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Dresdner Nachrichten : 31.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 16-17 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-31
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1890
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— Die Generaldirektion de- Königl. Hoftveater» hat den die»« ckgen GubsLr^ptionSdall ausSonnaber -sst. t?. M-z K<i4k 4 ÄM«i >W« »r^ UML W§ Z ^ s! V, . ' . c j, zihrkaen GubscriptionSball ausSonnabend. den 24. Januar, anaeiept. Der Ball findet, wie üblich, in den Räumen de» Königl. EchauspkelbauseS statt und unterlieat den gewohnten und bekann ten «Formalitäten. Die ZeicknungSlisten werden vom 8. Januar ab i» den Tageskassen der Königl. Hoinper und de« Königl. Sckan- spielbanse- »usliegcii und mir dem 22. Januar geschlossen werde». Ihre Majestäten der König und die Königin und De. Königl. Ho heit Prinz Georg und hohe Familie baden ihr Erscheinen zu dem Balltest in Aussicht gestellt. — Vielleicht ist schon Mancher, der Beitragsmarken zur I n- validitatS- und Altersversicherung bei den Post- anstalten zu kaufen beabsichtigte, von dielen mit der Bemerkung obgewielen worden, daß von Seiten der Postanstalten ein öffent licher Bcrkiilif dieler Marken an Jedermann nicht stattfinde, und dag nur die Krankenkassen und sonstigen Hebeslellen rum Bozuar von Marken berechtigt seien, Zur Brrmeidung von Miffvcrständ- nisse» sei daher darauf au'mrrkianr gemacht, das;, wie schon bemerkt, daö Kömgi. Ministerium des Innern von der nach K 112 des Ge setzes zulässigen Beingniff, abweichend von den Bestimmungen des 1 109, nach weichen die Arbeitgeber die Beipflichtung habe», die Marken in die Karten einruklrbe», selbstverständlich also auch sich die Marken zu beschaffe« haben. Gebrauch gemacht und im g Ist der Ausf -Verordnung vom 2 Mai d. I. die Krankenkassen bez. Ge meindebehörden mit der Einziehung der Beiträge und Verwendung der Marke» beauftragt Kat. Es ist aber einleuchtend, daß ein öffentlicher Verkauf der Beitragsmarken, niit Ausnahme der von ireiwillia sich Versichernden zn verwendenden Dvpvclinarkcn, unter diesen llmltänden nicht stalmnden kann, da alsdann jede Controls unmöglich würde. Weiter iei noch bemerkt, daß bei monatlicher oder vierteljährlicher Beitragszahlung nicht blök 4 bez. 12. sondern, da jede angeiangene Woche für voll gilt, unter Umständen 5 bez. l3 Marken in die Karten einzuklcben sein werden. — Ter wichtigste An-schnk unieres Stadtverordneten- kollcgiirms war beider vorgestern Abend im oberen Saale deö Königl. Belvederes brr've>sten «gelben Suppe" jeden falls denenigc. welchem die Einbrocknng der Suppe übertragen worden war. Tiefer ein:schuf; war rusainiileiigeieht aus den Herren St.-V. Gvlljchall. Rüdiger. Aolnrka und Heckei. lind bat die ihm gestellte Aufgabe in vortrefflichster Weile gelöst, denn von Beginn an herrschte bei dem ,>estmahl lene behagliche iroke Stimmung, welche dessen beste Würze auSmachl. Zu einem AbschiedScssc» von höherer Bedeutung gestaltcle sich die diesjährige „gelbe Suppe", indem eS das seine derartige Mahl war. bei welchem das Colle gium leinen hochverdienten erste» Vicevorstebcr, Herrn Oberamts richter Tnri'ch in seiner Mitte brauchen durste. Zn den äns;eren j Reauisitcn des Feslii-avIeS gehörten ». A. der Drnckberickt dcS j FestaliSickiifs.'S. in wetchcni ausführlich über die iogeu. Speisen-! entrichtende 1780 unk Veranlassung de» Ministeriums , Angelegenbeiten herausgegeben und damit und Gene,alstab»-Trkrctär ür Militär.Kommando» der Wirkt. Krieasrach Heinrich Richter «nd der Teneraltrira«. August Härrcker beauftragt. Li» ältesten ^ beauftragt. Lieäl und Rangliste der kursächstschrn (seit 180V nd bieten bei ihrer Au». imorisch > und historis« ickelungSgeschtchtr lkrichts-Getretarin» Ernst Bande der „Stamm- ur könial. sächs.) Armee" sind sehr selten «nd bieten fübrlichkcit »nd den genauen personellen, statistischen Angaben werthvollr» Material zue Entwickeln«« Anne« und ihrer einzelnen Truvvenkörper. — Da» Erinnerungskrenz 1863L-1 wnrde auch dem Stationsarbcitcr an der Königl. Sächs. Staatseisenbahn tz. Mutscher in Cotta vrrlirhen. — Der Kutscher Wilhelm B re t schneid er in Neichenbrand erhielt die große silberne Medaille ilir Treue in der Arbeit. — Nach den Vaeanschlvgcn zu den Han-baltplänen aus da» Jahr 1801 sin die Kirchen-, Kirchenaemelnde- und Fricdbosskasscn sind zur Deckung de» Fehlbetrages bei verKreuzvarochie. soweit der städtische Tbril derselben ii Zrauenparvchle 40.0Z.B Mk.. bet der Trmitatisvarochte 44.000 Mk. bei der St. ' wenn man auch die gegenwärtigen mein« der Fürst: Eine», s^te er dann eS ist ja setzt ALr» loivett ln gutem Snne er un< nicht gen. «ns . . wieder eine lebhafte Unterhaltung. Der Fürst gab viele seiner Erlebnisse zum Besten «nd entzückte un» Alle ^-ßervidentllch interessant war. wa» erzählte. Tic Redaktionen selbst. lebhafte »ährend der .. Unterhaltung. »ückStafel ent» Fürst gab LukaSparochie städtischen auszubringen. Zii diesem) Erl lädtifche Tbrii derselben in Frage kommt, OO.OUO Mk., bei der bei der JohanniSpawchie 51,000 Mk. itO.OOO Mk.. bei der Annenvarvchic Jakobiparochi« 27POO Mk. und bei der theile» 43,400 Mk. durch Ktrchenaningen Zwecke ist bei trder der genannten Kirchen- emrinden die Erhebung einer Kirchenanlage in der bisbrrigrn Höhe von 4V» Pfg- von >e 100 Mk. Gnindwertb und 1'/, bez. '/« und -'/>o Pfg- von je 1 Mk. Mielh- oder Pachtzins erforderlich. — Uni deiEIbbochslutbenden Bewohnern der bedrohten oder schon theilweise überschwemmten Stadttdetle die telegraphischen Nachrichten über den Wasserstand der Oberrlbe und ihrer Neben flüsse in noch umfänglicherer Weile al» bisher zuaängig zu machen, will der Nath die Stellen für das Ansthlaaen vieler Nachrichten auf 46 vermehren und soweit nicht ichon Anschlagtafeln vorhanden sind, besondere Tafeln für daS Anschlägen dieser Nachrichten, sowie für die Beleucht,mg derselben Petroleumlampe» anschasse». Die dazu iiökhigc Summe von 7,20 Mk. bewilligt der Rath mit Rück sicht aus die Dringlichkeit unerwartet drr Zustimmung der Stadt verordneten. - Die TramwahS Comvany of German« bat für die Beiiutziing städtischer Straken. Plätze und Brücken bet dem Be triebe ihrer Strabenbalnilinirn Kilvmrtrrgebiihrrn »nd an Stelle des tarifmäßigen Brückenzolles einen jährlichen Abfindungsbetrag an die Liaistkasir ,n zahlen. Am 1. Juli nächsten JnhrrS läust der betreffende Vertrag ab. Auf Grund vorgängiger Verständigung mit der Gesellschaft beichlirszt der Rath, die von der letzteren aus die Zeit vom l. Juli 189l bis ebendahin liZOl jährlich zu zahlende Kilometergrdithr unter Erhöhung der jetzigen um 50 vom Hundert auf 16.:ö87 Mk. und die von derselben auf dieselbe Heit jährlich zn Brückenzollentschödigung unter Erhöhung der letzigen 'g . . . folge rcferut wurde uns zwei „Drnckvorlagcn". die sich als höchst! um 100 vom Hundert auf 8000 Mk.^ festzuietzen. launige Tawlliede! eucpnpvten. Nack dem ersten allgemeinen Ge-! —Die ip'ogtnschliehcr der bieugen Theater, welche an die lang »ach der Melodie „Wer ist der Ritter hochgeehrt" brachte i Theaterbesucher gegen ein geringes Entgelt Operngläser ver- Herr rpeh. Hofratt, Ackermann den eisten Tniikspruch uns. Er stellte ieihen. machen nicht selten ichlimme Erfahmngen über die Ehrlich es als vornclmrste Ausgabe der Vericininilung hin. diejenigen Herren, > teil dieler Besucher. Die Gläser werden zuweilen nach Schluff der welche neu in daS Collegium emtreteii. imllkommen zu heiffen. - Vorstellung nicht wieder zurückgegcbrn. wa» leicht möglich ist. da Ob i>n Nock, ob rin nr-.rck. ob rui! oder obne Amiskettcn. imnrer l der betreffende Logenschlreffer zn dieser Zeit alle werde man bestrebt «ein. fiir das Beste der Stadt zn arbeiten. Cr wolle die Versammlung nicht mit allen den Themata behelligen, mit denen er sich weht befg'sen könnte, er wolle vielmehr um'erer Stadt gedenken, »irr deren bestes Oiedeilien sic allezeit ihre besten Kknstc ein- 'etzten. Sern Hoch gclie der lieben Heimakh, unserer schonen Stadt Dresden ! Den zweiten Trinlsvcucli arrs Oberamtscichter Dürisch und die übrigen auSstbeideiiden Herren brachic Schrift'uüwr Dr.Blochwitz. Nach eurem kurzen Rückblick aus die letzten zehn Jahre führte er die vierzehn Ausscheidenden charakteristiich au. ohne sie mit Namen zu nennen. Indem er mit ObrramlSrichtcr Dnrstch die Reihe schloff, hob er bcrvor, duff demselben in seiner Stellung als erster Viccvorilehcr und in dr» letzte» Jahren als Vorsitzender de-S Ver- wallungsauSschnsses viel Gelegenheit geboten gewesen, sich ver dient zu machen. Insbesondere wurde sein nnpartheiilchcS und vermittelnde», sein lent'cligeS und nachsichtiges Weien betont, aber auch, in icherzbasler Weste, 'eine ErlwlnirgSbedürftigkeit, wie sie sich im Kreise seiner Kollegen besonders an drei Stellen entfaltet habe. So habe er innerhalb und aufferhalb des Stadtvcrordneten- saales immer das Nichtige getroffen und deshalb folge ihm dir Liede des Collegiums. Mit dem Wunsche, daff er und die übrigen Herren sich öslcrs an einer der bewnfften Stellen zu einem Wieder sehen einsinde» möchten, wurde demselben ein Hoch gebracht. I» hockst empfstiduugSvollen Worten dankte hierauf Herr Obccamts- richter Durstch. indem er zunächst um Nachsicht bat. daff er von der voracschriebcncn TageSordnnng abwcichc. Er hob hervor, wie schwer ihm der Abschied werde von den Herren, mit denen er jahrelang zistammen gearbeitet bade und mit denen er manche ver gnügte Ttunke verlebt. Durch die liebenswürdig freundlichen Worte, welche drr Vorredner an ihn aerichtet habe, werde ihm dieser Abschied aber erleichtert. Namentlich richtete er an dic Neu- slädtcr Kollegen die Aufforderung, anch fernerhin treu zusammen zu halten. Cr gicbt der Hoffnung Ausdruck, daff auch in Zukunft beschwert sich zu Beginn seiner Ncdc über Herrn ObcramtSrichter Türstcd. Denselben babe er bis zu diesem Moment fü, einen liebenswürdigen Menschen geholten, aber heute lerne er ihn von einer bosdificn Seite kennen, denn er habe ibm soeben seinen Toost auf de» Herrn Oberbürgermeister weggcnommen. Ta sei guter Natb thcncr. ToS Wort „lhener" erinnere ikn jedoch an leine Eigenschaft als Vorsitzender des Finanzausschusses, als welcher er von den, Herrn Oberbürgermeister einmal als der Finanz- minister des Stadtverordneten-EollcgiumS bezeichnet worden wäre. Als solcher wolle er ober seines correspondirendcn Genossen im Nathe. des Herrn Bürgermeisters Bönisch, gedenken. diesem gelte sein Hock. Der soeben Gefeierte lenkte hieraus die Alst- merksgwkeit ans den Umstand, daff eS daS erste Mal sei, daff die Mitglieder des Rothes die „gelbe Suppe" mitesscn dürften. Er lege groffe» Weckst darauf, daff sich anffcr der betreffende Logenschließer zn dieser Zeit alle Hände Voll »u j tbu» hat und Eontrolc nur schwer ausüben kann. Seit den Weih« ! nachtsfeierlagen ist c» im Altstädter Hostheater zwei Mal vorge- l kommen, daff Logenschlirffer »m ansgeliebene Gläser geprellt worden sind. In dem einen Falle, der vorgestern Abend paisirte. kommt ein „Niger Mann von etwa 24 Jahren, von mittlerer Größe, mit kleinem blonden Schnurrbärtchen, der braunen Ueberzieher und grauen, weichen Filzhnt trug, ln Frage. — Eine» prächtigen Anblick gewährt gegenwärtig die Ausstell ung von Fächern in dem Schaufenster von Paul Tc » chcr. Pragcrstraffe 29. Daselbst ist eine reiche Kollektion von Fächern im Wertste von 100—500 Mk. ausgestellt, deren vorzügliche Male reien und reich niit Gold rc. eingelegten Gestelle bas Auge mit Recht fesseln. — Man sollte eS bei der trefflichen Organisation unser« öffent lichen Verhältnisse und bet der dichten Bevölkerung unseres engeren Vaterlandes nicht für möglich ballen, daß gleichzeitig mehrere Per sonen vollständig svurlos ans der Gesellichaft verschwinden können und alles Suche» und Forschen gänzlich erfolglos bleibt. Und doch haken wir hier in Dresden ein Beispiel, daff die» geschehen kann. Am 19. Februar 1889 — also vor ziemlich zwei Jabren — verschwand eine hier in der Eircnsslraffe wohnhaft gewesene TijchlcrS- Ehcsran, Anna Selma Mauklfch. 35 Jahre alt, mit ihr«, zwei Kindern, einem Mädchen von 7 und einem Knaben von 3 Jahre». Obwohl schon damals, wie auch später, deren riesbetrilbter Ehemunn Alles ansbot, um über den Verbleib der Seinen irgend welche Auskunft zu erlangen. Ist doch bis jetzt Alles still geblieben. 'Nirgend eine Spur, nirgend auch nur der leiseste Anhalt für wei teres Forsche»! Der amce Mann nimmt an, daff seine Frau mit ihren Kindern in die Eide gegangen ist, ohne gesunden worden zu sein. Trotz der entmukhigenden Erfahrung bält der Verlassene doch noch an der Hoffnung fest, daff er noch einmal etwas über das Schicksal von Frau mW Kindern erfahre» werde. Sollte Jemand irgend weiche Auskunft zu geben vermögen, so zögere er nicht, dem Ehemann. Tischler Maukisch. Ammonstraffe 62, Kenntniß zu geben. — Ter als Diakonus für daS neue Diakonat zu Loichwitz ernannte Hilfsgeistliche Tbonig wird morgen, am NciijahrStage, in sein Amt eingesührt. — In Lcipzi, . . a macht Herr M- Bauer bekannt, daß er das Cafe Bauer" in drr Siiivestcrnacht um '^12 Uhr Nachts schließt, zu welcher Maßregel er durch die in Berlin gemachten Erfah rungen veranlaßt wird, wo er cbeiOallS sein ^EafS Bauer" in der Shlvestcrnacht schließen läßt und hierdurch icde Gelegenheit zur Ruhestörung verhindert. ein reger auff.iaiiitüchcr freundschaftlicher Verkehr zwilchen den Mitgliedern beider Eollegien entwickelte. Er leert sein Glas aus eine glückliche Lösung der großen Aufgaben, welche in Zukunft dem Zuiammcwvirken beider Eollegien gestellt sind. Herr Lt.-V- Gott- schall eröffnet d-r Versammlung, daß außen an der Thür eine Dome warte, welche sich absolut nicht al-weisen lassen wolle. Die selbe entpuppt sich schließlich als Flori, welche dem Collegium mit ihren Kindern, die sich zu reizenden Blumensträußen für jeden Fesl- ihelliiclmier gruppicr hatten, einen freundlichen Gruß oarbrlngt. Herr Hosralh Lamm dringt ein Hoch aus den'FcstanS'chuff/welcher die „gelbe Suppe" so vortrefflich znbrrcilet habe, und Herr St.-V Gmeiner trinkt auf die Pflege des deutschen Sinnes im Collegium. Herr Stadtrath Kaiser erwähnt, daff das Nathskolleginm erst Dank der Findigkeit der „Dresdner Nachrichten" erfahren habe, daff die „gelbe Snbpe" auch für 'eine Mitcsiicdcr an'gcwärmt sei. Er (Redner! iei icmer;elt sozusagen aiS Fnedcnsengcl ar>S dem Stadt- verordnetenkollegium in'S RathSkollcgiuni cnli'andt worden und er wünsche, daff der Friede zwischen beiden Eollegien allezeit fortbc- stehc. Dies werde am ehesten erreicht, wenn die Vorlagen dcS Ruths ieiiens der Stadtverordneten Annahme »nd ebenso die An träge der Stadtverordneten im RathSkollegium prompte Erledigung fänden. Sein Hoch galt der „gelben Suppe". Herr Stadrrath eiesißimt'w Schnabel crirculc durch eine Deklamation in Versen über Schiller fchc Eitate, welche in einem Hoch auf die Frauen, Jungfrauen und Mütter gipfelte. Herr Stadrath Lingke toastete auf Herrn Hosralh Tamm und Tr. Roitzsch auf die icheidenden Schriftführer Tr. Unruh und LbcrregicrungSrath Krieg. — Am 27. Janiiar. dem Geburtstag deS Kaiser», wird wiederum vom Rail, in Gemeinschaft mit den Stadtverordneten ein öffentliche? Festmahl veranstaltet, cs werden ferner die öffentlichen städtischen Gebäude geschmückt und die freien Plätze festlich beleuchtet. Den allgemeinen Aufwand dcS Festmahles, wie die Kosten der Fest« delenchtung und der Schmückung der Gebäude trägt die Stadtkasse. — Da der GaSbedarf für die Stadt immer höher steigt, macht eS sich nötbig, daß zur Deckung de» zu erwartenden GaSbedarf» schleunigst und schon während drr Jahre I89l und 1892 die Leist ungsfähigkeit der Retcker Fabrik von jetzt 40,000 auf 80,000 Kbm. tägliche Gaserzeugung erhöht weidc. Die Verwendung von GaS zum Betriebe von Maschinen, sowie zu Koch-, Heiz« und sonstigen technischen Zwecken nimmt gleichfalls immer mehr zu. vm die RAcker Fabrik aus die bezeichnet? Höhe der Leistungsfähig keit zu bringen, bcdari e» großer maschineller Anschaffungen und mehrerer Neubauten. Aus Vorschlag des BeleuchtungSauSschusse« beschließt der Nalh: Tic Vergrößerung der Fabrik narb dem aus gestellten Plane zu genehmigen und zu den im Jahre 1891 anSm- Mrenden Bauten u. s w. die dafür veranschlagten 1,041,121 Mk. au» dem Erweitcruiigssond der GaSsabriken zu bewilligen. — Es sind nunmehr 100 Jahre verflossen, daß alljährlich die -kang 1 iste drr sächsischen Armer erscheint. Sie wnrde im Jahre raae»neschtchte. Deutsches Reich. Bei der im Wahlkreise Bochum an Stelle des Frhni. von Schvrlcmrr-Alst stattgehabten ReichStaasersatzwatfl erlangte keiner der Kandidaten eine ab'olntc Majorität. ES er hielten : Müllensiefen snatlib.) 16,100, Vatimann (Ccntrum) 15,900, dem amtlichen auch j Lenzmann (Demokrat) 1900 und Lehmann (Soz.^ 8100 Stimmen. rnü . . Zwischen den beiden ersten findet demnach eine «Stichwahl statt Dem Bericht der Straßburger Deputation bei dem Fürsten Bismarck entnehmen wir noch folgende, in hohem Grade fesselnde Einzelheiten: Während der Vcrleiung der Adresse steigert sich das Interesse des Fürsten sichtlich. ES zuckt merklich in dem mächtigen Augen des großen Greises blitzen bei bland» Einigung und Größe durch ihn die Rede ist; die Gesichtsfarbe belebt sich; man möchte sagen, die Hünengestalt, der man sti diciem Augenblicke die Last drr Jahre nicht anmerkt, wächst in jedem Moment mehr und mehr a»S heraus. In seiner stolzen, selbstbewußten Haltung steht er da wie ein über die halbe Welt gebietender Gewaltiger, dessen ungr- fohig ist. AIS der von dem StraßburgS. die Rede ist, macht er eine Bewegung und — ich habe mit zugeiehen! — daS kühne Auge unter den buschigen Brauen erscheint in einem feuchten Schimmer . . . wir scben, wir empfinden, wir fühlen, daß idm diese Worte ans Straffburg wirklich nahegchen und »hm auf richtig wohlthun. — Nach Beendigung der Verlesung ist «Steinen Fürst in kc K Augenblick ganz stille, dann b«ztnnl der Fürst in kurzen Sätzen seinen Lank für die in der Adresse enthaltenen Gesinnungen aus« zusprechen. Er spricht Anfangs leise, abgebrochen, hier und da nach einem Ausdrucke suchend, dann lauter und fester. ES sei ihm mit drr Ueberreichuna einer Adresse an- Straffdurg in solchen Worten eine Genuathmma. eine Freude bereitet wordern welche ihm unvergeßlich bis an sein Lebensende sein werbe. Niemals würden die beute auS Straßburg zu ihm gesprochenen Worte aus seinem Gedächtnis; entschwinden, und noch auf dem Sterbebette sollen sie ihm ein Trost und «ine stille Freude bleiben. Er habe für Ltraßdura za auch stet» «InZzroßeS, rin besondere» gehabt, schon in seiner " , stet« «ln a, . . . „ ^ Jugend Er erinnere sich, wie er im 1842 zum ersten Male durch Straßbura gereist, wie es ihn da gr- schmerzt habe, daß in einer ganz deutschen und damal» auch noch gänzlich deutsch sprechenden Stadt französische» Militär und fran zösische Beamte wirthschafteten. Er habe damal» zu seinem sv zösijchen Reisegefährten gesagt: „Dieses Land war unser wieder unser werden." Worauf dieser in . französischer de damal» zu seinem sran- Land war unser und muß in französiscs che Beamte wirthschafteten. Er . chen Reisegefährten gesagt: „Dieses , . »er unser werden." Worauf dieser in französischer Sprache rrwiederte: „Dann wird eS heißen, die Bayonette iu kreuzen." Hierauf habe er entgegnet: „Gut. wir werden sie kreuzen." Der Gedankengana deS Gespräches führte dann den Fürsten zu einem Vergleiche zwischen Deutschen und Franzosen. Dieser Theil deS Gespräche- war reich an jenen glänzenden Avervu» und icharfgr- fchliffenen Pointen, wie wir sie z. B. au» Busch'» Aufzeichnungen über manche Aeufferungen deS großen Kanzler- kennen. So sagte er z. B : die Deutsche» sind ganz famose Leute, aber Jeder hat eine halbe Flasche Wein zu wenig. Er muß erst künstlichem Zug gebracht werden; er hat Anregung, und Anfenerung nötdig. Der Franzose seinerseits Hot diese halbe Flasche schon, und deshalb. gewerbliche und müsse na spann sich uw dabei viel durch seinen ..... . er dabei Über die Pre . meinte er. werden niemal« gewonnen; die stehe» stets intakt da. Aber die politischen Korrespondenten, die die Sachen in die Zeitungen bringen, au denen hat die Regierung natürlich «in lebhafte» Jntereffe. «nd mit denen seht sie sich in Verbindung, wenn sie ihre Pläne und ihre Ansichten indlePresse lanclrrn will. Der Fürst erzählte dabet mit der größte» Offenheit einen Spezialfall au« der Vergangenheit,»welcher d e der hohe» Politik unintbehrltchkn politischen Korrespondenten chnraktrrisirte, wobei er schließlich sagtet: „Ja. die Größe und Branchbarkr t dr» politischen Korrespondenten liegt eben nur in der Biegsamkeit seiner Jeder . . ." Das Gespräch kam aus „Snnrrionssragen . und da ia-ic der Fürst: Drutichiand kann eben »ur solche Länder annektiren, welche es unbedingt zum Schutze seiner Grenzen braucht oder welche io drulsch sind, daß. Wenn auch der letzte Soldat brrausgczogc» ist, das Land immer noch dcutsch ist und deutsch bleibt, «so seien beifpictsweise in der Zeit von 1866—70 Anspielungen über Aimckiirung der Niederlande gemacht worden, aus welche er geanlworlet habe: und wenn die 5.000,000 Niederländer ans ben Kniec» um Annexion bitten würden, Preußen könnte und würde sie nickt annchinen können, die mülsen sehen, wie sie selbst »nt ihren Kvlonieen fertig iverden. Ans die Frage, ob der Fürst nicht einmal da- Eiiaff besuchen würde, ent- gegnctc er. er zweifle, ob die Reiselust »och einmal in ihm rege werden würde. Es würde ilun durch maiichkrlci Dinge das Resten perleidet, und er sei immer sevr nervös: daS komme noch von seiner AmlSthätigkcit. denn die hohe Politik leite», das sei ungefähr dasselbe wie daS Wetter macken: man muffle dabei uni Wochen und Monate hinaus die Stimmung »nd die Enticklicßinigcn von Per sonen und oft weit weg wohnende» Köcperschasteir im Voraus sehen, um dadurch feine Anordnungen zn treffen, und sorgen, daff sie zutrcffen und im geeigneten Augenblick wirken; das reibe den Körper auf und mache schlaflose Nächte, die Veraiitivortring über viele Millionen Meirichen und noch inehr Millionen fremde Gelder fei zrr groß gewesen, er könne beule noch leine Nacht ruhig schlafen, wenn er nachdenke, wie Manches hätte werden können. Der Zug des Todes im Jahre 1890. Ten TodeSremen des »>r Ende gehenden Jahres eröffnet rin erlanchtcr Name: Kailerin Augnsta, die erste Kaiserin von Deutschland, starb, 78 Jahre alt. am 7. Januar. ES starben ferner aus Regcntcnsamilicn: Aiiiadeus, Herzog von Aosta, Bruder dcS Königs Hnmbert von Italien, ehe mals König von Spanien. 4 t Jahre alt, 18. Jannar. — Georg Albert. Fürst zu Schwarzburg-Nndollladt, 52 Jahre alr, 19. Januar. — Wilhelm lll., König der Niederlande. 73 Jahre alt, 23. November. — Staatsmänner, Drolomcstcn rc.: Moritz v. Bnrdclcben. eher». Lbcrvräsident der Nhcinviovinz. — Fürst Ca,los Auersperg, öster reichischer Staatsmann. 75 Jnvre. — Graf Julius Andrusit), Mit begründer des Treikaiser-BitndntsseS. 67 Jahre, iu ÄoioSka bei Fiume. — Lr. Rudolf v- Fricvciithal. früherer preciff. lairdwirthschaftl. Minister, 62 Jahre, 7. März. — v. Deckend, NeichSbank-Präsidcirt, 76 Jahre. 30. April. — Regierungspräsident v. Wurmb in Wies baden. — Job. v. Lutz, havr. Ministerpräsident. — Militärs: Waldemar v. Rauch, General der Kavallerie z. D. — Eduard v. Franicckv, General der Infanterie a. D., 83 Jahre. — Hann Von Weyher». General der Infanterie, 82 Jahre, in Frankfurt a, O- — Nnd. Frkr. von und zu Tarm-Nathsamhaujen, bayr. Gcireralleutnarit z. D. — Rodert v. Löben, sächs. Generalleutnant a. T.. früher Generalintendant der sächs. Armee. 80 Jahre. — Lord Napicr of Magdala, Fcldmarschall. der berühmte Leiter der englischen Ezvedilioir argen den König von Abessinien, in London. — Strecker- Pascha. Generaladjntant des Sultans, in Konstantlnopel. — v. Rodich, Feldzengmetiter t. N.. in Wien. — Eastclnari, franzö sischer General, der bekannte vertrante Adjutant Napalcon's 11k. — Juristen: Land, Geb Jirstlzrath, Rechtsanwalt und Notar in Berlin, langjähriger Vorsitzender deS Vorstandes der Anwaltökammcr. 68 Jahre. — Geßncr, LcgationSralh a. D., Schriftsteller auf dem Gebiete dcS Völker-, Sec- und SlaatsrcchtS. — b. Bulmcniicg, Professar des Staats- und Völkerrechts in Heidelberg, t»S Jahre. — Theologen: Karl August v. Hase, Pros, der Äirchenaeichichte, 89 Jahre (t 3. Januar), m Icna. — Prof. v.Döllingcr in München. — Joses Prcci, Kardinaldiakon der römischen Kirche, 82 Jahre, in Rom. — Prediger Lr. Nndoff Schramm. Führer des Prolestanten- vrreinS, in Bremen. — Tr. Franz Delitzsch, sackst. Geb. Kirchenratb. 77 Jahre, in Leipzig. — Tr. Julius Dinder. Eczbiichos v. Polen- Gncfen. 60 Jahre. — Friedrich v. Schreiber, Erzbi'chol von Bam berg. — Dr. Joses Hergenröther. Kardinal, Archivar dcS heiligen StubleS, in Mehrerau. — Mediziner: Prof. Km! Westvkal in Berlin, berühmter Irrenarzt. — Prof Otto Lecker in Heidelberg, berühmter Augenarzt. — Prof. v. Nuffhanm, berühmter Chirurg in München. — Adolf Coccins. Professor der Augenheilkunde an drr Universität Leipzig. — Philosophen, Philologe», Schulmänner n. s. w.: Pros. Thorbecke in Halle. — Germanist Tr. Müller, Prof, in Göttingcn. 78 Jahre. — Dr. Raffe, Prof, der National- ökonomie in Bonn. — Pros. Joh. Gildeineister in Bonn, Orientalist. — Prof. Tr. Ebert. Prof, der romanischen Sprachen in Leipzig. — Dr. Lorenz v. Stein. Pros, der Staatswiffenichasien in Wie». — Heinrich Schliemann. der Entdecker der Stadt de» PriamoS. Ter Hofkalender führt den ehemaligen Reichskanzler nicht al» Herzog von Lauenbnrg, sondern als Fürsten v. ViSmarck auf. er wähnt aber: prenßischer „Herzog von Lauenbnrg" ä. ä. Berlin, M. März 1890. Ucker die Vererblichkeit der herzoglichen Wiicdc ist nichts gekagt, während die Jurftrnwürde ausdrücklich als in der Primogenitur vererblich und an den Besitz der Fideilommiffhemchaft Schwarzenbeck in Laucnburg geknüpft bezeichnet wird. Wie das ,B. T." wissen will, sei die Vererblichkeit solcher Titel durch die Lösung eines Diploms bedingt. Es wäre daher Sache des Begna deten gewesen. die Ausfertigung eines Diploms zu beantragen. Ein solcher Antrag ist jedoch bis letzt nicht gestellt worden. Rektor Ahlwordt in Berlin, Verfasser der Schrift „Ter Ver» zweiflungSkamps der arischen Völker mit dem Jiidenthum", erläßt in der „Krz.-Ztg." folgende Erklärung: Die Iudeiibiätter. Insbeson dere die „Frankfurter Zeitung", dir „Zeitung für das Jndentbnm", daS „Berliner Tageblatt" und die „VollSzettuiia" lheilen ihren Lesern mit, daff ich auS dem Amt entlassen iei. Da ein Versuch, dieic Blätter z»m Widerruf zu veranlassen, keinen Zweck haben würde, so bitte ich die vcrcbrliche Redaktion, folgender Erklärung sreundlichst Raum zn grwährcn: Ich bin nach wie vor Berliner Rckior und hoffe dlcö noch viele Jahre zu sein. Bezüglich derjenige» Anklagen gegen mich, wegen welcher eine cingehrnde Untersuchung bisher stattgefunden bar. glaube ich den Beweis der Wahrheit in mehr als ausreichendem Maße erbracht zu haben, nnd dürste die Freigabe meines BncheS nur noch eine Frage der Zeit sein. Ein zweites Buch wird dann sofort Nachfolgen. Das Gesuch des Thüringer StädtevcrbanbeS uin Aufhebung de» Vieh- nnd Fleisch-Einfuhrverbots ist durch Erlaß deS Reichs kanzlers abschlägig beschicken worden, in welchem eS n. A. heißt: Ich kann nicht anerkennen, daß die bestehende Theuerung auf die Einfuhrverbote für Biehnnd Fleisch zurück,»führe» ist. nnd halte es für bedenklich, die Wichtigkeit, welche ein strenger veterinärer polizeilicher Grenzschutz für unsere Lcmdivirthschalt nnd damit doch auch iür den gelammten Volkswohlstand besitzt, zu unterschätzen. Die Maßregeln, »reiche inzwischen getroffen worden sind, um den Bezug von Schlachtvieh aus dem AuSlande zu erleichtern, werde» auch die Grmemdevoritände Ihres Verbandes davon Überzeugt haben, daß e» nicht in drr Absicht liegt, die Einfuhrverbote über da» Mab des Nothwrndigen hinan» aufrecht zu erhalten. Die vollständige Beseitigung derselben würde meine» Erachten-mit einer unmittelbaren Gesäbrduna deS inländischen Viehbestandes gleichbe deutend sein. Wenn die für den Bezug österreichischen und italie nischen Viehes di-hrr gewährten Erleichterungen nur zu Gunsten solcher Städte einaetreten sind, welche iiir die Schlachtung des VlehrS in öffentlichen Schlachthäusern Gewähr bieten können, so liegt dem die Erwägung zu Grunde, daß aus andere Weise die Be rührung de» eingesührten Schlachtviehes mit inländischem Vieh nicht verhindert werden kann. Die Seuckenverhäitnisse in den Nachbar ländern lassen nach dem mir vorliegenden technischen Gutachten diele Berührung noch Immer al» gefährlich erscheinen. Ich vermag "coa daher meinem Bedauern auch dem zweiten Bor welcher uns Gleichstellung provisorischer, einer amtlichen Aufsicht unterstell- Schiachthänser mit den öffentlichen Schlachthäusern binanSaekt.
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