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Dresdner Nachrichten : 10.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188703101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870310
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-10
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.03.1887
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kW' . naaier L'vsvcii uiw uni« nur» unizianve» n Tic Aniwirgrtuna der armen Leute gegen lozralrn Frugc erleuchtete und wohlwollende Gewerbe, das Mittel zu rxiflnen, für diele 8 « »ceillch ohne Erfolg hei lenen dunkeln Ehrenmännern. welche zur Förderung schnöder Selbstinteressen die Lüge und Verleumdung gebrauchen, um das annr Volk zu betrüge». Da? Schicksal von der Lüge und Verleumdung verfolgt zu werden. Geilt mit der Reich», reoierung Jeder, der jur Heilung unterer sozialen Schaden inöglnhe uns vernünftige Wege armucht. Der ehrliche Man» hat eS gegen über den sozialdemokratischen Volksverlührern nicht blas mit einem »»glaublichen Grade von Unwissenheit, ioiider» vielfach auch mit nackter Bosheit und unter allen Umsttindrn mit Selbstsucht zu thun. unsere heutige, in der Reich-regierung ist das l zu rzistnen. für diese Männer. — Sie würen ohne dieselbe me,,schlich unmöglich. Darum richtet sich ihr Haß mit besonderem Nachdruck wider Alle, welche die Emancipatio» der Lohnarbeiter, welche den sozialen Frieden suchen ohne Mord und Brand und ohne da- arme Bolk von Gott, Vaterland. Familie und E'griithiim bringen zu wolle». Nicht um meinetwillen — denn mich licht die Rotte von böswilligen Demagogen, die sich an meine Fersen kettet, glrichgiltig — sondern >n> Interesse der guten Sache iclbst bitte ich jede» anständige Blatt, zu dessen Kenntlich die be tagte Ausstreuung gelangt ist, diese Erklärung abdrucken zu wollen, Gehlert. Mital des Reichstags" — Ter Rath zu Dresden hat im städtischen Airzeiger kürzlich eine dir Wiederbeiktzuim der im Singcct> or der Kre» zkch » le rech. Kreuzstiche) rnr Erledigung kvnliiieiiden Plätze betreffende Be kanntmachung erlasse». Da diclelbe für weitere Kreise von Inter esse sein driiste. Geilen wir dieselbe nachstehend mit. „Im Singe- chor des Gymnasiums zum heiligen Kreuz m Dresden sind zu Ostern dieses Joches ini Alunincum. in der Ober- und Unter-Kurrende mehrere Stellen zn beietzcn. Reden guten Sopranen können dies- mal auch einige tüchtige Tenoristen und Bassisten Aufnahme sfndrn. — Die Alumnen haben Wohnung, Beköstigung. Beaufsichtigung und Unterricht, die Ober-Kurrendaner de» unterricht linentgetlNey und je 72 Mk. sächliches Honorar, den Unter-Kurrendanern, welche- i cd och in die Ober-Kurrende und in daS Alumne»»» cnilrürkrn können, wird nur freier Unterricht gewahrt. Stimmkich und nnisi- kalisch mit deanlagtc und im Bom-Blattsingen grübt« Schüler 'evangelischen GlaubenSbekrrintnisses), welche in das Smgechor «»- zutreten ivüiischen und ganz.befriedigende Sl! dekbringen können, haben sich unter Bvrlagr dieser Schnlzeugni bei dcrn Herrn Professor Wennann in Dresden tBankstraße 7, 3. Etg.) bis zum 2. April d. I. persönlich vorznstcllen. wobei nach vorauögegangener Püttung den EmpielstenSwerlhen das Nähere über dce Aulnahnieprütung sür das Gvmnasiuni mitaetheilt werden wird. Die sür den Sopran sich Meidende» diirseu das 12. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, auch Nichliachscn werden ausgenom men. losem sie den ausgesprochenen Bedingungen entsprechen. — Der Geictzeniwuri. die unter Aus > chlu 8 dcrOetsent- ! ichkeit slatlsindcnden Gerichtsverhandlungen betreffend, hat sol- aenden Wortlaut: Artikel 1. Die 88 17-1 biS 176 des Gerickuö- Berfassuiiasgcsekks werden durch nachstehende Bestimmungen erseht: 174 Die Verkündung der llrtkeilsforinel erfolgt in jedem Falle schulen, am Ehrlich'schen Geftist und an der Kinderbess — ... ^ 29 Direktoren. 394 ständ l öffentlich. 8 17b. Ueber die Aiisichsteßung derOc'ffenmchkeit wird ii> nicht öffentlicher Sitzung verhandelt. Ter Reichlutz, welcher die Ocssenllichkett ansschließt. muh öfsentlich verkündet werden. DaS Gericht kann den bei der Berhandlnng anwesenden Personen die Geheimhaltung des Jnbalts beslimmier Theile der Berhandlung be- ondcrS zur Pflicht machen, soiem von dem BekannNverden dessel ben eine Gefährdung^ der Staatssicherheit zu befürchten ist. Der Beschluß ist in das Sitzungs-Protokoll auiznirehmen. 8 >76. Der Antritt zu össentliche» Verhandlungen kann nnerwachienen und wichen Personen veriagt werden, welche sich nicht im Besitz der bnrgcr- l'che» Ehre»rechte besindcn, oder welche in einer der Würde des Geucbls nicht entsprechenden Weife erscheine». Durch die Aus- schliesznng der Ocffentlichlcit wird das aus der D>ensla»ssicht fließende Recht, Gerichtsvechandlungen veiruwohnen, nicht berührt Art. 2. Wer die nach 8 175. Abi. 2 des Gcrichisvcrsassiinzsgciencs ihm anierlcalc Pflicht der Gcbeinibattuiig durch »»beinate Mit- tbeflung verletzt, wird mit Geldstrafe bis zu Eintauiend Mark oder mir .Hart oder mit Gesängiiß bis zu 6 Monate» bestraft. Alt. 8. lieber Gerichtsverhandlungen, welclre unter Ausschluß der Oesfent- Inl '.!t stattgefundeir haben, dürfen Berichte durch die Presse nicht veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen unlerticgen der im Art. 2 besliinmtcn Strafe. --Tie Benutzung des bekannten T i v o l i laa l es aus der Wettmerstraße soll nächstens eine Erweiterung erfahren. Der Um stand. daß sich immer häufiger Gesellschaften feinerer LelHnsstelliina veranlaßt fiihlc», ihre Vergnügungsversainmlungen dort äbznhattc», und weiter die Erfahtung. daß die akustische» Verhiiltnisst'^dcs Saales ausgezeichnete, viclleicht die der anderen hiesigen Säle übertref?end sind, hat die Eigenihünierin des Tivoli, 2lkt:e!ige'ellscha>t „Hc'sbraiihauS". veranlaßt, die 2li>s>latt>mg CoaleS mit bedeutendem Koflei>c»iswa»de glänzend zu enielier». uiii ihn nächsten Winter der Benutzung zu Eonecrten ersten R angcs ziizn'ülnen. Ziu Eröffnung dieser clweilcrte» Benutznng w>ll die Verwaltung im Oktober des JabrcS cui Concert vcran- stalien. zu drin Künstler bervoiragcndsier Stellung gewviiiirn werden sollen, und dessen Ertrag ohne jeden Kollenabzug eineni teehlthätigen Zwecke zugewicicn werden würde. Tamil jetzt schon Künstler und Concertagentcn ihre Tispositioncn mit Rücksicht aus dle en der höheren Kunst neu zugeimeieneil Saal treffen können, sei noch brmerkt. daß derselbe gegen lüMPenoncii sgßl. nnd daß seine Lage dulch die in naher Zukunft pa'sirbar werdende Köiiig-Iohanir- rlraße und deren geradlinige Fortsetzungen für die ganze Stadl eine äußern günstige ist. — Wenn über manche tieseingreisende Frage unseres Heer wesens in den Kreisen NichtnrilitärpsUchtigcr sich oft die größte Un- tlcudeit bemerkbar macht, so gilt dies namentlich betreffs der über den Landsturm erlassenen Gesetze. Uni nun irrigen Aussassimgcn iiber die Tragweite dieses GesttzeS cntgrgenzutrcteil nnd besonders dsnienigen, die ohne deni Heere oder der Marine selbst airzugehören, '.ch in lniidsturmvslichtigcm 2IIter bcsiiiden. eine» Ratbgcber an die Hand zn geben, ist bei .Heinrich Morchel. Dresden, eine Broschüre von Fritz Tculichiiiaiin erschienen, die aus knappem Raum die aus I n: Landsturm bezüglichen Gesetze und Verordnungen zusnmmen- 'leüt und erläutert. Der Broschüre sei hier nur der eine Passus entnommen, welcher die wichtigste Frage „Wer ist landstiirmvflichtig ?" branlwoitel. Die Frage stößt selbst in mililärnchcir Kreist» aus v.-ffchiedene Ansnsjungc». Eine vor eniigc» Worben von uns über ! gelbe Thema gebrachte „Plauderei" hielt sich streng an den Wortlaut des Gesetzes: „Ter Landsturm besteht ans allen Wehrvflich- ri zen vom vollendeten 17 b>S zum vollendeten 42. Lebensjahre, welche weder dem Heere, noch der Marine angeboren", so lautet 8 1 desGe- 'rües. Bielwche an »ns ergangene Anfragen über tuest Anssassting be- nlworten >v>r nun mit der vom Verfasser der erwähnten Broschüre g gedenenErläuterung. „Ausdem 8 1 desGesetzeS". iagldieBroschüre, , !omuc man mit Recht schließen, heißt es in der Bcoichüre. daß auch d-ienigcn Teuticken. welche beim Eriatzgeschäst als imtnuglich be- o. .lmel würden und deshalb de» Ausmuitcrungsichein erhielten, sindstiirmpslichtig seien und im Falle des Bedarfs zum Nutzen des H.eres in der Art verwendet werden könnten, wie dies ihr sonstiger l .irgert'cher Berus gestattet. Da aber der Landesvertlieidigung nicht dnnit gedient sein kann, Mannschaften emzubeiilstn und m den crresverband einzurcchcn. welche körperlich oder geistig hierzu un- b ouchbar sind, io wird sich in Wirklichkeit das Aufgebot deS Land sturmes nur au» Solche im mehrbezeichncten Aller stehende beziehen, n !cbe bei der Aushebung als tauglich znm Dienste nnt der Waste oder znm Dienste ohne Waste (Pharmazeuten, K>ankenwärter. Oeko- nooiieliandwerkers befunden oder a»S irgend welchem Grunde zur Eriatzrejerve geschrieben wurden. Nicht lnirdstnrnipstichlig also sind nur diejenigen Deutschen, weiche wegen kistperlichcr oder geistiger Gebrechen nach 8 36. 1 der Eriatzordinmg ausgemustert, daS heißt als dauernd untauglich vom Dienst nn Heere und der Marine be freit wurden. Diesen Militärpflichtige» wird, sobald ihre dauernde Uii'äbigkert zum Dienst nnchgrwicien ist. der Ausmusterungsschein ausgehäiidiat. die sie von der Pflicht zu jeder weiteren Gestellung oor den Ersadbehörden entbindet. Ausgeschlossen vom ehrenvoller, Berufe, dem Aatrrlande im Heere oder der Marine zu dienen, also auch vom Landstürme sind nach 8 35. 1 der Ersatz-Ordnung alle Licjemgen. welche zu einer Zuchthausstrafe vcrurtheüt wurden. — Derbei Gelegenheit der diesmaligen Osterprüsnnaen vmr der Direktorenkonserrnz hera,lSgcgcbe»e Bericht über die öffentlichen evanaeli schen Volksschulen Dresdens enthält zunächst eine Abhandlung des SchnldirektorS Altner: „Zur Verständigung ,-miichc» Schule und HauS über Meinungsverschiedenheiten »> der Kindereniehung''. welche viel Beberziacnswerthes aus dem wichtigen Gebiete der Erziehung bringt. Am 3l Dezember 1886 zählten die 8 Bürgerschulen (incl. deS Ehrlich'ichen Gestüts) 5>43 Kindcr in 153 Klassen, die 19 Bezirksichulen tincl. der Koiderbesserringsanstalst 2I,tiiD Kinder in 517 Klassen, sämmtliche Schulen mithin 26.803 Kmdcr in 670Klassen. Im Vergleich zum Vorjahre rrgicbt sich ein Zuwachs von 907 Kindern in 29 Klasten. In Gyinnasicn und Realgymnasien steten 198 Knaben über, in die höhere Töchterschule 9 Mädchen. Zur Zeck wirken an jämmtlichen Burger- und Bezirks« , ^ Immatanstalt ar Lehrer. KÜ ständige Lehrerinnen. 86 Hilfslehrer. 22 tzistSIedrermnen. N Fachlrdrer und 168 Fach- lehrerinnen. Der Gehalt eine- H'lsSIehrerS ist I2ÜÜ Mk.. der Mluimalgehalt eine- coustnnirten Lehrers 1500 Mk.. der Maximal- geholt 3000 Mk. wozu noch bei den Lehrrm der 1» Klasse die AltrrSzulagc von jährlich 150 Mk. nach je fünfjähriger Diensueit in der letzlgenannle» Klasse kommt. (Maxunu»' 3600 Mk.) Ter Direktorengebalt bestäat im Minimum tincl. LogiSgrid) 8900 Mk.. im Maximum 4500 Mk. — Im Lause deS Jahies 1686 sind 12l Schulkinder verstorben, die meiste» an DwhtheritiS: so ». B- raffte der Tod 13 Zöglinge der 19. Bezirksschnle (Sedanstrabe) dahin. — Am Geduzlslage Sr. Maj. deS Kaiser- wird die Illu mination nicht nur der städtischen Gebäude, sondern auch der Staats,ikbäudr stattftnde». Bei den bezüglichen Beschlüssen haben sich die städtischen Kollegien de» Hoffnung biiigegcbrn, daß auch odne oifiziellr Veranlastung die Einwvhnerschatt dem von der Stadt ge gebenen Beispiele folgen werde. — Wie sich ganz Dculichland aus den Geburtstag unseres Kaiser- festlich vorbereitet, ko auch die Germania aus dem Alt markt. Uni da- ViegeSdenknzal ist ein g»oßeS Gerüst ausgestellt woiden. uni den Marmor, welcher während deS Winter- eingerußt worden ist, zu reinige». — Am morgenden Bußtag Abend 6 Uhr wird in der Frauen kirche die zweUr Abendcommunion gehalten werden, un- mittelbar nach der Predigt und bei diesem Gottesdienste daS er greifende Büßlied von Beethoven (Organist Janssen) zum Vortrag kommen. — Die AmtShauptmannschast zu Meißen erläßt im Amtsblatt ein Verbot deS Gesindeantritts am Eharsreitag. Dasselbe richtet sich gegen dir namentlich auf dein Vlatten Lande übliche Gepflogenheit, baß Kvnstrmanden, nachdem sie am Palm sonntag kvnsirniirt sind und am grünen Donnerstag zum ersten Mal tommliinzirt haben, vielfach schon am Charsteitaa in den Gesinde- bienst treten. Fortan ist dies zur Auslechterhaltung der gesetzlich geordneten Feiertagsruhe unterlagt mit Rücksicht auf 4 19 Abi. 2 der Grsindeordnung. wonach, wenn die regelmäßigen AntnttStcigr für neue Dirnstbostn aus einen Sonn- oder Feiertag fallen, das Gesinde am nächsten Werkettage anzuziehen hat. Für den vor liegenden Fall empfiehlt die AintShauplmamiichast als Anziedtag den Dienstag »ach Osten«. Zuwiderhandkmigssälle werden i»it den in 8 866, l. de- Reichsstrasgesetzbuchs gedachten Strafen bedroht. — Das finanzielle Resultat der im Kniftnllpalast zu Leipzig veranstalteten internationalen Ausstellung für Bolks- crnährung u. s. w. ist, wie bei dem kolossalen Andrange nicht anders erwartet werden konnte, ein sehr günstiges gewesen und hat dem „Aldertvrrrin" eine Summe von 50,10 Mk. znaeführt. Weni ger rrireiilich sind dagegen die Proteste einer Anzahl AnSstellcr gegen das Resultat der Präumrung. In den letzten Tagen erst erklärte eine Leipziger Firma, bei welcher sich das Generaldepot von Buichen- that'S Fleistdrxtrakt besindet, daß sie die ihr ziirrkannte bronzene Medaille ans dem Grunde zurückweisen müsse, weil dasselbe Pro dukt aus anderen internationalen Ausstellungen, z. B. in Moskau, Wien, Bremen u. s. w. mit erste» Preisen bedacht worden sei. und zwar aus Grund von Gutachten anerkannter wissenschaftlicher Autoritäten. — Das Leipziger HauS Giesecke u. Devrient batte mit dem liberalen Ministerium Belgiens einen Vertrag abgeschlossen, eine geologiick-e Karte Belgiens anzniertigen nnd hatte eine Karte von io vvizüglicher AnSstlhmiig bergestcllt, daß sie ani dem letzten Berliner geologischen Kongresse allieitiae Anerkennung fand. Aber die neue Knmmermaiorität wollte von der Beschäftigung cmcS aus ländischen Hauses, das überdies zn tbener sei, nichts wissen. Die Karle ioltte vo» belgischen „freien" Geologen m kleinerem Maß- statze, also z» eineni billigere» Preise hcrgestcllt werden. Sv schl auch die wissenschaftlichen Kreise dagegen eiterte», trat doch das Ministerium im Jntereste der „nationalen" Wissenschaft derKaminer- niniontät bei. In Folge dessen beschloß nun die Kammer, daß das Leipziger HauS 8>'.«»00 Francs Entstpädigung erhält, die neue Karte unter Mitwirkung aller freien — meist sehr obiknren — Geo logen Belgiens mnerhalb 12 Jahren lür l,200,(>00 Francs >m Maßstabe von 40.000 hergestellt und im Brüsseler nnlilärischen kar tographischen Institute gedruckt werden soll. Damit ist. wie der Fachgelehrte, der Tepulirte Honzean. bemerkte, die wissenschaftliche Bedeutung dieier Karle vollständig vernichtet. — Ter heutigen Skadkaiiflage liegt eine humoristisch gehaltene Einladung zum Besuche der A l td c u ts ch e n Bärcnschenke, Wcbergassc 14 und 15, bei. — Im Jnscratenlheil des heutigen Blattes befindet sich eine Erklärung der renvmniirten Messer- und Gartenweikzeug-Fabrik vo» die hiesige K unde n. Sohn ^egrüiidcl l787!), welche sich gegen ei» in der des i letzten Sviintagsnuiiimer enthaltenes, die hiesige Messersabrikation falsch beiittheileiidcs Inserat eines An oiiymus richtet. Fortsrvung kr- lokale» TkrilrS Leite v. llege» die Witterung schützenden Obdache nur An- Stroh und auk eine Gr und lum Niederlrgcn der us Mitbenutzung vor- raFtSkeschichte. Deutsche- Reich. L»m Geburtstage des Kaisers werben, so lvent bis jetzt bekannt, nackstrhende Fürstlichkeiten in Berlin aiiwestnd sein: der König und die Königin von Sactpen. der König nnv die Königin von Rumänien, der Kronprinz und die Kroiiviinzessin von Schweden, der Prinz os Wales, der Gras von Flandern »nt icinci» Sohn Balduin. Prinzen von Belgien, der Prinz Georg von Sachse» mit dem Prinzen Friedrich Ailgusi und der Prinzessin Mathilde, der Herzog vo» Aosta. der Prinz Ludwig von Bauern, der Grvtzhcrzog und die Großherzogin von Baven, der Großherzog und die Groß- berzogin von Sachse», der Großherzog von Heften nebst Tochter Prinzessin Irene, die Größt,e>zogin - Mutter von Mecklenburg- Schwerin, d,e Großherzogi» Wittwe Marie vo» Mecklenvurg- Schwenn, der Erbgrvßberzog unv die Erbgroßberzogin von Mecklen burg - Strelitz, der E-rbgcoßl,erzog und die Erbgloßhenogiu von Oldenburg, der Großfürst Michael Nicolaj,witsch von Rußland und die Großfürstin Vera vo» Rußland, der Prinz und die Prinzessin Wilhelm vo» Württemberg, der Herzog von Sachsen-Altenburg, der Fürst Lippe-Detmold und Fürst Reutz ä. L. Die Herzogin Adel heid von Sckieswrg-Hvlstei» bcgiebt sich mit ihren beiden Töchtern, den Prinzessinnen Luise Svplue und Feodore zunächst »ach Pots dam zum Prinzen und Prinzessin Wilhelm, um dort am 12. d. M. den Tausseierlichkeiten beizuwohneiu Kronprinz Rudolph trisst bereits am l6. d. M. in Berlin ein. Das RelchSlagspräsiduiin wurde auch von der Kaiierin Augusta empfangen. Ihre Majestät begrüßte die einzelnen Herren in der freundlichsten Weiie und nahm besonders von der Anwesenheit des Herr» Buhl Veranlassung, über ihre Erinnerungc» an die schöne Pfalz zu sprechen, wobei sie der Orte, in welchem sie sich ausqc- halten hatte, aussühclicher gedachte. Von hier ans kam Ihre Maie- stät aus den Rheiu und namentlich auf das Niederwalddenkmal zu sprechen, dessen Gnindsteinlegung sie beigcwobut habe, an dessen Enthüllung theilzunehmen sie aber durch ihre Krankheit leider ver binden worden sei, und zu dem sie wohl auch ihrer Kränklichkeit wegen nicht mehr hinaiislommen werde. Das Te»kmal,sei ein Palla dium, welches dieDeulicpen sich hoffentlich nicht nehmen lassen würden. Der Senioreiikonvriit des Reichstags, in welche» die National liberalen die Abgeordneten v. Benda und Marquardsen. das Cen trum dw Abgeordneten v. Franckenstein und Wmdlhocst, die Konser vativen den Abgeordneten v. Lelldors-Bedra, die ReichSparteilkr deil Abgeordneten v. Kardorst, die Freisinnigen den Abgeordneten Rickert delegirt haben, während die Sozialdemokraten in demselben überhaupt nicht vertreten sind, hat die vorläufige Vcrthciluiig der Kc'ii'iiiissionsslellen an die einzelnen Fraktionen nach der Kopsstärke dmelben vorgcnommen. Die Sozialdemokraten, welche unter 15 Mitgliedern zählen, werden als Fraktion überhaupt nicht mehr be trachtet. haben deshalb auch in keiner Konimission einen Sitz er halte», leibst nicht in der WahIpnistingS-KommWon, in welcher sie besonders gern vertreten sein wollten. Dem Bundcsrath ist eine Erklärung der freien upd Hansastadt Lübeck, betr. die Erledigung einer zwischen ihr und de» Großherzog« »hilmern Mecklenburg-Schwerin und Mrcklcnburg-Strelitz bestehenden Grenzstreitigkeit »»gegangen. Danach wird von Lübeck aus die auch vo» ihm bisher behaupteten Hoheitsrectzte an der StepenitzbiS zu ihrer Einmündung in den Dassowec S«e und an der Maurine Verzicht geleistet. Dem BundrSrathe ist ein Gesetzentwurf wegen Abänderun de- Gesetzes, betreff» der Einguartiruna von Offizieren während de Friedens, vom 25. Juni 1868, sowie des Gesetzes, betreffend die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Friedei 13 Februar 1875, zugegangrn. Die Hauptbestimmungen Bei brr Es»quartir»ng von Offizieren, nn Osfizirrrang stehenden Arrzte» und oberen Milstärlieaiiiten finden die Vorschriften dcS Ge- scvrs vom 25. Juni MB in Bezug aus Umfang und Ausstattung der Quartiere nur insoweit Anwendung, alS denselben entsprochen werden kann, ohne die Quartiergeber »ur Austvenduna von Kosten nölhiaen, welche die zu gewahrenden Onarlirrrntlchädiaungkn «schreiten würden. — Dir M haben in einem arge spruch auf eine Lagerstätte von lkneiideit »ur Aufbewahrung Montirungs- und Ausrüstungsstücke sowie auf Mitbenutzung vor handener Kocheinrichlungen. Lieferung vo» Brennmaterialien oder Benutzung der Geralde de- Quartiergeber- dürfen nicht gefordert werden. Zur Erleuchtuiig der Unterkunft-raume bis Abends 10 Uhr genügt Stalllicht. Für die Pferde kann nur Uutrrkunsts- raum und Schutz gegen Wind und Wetter mit Vorrichtung zum Anbinden beansprucht werden. Al» Entschädigung wird kur die Offiziere der volle tarismäßiar Servis, sür die Mannschaften vom Feldivebel abwärts, sowie sür die Unterkunft der Pferde nur zwei Drittel desselben gewährt. — Die Stellung von Vorspann kann »ur gciordcrt werde» für die auf Märsche», in Lagern oder in Kn„- tvnnirungen befindliche» Theile der bewaffnete» Macht und nur in soweit. alS es nicht gelingt, den Bedarf rechtzeitig gegen einen Preis sicher zu stellen, welcher or» vom Bundesrnth für den betreffenden Lieseruiigsverdand sestgestellten Vergütung»!»» nicht übersteigt. — Für Offiziere. Militärärzte im Off>j>erranqe nnd obere Militär- oeainte darf die Verabreichung von Verpflegung auch in Kantonm- rungen gefordert werden, bei Einquacliruiigcn in Städten jedoch »ur die Moigenkost. Diese Best,mmuiia findet jedock keine Anwen dung. wenn Theile der bewaffneten Macht in engeren Quartieren nntergrbracht werden. — Die Vergütung für die de» Offizieren. Militärärzten im Osfijirrrang und obere» Militärbeamlrn gewährte Naturalvervsleguiig beträgt lür die volle Tagcskvst 2 Mk 50 Pi, sür die Avendkost allein 75 Pf. und sür dir Morgrnkost aUrin 50 Pf. und wird de» Quartiergeber» durch Vermittelung der Ge meinden entrichtet. Dieselbe Vergütung wird entrichtet, wenn Offizie ren rc. in engeren Quartieren sreiivillig Verpflegung gewährt und von ihnen angenommen wird Die bereits gemeldete Verfügung des Staatssekretärs von Elsaß-Lothringen. v. Hvsmann, bestimmt, daß aufgelöst werden sollen: Vereine, in welchen dentschscindliche Bestrebungen vonvalie». welche die Aufnahme ei»grwa»derter im öffentlichen Dienste stehen der Personen oder gewesener Militärs vertagen, welche solche Mit glieder nicht anSschließeii. die wegen politischer Vergehen bestraft wurden oder die sich der Widersetzlichkeit gegen Anordnungen der Bcliörden oder eines vrovocireiidcn Betragens gegen Deutsche schcstdiq machen. Die Fortdauer der früher crtheilte» Genehmi gung ist an folgende Bedingungen getnüvst: Ausländer können nur mit Genehmigung deS Bezirkspräsidenlen ei» Vereinsamt be neiden : Vereinsabzeichen »nd Äereinstrachten unterliegen der Ge nehmigung de» Bezirkspräsidenlen: Marschmusiken, ans Trommeln und Elairons bestehend, find nicht gestattet, ebenso nicht <annscha>te» vom Feldwebel abwärts läsen oder Spielen militärischer und insbesondere stanzöfilcher Signale. Die Verfügung bezieht sich aus Mnsik-, Gesang-, Tum-, Fecht-, Schieß- und sonstige Sportvereine. Bei der Reichstagswakl stimmten die katholischen Landgemein den in der Nähe von Karlsruhe in erstaunlich hohem Prozentsatz sozialdemokratisch, während in den evangelischen Landgemeinden m,t Ausnahme einer einzigen, deren sozialdemokratische Stinimcnrahi u» Vergleich zum Jahre 1884 übrigens auch zurückgegangeu ist. vcr- häitnißnläßig wenige sozialdemokratische Stiinmen abgegeben wncdcii. Es verdient dies gegenüber de» früheren Behauptungen von Een- trumöblältcrn. datz die Soziatdeinokratic bei dem katholischen Volk weniger Anklang findet und finden könne, als bei dem evangelischen, hervorgehoben zu werden. Die sozialdeinokralischen Mitglieder deS Reichstags beabsich tigen, in der lausenden Session selbstständige Anträge nicht einzii- brnigen, sondern ihre Aktion erst nn kommenden Herbst durch Er neuerung eines Theiles ihres Arbeitelschntzgesetzes und desKahscr'- sche» Eoalitions-An träges zn beginnen. Dieser vorläufige Verzicht erklärt sich daraus, daß im Hervst die Abgeordnete» Bebel und Krolnne das Geiängniß verlassen haben werden. Der Abgeordiiele D' " " öietz, welcher blos 6 Monate Gelüiigiiiß zn verbüßen hat, während die Vorgenannten zu 9 Monaten veruriheilt sind, kommt vielleicht schon zu Ende dieser Session in den Reichstag. Auch die prinzi- iellen Ausstellungen gegen den Etat wollen die sozialdemolrati- ,.he» Abgeordneten zum Herbst verschieben, vorläuflg aber ihr Hauptaugenmerk auf die Wal>lp»ütu»ge» richten und zwar im Ple num. da thnen in der Wahlprnfungskommission ein Sitz versagt worden ist. Die Meldungen über die amtliche Ermittelung der Stickwahl- resiiltate liegen nunmehr sämmllich vor. Die Zusammensetzung de» Reichstages ergiebt sich danach, verglichen mit dem Wahlresultate von 1881 lind unter Eiiircchnung der Wilde» bei den ihnen am nächsten stehenden Parteien, folgendermaßen: Konservative (183477) 1887 80. Ncichspartei (28) 39. Natioualliberale !5l) 103, zusammen 156) S2S, Deulschsrcisinii (1881 67) 1887 32, VvlkSvartei (8) 0, sozialdemvkittte» (21) 11, Ceittnim z99) 99. Welfen (11) 4. Polen (16) 13. Däne (1) 1. El'ässer (15) 15. zusammen (241) 17». Tie „Post" bringt einen Friedensartikel, wonach die Wahr scheinlichkeit gewachsen sei, daß Frankreich sich hüten werde, au» die ruisiichen Einladungen einzug hen. Europa gehe somit vielleicht einer Fricdensepvche entgegen. Der Dampfer des 'Norddeutschen Lloyd „Rhein" ist aus der Ansiahrl nach Baltimore bei Rook-Jsland ans Grund oerathcu. anicheiueiid jedoch nicht gefahrdrohend. AMenzdampscr sind bereits zur Hilse ausge'ändt. Die offiziösen „Beil. Pol. Nachr." bringen wieder neue Mit- theilttiigen über Bretter- und Schwefeläther-Arikäusc seitens der kranjösi'che» Regierung. In der Zeit vom 20. bis 26. Februar d. I. sind l8l Wagenladungen Bretter »nd Balken über die cbäß- lolhringische» Grenzstationen nach Frankreich ausgcsührt worden, von denen u. A. gingen nach: Nancy 57 Wagen, St. Dis 12, Lonl 15. Ccnnnierc» 2, Luneville2, Geradmec 4. Beffort24, Bcrdun 9 Wagen. — Nach einer zuverlässigen Miltheilung beabsichtigt die französische Negierung, in kürzester Zeit eine neue Submission im weitere Lieferungen von einer Million Kilogramm Schwescläthcr abzuiialten. Der Luftballon der Llritichisser - Abtheilung, welcher am 25. M. vom Trnipclhoicr Felde autstiea und, wie bereits mitgetheitt, ani de» Wieien bei Ostromeyko »leberging, schwebte crnltltck in Geiahr, beschossen zu werden. Als derselbe von den Bewohnern eines Torfes nn der Netze (Gorsins, nnd zivar nicht allzulinch dahin- lakrend, bemerkt wurde, eilte» mehrere Personen in ihre Wohnungen und Hollen ihre Gewehre, um aus das seltene Lustaesäbrl Jagd zn machen, wie einige von ihnen es vor 16'/r Jahren oet der Belage rung vo» Paris aus solche Luitballons gemacht hatten, natürlich in dem Glaube», der in Rede stehende Ballon enthielte keine In sassen — dagegen vielleicht sichere Kriegsnnchnchten aus Frankreich, die gerade jetzt in so mannigsaltiger Art in der Lust hcrumschwinteii. Zum Glück lür den Ballon »nd leine Insassen wartete derselbe die Angrisfe der kriegerische» Landleute nicht ab. londem verschwand bald ni den Wolken. Ein nach ihm abgesruerter Schuß ging iii'S Blaue. Ter Hamburger Dampfer „Qermia" ist an der Westküste Amc rikns total wrack geworden. Passagier« und Mannschaften sind ge rettet. Nähere Nachrichten fehlen. Der in einer größeren Armaturenwaarensabnk in Buckau be schäftigte Metallarbeiter S. wurde verhaltet. Gegen denselben herrscht bei den Sozialdemokraten Buckaus großer Groll, da man ihn im Verdacht Hot, der Polizei das Material zur An klage für den vor Kurzem in Magdeburg gegen die Sozialdemo kraten verhandelten Prozeß geliefert z» haben. G. war früher in einem im vorigen Jahre autaelösten Jnchvereine Vorstandsmitglied und soll »ach der Auflösung dieses Vereins an der Leitung der so zialdemokratischen Bewegung, an den geheimen Versammlungen rc. eistia Theil genommen haben- Dem S- ist in den letzten Tagen von leinen ehemaligen Gesinnungsgenossen in schlimmster Weise nachgestellt worden; vor der Fabrik, an den Haltestellen der Pferde bahn standen nach beendeter Arbeitszeit stets Leute, welche aus ihn mit den bösesten Absichten fahndeten, Werl sie der angeblichen Denunziation und nicht der eigenen Schuld der in den Prozeß Verwickelten die bösen Folgen de- sozialistischen Treiben- zulchrieben. «Oesterreich. Der dem Landr-arrichte in Krakau eingeltemte russische Gendarmerie-Wachtmeister Michael Krieger, gegen welchen die Bvruntersuchung wegen Spionage rinaeleitet wurde, gestand, daß er über Auftrag seiner Vorgesetzten Behörde von Krakau bi« Dem- bica, wolelbst die Arretirung erfolgte, läng» der galizilchen Eisen bahn Auszeichnungen über militärische Anordmmaen gemacht habe. Derselbe ist der deutschen, russische» und polnischen Sprache m Wort und Schrift vollkommen mächtig. Ferner wurde vor dem Abgänge de- golizischcn EilzngcS aut dem Krakauer Badnho'c wieder ein Mann verhaftet, der verdächtig ist. in Rußlands Interesse Spionage getrieben zu habe». Derselbe langte mit dem Wiener Zuge an. begab sich aut die Festung am Kosciuszko-Hügel und hieraus zu den Fortificationcn bei Micbalowice an der russischen Grenze. Er scheint einen höheren russischen Mililärrana zn be kleiden. Er spricht deutsch, französisch, russisch und englisch. ES wurden bei ihm zahlreiche Zeichnungen, Pläne und Papiere vorge- kmden. sowie EmvlrblunaSbrirle an lehr hochgestellte Diener Per-
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