger die Smdung s o recht zeitig bekommen kann, daß er vor dem 1. Januar die Thaler gegen Markscheine einlösen kann. Etwaige Schwierigkeiten und Schäden trügt sonst der Absender. Am Besten also, man kommt der Bestrebung der Rcichöregierung, vom 1. Januar 1876 ab reine Bahn mit allem Thalerpapiergeld zu machen, dadurch entgegen, daß man jetzt wohl Thaler einnimmt, sie aber sofort an dm öffentlichen Caffen oder durch Wechsler gegen Markscheine (oder Gold) um - wechselt Zwar werden nach dem 1. Januar nicht etwa alle Papicrthalerscheine werthlos, aber immerhin wird man Schererei haben, zu erkunden wann sie verfallen, wo man sie einlöst, und bis zu welchem Tag eine Prätlusivfrist besteht. Ter Kaufmann und. Beamte rc. csfährt da« freilich leicht. Aber auf dem Lande der Häusler, der^rbeiter und das Bäuerlein, welcher gern feine blitz blanken Thälcrchcn in einen alten Strumpf versteckt oder ein Zchnthalcrkasscnbillct in der dicken Bibel bewahrt, — die Alle können zur Markwährunq ungeschoren nur übergehen, wenn sie Alles, was Thaler ist, fortschaffcn und Mark dafür cinlösen. An neuem Gelde giebt cS in Deutschland vom 1. Januar ab: 1) Gold: 20- und 10-Markstücke, 2) Silber: 5-, 2- und 1-Mark-, 50- und 20-Pfcnnigstücke, 3) Nickel: 10- und 5-Psennigstücke, 4) Kupfer: 1- und 2-Pfcnnigstücke, 5) Papier: o) Reichs Papiergeld (nicht mehr preußisches, sächsi sches, mecklenburgisches rc, sondern nur deutsches), Noten zu 1006», 500. 100, 50, 20 und 5 Mark. b) Privat-Banknoten nur von 100 Mark an auswärts. Also fort mit den ausgelcbten grünen, grauen, blauen, braunm Thalern, Gulden und was da kreucht und fleucht. Man lasse sich den Weg zu den Zahlstellen jeder Privatbank oder zum Bankier nicht verdrießen, schaffe sich Mark an, recht viel ist am Besten!) und gebe fortan keinem Dienstboten oder sonst Unkundigen noch — Papier-Thalcr! — Einen auffallenden Beweis von dem WachSthum der Be völkerung von Dresdens Umgegend giebt das Dorf Pieschen. Bei der letzten (187 lcr) Volkszählung hatte Pieschen 1837, bei der jetzi gen Zählung 4742 Seelen. Löbtau bei Dresden zählt laut abge schlossener Zählung 6250 Bewohner, seit 1871, wo e» 2482 Be wohner zählte, eine Zunahme der Bcvölkerungsziffer von 151 Proe. — Während der vorgestrigen Nacht ist nun auch daS Eis auf der Elbe znm Stillstand gekommen, und zwar wohl als Folge dcS immer noch höheren WasserstandeS dies Jahr eher in Obervogcl- gesang, bei der Einmündung der Struppenbach, als an der böhmi schen Grenze Von Obervogelgesang an stand cS bereits Abends bis nahe an Prossen und von dcr Grenze, wo es gestern Morgen stehen blieb, bis nach Mittelgrund.— Bei L o s ch w i tz ist die Ueberfahrt bei nur mäßig und langsam abtreibendem Eisgang wieder her- gestellt. Dcr Umsicht und Energie der DainpfschiffsahrtSgesellschaft ist die Bergung der Brücke und Fähre vollkommen gelungen. Bei nur 3 Grad Kälte gestern Abends und bedecktem Himmel (gegen 23 Tags zuvor) fiel mit seinen Schneclörnern auch etwas Regen, so daß man Glatteis befürchten muß. — In die Pferde einer herrschaftlichen Equipage lief gestern Nachmittag nahe der Löwenapotheke ein Kind und wurde leicht be schädigt. Die Herrschaft sorgte angelegentlichst, obgleich ihrem Kut scher keine Schuld beizumesscn war, für die pflegliche Unterkunst des Kindes. Andere Herrschaften könnten sich hieran ein Beispiel nehmen. — In Betreff deS durchgegangenenPferdes, von dem wir in unserer gestrigen Nummer berichtet haben, daß es an der Ecke des Altmarkts ein Mädchen und einen Mann umgerissen habe, hören wir, daß «S vor einem Schlitten gespannt gewesen, auf dcr alten Elbbrücke infolge eine« Zusammenstoß«» mit einem entgegenkommen den zweispännigen Schlitten nach der Altstadt zu durchgegangen sei, sich beim Anrennen mit dem Schlitten an einen Gascandelaver von elfterem loSgcriffen habe, allein fortgerannt und nachdem eS die vorerwähnten Leute, außerdem aber auf dem Postplatz noch eine Frau umgcrannt gehabt habe, in den Posthof hineingelaufen und dort festgchalten worden sei. — Gestern Vormittag fand man auf einem Wagen hinter dem i Aanfhause einen unbekannten Mann ganz erstarrt auf. Derselbe lebte zwar noch, vermochte aber keinen Laut von sich zu geben. Er scheint betrunken gewesen zu sein und sich gestern Abend auf jenen. Wagen in das Stroh schlafen gelegt zu haben. Man hat ihn sogleich nach dem Krankenhause geschafft. — Gewerbeveretn, am k. Decemvrr. Für da» Ihm tn Slnerkennung seiner Verdienste um den Verein gewährte Ehrengeschenk sichtet Herr Vorstand Walter seinen Dank av. bemerkend, daß hie Anerkennung dessen, wa» er um den Verein gethan baden solle, ihn cmsporncn werde, fortzuardeiten. io lange seine Kräste es gestatten «Beifall). Derselbe verliest so dann ein Schreiten dcö Herrn Ingenieur Hartwig, worin der selbe bedauert, auch beute daS in Aussicht gestellte Referat über die Wasserleitung nicht geben zu können. Zwei Anfragen, die selbe betrellenv. beantwortet er dahin, daß l > die Druckverbält- nisse dcS Wasser» ganz dieselben bleiben, gleichviel ob der Habn ganz oder bald geöffnet, da» Wasser fließt oder silli sieht. 2>Die NIchtbewäbrung der vom Stattrctthe vorgeschriebcncn Hauö- leitungSrdhren habe er Ichon vor Legung derselben In Aussicht gestellt, ohne von andern Firmen unterstützt zu werden. Bei gleichem Preise lalle sich aus andcrem Materiale etwa» Vorzüg liches Herstellen. Al» Pendant zu dem Gesagten liegt ein Stück HauSIcitungSröhre vor. die von dem Drucke de» Wasser» sack artig erweitert und sodann zersprengt wurde. Derartige Fälle sollen häufig Vorkommen. Herr Finanzealculator G. Müller bar eine Buchsübrung für Gewerbtreldcnde bearbeitet und dieselbe dem Vereine zur Begutachtung vorgelegt. 2m Fragekasten wurde mehrmals um Angabe clncS guten KittcS behufs Be festigung de» OelballonS an Lampen ersucht. Ein Herr Rüdiger, empfiehlt Schellack tn Spiritus in dcr Dicke dcö SvrupS auszu-! lösen, die» mit GhpS zu einem Teige zu mengen und so, abei? stets frisch angewacht, zu verwenden. Ruhig sichend kalt ge, worden, halte derselbe sehr scsi und sei besten» zu empfehlen. Der Vorstand Walter empfiehlt sodann die Besichtigung zweier von der Firma Eichenbach. Dresden, ausgestellter Petroleum koch Herde. Dieselben eignen sich für ganze Familien, nicht blo» für Kleinigkeiten, sind gänzlich gcruck- unb gefahrlos. Die Flamme kostet pro Stunde 1 Pfennig: Preis der ausgestellten Apparate »<28 Thlr. Eine Ganö, Fletsch, Kartoffeln wurden vorzüglich darauf zubrreitet. Wetter sprtcht Herr vr. Reumami über daS Stickel. Von Kronstädt 17o1 au» Kupferutckel zuerst gewonnen, wurde cS erst durch die Verwendung zu Münzen ln Deutschland allgemein bekannt. Man findet eö hier im säcvstscheu Erzgebirge, am Rhein, tm Harze. «Vorgclegt ein Stück Kupier- nickcl au» Schneebcrg). Die vorzüglichsten Eigenschalten de» Silber» und Elsen» in sich vereinigend, nickt rostend, ziemlich stark magnetisch, wird e» jetzt möglichst rein hergcstellt unb in Centimeier großen Stücken, 64-98 »/» reine» Nickel enthaltend» auch tn weniger gehaltreicher Rosettenform in den Handel ge bracht. Während da» Ktlogkawm-Wckel vor dem neuen Münz- gcsetz 8 Mk. kostete» hat sich der Preis jetzt, auch mit in Folge größerer Verwendung zu Ncusilber-Attenidwaaren rc. auf 20 Ri. erhöht. Ebenso eignet rö sich zur Uhrcnsabrikation, namentlich aber zur Vernickelung chirurgischer Instrumente. Von Herrn Zahnarzt Spinner vorgclegte Instrumente, die sich sehr gut be währt haben und außer trocknen, Abwinden nie gereinigt zu werden brauchten, lieferten hierzu den Beweis. DaS deutsche Reich producill jährlich 8500 Ctr. Nickel. In Nordamerika, da» auch Rickelmülizcn prägt, versorgt eine einzige Grube nicht nur den eigenen Bebari, sondern giebt auch noch bedeutende Quanti täten an daö Ausland ab. Weiter hat Herr Vr. Naumann eine Handhobclinaschine au» dem Geschäft des Herrn Venu» «Fabrlr. Eisenwerk Gaggenau bet Rastatt) ausgestellt «Preis 00 Thlr.). die Objecte blö zu 25 Centimetcr Länge und OCcntiinctcr Breite hobelt uud sich durch bequeme Handhabung empfiehlt. Herr Director Clauß legt einen ebenfalls bequem zu handhabenden, kein auSgefkhrten Nullenztrkel «In Ncusilbcr 8 Mk., tn Mcsljng 7 Mk.). sowie eine desgleichen aus Rädern bewegte Rcißfedcr zum Ziehen von Hilsölini'cn «ln Neusilber 7Mk.» in Messing OM. i auö dem Geschält teö Herrn Arno Graf, Neustadt, gr. Meißner- straße. vor. Welser empfiehlt derselbe für de» Weihnachtstisch ein Baudomino «Preis 4 Mt.) aus dcr Handlung von Lersckke, Galcricstraße. Herr Vorstand Walter gedenkt hieraus noch des kürzlich verstorbenen Lanktagöabgeorbneten Lange, der sich um die Ilhrenfabrikatlon tu Glashütte große Verdienste erworben. Verhindert, persönlich an dem heute stattfindcndcn Begräbnis, tbeilzunehinen. habe er im Ncnncn des Gcwerbcvrreins einen Palmzweig aus den Sarg legen lallen. Redner fordert die Ver sammlung auf, den Geschiedenen durch Erhebe» von den Sitzen zu ehren, waS allseitig geschieht. Als Hauptvortlag laß Herr Q. Vater eine treffliche Arbeit über „Daö Wasser eine Großmacht". Diescloe vollständig wicterzugeven, mangelt uns der Raum; ein kurzes Rcicrat würde sic nur verstümmeln. Rcdncr erntete reichen Belial). Durch den Inh.ilt dcS Frage- kastcns veranlaßt, theilt der Vorstand mit, da« der Verein nun mehr auch seinen Mitgliedern mehr bicic» werde und zwar sollen zunächst im folgenden Svmmcr :< Eonccrte vd»e Entree für die Mitglieder stattfintcn. DaS Einfrieren der Wasserleitung zu verhindern, wirb empfohlen. daS Waiicr i» de» Häusern nur von 8 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags iauicn zu lassen, so dann den Hauptlahii zu schließen, jedoch allcö Wasser aus den Röhre» zu entferne». Zur Verhütung einer Bcichadigung der Leit ung wird angerathcn, bei dcr Wicteröfsming dcö HaupthahnS alle Hädue ollen zu halten. - Aus den gestrigen Tag sie! da? Fest der unbefleckten Ein» pfängnlß Mariä, welche GlaubcnSlchie der unfehlbare Lin »cmo de» Ka holikcn, wie das „Katholische Volköblatt iur Sachsen" sagt, aus Vollmacht von IesuS Ehcittus seihst und der Apostel PetruS und Paulus als Diejenige verkündet hat. welche fcsihaltc, baß Maria im ersten Augenblicke ihrer Empfängnis, vermöge einer besonderen Gnade Gotte» u. s. w. von jeglichem Makel der Erbfchuld bewahrt worden sei. DaS ge» miste Blatt meint, die Lehre stütze sich auf die AuSsprüche dcr heiligen Väter und dcr Päpste, aus die Schrift- unb Traditioiiöhcweisc, und die Belege auS dem liturgischen Leben dcr Kirche, und behauptet, daß »i den Ablaßgebetcn, sowie in dem Tragen der geweihten Medaille von der unbefleckten Empsängnlß ein Schutz gegen die vielen Versuchungen und Gefahren, welche zumal jetzt der Unichulv und Slttcnrclnhclt drohen, zu finde» sei und empfiehlt schließlich diese Mittel allen katholischen Familien. Ob daö fromme Blatt den Vertrieb dieser Wunder- und Zauberamnlete selbst betreibt, oder wer solchen i» die Hanb genommen, sagt uns dasselbe nicht, ist uns auch glelchglltig. - Wie man der ..Frks. Ztg." schreibt, war es ein Antrag des Bürgermeisters Martini aus Glauchau, welcher den bcm. kerotten Advokat Siegel daselbst ln dir Untersuchungshaft brachte. Siegel galt bisher als dcr bcstsitulite und am meisten beschäs» tlgte Sachwalter GlauchanS. ES hat sich ergeben daß nicht nur sein Vermögen total zerrüttet ist, scndcrn daß er mehrere Berbrecken begangen hat. Seine Verschuldung wird nach der „Frkt. Ztg." aui über 200.000 Thlr. betragend angegeben. Ver unglückte Kobienspecnsailenen «der Genannte war Mi'giicd die-
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