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d) bret Monate», indem mir von IahrrHzrlt zu JgbreAzrit auf den Frieden warteten. Nu» aver bewilligen wir dem immer noch ansdleibcnden -sie» schon Fristen von einem Jahre... Da»' ist immerhin ein Fortschritt." — „Finden Sie?" — „Natürlich, wir finde» uns schon besser mit allem ab. Wir sind seit dem Beginn r>^ Krieges durch drei verschiedene Pliaien hindurchgegangen: Begeisterung. Siegcsilftllen, Er gebuug... i>>rtzt kommen wir allmählich zu der vierten Anpassung. Wir passe» uns an. Das ist leicht zu er kennen: sclirn Sie nnr um sich." — „Tagen Tie das nur de» Soldaten an der Front!" — «Die Soldaten an der Front passen' sich auch an; ja. sie sind vielleicht die. die sich am meisten angepahi haben. Und iie werde» sich immer uvch mehr anpasjoi... Wir werden sie dabei schon unterstützen. Die Schützengräben werde» von Tag zu Tag behaglicher tvcrden: die Heerführer werden ihren Leuten immer längere Urlaube bewilligen rönnen, da die immer zahlreicher wer- dcndev. immer besser konstruierten Kriegsmaschine» eS »wa- lich machen werden, datz man mit dem Menschenmaterial immer sparsamer umneht... Man imrd schlietzlich dahin gelangen, bestimmte Altersklassen für einen Monat, drei Monate, vielleicht sogar ein ganze» Jahr nach Hause zu schielen... Ein dahinzielendcr Gesetzentwurf soll bereit» „»»gearbeitet werden. Der Soldat wird langsam wieder Bürger werden, ohne darum aufzuhvren. ein guter Soldat zu sei». Es wird eine längs„nie Verschmelzung der Armee mit der Zivilbevölkerung skattsinden, de» Kriegshandwerk» mit den Künsten und (bewerben des Friedens... Und das wird ein« neue Ueberraschung sein sür die Leute, die a» eine von der Nation getrennte Armee glaubten, an einen kurzen, knappen, begrenzte» Krieg, an einen entschiedenen, klar in di Augen springenden Sieg mit glorreicher Heim kehr unter Trompetengeschmetter.. Dieser Krieg ist ein Massen krieg in einem Wirrwarr von Ereignissen, die nie mals einen deutlich wahrnehmbaren Echaraktcr haben: e» ist nichts genau umschriebe», weder, die Siege »och die Niederlagen... Der Krieg ist sv: der Friede wird ebenso sein... Sie sollen sehen, datz er nicht klarer sein wird al» der Krieg." — „Also immer nur Nebel'?" — „Immer nicht, aber... Wir hatten den Borklieg: wir haben den Krieg: wir werden den Bvrfriedrn haben... Die Schützengräben werden schlietzlich die Kasernen ersehen, und die Soldaten werden dorthin kommen, um von Beit zu Beit zu üben, mit wirtlichen Schüssen auf den Femd. Die Be völkerung im Lande wird nur uvch zur Hälfte bürgerlich sei», da jedermann, auch die Frauen, in irgendeiner Weise zur Armee gehören werden: da» wird dau» die völlige, gänzliche Anpassung an den Krieg sein, an einen Krieg, der mit der Langsamkeit nnd Seltenheit kriegerischer Episoden, der einförmigen Negelwätzigkeit seiner Schivankungcn, dem unbestimmten Eharakter seiner Entwicklung, nach und nach aufhüreu wird, ganz Krieg zu sein, ohne darum aber ganz Friede zu werden." -- „Reizende Aussicht!" iimrinelte ich. Aber der kleine, alte Heau' suhr unbeirrt fort: „Das sind keine Prophezeiungen, sondern beinahe schon Feststellungen. Die wilden Kriege sind vorbei: wir haben den organisierten, in das Leben der Böller eingreifende» Krieg, wie etwa die Zuckerkrantheir oder die Gicht in dru Körper eines Kranken eiiigreueii... Es ist ein chronischer Bustand, und man mutz eine bestimmte Diät cinhalten. Diese Diät mag ja anfangs nnaiUienehm sein, aber schlietzlich gewöhnt man sich daran. Mini mutz ja, und ukau lebt oft recht lange zwischen der Krankheit der Hcrlniizr. Suchen wir uns also unserer Lage anzu missen." — „Sie sprechen, wie Sie cs verstehen!" ries ich ungeduldig. „Wie denken Sic sich denn das mit den Menschen und mit dem Gelde'?" — „Was die Menschen be trifft, sv wird man, wie ich Ihnen bereits gesagt habe, die Leiden nird die Gefahren des Krieges ivinrer mehr zu vcr- S rjzigern suchen. Organiftitiviisfragc, weiter nichts! Was 2 aber das Geld augeht. so wird man es aus denselben Grün- sZ den auch immer finden, denn die Armee wird sich allmählich -L ». mit dem bürgerliche» Element vermischen und sür immer I Z länger werdende Perioden wieder zum Pfluge, zum Hand- A Z wcrksgcrät, zur Feder greisen... Sic zucken mit den Achseln. 2ie finden vielleicht, datz ich törichtes Zeug rede'? Möglich.. Aber seit zwei Jahren haben die Etiketten " r* „vew'ückt" und „vernünftig" schon mehr als einmal die Plätze gewechselt. Und das wird noch oft Vorkommen." ?^Der kleine, alte Herr begann in unangenehm gellender ««Weise zu lachen. Darüber wachte ich auf, kalter Scluveitz LL bedeckte meine Stirn. Es war ein böser Traum gewesen... ^ § * Ein merkwürdiger Fall der Ansteckung von Tier zu ä Ricufth wird von den Kopcnhagcner Beitnngen berichtet. ^Dce Zoologische Garten der dänischen Hauptstadt erhielt vor einiger Beit euien Schimpansen, der bei der An kunft krank schien. Es wurde angenommen, datz das Tier nur von der Neise stark mitgenommen sei. weshalb sein Wärter Thomscn ihm seine besondere Sorgfalt und Pflege zuwaudte. Trotzdem glückte cs nicht, dem Assen zu retten: er ging vielmehr ein, und zwar, wie sich später heraus stellte. au DpScnterie. Ehe man sich indes noch über die Natur der Krankheit klar geworden war, hatte der kranke Schimpanse seinen Wärter angesteckt, der seinerseits die Kranlheit auf seine Frau weiter übertrug. Diese wurde so schwer von der Kraulbcit befallen, datz sic daran starb. In Aerztckreisen wird dieser Fall von Ansteckung als einzig in seiner Art besprochen. Die Anpassungsfähigkeit der Mikroben. In einer der letzten Sitzungen der Pariser Akademie der Wissenschaften machte Professor Nichct interessante Mitteilungen über eine von ihm beobachtete Erscheinung, die er als „Gewöhnung der Mikroben an antiseptischc Mittel" bezeichnet. Im all gemeinen bedient man sich, wie er ansführtc, bei der Des infektion der Wunden Kricgsverletztcr fortgesetzt des gleichen Antisepticuu.s. Bei diesem Berfahren kann man siä' über',engen, datz sich die Mikroben blitzschnell anpasscn nnd sich io an das Mittel gewöhnen, datz sic nur um so üppiger wuchern. Professor Richct empfiehlt, im Gegensatz >i der heute von der Mehrzahl der Chirurgen befolgten Praxis, stets ein und dasselbe Mittel anzuwcnden. mit dem Tesinsicien vielmehr zu wechseln und alle 24 Stunden ein anderes zu verwenden. . * Die Erklärung eines zoologischen Eftspenftes. In dcii letzten Jahren zeigte sich in Skandinavien mehrmals hiillerciilnllder eine seltsame Erscheinung ans der Tierwelt, die schon durch Jahrhunderte als der sogenannte „Ge- s v e n st e r z n g der L e m m i n g e" bekannt und zu einer Art aejpeiisterhastem Volksmärchen geworden war. Eine alte skandinavische Banernsage, die diese merkwürdige Na turerscheinung bclrisst, erzählt nämlich von einer besonderen Landplage, die alle paar Jahre die Felder und Gürten ver wüstet, Dichte Wolkenzüge sollten nach dieser Sage plötzlich des Nachts ihre Schleusen offnen, und am Morgen könne man dann sehe», das, es zahllose Tapsende von lebendige» protzen Mäusen geregnet habe. Dieie gespenstischen Tier- masse:: wälzte» sich wie ein reihender Strom Uber Land, Uetze» sich durch kein Hindernis anfhaltcii. frästen alles kahl und rasten ununterbrvchen weiter, bis sic schlietzlich in einen See oder ein Meer gelangten, ivo sie ohne Ausnahme zu grunde gingen. So schilderten die nordischen Bolkslcgendcn den berüchtigten „Zug der Lemminge". Diese sonderbare Erscheinung hat stets das cnttzcrvrdentliche Interesse der Ge lehrten erregt, und heute vermag man ihr, wie den Aus führungen Wilhelm Bölsches im nächsten Heft der bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart erscheinenden Zeit schrift „lieber Land und Meer" zu entnehmen ist, endlich ohne Aberglauben mit wissenschaftlicher Logik bcizukommcn. Schon im 16. und 17. Jahrhundert, sv erklärt Bölsche in seiner interessanten naturwissenschaftlichen Plauderei, be schäftigten sich skandinavische Geographen und Zoologen mit dem nngelösien Nütiel des Lcmmiiigzugcs. Aber auch sie lonnten sich aus dem Bereiche der Sage nicht in ein realeres Gebiet finden, und erst der grotze Naturforscher Linnk kam dem Problem etwas näher. Nach seinen Feststellungen han delte es sich um eine Mausart, die lcinesmegö legendär, j! sondern höchst irdischer Natur mar. Die Wolkcnsage erklärte er dadurch, datz die gewöhnlich im kärglichsten Gebiet und in ziemlicher Höhe lebende» Lcmmingmäuse von Zeit,zn Zcft Fortsetzung stehe nächste Seite. -s» S? <L> tlok-uXemimerlieteroiit 5ebr preiswerte knLbei»- unä ttsäckea-keKleiäunL Knaben Otkencr Llurenanrug wir Leftenschlust aus marine ocker raetiertta Ltosten, abnehmbare Oarmlcrr« sck>vsrr:e Krawatte. bür 4 lab re XL IS.— fecke vettere OiLste Mc. —.7Z mehr Lletzanlcr kduteiLaarug, Klose schwarr 8aml, Linse weck rnilickanckwjikselei. Bür 2*/, fahre XL 27.— fecke weitere Oröste kIH. 1.ZO mehr ker«Z,er LnirtecLanrug aus mar Cheviot, weist. kipskraxeg, «oh varrseick. Kraw. bür L fahre XL I2.— fe6e weitere OiSüc hslc, L.— mehr 5port--Vnrug an; xran ocker braun melierten Llollen, xanraulbutker, m.stücieenxurt. bürdfaiire x^ik. rr.- fecke weitere Oröste hlk, I.— mehr ^ä6cben Sckullkle!^ aus blau-xrün lcarierkem 8 ko st, roten Kraxen unck Knöpfe, bür F—6 fabre Xlk. ^2.50 fecke weitere Oröste ..... hfh. 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