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KIkiüks-Mfs kür ?rom6ng.äk)n- und klrru^-'Ioilekten. 8eli«a>?k 8to1ke und Ir3uer-81off6. Kleillkn^loffk kür OeseHseliirkks- u. 'I'unirütnudon-Poilotton. 8sidkn-8toffe und 8smmei6. wertige Ko8iüme kür IPomenudo II »d 6.6186. ll3U8kIk>68I' und IVIvi'gknIllsillkl'. KI0U86N aus Leiden-, IVod- und Lnumn oII-Lkokkon Kleiderrvelie und Ü3MKN-63PK8. Kinderkleidetikn von der lileinsten 1)18 Lnelitiseli-Orösse. Kn3dkn-^nrügk nnd Kinder-IViäniel. ködert KMrilt IHsnuksIrtur-, Hüoclkvsarvn- u Lonkvotions 3s»8 Vnvsrlvn kreibersser?1at2 20. Ueuefter Agenten- und Rnnden-Mng. Die Tip-Top-Fahrrad-Gesellschaft Barmen-Ritters» liausen setzt durch de» Inhaber ihrer hiesigen Filiale „Dresden, Christianstrasre 8 Part", — sie ist noch nicht ein Fahr hier seßhaft und das diesjährige Dresdner Adreßbuch kennt diese Firma noch nicht, — ein Flugblatt in die Welt, das auf ver schiedenfarbiges Papier gedruckt, augenscheinlich bestimmt ist, den hiesigen ungefähr 100 Fahrrad-Geschäften und Fabriken »nt einer erhofften recht wirksamen Reklame Konkurrenz zu machen. Sie thut dies mit de» an die Spitze gestellte» Fragcworten: „Wie kann man für 6 Mark ein ganz vorzügliches Tip-Top Fahrrad im Werthe von 258 Mark erwerben ?" DaS Flugblatt beantwortet anschließend diese Anfrage auf folgende Art und Weise: 1. Ria» kaufe einen unserer Tip-Top-Coupons, zum Preise von Mk. 6.—. Sollten Sie von keinem Ihrer Freunde oder Bekannten einen solchen erlangen können, könne» Sie denselben gegen Einsendung von Mk. 6.— durch die Filiale Dresden direct beziehen. 2. Nach Erhalten dieses Coupons senden Sie denselben zusammen mit Mk. 30.— au unsere Adresse. Sobald Coupon und Mk. 36.— in unseren Händen sind, senden wir Ihnen ein Original-Certifikat, dem 6 Coupons (zum Werthe von je Mk. 6.—) augcfügt sind. (lM. Es kann Niemand ein Certifikat für Mk. 36.— kaufe», ohne zuvor einen Coupon gekauft zu haben. Um jedoch ohne Zeitverlust ein Certifikat zu erhalten, können Sic Mk. 36.— einsenden -P Mk. 6.— für einen Coupon — Mk. 42.—.) 3. Nach Empfang des Certifitates verkaufen Sie die an- gcfügten 6 Coupons zu je Mt. 6.— au Ihre Freunde nnd Bekannten weiter, und erhalten so die von Ihnen auSgelcgtcn Mk. 36.— zurück. Die Käufer Ihrer Coupons senden nun wiederum jeder den Coupon nebst Mk. 36.— an uns und erhalten darauf hin ein Certifikat nebst anbäugcnde» 6 Coupons, die sie als dann ihrerseits wieder au ihre Freunde und Bekannten weiter verkaufen. Sobald jeder der Käufer Ihrer Coupons dieselben unter Beifügung von Mk. 36.— an uns retournirt hat, haben Sie Anspruch auf ein Rad, welches Ihnen alsdann unverzüglich zugestellt wird. Sic können wählen zwischen einem Prima Herren-Tourcn- rad, einem Herrcn-Halbrenner und einem Damenrad, für vor zügliche Qualität machen mir »nS verbindlich und leisten außer dem für jedes Rad 1 Jahr volle Garantie für Schäden, die durch fehlerbaftcS Material oder Fehler bei der Herstellung entstanden sein sollten. Sollten Sie in den Fall kommen, nicht alle 6 Coupons absetzen zu können, so sind dadurch Ihre Mühe und Auslagen nicht verloren. Behalten Sie beispiels weise einen Coupon übrig, den Sic absolut nicht untcrbringcn können, so brauchen Sie diesen nur unter Beifügung von Mk. 36.— an die Gesellschaft zu senden, und wenn Ihre anderen 5 Käufer ihre Beträge eiugezoblt babeu, erhalten Sie dann das Rad, daß Ihnen in diesem Falle Mk. 6.— 4- 36 — Mk. 42.— kosten würde, also immerhin noch ein unvcr- ^ bältnißmäßig geringer Preis. Selbst angenommen den (eigent-! lieh unmöglichen) Fall, daß Sie keinen einzigen Coupon ver kauften, so könnten Sie doch bei Einsendung von 6 X 36 Mk. der von Ihnen gezahlten Mk. 36.— -s- 6.— also für Mk. 258.— daS Rad haben, also zu einem Preise, der immerhin für ein gutes Rad noch niedrig zu nennen ist. Wir erwähnen diesen letzteren Fall nur, um Ihnen zu zeigen, daß ein Berlust für Sic überhaupt nicht cintreten kann. Obige Ausführungen dürften Ihnen den Beweis erbringen, daß es thatsächlich gut möglich ist, für Mk. 6.— ein gutes Rad zu erwerben, Hauptsache ist, daß Sie möglichst schnell bei der Hand sind. DaS Verlangen, für Mk. 6.— ein Rad erhalten zu können, dürfte wohl bei einem jeden vorhanden sein, der dem Radfahren irgend welches Interesse entgegen bringt. Die ganzen Certificate mit 6 Coupons sind übertragbar (jedoch nicht Certficate, von dem Coupons bereits verkauft wurden), auch sind wir gerne bereit, Sie zu jeder Zeit auf Anfrage wissen zu lassen, wie viele und welche Nummern Ihrer ver kauften Coupons für ein Certisicat cingelöst wurden. Das Tip-Top-Nad hält den Vergleich mit der Konkurrenz glänzend aus und kann für sechs Mark von einem jeden erworben werden, der den obigen, leicht zu erfüllenden Bedingungen entspricht." Diese ganze Erklärung riecht so stark nach Kunden- bez. Agciitenfaiig, ist ein so absurdes Mannöver, welches auf gut deutsch heißt: „zahle 6 Mark und suche dir noch 42 Freunde, von denen jeder für dich 6 Mark berahlt, dann kannst Du ein Fahrrad zum Werthe von 258 Mark erhalten, das dir thatsächlich nur 6 Mark kostet", oder mit anderen Worten: „Wenn A. 6 Mark zahlt und B. ihm 252 Mark dazu scbenkt, d. h. bei dem Tip-Top cinzahlt, dann kann A. ein Fahrrad, das 258 Mark tostet, erhalten (kaufen)." Wir erlauben uns nun die bescheidene, von Unglauben getragene Anfrage: „ob es wohl genug Dumme geben wird, die anf solchen Leim kriechen", damit das Filialgeschäst Christianstraße 8, Part, seine Näder auf die vorder entwickelte geistreiche Art absctzen kann. Diese lächerliche Art unlauteren Wettbewerbs steigt denn doch auf Bäume. Noch billiger kommt das Rad zu stehen, wenn man cs sich sogleich schenken läßt; dann kostet es gar nichts. Warum, so fragen wir, kommt der findige Unternehmer nicht auf diesen viel einfacheren Weg? Und was wird dann, wenn die ganze Stadt mit den Rädern versorgt ist? Wo bekomme» denn die Freunde ihre Näder für 6 Mk. her? Interessante Steuerhintkyikhung. Ucber eine, durch einen hiesigen Konsumverein aus Dresdens Nachbarschaft begangene Steuerhinterziehung wird wie folgt berichtet: Wegen Steuerhinterziehung hatten sich die Vorstandsmitglieder des Konsumvereins in Denken, der Ge schäftsführer Schumann, der Kassirer Schubert und der frühere Kontrolcur Lconhardt zu verantworten. Der Konsumverein in Deuben bezieht seit dem Jahre 1897 amerikanisches Schmalz, Fleisch re. von auswärts, hauptsächlich von Berlin. Solche Maaren sind aber nach den sächsischen Bestimmungen insofern zu versteuern, als der Empfänger eine sogenannte Uebergangs- abgabc von 10 Pfg. per Kilogramm zu entrichten hat. Im vorliegenden Falle hatte diese Versteuerung vor Abholung von der Station Hainsbcrg zu geschehen. Der Konsumverein hat nun in 17 solchen Fällen solche Maaren im Werthe von 3918 Mk. bezogen, wofür eine Steuer von 474 Mk. zu entrichten gewesen wäre, die aber nicht entrichtet wurde. Die Angeklagten bekamen zunächst Strafbefehle, wonach Jeder den vierfachen Betrag der Steuer, also 1816 Mk., alle zusammen dann außerdem noch den Werth der Waaren, 3918 Mk., als sogenannte Koufiskationsstrafe, der Geschäftsführer außerdem noch eine besondere Strafe für den Umsatzwerth bezahlen sollte, so daß die gesammtc ausgeworfenc Strafe das nette Sümmchen von rund 10,000 Mk. betrug. Die Vorstands mitglieder riefen die Entscheidung des Gerichts an. Schumann behauptete nun, daß der Spediteur Lehmann, der alle Waaren anrolle, mit der vcrlagsweisen Bezahlung der Steuer generell beauftragt worden sei. Mit ihm sei monatlich auf Grund eines Beibuches abgerechnet worden, in das Lehmann die ganzen Beträge, die er zu fordern hatte, ein trug. Auf Vor halt des Vorsitzenden, ob venu das Bcibuch und die Fracht scheine daraufhin konlrolirt worden seien, ob die Steuerbcträge mit verrechnet sind, wird zugegeben, daß dies leider nicht ge schehen sei. Die Vergleichung des Buches mit de» Fracht- schcincn habe der Markthelfer besorgt. Letzterer bekundet als Zeuge, daß er nur die Summe zu vergleichen und zu be achten habe, dann gebe er das Buch an den Kassirer ab. Zeuge Lehmann behauptet, keinen generellen Auftrag zur Versteuerung bekommen zu haben, nur einmal sei das von Schumann telephonisch geschehen, und da habe er cs gcthan. Der Kassirer übermittelt dem Gericht nun das genannte Lei blich. Gerade dieses aber führt zur starke» Belastung des Angeklagten. Es geht nämlich daraus hervor, daß in einigen dazwischen liegenden Fällen die Steuer bezahlt und in beson derer Rubrik aufgeführt ist. Schumann weist darauf hin, daß er bei seiner vielen Arbeit keine Zeit habe, auch noch solche Kontrolen zu machen. Bon Absicht könne keine Rede sein, da die Angeklagten ja nicht das geringste Interesse an der Steuer Hinterziehung hätten. Die Bahnverwaltung habe auch fahr lässig gehandelt, indem sie die Waaren gegen die Vorschrift, ohne den Stcuerauswcis, herauSgcgeben habe. Das Urthcil lautete, nach ziemlich langer Berathung, in Bezug auf Schumann und Schubert wegen absichtlicher Steuer Hinterziehung für jeden 1896 Mk. Geldstrafe, nud beide zu sammcn 3918 Mk. Koufiskationsstrafe; Leonhardt wurde wegen Fahrlässigkeit in 7 Fällen zu 70 Mk. Geldstrafe »er urtheilt. Außerdem sollen die Angeklagten die Kosten in ent sprechender Verthcilung bezahlen." von IVIoisloi'n den 7l8oli>6t-innling ru Dp68den. l-'ei 3520. K. 16 m. I». II. 1'«;i N8p» 3520 NAxirniIrsns-A.!l6e 3 (iUnxstr-E) selnü^üvor Lake ?L00LZS. Vuklnlümlir; u»8^v!,<u1t«;to .Kuxlt-n/.inilii«',' /.ni An8i« Ilt An»«»»>il viiii K«iii«I« ii iUiil»« Iii i» cinsachsler bis eleganteste» slylvolter Anssiihrung. 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