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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030913019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903091301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903091301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-13
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1903
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Vtädt«»Au»stellu«g durch Veline. Gesellschaften llfw. ein te Deutiche SiNdte-AuesteUnug besichtigt als Betriebsunfall zu bebaudeln. -Die diesjährige ordentliche Generalversammlun Lonservatlde« Landesverein» . im Königreü. findet Montag, den A. September, mittag» 12 Uhr im Sachsen findet Montag, den 21. September, mittag» 12 Uhr ,m L-spl- für Innere Mission zu Dresden lZinzendorfstrabej statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Geschäftsbericht, 2. Vorlegung der IahreSrechnung. 9i Wahl von 12 Vorstand" der satzuuasgemäß auSscheidenden. 4. Wahl prüfen,, 6. Bortrag de» Herrn Geh. Hof sicmdsmitgliedern an stelle Sah! von zwei, Rechnung». Prüfern, v. ivorrrag ve» Herrn «sry. Hofrats Opitz über vic Tätigkeit der konservativen Landtaasfraktion. Zum Besuche der Versammlung sind nur Beremsmitglieder berechtigt. - In Gegenwart Sr. König!. Hoheit des Kronprinzen findet Sonntag, den 37. September, mittag» 12 Uhr, in DreSden-Löbtau. Hohenzollernstraße, die feierliche Eröffnung der ersten Häusergruppe statt, die der Dresdner Spar- und Bauverein im Wege de» ReichSerbbauvertrage» errichtet bat und die mit Genehmigung de» Staatssekretär» Grafen Posa- dowsky dessen Namen führen soll. — Bin 15. d. M. enden die Gerich t»s r rien. Bon da an nehmen dir Gerichte ihre Tätigkeit in vollem Umiange auf. — Heute über acht Tage vormittags '/-12 Uhr findet in der Nreuzkirche Gottesdienst mit Abendmahls feier in wen discher Sprache statt. Beichtredc: Pfarrer Jacob aus Reich- witz; Predigt: Pfarrer Wehte aus Uhvst a. T. — Mit dem nächsten Wintersahrplane wird eine neueVer- bindung au» Sachsen nach Paris über Los -Nürnberg- Crailsheim — Bietigheim — Karlsruhe —Straßburg-Deutsch- Avncourt dadurch heraestellt werden, daß die Nachtschnellzuge D 26 und v 108 in Bietigheim Anschluß an den Wien—Stutt- gart—Pariser Schnellzug erhalten. Die Berkehrszciten für diese neue Verbmdung, welche nunmehr die kürzeste aus dem Wege über Hof darstrllt, find folgende: ab Leipzig Bayrischer Bahn- Hof nachtS 1 Uhr 13 Min., ab Dresden, Hauptbahnhos, abends 11 Uhr 40 Min., ab Chemnitz, nachtS 1 Uhr 22 Min., ab Zwickau, Bahnhof, nachts 2 Uhr 15 Min., ab Plauen, oberer Bahnhof, früh 3 Uhr 28 Min., in Nürnberg, vormittags 7 Uhr 56 Min., ob Nürnberg 8 Uhr 6 Mm., ab Crailsheim 10 Uhr, in Heil- bronn vormittags 11 Uhr 34 Min., in Bietigheim mittags 12 Uhr 6 Min., in Pforzheim mittags 12 Uhr 46 Min. lAn- schluß nach Wilobad, Ankunft nachmittags 1 Uhr 53 Min. s, in Karlsruhe nachmittag» 1 Uhr 20 Min., in Baden-Baden 2 Uhr 5 Min., in Straßburg 2 Uhr 47 Mm., in Paris, Ostbahnhof, abends 10 Uhr 55 Min. Die Reisedauer beträgt unter Be rücksichtigung der Uhrenabweichung bei der neuen Verbindung von Drsden nach Paris rund 24 Stunden, von Chemnitz und Leipzig nach Paris reichlich 22 Stunden und ist somit noch kürzer als die andere über Hof nach Paris liegende Schnell- zugsverbindung über Neunkirchen—Metz sab Leipzig, Bayrischer Bahnhof 6 Uhr 40 Min., ab Dresden 7 Uhr 20 Min., und ob Chemnitz 9 Uhr 3 Min.j. Die Neuerung kommt aber nicht allein der durchgehenden Verbindung nach Paris zugute, sondern es werden auch diejenigen nach Karlsruhe Wildbad, Baden-Baden und Straßburg wesentlich verbessert. Erwähnt sei noch, daß die Züge bis Paris 1., 2. und 3. Klasse führen. Reisende der 1. und 2. Klasse auS der Dresden—Chemnitzer Richtung, welche die neue Verbindung zu benutzen gedenken, würden im durch laufenden Dresden—Friedrichshafener Wagen b>S Crailsheim Platz nehmen können, daselbst umsteigen und dann nochmals in Bietigheim den Wagen wechseln, woselbst durchlaufender Wagen bis Paris vorhanden ist. Gelegenheit zur Einnahme von Speisen und Getränken bietet von Bietigheim ab «in bis an die französische Grenze laufender Speisewagen. Eine weitere Neuerung, die für den Reiseverkehr von 'Sachsen nach dem Salz kammergut von großer Wichtigkeit ist, bringt der Winterfahrplan noch insofern, als der jetzt in Dresden, Hauptbahnhos, vormittags 11 Uhr 5 Min., in Chemnitz mittags 12 Uhr 52 Min. und m Leipzig, Bayrischer Bahnhof 12 Uhr 35 Min. abfahrende Schnell zug. welcher abends 9 Uhr 40 Min. in München fällig ist, noch AnWuß an den zur Zeit 9 Uhr 40 Min. München verlassenden Mchtschnellzug nach Salzburg erhalten soll. Letzterer wird nämlich in Zukunft erst abends 9 Uhr 55 Min. von München abgefertigt und in Salzburg nacht» 12 Uhr 45 Min. ange bracht werden. Während bis München 1. bis 3. Klasse vorhanden ist, führt der Salzburger Schnellzug nur 1. und 2. Klasse. — Ei» fröhliches Leben herrschte am Freitag abend im Weißen Saal« der „Drei Raben" in dem die Schülerschaft der König!. Kunstgewerbeschule zu Ehren der 25iährigen Lehrtätigkeit des Herrn Professors Jean Pape einen Kommers veranstaltete, nachdem Anfang dieser Woche der Lehrkörper der Anstalt den Jubilar durch ein Festessen, verbunden mit mancherlei Ehrungen ausgezeichnet hatte. Gleichwohl be teiligte sich das Professorenkollegmm der Schule, mit Ausnahme des dringlich behinderten Herrn Geh. HofratS Professors Grass, auch an der vorgestrigen Feier, zu der ferner mehrere Ehrengäste, darunter Herr Landtagsabgeordneter Behrens, sowie Freunde und Gönner der Schule, ferner zahlreiche frühere Schüler des Ge feierten erschienen waren. In dem festlich geschmückten Saale hatte die Schulfahne Aufstellung gefunden. Die Schülerschaft, der Gesangverein der Schule und der Verein „Hans Holbein" beteiligten sich vollzählig an dem stimmungsvollen Kommers, in dessen Verlauf unausgesetzt mit warmer Begeisterung die für den Jubilar gehegte Dankbarkeit und liebevolle Verehrung zum Aus druck kam. Nachdem verschiedene Musikvorträge und der Gesang des Weibeliedes vie festlich« Veranstaltung, deren Leitung in den Händen des Präsiden Herrn Römisch lag, eröffnet hatten, führte em vom Chargierten Herrn Leiteritz wirkungsvoll gesprochener finniger Prolog enger in die Stimmung der Feier ein. In seiner Festrede charakterisierte hierauf der Präside Herr Rämisch den Jubilar, Herrn Professor Pape, als Förderer deS Kunstoewerbes. dessen ungejchwächter Tatkraft und hervorragender Begabung die verhältnismäßig noch junge Wissenschaft so manches zu banken, während seine schonen menschlichen Eigenschaften ihm bei seinen Schülern Liebe und Treue, Wertschätzung und Dankbarkeit cr> worben habe, Freund und Meister zugleich. Mit einem drei fachen „Hoch!" auf den Jubilar schloß der Redner, der dem ver ehrten Lehrer als bleibendes Zeichen der Erinnerung ein kostbares Enpire-Schreibzeug mit Widmung überreichte. Hierauf begrüßte Herr Chargierter Ritter die Professoren und Gäste, denen er den Tank für ihr Erscheinen aussprach. Sodann ergriff Herr Pro fessor Pape zu längerer Erwiderungsrede das Wort. Er führte hierin auS, daß er schon oft seinen Dank habe auSdrücken müssen, und er dabei nie um Worte verlegen gewesen sei. Heute falle chm aber die Aufgabe schwer, für all' die Ehrungen den passenden Ausdruck zu ftnden. Er könne nur von ganzem Herzen in schlichten Motten seinen Dank dafür abstatten, daß die Schüler in so glänzender und erhebender Weise ihre Dankbarkeit und damit zu gleich ihre innige Gemeinsamkeit zum Lehrkörper — wie so oft ichon — beute betätigten. Er sei bewegt über den außerordent- . , - .. . " ' der vom Herzen komme und zum der liebenswürdig dankte der Redner Freunden. Seine warmherzigen Aus- luhrungen schloß der J-uoilar mit dem Wunsche für eine glückliche Studienzeit und Zukunft der Kommilitonen. Sein vivst eresaat, klarest aus die Schülerschaft fand begeisterten Wider hall. Nunmehr stattete Herr Born vom Verein „HanS Holbein" mit schwungvollen Worten die Glückwünsche seines Vereins ab und überreichte Herrn Prosessor Pape die Insignien seiner soeben erfolgten Ernennung zum Ehrenmitglied« und rieb einen irr- kräftigen Salamander auf den Jubilar. Auch der akademische Gesangverein schloß sich durch seinen SprAher, Herrn Ritter, der Glückwunsch- und Dankcsabstattung an. Herr Professor Pape widmete der Schülerschaft Hierauf namens des Lehrkörpers ein dreifaches „Hoch!" Die Verlesung der zahlreich eingelaufenen Glückwunschtelegramme aus den verschiedensten deutschen Städten erhöhte dr« Stimmung deS Kommerse», bei dem manches burschikose und frohe Lied stieg, Zwei launige, ack fioo ge- dichtete Einakter, oargestellt von Mitgliedern deS Vereins „Hans Holbein" und verschiedenen Kommilitonen, leiteten über zu dein humoristischen Teile de» Abends, der Schüler und Lehrer noch längere Zeit in frohgestimmtem Kreise beisammenhielt. Eine be- sondere Freude wurde allen Festteilnehmern durch Ue einer von der Firma Römmler u. JonaS gewidmet« . , cusgeführten Photographie deS Jubilars in großem Format be reitet. Die aufgelegte, sehr umfangreich« und amüsante Fest, zeitung war reich an künstlerischen Entwürfen, die aus der Feder verschiedener Kommilitonen stammten. — Auch in den letzten Tagen des Augnst und in dem laufen den Monat war der korporative Besuch der Deutschen lebhafter. 11. a. wurde dt_ , von Mitglied«« der Jllcherinauiig zu Chemnitz, von der Bauarwerkeisickule zu Posen, vom Gemclndetaa der König!. AmtS> hauptmannschaft DreSden-AItstavt und Dresden-Neustadt, vom ungarischen L»enbahn- und Lchiffabrtsklud. von Schaffnern und Zainern der Dresdner Straßenbahn, vom Dentfchen Schneider- ittnnngS-Be»band, von Mitgliedern der vereinigte» Gutiempler- iogen. von der Deutsche» Uhrmochekichul« in Glashütte, von vem Ardesterpriianal der Firma E. Wolf u. Co. ln Klelnötta-Rabenau. von den freien Feuerwehren zwischen Dresden und Pirna, von, Gewelbeverem Ravebrra. vom Ntederösterrrichischen Geioerbevereiii i n Wien, vom Verein selbständiger Handwerker zu Sednitz, vom Gcwerbeoelein zu Dippoldiswalde, von der Gewerkschaft der Bäcker zu Dresden, vom Gesangverein der Glasarbeiter der Glashütte Dresden-Löbtau, von den Stavtverork»ie«en-Kollea>e» zu F»eideig und Döbeln. Die Mitglieder de» Ntkderösterrelchn'chen Gewerbe- Verein» zu Wien widmeten oer Deutschen Llädte-Ausstellnng einen mehrtägigen Besuch und sprachen sich über das Gesehene mit der giötztr» Anette,inung aus. — Heute wird Herr Schnftsieller Her mann Häfker im rote» Saale des Ausstellungspalastes mittags 12 Uhr über das Thema .Die soziale Tätigkeit der Stadt" spreche». — Der Dresdner Rennverein beginnt mit den heutigen Rennen seine Herbstsaison unter den günstigsten Aussichten. Fast alle größeren Stäkst haben ihre Vertreter entsandt; denn gegen 50 auswärtige Pferde stehen ans der Seidnitzer Rennbahn bereit, um mit den zahlreichen am hiesigen Platze trainierten Voll- silütern in den mst 23300 Mk. dotierten sechs Rennen um die SiegeSpalme zu kämpfen. Auch Beteiligung auS Oesterreich- Ungarn werden die heutigen Rennen auszuweisen haben, da de- reitS am Mittwoch die im Preis von Scdlitz bezw. Preis vom Herkules engagierten.Hippias" und „Svengali" m Seidnitz ein- getroffen sind. Die Rennen beginnen um halb 3 Uhr. Die sonderzüge verkehren in gewohnter Weise ab Hauptbahnhof lSüd- Halles von 2 Uhr 4 Min. bis 2 Uhr 11 Min. nach dem Renn plätze. Die Konzert-Musik wird diesmal von der Kapelle des 18. Husaren-Regiments ausgeführt werden. Die vom Renn verein für die einzelnen Rennen aufgestellten Tips sind folgende: 1. gstnnen: „Surrogat" — „Sicheda"; 2. Nennen: „Best Lad" — „Liinonum"; 3. Nennen: ..Noland" — „Leanyka": 4. Nennen: „Giselbert" — „tzecuba"; 5. Rennen: „Baron Mikosch" — „Glück- aus': 6. Rennen: „Königsiunker" — „Balleteuse". — Ueber die neue Rechtschreibung urteilt der neueste Jahresbericht des Sächsischen Lebrervereins folgendermaßen: Es ann n:cht geleugnet werden, daß die neue deutsche Rechtschreibung ür unsere Schüler wenig Erleichterung, wohl aber verschiedene lLrfchwernisse gebracht bar, so daß die Rechtschreibung nach wie vor das Kreuz der Schüler bleiben wird. Aber auch den nach trengster Durchführung orthographischer Gesetze verlangenden Ge iildeten befriedigt sie nicht, weil sie zu viele Merkmale des Kom> promisses an sich trägt. Eine von diesen beiden Erwägungen ausgehende beantragte Eingabe an die Reichsregierung, in welcher eine weitere Verbesserung der neuesten Rechtschreibung unter Hin zuziehung von Volksschulmännern erbeten werden sollte, mußte «doch zur Zeit abgelehnt werden, da es ganz ausgeschlossen ist, >aß die Regierungen der deutschredenden Staaten so kurze Zeit nach der Einführung der neuen Schreibweise den ganzen großen Apparat einer gemeinsamen Konferenz in Bewegung setzen, um eine Aenderung der eben erst geschaffenen Bestimmungen herbei- zuführen. — Der deutschnationale Handlungsgehilfen- Verband, Ortsgruppe Dresden, hat für Mittwoch den 16. Sep tember, abends 9 Uhr. im ,,Tivoli" eine öffentliche Ver- am mlung für Kaufleute emberufen. Als Themata stehen zur Verhandlung „Krankenkassenwesen" und „Der Verrat der alten Verbände". Ms Referenten treten auf W. Jrahm-Leipzig und G. von Pein-Hamburg. — Heute finden im Victoria-Salon, wie gewöhnlich zwei Vorstellungen statt, >/r 4 Uhr mit ermäßigten Preise» u»! >/,8 Uhr niit gewöhnlichen Preisen. In beide» Vorstellungen de düstere» die australische Beauto Miß Saliaret n»d sämtliche At traktionen des brillanten September-Programins: wie der vorzüg liche Humorist Willy Prager, die ausgezeichneten Gentlemen- Akrobaten The Leopolds, dir reizenden Posen von Mlle. Tsbauga, die sprechenden Hunde deS Mr. Rox u. a. m. — Im Central-Theater werden heute zwei Vor st eil nn gen gegeben. Sämtliche für September engagierte Künstler und Krinstlerinnen treten sowohl in der nachmittags l*/44 Uhr bei ermäßigten Preisen! stattfindendcn Vorstellung, wie abends Uhr auf. — Von den in der Massenansammlung anläßlich des Königs» einzugs am 3. Mai ohnmächtig gewordenen Frauen ist die eine, die darauf an Lähmung erkrankte, ihrem Leiden erlegen. — Gestern nachmittag wurden auf der Großenhainer Straße die Pferde eines Lastwagens scheu und gingen nach der Wohn straße zu durch, eine Laterne zertrümmernd, sowie das Geschirr gegen die Straßenbäume schleudernd. Der Kutscher wurde schwer verletzt aufgehoben und ins Krankenhaus überführt. — Gestein früh kurz nach 6 Uhr wurde i» elncm Hause der Südvorstadt ei» Frübstücksdieb durch eine Frau überrascht und mußte flüchte», ohne sein Vorhaben nusgesührt zu haben. — Äon der Neubanlinie Lengenseld—Mylau-Goltzlchtalbrücke wird voraussichtlich am !6- November die 8.5 Kilometer lange Teilstrecke Göltzschtalbrücke — Weiße niand dem Betriebe übergeben werden. An dieser Strecke, die zunächst nur dem Güterverkehr dient, liegen dir beiden öffentlichen Ladestelle» Mnhlwand und Weißensand. Der Betrieb findet nach der Bahn- ordnung sür die Nebeneisenbabnen Deutschlands statt. — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt für die Gesamtauflage ein Prospekt der Wein-Kellereien von C- A. L. Krause Berlin 8. Taubenstrnße 23, bei; außerdem für die Stadtauslage eine Preisliste in Brennmaterialien vom Fr. Wm. Stolz L Co., G- m. b. H., Dresden-N., Hansastraße 8. veutrche Ztääteauzztellung ru lsieräe» Täglich von y bis 6 Uhr geöffnet — 852 01V SOI,S3 Mark. Wü>er die allmähliche Steigerung der Rentenlast auf mehr als 52 Millionen im Jahre 1901, noch die Beilragserstattungen in Höhe von 6,73 Millionen, noch auch das Anwachsen der Heilverfahrenskosten aus nahezu 7 Millionen Mt diese Gleichmäßigkeit zu stören vermocht, wie auch die ge änderten Vorschriften des neuen Jnvalidenversicherungsgesetzes ohne sichtbaren Einfluß geblieben sind. In der ersten Sitzung deS Deutschen Aerztetages m Köln, bei der 258 Abgesandte anwesend waren, wurde die Ber einigung des Leipziger Verbandes mit dem Deutschen Aerzte- verelnsbund beschlossen. Der Allgemeine deutsch« Verband technischer Zoll- und Steuerbeamten zu Berlin hat an die Reichs- und Staatsbehörden, sowie an den Reichstag und die Landtage der deutschen Bundesstaaten eine Eingabe in Form einer Denkschrift gerichtet, worin d-e Frage erörtert wird, ob die Vor- und Aus bildung der mittleren technischen Zollbeamten noch den Anw» derungen der Neuzeit und des modernen Verkehrs entspricht. Es werden darin folgende Forderungen ausgestellt: 1. Zum Eintritt in die technische Laufbahn der Zoll- und Steuerverwaltung be rechtigt ausschließlich das Zeugnis der Reife eines Gymnasiums. Realgymnasiums oder einer Oberrealschule. 2. Die Ausbildung der Beamten erfolgt auf einer neu zu errichtenden Zollhoch schule. 3. In allen Bundesstaaten werden gleichmäßige Be stimmungen über die Vor- und Ausbildung der technischen Zoll- und Steuerbeamten getroffen. Die Eniwickliiiig des Automobilwesens macht eine gesetzliche Regelung der einschlägigen Bestimmungen unabweisbar. Eine der drängendsten Fragen ist ote Schadenersatzpflicht. Darüber teilt die „Nnt.-lib. Korr." mit: Es kann nicht bestritten weroen, daß bei der Loge der hrntlaen Gesetzgebung in Deutsch land die beim Betriebe von Selbstfahrern Verunglückten oder zu Schaden Gekommenen eine ausreichende Rechtshilfe nicht finden. Denn das Bürgerliche Gesetzbuch verlangt regelmäßig als Voraus setzung iür eine Schadenersatzpflicht den Nachweis eines vorgesallc- neii Verschuldens in der Person entweder des Beklagten oder seines Beanfttaglen oder Gebilsen. Die 88 8Ä, 831 des Bürgerlichen Gesetzbuchs gewähren sür den durch Verletzung deS Lebens, des Körvers. der Gesundheit, deS Eigentums, der Freiheit oder sonstiger Rechte verursachten Vermögensnachteil nur dann einen Anspruch aus Ersatz, wenn nachweisbar die schädliche Begebenheit: »> entweder vovätzlich oder fahrlässig und dabei widerrechtlich herbei- gefübrt. oder b> aus dem Verstoße gegen ein den Schutz eines anderen bezweckendes Gesetz hervorgegange» ist. Eine Ausnahme stellt mir 8 833 her. welcher von dem Schaden durch Tiere han delt. indem er den Tierhalter für denselben schon dann verantwort lich erklärt, weil er das Tier hielt, ohne ihm Befieiirng aus Grund deS Nachweises zu gestatten, seinerseits die größlmögliche Sorgfalt bei Auswahl. BeaMcdtiguna und Abichließung der Tiere beob- achtet zu haben.. Wenn zwar das Durchgehen eines Kraftfahr zeuges die nämliche oder vielleicht sogar eine ickwerere Wirkung äußern kann, als ekn durchgehendes Gespann herbeizilsükren ver mag. so würde gleichwohl der Versuch mißglücken, aus diese äußere Verwandtschaft hin den Schutz des 8 833 zu beanspruchen. Ist jedoch die Anwendbarkeit des 8 833 ausgeschlossen, so hat der durch ein Kraftfahrzeug Geschädigte nur dann eine Aussicht auf Ersatz, wenn er zu beweisen vermag, daß der Fahrer vorsätzlich oder fahr lässig gehandelt oder daß er schuldhaft gegen eine Sicherheiisvor- schrift verstoßen hat. Sind der Fahrer und der Besitzer des Kcast- fahrzeuges verschiedene Personen, so muß dem in Anspruch zu nehmenden Besitzer noch der Nachweis erbracht werden, de» Fahrer zu den Verrichtungen bestellt gehabt zu haben, bei denen er fehlte. Dieser Beweis wird last regelmäßig mißlingen oder doch nur in so unvollkommener Weile geführt werden können, daß der Richter Bedenken tragen wird, ans einen EcfülliliigSeid für den Geschädig ten zu erkennen, denn die näheren Umstände des Vorfalles, bei dem er zu Schaden kam. werden dem Verunglückten selten so genau bekannt werden, um ein klares Bild des Herganges vor dem geistige» Ange des UrteilsrichterS erstehen zu lassen. Selbst wenn Ire die Person des SäiaderrurkeberS ermittelt haben, werden in der größeren Zahl der Fälle die Geschädigten selten einen Ersatz ihrer Vermögensnachieile erreichen, weil sie die Verschuldung nicht wer den überzeugend nachwersen können. Dieser Zustand entspricht nicht der heutigen Rechlsarrscharruiig, wonach den wirtschaftlich Schwächeren ein Schutz zuzrrbilligen ist. noch ist er mit der Billig keit und allsgleichenden Gerechtigkeit vertraglich. Mithin ist daraus Bedacht zu nehmen, dem Geschädigten auf dem Wege der Gesetz gebiing eine wirksamere Hilfe zu verschaffen. In den Prozeßverhandlungen Wege» der Laura> Hutter Wahlkrawalle, die seit mehreren Tagen in Beuchen stattfinden, ist der Bericht des als Zeuge vernommenen Ämts- vorstehers Schröter von besonderem Interesse. Dieser sagte über die bereits früher ausführlich von uns geschilderten Vorgänge folgendes aus: „Am Abend des 31- Juni wurde ich benachrichtigt, daß die Versammlung im Ludwcgschen Gasthofe wegen Tumults aufgelöst sei und der Tumult sortdauere. Ich begab mich eiligst nach dem Ludwigschen Gaschofe. Vor diesem stand eine Menschenmenge von fast 3000 Personen. Es wurde unaufhörlich gelärmt und gepfiffen und „Hoch Korfanty", „Nieder mit dem Zentrum" ge rufen. In demselben Augenblick brachten Gendarm Beckert und mehrere Polizeideamte einen Arrestanten aus dem Lokal. Die Menge machte den Versuch, den Arrestanten zu befreien. Ich selbst bekam von hinten einen Schlag mit einem großen Erzstück. Alsdann erhielt ich Steinwürfe an den Kopf, an oas Schienbein, an den Rücken, an den Arm usw. In derselben Weise wurden die Beamten mit Steinen beworfen. Diese wurden schließlich derartig von der Menge umdrängt, daß sie niederstürzten und dcr- Arreftanten laufen lasten mußten. Amtsseraeant Richter hatte dabei den Säbel eingebüßt. Ich forderte die Menge vielfach aus, auseinandcrzugchen. Ich rief: „Ich meine es mit nnt Euch, Leute. Macht Euch nicht unglücklich Ihr seid doch zumeist ver heiratete Leute, babt Frauen und Kinder, Ihr kommt schließlich noch ins Zuchthaus." „Wir sind ja schon im Zuchthaus," wurde mir hohnlachend geantwortet. Gleich darauf kam die Feuerwehr ongcsahren. Ich bemerke, daß ich die Feuerwehr nicht alarmiert TaneSgeschichte. Deutsche» Reich. Noch im laufenden Jahr ist. wie an kom petent« Stelle veisichert wird, der Beginn der Handels vertrags-Verhandlungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland zu erwarten. Da aber Ungarn sich vurch die Szellsche Formel aebnnden fühlt, wonach ohne vor heriges Zustandekommen eines Zolltartfes die Haiidelsoertrags- Verhandlungen formell nicht eingeleitet werden können, werden nur unverbindliche Pourparlers, und zwar sowohl mit Deutschland wie mit Italien stattfinden. An der Reform deS Militärpensionsgesetzes wird, wie die „Nationall. Korrcsp." hört, eifrig gearbeitet, so daß voraussichtlich der betreffende Entwurf dem nenen Reichstage bald zngehen wird. Der Deutsche Handwerks- und Gewerbckammer- taa in München nahm nach einem Vortrag des Schulrats Kerschensteiner-München einen Beschluß an, in dem die allgemeine Durchführung der obligatorischen gewerblichen Fortbil dungsschule gefordert wird. Weitere Beratungsgegenstände betraten das Lehrlmqswesen, die Gefellenprüsittigszeiiariisse und die Zugehörigkeit der Köche zum Handwerk. Weiter beschloß man. bei der Reichsregierung und dem Reichstage vorstellig zu werden, daß für selbständige Handwerker die obligatorische Alters und Invalidenversicherung unter Zugrundelegung der Bestimmungen des Alters- und des Jnvaliditatsgesetzes elngeführt wird Er sprach sich ferner in einer Resolution für die Notwendig- keit der gesetzlichen Regelung der Begriffe „Handwerk" und „Fabrik", sowie für die Schaffung einer Reichsbebörde zur Ent- scheidung der Streifigkeiten über di- Zugehörigkeit zur Fabrik oder zum Handwerk aus und beschloß, in diesem Sinne beim Bun- deSrat und Reichstag vorstellig zu werden. Im weiteren Ver- laufe der Sitzung wurden verschiedene Resolutionen angenommen gegen die Konkurrenz der Zuchthausarbeit, der Oekonomiehand- werker, sowie des staatlichen Regiebetriebes, der Beamten-Kvn- sumvereine und der Bcamtcn-Prdduktionsgenoffenschaften. Ueberblickt man die finanziellen Ergebnisse der Reichs- Versicherungsanstalten im Ganzen — Gemein- und Son- dervermögen vereint —, so ergibt sich das überraschende Resul tat. daß m jedem Jahre von 1891 lns 1901 daS Vermögen der Anstalten ganz gleichmäßig, und zwar um rund 76 Millionen Mark, gewachsen ist. Am Ende des JahreS 1891 betrug das Vermögen 76 465 166,83 Mark, am End« des Jahres 1901 cn der Lage war^ zu spritzen. Es wurde kaum zwei Minuten Wasser gegeben. Nach geschehenem Spritzen forderte ich die Meng;' wiederholt zum Auseinandergchen auf, in demselben Augenblick hagelte cs aber förmlich ans mich mit Steinwürsen. Ich mußte meinen Kopf mit den Händen bedecken, um nicht totgeschlagen zu werden. Die Beamten wollten schießen. Ich rief chnen ober zu: Ich dulde das nicht, Ihr seht doch, daß Frauen und Kinder unter der Menge sind. Ich lief hintenherum zur Bahn. Auf dem Gleis traf ich einen Baynarbeiter. Diesem gab ich 50 Pfg. mit der Bitte, sofort an den Landrat zu telephonieren, er solle schleunigst Hilfe schicken. Alsdann telegraphierte ich nach Beuchen ans Garnilonkommando, sofort Militär nach Laurohüttr zu schicken. Als ich zurückkam, war die Menge vor vem Pfarrhause und ver wüstete cs. Da unS berichtet wurde, daß die Menge sich verab redet hatte, nach dem Pfarrhause daS Hüttenamt. das Polizeiomt und das Gebäude der Bergvertvaltung zu demolieren, so stellten sich die Beamten, als die Menge nach dem Hüttenamt ziehen wollte, ihr entgegen. Die Polizcibcamten riesen der Menge wieder holt zu, es werbe scharf geschossen werde,ff wenn sie nicht aus- einandergehe und mit dem Steinwerfen oufhöre. Da dies frucht los blieb, so machten schließlich die Beamten von der Schußwaffe Gebrauch. Ich bemerke, die Beamten hatten schon lange vorher das Recht, zu schießen. Sie hätten es wohl auch schon früher ge- tan. wenn ich sie nicht daran gebindert hätte. Bestimmte An- gessagte kann ich nicht bezeichnen, zumal ich etwaö kurzsichtig bin. DaS Militär kam erst gegen 12 Nhr nachts an, als schon alles vorüber war. Es wurde mir mitgcteilt, daß die Menge Posten ausgestellt batte, um zu sehen, ob Militär kommen werde. Ich hatte die Ueberzeuguna gewonnen, daß der Krawall von einer politischen Partei genau organisiert und vor- bereitet war." „Ganze Bände" spricht eine Quittung in der sozialdemokratischen „Leipz. ÄolkSztg.« über Beiträge für die in Crimmitschau Aus- gesperrten. Sie enthält folgende Zelle: ^Von Bäckern des Konsum- Vereins Eutritzsch, außer Tbieme, 8 Mk." Dieser unglückliche Thieme! An den Pranger mit dem Manne, der keinen Groschen übrig hatte an» der oder jener Ursache! Und diese Leute wagen über TerrvriSmnS von Staat und Gesellschaft zu klagen! Oesterreich. Die Erwartung, daß die Landtage zu den Vorgängen in Ungarn Stellung nehmen und gleichfalls in die Los von Ungarn-Bewegung cintreten werden, hat sich rasch erfüllt. In dem Salzburger Landtage brachten der Äbg. Hagen und Genossen folgenden Antrag ein: „Der Landesaus schutz wird beauftragt, die Negierung ungesäumt aufzufordern, vie österreichischen Mannschaften de» letzten Jahrgang«» am Dresdner Nachrichten. Vtr« LS4. Seite S. Sonntag, IS. September ISNS
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