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Dresdner Nachrichten : 02.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187211020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18721102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18721102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-11
- Tag 1872-11-02
-
Monat
1872-11
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.11.1872
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den. D<« Grundstücksbesitzer der dortigen Gegend sollen über- ,Haupt in der letzteren Zeit vielfachen Anlaß haben, sich über «mtchüviÜige uird boshafte Zerstörungen ihres Eigenthums, die .sich zumeist inDemolirung ihrer Garten-Einfriedigungen äußern, ,-u beklagen. — >. — Dem Herrn Direetor Grahl in Döhlen sind noch nach, träglich aus Südafrika privatlich 175 Thlr. 15 Ngr. zur Ver- theilung an die noch lebenden Witlwen der am 3. August 1869 in den frech, v. Burgk'schen Schächten verunglückten Berg arbeiter zugesandt worden. — In der Nacht vom 39. vor. Mon. ist in der Wohnung sei«r Eltern ans der Moritzburger Straße ein 19 Jahre alter Seminarist unter Umständen gestorben, die Veranlassung zu behördlichen Erörterungen gegeben haben sollen. Dieselben sollen jedoch, wie man uns weiter mittheilt, evident erwiesen haben, vaß der jung« Mensch durch den Genuß einer giftigen Substanz, v-rm«HAPHoSph-r.. sich selbst den Tod gegeben hat woraus. ^ Stadlgemeinde 751 Thlr. 9 Ngr. kostet. Di- Summe ver auch verschiedene °on chm n-ehrereTage oer sen.em^ode getbane „ ^Igt: 300 Thlr. Sta.n.nforderung für das Pferd Aeußrrungen mit Sicherheit schließen lasten. ^ ^ ^ — In Berlin will eine Loealeorresoondenz wissen, daß in da» kotzten Wochen nicht weniger als 3733 Zuhalter von Prosti- tuitten verhaftet worden seien. — An vergangener Mittwoch gegen Abend hat man an einem Damme der schloß Bahn, unweit der in der Oppclvorstadt g^egenen Poudrettenanstalt einen tobten Mann aufgesunden, in welchem spater ein Handarbeiter, Namens Richter aus Ostrin, «cognoseirt worden ist, Richter, ein Mann von einigen -10 Jahren, scheint von einem Schlagslusse an jener Stelle getroffen worden zu sein. — Jenes 17jahr, Mädchen aus Zittau, welches nach unserer neulichsn Mittheilung vor einiger Zeit von hier verschwunden ist, hat sich m Oschatz wiedergefunden und ist dort in Folge der von bren Angehörigen vcranlaßten öffentlichen Bekanntmachung mit, det nicht statt, da »ul grlammt« Tapttal bereit» lest deaeden ist. Die Vorbesttzer. deren einer tieDIrection vehält, bleiben betbekltgt. — Auch in unserer Nachbarstadt Meißen hat die dortige Lehrerschaft zu Ehren des goldenen Ehejubiläum» unsere» er lauchten Königspnares eine patriotische Feier i», Dome veran staltet. Bei günstigem Wetter ist wohl anzunehinen, daß auch Bewohner der Residenz an dieser Feierlichkeit — in einem Con- cert bestehend — theilnehmen werden. (Siehe das im heutigen Matte befindliche Inserat. — In Glauchau verunglückte im Jahre 1867 das Pferd des Gutsbesitzers Reuter aus Ältiuörbitz, indem es durch eine mangelhafte Schleusenbedcckung siel und das Bein brach. Reuter strengte in Folge dessen einen Proceß an, der von der Stadtge meinde zu Glauchau ausgenommen, nach 5 jähriger Dauer zu deren llngunsten beendigt wurde und mm nach Zurückweisung eines Bergleichsvorschlags Reuters, ihm l-10 Thlr. zu gewähre», rage»ges«ichtk. Deutsche» Reich. Im preußischen Herrenhause saL»u« . - ^ , tatz brr König seine ernste «bsichitz die nste Abstö zu erkeu« de» Reste > ble bere legraphlsch gemcldctc Erklärung, In ter cö u. A. beißt: Der König sei unveränteriich überzeugt, daß das Zustantekomven einerKrelSordnuna aus den Prluclpien der RegierungSvvr- nächst Grat Brühl zu, Krei-ordnung zu», Gesetze geben habe. Nack SchliE Kzclsordnung verlas do< zu erbeben, ihm der Berathung lln'stcr bcö Innern die bereit» te- und 35 Thlr. 35 'Ngr. Zinsen zu 5"'o, 165 Thlr. 33 Rgr. Ge richtskosten, 184 Thlr. 7 Ngr. 3 Pf. Sachwallerkosten des Klä gers. 195 Thlr. 13 Ngr. 8 Ps. Kosten des HerrnAdvocatElauß als Vertreter der Stadtgemeinde. Das würde von Hause aus ein recht stattliches Zweigespann, und zu eben gedachten Preisen gerechnet, auch ein Viergespann ausmachen, So fährt die Com mune allerdings auch: aber mit derHand in die Tasche. S. Dir. — Bei Gelegenheit einer am 36. Oetober von dem Ritter gutsbesitzer Dörstling zu Ebersbach bei Geithain veranstalteten Jagd wurde der Gaschofsbesiper Hentschel ans Lenpahn, durch den Bäcker»,elfter Lorenz aus Lausigk unvorsichtiger Weise der gestalt in den Kops geschossen, daß er Tags darauf infolge der erhaltenen Verwundung verstarb. — Ans Himmelssürst Fundgrube verunglückte am Rio» - > Geliebten, einem jungen Techniker, von der Polizei änge- "ag Nachmittag der Bergarbeiter Oehme aus Granitz dadurch Robert Fritzsch 1t<t>, r sächsischen häkle« und bi» auf Weiteres in Verwahrung genommen worden So trivial hat auch dieser Roman geendet. — Herr Kapellmeister Mann feltt bat sür die Winter- ftLou «wc interessante Kraft lür seine Eoncerte wieder ge- «««». ES ist dies der im vorigen Winter vier mit io «qmartmlllchcm Beifall gcbörte Geigenvirtuos Mcver, der tu Rußland Triumpbe gefeiert. Tic außeigewöhiilichc ^ilmcndcit seines Spieles wird Denen, die ihn früher .. »och in lebhaftem Gedächtniß sieben und wird er heute Abend ein großes Concert von Beclhoven vor- «. Mittwoch den <>. uiid Tonnerstag den 7. d. M. tritt ki ben ik^»»»bttldt'fche»Eoiicerteii das berübmte Kaiier- tzsprnet»O. uartett aust Ter ..Bremer Courir" sagt mitrr Brrkerem über dieses vom Deutschen Kaiser so rübinlich kichnne O.uarlett: „Tie köstliche Nüancirung deSVer Kr präcise Ansatz, die Weichbeit keS Toncö, die stimm- dustig z,artc Behandlung deö Pianistimo und CrcS- Men mir entzückender Virtuosität, und das Pub i- nicht müde mit seinen Bei'aliobczeugungen und apo-Rufen". — Tic Vorträge deS unter dem Namen Kutsebke dckaim- tu Füsclicrö Hoimann crircucn sich iort und fort einer un- art-enren Sluimerkiamkeit seiten des gebildeten Publikums, ttm begangenen Ticnstag amüsirte unö in der Waldiclstöß chen - Restauration Kutsebke durch leine poetischen Gabe»: „der große Schweiger Mo tte vor Paris', „Bismarck, ter Metttcr in Politik", „Widmung dem Kaiser nnd Kronprin- getragen die Finna: z^', sowie auch durch den in Prosa gei'a reuen Vortrag über'- - die Schlacht bei Wörlb, in weich' tci ter^r unser Kuttcktte lür seine Äewieicue Braveur mit dem eisernen Kreuze decerstst wurde, Heute Abend wird EerrKutstchfe-Hostnami noch einen Bortrag im oberen Saale der Walkstckstößchen-Rcstauratieii, so»» Ticnstag den 3. und Mittwoch den «>. d. M. zwei Vor- träge turReslauraiir des König!. Belvedere ballen. on den durch Herrn Hanptpcrwaltungseipckientcn sehe bier beransgegidenen „sdavrpläncii sämint- en Eiscnbabnen.Pserdceiseiibabneii, Fabrpostcn:e." ist die Wimerausgabe erschienen, welche alle nur dem l.Rov, b. A. in Krait tretenden bezüglichen Veränderungen cntbäit uyd durch alle Buchha idlungen, StalkonSoorstänte, Bluet verkauwstellen w. Zinn Preise von 2 Ngr, zu baden ist. — Die günstigen Sttoige, deren sich tiePapieitabrikalion namentlich in Sachsen zu erneuen t at, crmittbigen iclbsivcr ständlich zur Erweikerung bereits florircntcr und aut sitnirtcr Fabrihgeschälte dieser Branche, Wenn größere Acticnpapicr' srdvikm bis zu 18 Procent Dividende zu zahlen vermögen und i wen CourSstant binnen IabreSirist iämmtlich gesteigert, in manchen Fällen sogar verdoppelt haben, so kann die Papier- duction noch nicht übersetzt sein und muß deshalb, wenn günstige Vorbedingungen und eine sachgemäße Leitung rtzanven sind, eine Papienabrikactie im Allgemeinen als «t»e sichere und gute Kapitalanlage angesehen werten. Bei dem »r»en Unternehmen Act! enpapiersabrik Penig (Vprivals Ferd. Fiinsch» scheinen alle An-prüche in bobcm Maße erstillt zu 'ein. Hebt der Prolpect schon in prägnanter AMe vte wenn lichsten Vortbeile hervor, so kann, wie uns von »«srcunketcr Leite mitgetbeitt wird, nicht nur die Rich- tttzßett ver angegebenen Thatsachen bestätigt, sonteen auch bin- »il«sügt werten, daß cS namentlich drei Momente sind, welche oerberettS rübmlichst bekannten Penigcr Papicciahrik bervor- ra-e»te Vorweile vor manchem andern Coiiculrenzuntcineb- men ftcherv. Hierzu gehört in erster Linie die starte Wasser- krokt »on .350-4<x> Pscrtekrä'tcn, welche, wenn sie durch Damdk zu ersetzen wäre, pro Iabr allein gegen 25,,ool> Tblr. Skrttwand sür Kobleiibciziina erspare» läßt. Höchst beachtens- werth ist ferner die pateinirte Strobstoffanlage der Penigcr Fabrik, deren Production zu täglich 30 tttr. in t einem äicin- gewinn von circa Thir. pro 6tr. dem Marktpreis gegen über anzncbmen ist. io daß a»S dieser durchaus »instergiltigen Anlage auf einen Fabresgewinn von circa 43 3o,«>oo Zblr. »«rechnet werden kann. Endlich ist von größter Wichtigkeit, daß die Fabrik in Folge einer großartigen Kläreinrichtung, welche ein :st>,ooo i..natiatellcn großes kieSbaltiges Terrain mit Röhrest durchzieht, in, Besitz eines absolut reinen Fahr!. kattonSwaffers sich bestndet, während viele andere Fabriken trotz sortlaufender hoher Ausgaben ein nur annähernd gleich- reines Wasser Zn gewinn.n vergeblich bemüht sind. Daraus allein erkärt sich schen zurGenüge, wcSbalb den, neuen Unter- l ebmrn allieitig das bclte Vertrauen cntgegcngcbracht wird. — In der vorgestern abgehaltencn Pcrwaltungörathö- fitzuna der Sächsischen Bank zu Trcödcn wurde beschlossen, daS Actiencapital zu verdoppeln, wobei gegen jede alte Bank- aetie eine neue dergleichen bezogen werden kann, und zwar gegen ein Aufgeld, welches in einer einzuberu enden außer ordentlichen Generalversammlung sestgcstellt und vdn dem verwaltungSrathe mit 20 ß roecnt in Vorschlag gebracht wer den soll. Die Einzahlung ist mit 30 Proeent am 2. Januar und mit 30 Procent am I. Juli 1^73 zu leisten. — Gestern eemstituirte sich im hiesigen Hotel Stadt Bcr- tt« tte Attirngescllschcüt „Voigt ländischc Kamm arnipinnerei", an welche daS rübinilchst bekannte zhlistcmcnt von ElemenS Paul u. Eo. in ltnterweischlitz Wauen lür den Preis von tti.vooo Tvlr. übcraegangeu D« ^ . . ,. i daß er in dem Augenblicke, in welcksem ein Schuß losging, von der Fahrt abglitt und zurückstürzte. War er schon durch den Fall am Kopfe schwer verletzt, so fand er seinen Tod vollends durch das von dein Schuß abgesprengte Gestein. Er ivar an gehender Vierziger und Vater von 6 Kindern. — In der Nacht vom 36. zum 27. October ist der circa 56 Jahre alte BauerngulSbesitzer Ehristiau Friedrich Matthias in Seifhennersdors, wahrscheinlich infolge seiner Betrunkenheit, mit dein Kopfe in einen niedrigen Wassertrüg gefallen und hat darin durch Ersticken seinen Tod gefunden. — Aus Voigtsberg kam am 35. d. M. die Nachricht nach Selsnitz. daß daselbst ein Vergiftungsversuch gemacht worden sei, der jedoch zu keinem Erfolg geführt hat, indem die Person, für welche der giftige Einguß berechnet war, rechtzeitig entsprechende Gegenmittel anwendete und ärztliche Hilfe sofort herbeirief. Die Gmmischerin ist verhaftet. — Schadenfeuer. Im feuergefährlichsten Theile von Schwarzenberg am 30. Dctobcr der Dachstuhl des Hauses vom Restaurateur Schlegel. — In Stöckritz bei Riesa die Scheune und Nebengebäude eines Gärtnergrundstücks. — Verlautbarungen im Handelsregister: Ein- I. G. Grundmann und S. Winkler, Jn- ! Haber die Herren Johann Earl Gottlob Grundmann und August Sigismund Winkler, beide Eigavrenfabrikanten hier. — D c f f cii t i i ch e Gcriehts sitzung am !!0. Tctbr Bei bcm hiesigen Viekualiciihäntler Johann Grv'c hatte Fr.! Ernst Schacle ans EhcmniiZ einen Malter Kactoffeln per^ kamt. Als er Bezahlung verlangte, weigerte fick' Große ziu zahlen: er könne sie nicht hrauehcii, weil sie gar zu schlecht l wären, behacke erzählt, als er sich sclnGclh habe von Große! ahhole» wolle», habe er diesen im Keller getroffen und ge- lehcn, wie derselbe die bcstcnKartvffcln ansgciesc» und schlechte' in den Hailkcn gemischt: aus seine Vorstellung gegen dieses Verfahren habe Große ihm die Thüre gewiesen und gesagt: Sic sind ein bcsch Mann, ich bezahle nickst. Daraufhin verklagte Sck'ackc Große. Tieicr erhob aber Redcnunciation, versicherte, daß er zu cchacke nui gesagt: er schäme sich wohl, solch schlechte Kartoffeln verkauft zu haben, worauf tiestr ge antwortet: Ihr Ltattlndersch könnt krob sein, wenn shr was zu treffen habt, kür euch sin se gut. Vom erstinstanzlichen Richter wurden beide Theile straffrei gesprochen: dagegen op poniere Große, welcher sich durch die Acußerung Schacke's tics beleidigt fühlte. Jedoch batte sein Rechtsmittel keinen Er folg. — Ter ArmcnhauSbcwohncr Joh. EarlGottlob Gärtner in Lausa hatte beim Radcburger GericGSamt die Anzeige ge macht, daß der Jebann Gettkricd Höntsch und reffen Ebenau Johanne Rönne, ebeinalls Insassen deö Lausaer Armenhauses, iyn geschlagen, gewürgt. Galgenstrick und verreckten Hund ge schimpft hätten. Tieic leugnen daS und geben vor: Gärtner und seine Tochter hätten Thätlieffkeiten gegen sic begangen, z. B. mit dem Messer gestochen. Das erstinstanzliche Gericht sprach darauf HöntschcnS frei unk verurtbeilte Gärtner in die Kosten: dabei blicb'o heute auch troff Gärtners Einspruch. - Ter schon mehrmals wegen Diebstahls bestrafte Kellner Earl Gottlob Pansch eontitionirte hier in der Restauration des Schlesischen Bahnho o. AIS ec da wegaing, nahm er verschie dene seinem College« Blume gehörige Zachen: Jaeguct und Plükchhut, mit sich und versilberte dieselben. Bald wurde er verhaktet und vom Bczirkögcriclstsamt -u io Monaten Ge fängnis: pcrnrthciit. Dies erschien ihm zuviel. Die König!. Ltaaköanwallscha't Assessor Weichem nnd das Fünkrichtcr collegium waren iecoch anderer Ansicht: der erste Bescheid wurde bestätigt. — Tagesordnung für die 41. öffentliche Sitzung der Ersten Kammer, Sonnabend den 2. November >872, Vorm. I I Ilbr. Fortgesetzte Bcratbimg des Berichts der außerordentlichen Deputation über den Entwurf einer Rcvid. Ltädtcorknung. — Tagesordnung für die 80. öffentliche Sitzung Kummen. . - der Zweiten Kammer, Sonnabend den 2. November, Venn. 9 Ilbr. Bericht der ersten Deputation über den Entwurf ciner Städteordming kür mittlere und kleine Stätte. — Glbl,i-ve. l.Novbr. Mittags: LEUcn lOZoll unter Null oder 1,»7 Meter. «S Actleneapttal ist mit Rücklicht am das erforderliche Betricböcapital linh die proicctirten Erwettcrungcn ank 2«5,yOO Thlr. ke'stgeffestt worden. Dcffcriklicbe Zeichnung nn- Ntuestc Telestramnte der Dresdner Nachrichten. Berlin, 1. Novemaer Der „Staatsanzeiger" veröffent licht eine königliche Verordnung, welche beide Häuser des Land tags auf den 13. d. zu einer Session einberuft. — In dem clericalen Centruin des Abgeordnetenhauses brach laut d<w „Spener'schcn Zeitung' in der letzten Fractionssitzung einZwic- ''palt anS. Viele Mitglieder der Partei fürchten den Sieg des Staate? über die Agitation derllltramontanen, Andere forderten >in fortgesetztes schroffes Vorgehen. An ihrer Spitze steht der frühere NcgierungSeath v > Mallinckrodt, der als Parteiführer bei de-' parlamonlarisu cn Action hcrvortrctcn dürste. m aus den Prluclpien der Regierunasvvr läge eine uiiabwcISltche Nothwenvlgkeit sek. DaS Ministerium werbe deshalb, wenn daS Herrenhaus die Vorlage ablchne, die Session sofort schließen unv eine neue clndcrufcn. in wei- ck'er sofort dem Laut tage als erste Vorlage wiederum die Krcioordiunig zugehcn würde. Die Regierung sei von der Noti'weiitigkeit der Durchführung derselben tm< mit Sr. Maiestät so überzeugt, baß sie kein verlaß geS Mittel unveriucl't lasten wülke, Ihr Ziel z» iianientliä'cr Abstiminung wird darauf die Vorlage mit 1^5 gegen >8 Stimmen abgclcbnt. Hierauf wirb der Antrag v. Below lfflorinalivhestiiiiliiliiige» für ble Kreisorbnung der östliche» Provinzen mit Berücksichtigung der provinziellen Eigeiitl'üinlichkeik'ns in namcnllichcr Abstimmung mir 100 gegen <ill Stimmen angenomnicn. Die -ffszffährigc Gcdächlnlßicicr a» die Geburt des Malers Lukas Kranack' >st in Weimar am 31. Dekoder unter Be- theiUzung tee Vorstände des Miuistcriums, sowie der Elvil- und NHiitärbebörden und eines sehr zahlreichen Publikums in der würdigste» Weise festlich begangen worden. Belgien. Bie Eoitterenz zur Besprechung der Verhält nisse der Juden in Rumänien hat eu> Erccutiveomltee er nannt, wcich'S seinen Sitz in Wien haben soll. Dasselbe ist beamtragt, alle Mittel anznwcndcn. um die moralische und mci'criclle Lage der riimänischcn Jude», namentlich durch Er- i eickstung von Schulen, zu verbestern. England. Der verübmle Geschichtsschreiber Earlvie - sprach Ph neulich mit großer Hcstigtcit über die furchtbare ! Eiitglllung des jetzigen, an Betrug und Täuschung überreichen Zeitalters aus. „England", meint Earlvle, „sei geradezu zu einer abicheillichen mit fluchwürdigen Eloakc von Lügen, Be trügereien und Falschheiten geworden. Die Actieiigesellschaf- rcn mit 'inen ewigenPimicn und ilnem schwIntelhattcnGeid- inachen lr:gen dazu Hel. Handel und Wandel in ein nieder trächtiges Ronlctlcspiel zu verwandeln." Die Frage, die ge genwärtig alle Philosophen und Staatsmänner beschäftigt, nämüch ter Kamps zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, Ist ln seinen Augen „ein kauler Vorwand, damit die Einen mög lichst wenig zu zahlen und die Andern möglichst wenig zu arbeiten hätten." Asien. Jir Ehi'iia haben Ueberschwemmungen diese-Mal größeres Unheil angericlstct als je. und es ist gar nicht abzu- schcir, wann cs init diesen alliäffrüche» IlnglückSfällen ein Ente nehmen soll, wenn nickst die fremden Gesandten in Elstna die Regierung veranlassen, europäische Wissenschaft in Anspruch zu nehmen, sich Ingenieure kommen und neue Ca näle graben zu lassen. Leider denkt die chinesische Regierung daran nicht. Sic gclst vielmehr damit um, nachaltchlneslschcr Weste Liungchang, den 'sic für dir in seinem Bezirke sich ereignenden Ilmälle, also auch für die Ueverschwemmungcn, verantwortlich hält, ahzusetzen. Liungchang'sEntlafiungahcr bedeutet nichts Anderes als »ruthuiaßliche Empörung. Ohne auswärtige Hülse gegen ihn kann die Regierung kaumaus Erkolg in einem etwaigen Kampfe rechnen. Ohne Rücksicht Haram jedoch trifft man fortwährend Vorbereitungen für die Hochzeit des Kaisers. Gmrstbcttolude Beamten senden Be richte a» den Hos, daß günstige Wundcrzeichen gesehen wer ten. während andere in gcheiiimibpoll verbreiteten Broschüren und Plakaten Unheil mrh Gefahr, die auf die Hochzeit folgen sollen. prophezcihcn Die buddhistischen Nonnenklöster sind aufgelöst worden und den (fiter» ter »Nonnen anaezctgt, daß. wenn sic ihre Töckstcr nickst sofort reelamiren, diese Männern als Gattinnen werden übergeben wer den. Es baden sich näm lich Viele um die früheren Klostcrbewohricrinncn beworben. In Kaiel'»rirS schönen Thälern wüthcn Religionskämpfe. Der »lol'amcdanische Tl'cil der Bevölkerung zerfällt i» zwei feind liche Seele», die «>o,o<»> Sunniten, welche an Dinar glauben, mit die 10,000 Schiiten, die an'All glauden nnd ihn für höher als Mohamck seihst arischen. Ai» 13. September hat ten die Smmiicii einen Gottesdienst zu Ehren deö Stifters ihrer Moschee, und in ihrer» Eifer zerstörten sie nach dem Gottesdienste das Bothauo der Schiiten. Diese sammelten sich des Sonntags und ein regelmäßiger Kampf sank Statt, der bis zum Montag dauerte und mit der Niederlage ver kleineren Scete endete. Alle Gräuel des Bürger- und Re ligionskriege« begannen nun. Rand und Mord herrschten in den Straßen der Stadt. Die meistens hölzernen Häuser der Schiiten würben geplündert und nietcrgcbrannt, die Frauen entehrt, die Kinder geschlachtet. Erst am Nlontag griffen die civehörden ein, aber mit geriimein Erfolge. Die Schiiten ten und wurden, wo es mit Sicherheit geschehen konnte, von den Hindus gastfreundlich ausgenommen. Mord und Brand erstreckte sickr auch au! die Dörfer; denn die Schiiten vergalten, wo cs anging, was ihnen gethan wnrde, nnd erst am Vttttwoch war dem Kampie von den Truppen ein Ende gemacht worocn. Amerika. DaS Dampfschiff „Missouri" Ist aus dcrFahrt von New-Bork nach Havana unweit Abaco (Bahamer-Insel gruppe' durch Feuer untergegangcn. Sämmtllche Offiziere, sowie 25 Pastagiere sind nm's Lehen gekommen; von allen auf dem Schiffe befindlichen Personen wurden nur 12 ge rettet. Die Gestimmt,zahl der llnrgckommcncn beträgt 80. Australien. „Die Sonne bringt es an den Tag ." Wohl mögen zahlreiche Verbrechen entsetzlicher Art ungewußt nnd ringcräckst sein, aber dann'rmd wann trifft doch die Strafe den Schuldigen, möchte er auch das Verbrechen in tiefer Nacht oder allein und ungesehen auf dem weiten Meere oder in dein tieken Walde verübt haben. Hier erfahren wir ein «»mensch liches Verbrechen testen ein l>,-. Marrv sich und seine Tbeil- nehmcr anklagt. Besitzer ter Brigg „Earl", hatte er mit Ea- pitän mit Mamischait eine Fahrt nach den Salomonsinseln unternommen, um „Albester". d. h. Sklaven zn „dingen", d. h. rauben. An Ort und Stelle angelangt, wurden di« Inselbewohner verlockt, in CanoeS an daS Schiff zu kommen, woran: hcrcitgcbaltene Eiscnblöcke in die leichten Fahrzeug« gewoncn wurden. Die Canoes zerbrachen, die mit den Melle» kämpfenden Eingeborenen wurden amgciangen und in dii Schiffsräume geworfen. 200 waren auf diese Weise auf dai Schiff gedraelst. "Aber ln Wnth gcratben, so schmachvoll Hci- matb und Familien anfgcbcn zu müssen, begannen die Ver, ratbenen zu kämpien und in ihrer Verzweiflung Feuer an das Schiff zu legen. Die Räuber scnerte» auf die unglücklichen, iödietcn 30 und verwundeten 20 derselben. Hieraus begannen sie Totste und Verwundete über Bord zu werfen. Dem wider, setzte fick' I>r. Marrav. der als Arzt seinSchiff begleitet batte Der Ungehorsam, ein während einer gefährlichen Krankheis gefaßter Entschluß, von dem schrecklichen Geschäft abzulasseu und Rachlust, da er in der Vernachlässigung, die Ibm währcnt seiner Krankheit von Selten seiner Mitschuldigen gczeigl wurde, deren Wunsch, ihn sich vom Halse zu schaffen, erkannie vcranlaßten ihn, in Leorika dem englischen Eonsul daS ober erzählte Ereignis! mltzuthcilen. Anfangs wurde Alles füi Ausgeburten einer krankhaften Phantasie gehalten, doch an, gestellte Untersuchungen bestätigten die gemachten Angaben Die Untersuchung steht bevor, nnd daS größte Interesse isi Rer dem Vorfälle ziigcwendct. Aentlletorr. König!. Hofthcater. ZumRcformationsfest konnte dii Hcffthcater-Jntendanz unmöglich ein würdigeres Stück geben, all Polizei flückstet
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