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Sr. W — Vr««a»«r »WkArio»««^ S»l1» 5a»»<»s ck«u >L. cküllULr 1888 84okui»vllv vLHllLo,sU,od»N. 4>'^!'l YasUmLiL L Lälvr e»k«le« ,»» Giichftlche». das vom DkeSdn« K»«ftaewerbeverei« «rkas- reiben »ur ErlannulU von Zeichnungen ru einem künst- gcstatteten Briesbogenkops fite den genannten Verein — >uk das vom sene Auöschreiben , lerisch ousgcstatteten Briesbogenkops fite den genannt warm 12 Entwürfe einaennnaen. Am 26. d. M. trat das aus dm Herren Hosrath Graff. iktcchtSanwalt Lesky. den Prosefsoren Nau mann und Rade und Architekt Fleischer benetzende PreiSgriicht zu- sammm und ertheilte dem Entwürfe: Motto: Eine Federzeichnung <Verf. Herr Adolf Nöther, Berlin) den ersten Preis, dem Entwürfe Motto IM (Berk. Herr Woldemar Müller, Berlin) den zweiten Preis. Weiter kamen noch ein zweiter 2. Preis rrnd 4 Diplome zur Verttzeilmig an die Herren Paul Richter in" ' m Dresdm, Hennanu Eichhom in Dresden. DreSdm, Richard Dorschseld. Arbeitm befanden sich «ine Anzahl virtuoier Zeichnungen, meist aber >iä ' ^ n und Nmm enrveyrmo, IN voey ttir vie Wiedergabe in hie am aeeignetsten, bedarf jedoch einiger Veränderung, »m dm speziellm Charakter des Briefbogcnkopses zu tragen. Die Entwürfe warm am 27. Jan. im Bereinslokale des Kunstgewerbe« Vereins ausgestellt. — Bei der hiesigen katholischen Geistlichkeit sind mehrere vorgekommen. Herr Hoskaplan und Konsistorialrath VerSndmingrn vorge indewnw Buck ist Präses genannter Behörde . . ..sip , ^ . geworden <an Stelle des.-j-Stolle): der bisherige Pfarrer zu Neustadt. Machaczek, ist zunl Hof kaplan ernannt worden (an Stelle de- f Sreimneck); der Direktor des kath. ProavmnasiumS (früher auch viele Jahre Direktor der kath. .Haiiptichule), Kaplan Buck, ist Pfarrer an der kath. Pfarrkirche zu Neustadt geworden; Dir. des Proaynmasiums wird Kaplan Müller. Was die durch den Tod deS berühmten Merkel vakant gewordene Organistenstelle an der kath. Hofkirche anlangt, so haben die bisher igen Probespiele Auswärtiger' nicht dm künstlerischen Ansprüche» entsprochen: di« Stelle wird daher dem bisherigen Corrcpctitor Brrndler übertragen werden, welcher dünn freilich auf seine jetzige Stellung verzichten mutz. --In Sachsen war, wie wir schon früher mitgetheilt haben, ein Geistlicher zu 10 Mark Strafe verurtheilt worden, weil er eine im Brautkranz zur Trauung erschienene Gefallene in der Sa kristei zur Ablegung dieses Ebremchmuckes moralisch gcnöthigr hatte. 4t zur nochmaligen Verhandlung an die Zeugenaussagen nicht überein- - - - H - gelangt war, batte sie ein Landgericht Verwiese», wei ^ stinnntm. Hier erfolgte allerdings abermals Verurtheilnng des Pfarrers. Die Art und Weise, wie die stk. N., dem Druck der Autorität des zürnenden Priesters nachgebend, aus der Sakristei in der Kirche erschienen sei, die „Mhrthcnraiike", welche vorher das Haupt geziert, in der Hand tragend, sei geeignet gewesen, sie in itzrem sittlichen Werth herabzusetzen und dem Spott Anderer Prcis- zugeben. Ferner stehe dem Geistlichen nicht mehr zu, eine Sühne oder Strafe für den Verstoß gegen kirchliche Sitte auszuerlegcn. und endlich sei ein Fehltritt, wie der in Rede stehende, bei Leuten des Standes und der Bildung der N. stk. zu einem Einschreiten gar nicht angethan gewesen. Brautkinder seien vor dem bürgerlichen Gesetze den ehelichen vollkommen gleich. Der Angeklagte habe ein Beispiel zur Warnung Anderer ausstellen und deshalb die Gefal lene an ihrer empfindlichen Stelle, an der weiblichen Eitelkeit strafen wollen: das sei eine Kränkung ihrer weiblichen Ehre ge wesen. Aus diesem Grunde erfolgte die Vsrurttzeilung des Beklag ten wegen Beleidigung. Allein gegen ein derartiges Urtheil legte auch die Staatsanwaltschaft Revision beim Oberlandesgericht ein und dieicS hat kürzlich auf Freisprechung erkannt. Derselbe habe bei seinen, Thun mir das Auflehnen gegen kirchliche Ordnung, den Verstoß gegen eine althergebrachte, besonders bei der Landbevölke- nn,g tici eingewurzelte kirchliche Sitte im Auge gehabt; sein« vor- en. zu bclei- > einen Verstoß gegen .der Geistliche aber fei als Hüter der kirchlichen Ordnung bestellt. Gegen jenen Verstoß sei der Angeklagte eingeschrittcn, habe aber nicht die Absicht gehabt, die Fehlende in ihrer Ehre kränken zu wollen." — Unsere hiesige Gardcreiter-Kapelle erwarb sich in vergangener Woche auf einer Knnstreise in Mulda, Nassau, Seifsen und Olbernhau reiche Anerkennung. — Bereits im vorigen August war die Gründung eines Ver bandes iämmtlicher Gartenbau Vereine im Königreich Sachsen beschlossen worden. Die Konstitnirung desselben soll nunmehr Montag, den 8. Februar d. I. Vormittags ll Uhr in Dresden, Hclbig's Etablissement (Theaterplatz). Rother Saal, stattfinden und sind alle sächsischen Gortmbauvereine eingcladm worden, hierzu Vertreter zu senden. — Ter hiesige Verein für. Erdkunde erläßt im Jnseraten- theile unseres Blattes einen Aufruf, in welchem er zu Beiträgen siir die Errichtung eines Denkmals für Tr. Gustav NaMtiaal mff- »ordert, welches bekanntlich aus Rap PalmaS, an AsrikaHIvcstküste, wo ihm von unseren braven Seesoldateißldie letzte Rlchrstätte be reitet worden ist, errichtet weihen soll. — Aniang dieses Jahres waren es 00 Jahre, daß von einer Anzahl Tischler- und Tcwezirermeister das große Mövel-Ma- aazin. Scbreibergasie Nr. I. 2Etg.. gegründet wurde. Nicht nur, daß das Magazin noch in denselben Mumm besteht, es Hut sich auch trotz der ungünstigen Zeitverhältuisse Zu halten gewußt. Ein Blick in die alten Geschäftsbücher ist sehr interessant. Man sieht daraus, daß damals einem laiiggesützlten Bedünniß mit Gründung des Magazins abgehoffen wurde, denn schon damals wurde sowohl für herrichastliche», wie bürgerlichen Hausstand der Bedarf entnom men, wie dies auch zur Zeit noch der Fall ist. Der langeZeitraum seiner Existenz ist wohl das beredteste Zeugniß für seine Solidität. — Der Bock regiert die Stunde! Gleichwie die hiesigen grö ßeren Brauereim mit der Verschrotung ihres Bockbieres be gonnen haben, ist auch ' Haus die erste Sendung und gelaugt im Spezialansich« . au der Sophimknchc zum Berschank. Die seit, länger als zwei Jahrhunderten bestellende Brauerei hat sich durch ihre guten Erzeug nisse auch hier schnell eingebürgert und auch her heurige Bock zeichnet sich durch Mplzkeichchum und milden Geschmack anS. — Ein anderer ebenfalls ganz vortrefflicher Stoff ist der aus der Nadeberger Brauerei hrrvorgcgcmaene Bock, dir in dem Radeberger Bierlokal von Selle. Hanptstraße. nach dm Regeln der Kunst den Gästen kredenzt wird. — Heute und die folgenden Tage gelangt im Restaurant „Bayrische Krone". Neumarkt 11 das vorzügliche Bockbier des Bürgerlichen Brauhauses in München zum Ausschank, wodurch das beliebte Etablissement in seinen Par terre- und oberen Lokalitäten einen nmm Reiz gewinnt. — Ein anderes Charakteristikum der Zelt sind die Maskenbälle. In großen Lettern werden sic in den Zeitungen Md an den Anschlag säulen angekündigt: lvvhl ein Dutzend wird — die von Gesell schaften arrangirtcn mitgerrchnet — in dieser Woche abgehalten. Eini ges Kopfzerbrechen bereitet hierbei freilich Manchem dieAuigabe, sich ein hübsches Kostüm zu verschaffen. Da werden nun die Inhaber von Maskengardervbemagazincn mit Anliegen und Plänen bestürmt. In dm Geschäftsräumen der bekanntesten hiesigen Firmen, Frau M. Klem > ch (Secstraße) und Max Iacobi (Galericstraße) kreuzen Herren und Damm ihre Wege. Die Anfertigung neuer Kostüme, welche nach Gebrauch auch zurückgmommm werden, erleichtern die Befriedigung der verschiedensten Wünsche, auch ermöglichen dlc Preiskourante eine schnelle Oricntiruug. Die Dominos rn den effektvollsten Abmdsarben nach den neuesten Modellen scheinen uns als etwas vorzüglich Kleidsames. — Neuherten. Wie man eS ermöglichen kann, in einer Stunde etwa Hunderte von Menschen ihres Kopfhaares zu entledi ge» und zwar so, daß sich ein Jeder alö regelrecht Glattgeschorener vor aller Welt sehen lassen kann, dieses Problem hat Herr Hcrsurth. der Inhaber der hiesigen Dampsichleitcrei, Sopdieustraße. dadurch gelöst, daß er die hierzu schm früher in Amvendung gekommene englische Mcfferschecrr, ein ca. 4 Ecntimetcr breites Haaffckmcide- Jnstrument, rn geschickter Weise an eine durch Tanws. Gas oder Menschenhand getriebene Transmission angchängt hat und somit eme höchst bequeme, sichere und saubere Haarschnr in größter eü auWhrrn kann. Ader nicht die Menschen allein be- dürien des Miiffen-Haaffchnittes, auch die behaarten vierbeinigen I — Ein Haiidlnngskommis auS Löbau wurde dieser Tage von Geschöpfe, wie Schafe. Hunde, Pferde rc. können mittelst dieser ro- der Kriminalpolizei in Leipzig m Beschlag genommen, weil er tuenden Schncllicheere in fabelhaft kurzer Zeit glatt geschoren seinem Prinzipale Geldbeträge in Höhe von 700 Mk. unter- werden Md ist somit Herrn che für Oekor Hcrfurth'S Erfindung auch eine recht für Oekonomm und Pserdeinhabcr, »velche das Instrument ost mit Nutzen werden verwenden willkommene Sa an sich einfache können. — Seit Dienstag ist aus hiesiger Stadt, wie nnS die Mutt« desselben mittheilt, ein 14'/»jähriaes Mädchen, Alma Helene Werner, spurlos verschwunden. Dasselbe sollte genannten Tages früh nach Löbtau zur Großmutter gehen und ist seitdem nicht wieder ge sehen wordm. Bekleidet war daS Kind mit hellblauem Kopftuch, schwarzem mit Plüsch besetztem Jaqnet, blaubedruckter Schürze, Lüstcrrock und Lederstieseln. Die Adresse der Mutter ist in unserer Redaktion zu mähre» — Morgen feiert der Schirrmeister I. Kl. Herr Flösse! — am Altstädter Einschiffungsplatz — sein 25 jähriges Dienstjubläum. — Das durch seine vorzügliche Bewirthschastung und nament lich durch den Ausschank des Münchener Hosbrauhausbieres renom- mirte Etablissement von Angermann. Pillnitzerstraße, wird vom 1. April an pachtnngsweise von Herrn Restaurateur Sieber übernommen. — Nächsten Donnerstag, d. 4. Febr. wird auf der Nadebeuk - Radeburger Bahn wiedcr ein Thcatcrextrazug und zwar im Anschlüsse an den »m 11 Uhr von Drespen-Neustadt abaehenden Meißner Lokalzug verkehren. Da an diesem Tage im Altstädter Hoslhcater Oper, im Neustädter Schauspiel, im Residenztheater Vorstellung, desgleichen im Cirku« Herzog und im Äiktoriasnlon sein wird, io dürste genügender Anlaß zur Benntzirng des Zugs gegeben sein. — Die Einlösung oder Prolongation aller in den Monaten November und Dezember 18Ä und Mai and Juni 1885 im N c u- stadt est Leihhaus z»n> Versatz gekommenen Pfänder, hat spätestens am Dienstag, d. 2. Febr. zu geschehen: anderenfalls kommen dieselben vom 15. Febr. ab zur Versteigerung. — Am 28. d. ist aus dem Hüttenbahnhoi zu Mnldenhütten bei Freiberg der Bautagelöhner Robert Bruno Welz ans Nieder bobritzsch beim Rangiren zwischen die Puffer zweier LoivrieS ge kommen, wodurch er mehrere Ripvenbrüche und schwere innere Verletzungen erlitten hat, die nach ärztlichen« Ausspruche sehr be denkliche sein sollen. — In Meißen will man nunmehr auch eine Herberge zur Heimath gründen. In der bezügk. Aufforderung zur Spendung von Gaben sür den gedachten Zweck heißt es u. Ä.: In dem einen Jahre 1884 sind allein in Sachsen sechs neue Herbergen zur.Heimath ins Leben gerufen worden. Ihre Zahl stieg somit von 17 aus 23. Für 1885 waren außer diesen 23 acht neue, darunter unsere Meißner, in Aussicht genommen. In erfreulichster Weise nimmt das Inter esse für diese Häuser zu. Allein in nnscrein Sachsen betrug die Zahl der 1884 in ihnen genommenen Nachtquartiere über 133,000. Handlverksincister und Gesellen, die Faiiiilieiiangehörigen der Wander burschen und letztere selbst, Behörden und Privatleute aller Stände erkannten rückhaltSlos den reichen Segen an, welchen die auf christ licher Grundlage beruhenden Herbergen zur Heimath unserer wandern den Jugend sür Leib und Seele bieten. as hat man nicht schon in Schaufenstern ausgestellt ge sehen : lebendige Löwen dürsten aber doch 'was absolut Neues sein. In Leipzig auf dem Königsplatz giebt es ein io besetztes Schaufenster; es ist dies das der Thierhandlung von Bode. Die sehr kräftigen und munteren Thiere befinden sich natürlich in festem Käsig, der dicht am Schaufenster steht. In einer Straße wäre ein Schaufenster mit Löwengewimmel des Andranges wegen gar nicht zu gestatten, an dem etwas ruhig gelegenen Königsplatze, wo der Verkehr ein mäßiger ist, wird die Passage wenigstens nicht versperrt. — Der Zudrang herbergsloserLeutc. wie überhaupt des Vagabuiiveuthunis. ist in Leipzig häufig ganz enorm stark. So meldeten sich am 28. ds. Abends m der neunten Stunde nicht weniger als 18 Mann, die denk Mich uutcrgediücht werden wußte». Welch' ein Magen I An einem dieser Abende hat in einem Leipziger Restaurant ein Former aus Svndershausen außer ver schiedenen Speisen Folgendes getrunken: l8 Glas Grog, 12 Glas Bier, 6 Gosen und 3 Flaschen Wein! Es klingt fast unglaublich, soll aber wahr sein. Natürlich war cs bei dieser Trinker« Nachts 2 Uhr und im Kopse des Trinkers total finster geworden, Ter betr. Restaurateur erlebte aber gerade a» diesem Gast keine Freude, denn, wenn derselbe auch Alles besaß, was rin Wirth bei seinen Gästen erwünkchen kann, so fehlte ihm doch die Hauptsache, das Geld! Ta er nun auch noch betrunken war, so wurde er nach dem Naschmarkte gebracht. — Am Freitag fand in Waldheim das Begräbniß des Direktors der dortigen Stras- und Korrcktionsanstalteil Geh. Rc- gicrungsraths Schilling statt. Grabreden hatte derselbe letztwillig abgelehnt. — In der Mbe des BadeS Wollenstem wurde am 26. d. M. ein schöner junger Steinadler von über 2 Meter Flügelspann- weite geschossen. In der Grube Daniel bei Neust ädtel wurde am Dien stag Abend der Bergarbeiter Weiß aus Zschorlau durch einen Sprengschnß lebensgefährlich verletzt. -- In Lenge seid bat sich am Freitag die über 300 Jahre lang bestandene städtische Brmiacnossemchast. nachdem bereits im Jahre 1881 die Brauerei mit Zubehör verkauft worden war. ansgclöst. — In der Gegend von Jahnsbach begegnete ein dortiger Einwohner aus der Straße im Walde drei Handiverksburschen, wovon ihm einer ein Hemd, welches er unterm Arme trug, gewalt sam entwendete. Der Einwohner rettete sich vor weitere» Miß handlungen durch die Flucht. Einer der drei Burschen hatte aber für den Bestohlene» Partei ergriffen und war dafür von seinen Genossen an einen Baum gebunden und im Stiche gelassen worden. Nach langem Harren in dieser verzweifelten Lage wurde er von einem Fuhrmann beirrst und mit nack Geher genommen. Dort schlagendst. ...s Pasche» und das Wildern haben einen unbezähmbaren Reiz. Ein Bauer an derböhmische» Grenze holte sich zwei feiste Ochsen im Wertste von ungeiästr 1000 Mark aus Böhme» und wurde ertappt. Die Ochsen sind verloren, außerdem ist der fünffache Zoll zu entrichten und die Gesängnihstrase wegen Ucber- trelung des Bichseilchenaeietzes wird nicht ansbleiben. — Eine» nicht allzugroßen Eiter in Ausübung . - „ der Bürger Pflicht haben jetzt die wahlberechtigten Einwohner von Oelsni n >. E. bei Gelegenheit der Gemeindcrathüwahi an den Tag gelegt. Bon 536 Wählern waren nur — 32 an der Urne erschienen, welche ihre Stimmen auch »och vollständig zersplittert hatten. Der miß lungene Versuch einer Auffrischung des Gemeindersgiments soll nun nochmals unlcriwmmcn werden, in der Hoffnung, daß sich das Pflichtbewusstsein bis dahin genügend gestärkt haben wird. — Nach einem langen, schmerzensreichen Krankenlager ist am 26. d. M- der Maurer Heinr. Horn in Meerane infolge einer Blutvergiftung gestorben. Vor etwa 11 Wochen zog er sich eine kleine Ritzwunde an einer .Hand zu: kurze Zeit daraus arbeitete er an einem kupfernen Kessel, der mit Grünspan belegt war: dicic giftige Masse kam in Berührung mit der Wunde, die den lang samen, qualvollen Tod herbcisührte. — Der Stadtrath von Ai eerane hatte sich veranlaßt gesunden, infolge deS vor Kurzem erwähnten Flugblattes, durch weiches be kanntlich Schilderungen eines dort vorhandenen großen Nvthstandcs Verbreitung gesunden haben, Erörterungen anznslellen, deren Er gebnis: er im gestrigen „Meeraner Tageblatt" bekannt macht. Dar nach erweist sich die Behauptung, daß infolge der große» Roth TM'hno und Nervenffebcr in Meerane nmsssttcn. als Erfindung: der allge meine Gesund!,eitsznstand der Cladt wird von alle» Aerzten über einstiinmend als guter bezeichnet. Ein Thcil der Weber habe aller dings einen Rückgang im Verdienste zu beklagen, die Ursache liege aber nicht in Lohnherabsetzlinaen, sondern in der durch Konjunkturen bedingten Einschränkung der Produktiv» seitens verschiedener Fabri kanten. Nebcrcinstimiiicnd aber wird von sämmtliche» Hauptarmen pflegen, bestätigt, die Noch sei keineswegs io groß, daß nicht durch eine entsprechende Vermehrung der Unterstützungen aus der Annen kasse derselben abzuhclie» sei. und wird deshalb übereinstimmend die Nothweudigkeit außerordentlicher Maßnahmen nicht sür angezeigt erachtet. Begreifliches Aussehe» hat insbesondere die Behauptung erregt, daß in hiesiger Stadt 168, nach cmderer Lesart sogar 18! Familien ganz ohne Betten seieir. Nach den Berichte» der Haupt armenpfleger giebt es leider m der Thal vier Hausstände, in denen keine Betten vorhanden sind. Die Zahl derselben ist aber nicht 168. sondern 17. In iv-lcber Weise hier abzuhelicn ist, bildet noch den Gegenstand weiterer Erwägung. In diesen Fällen handele cs sich aber zumeist um Personen, bei denen die behördliche Fürsorge cbcmo erfolglos, wie die Mildthätigkeit aus die Tauer initzlo.. ist. Die stadträthliche Bekanntmachung schließt mit folgenden Worten: Da nach allenthalben kann von einem Nvthstande in unserer Stadt oder von einem wirklichen Tarniederliegcn unserer Industrie leine Redl, sein, und wir müssen dieZn dieser Beziehung sowie über den Ge siiildheitszustand unserer Stadt verbreiteten Gerüchte Entstellungen der Wahrheit bezeichnen, ' als tendenziöse ^ darauf, berechnet, den st, ui dem Schöffengerichte, cs ist jedoch" nicht der durch die Bölkssagc -D bekannte Zauberkünstler. welcher und Goethe bekannte Zauberkünstler, euren Patt mil Fuhrmann befreit und nstt narb Geher gc waren seine beiden Vergewaltiger bereits in der Herberge anwesend und konnten so kurzer Hand dem Gerichte überlieiert werden. — In der im Mnldenthale befindlichen, den Gebrüdem Dietzel gehörigen Papierfabrik ger:tth am 27. d.M. ein aus Sicben- kehn gebürtiger junger Arbeiter in die im Gange befindliche Maschine und erhielt derartige schwere Verletzungen, daß er bald darauflvcrslarb. — In Sieben lehn brach gestern Morgen Feuer, ans und hatte bereits 4 Hänicr zerstört, als die Meldung on nn-'abgina: eine größere Ausdehnung des Feuers scheint nicht unwahrscheinlich. " " ' ' "" es aber gelungen, dem Elemente schnell Einhalt zu thun. abscheuliche Tbat verübte am Freitag Nachmittag ein «jähriges Dienstmädchen aus Wittenberg in Leipzig. Dasselbe wurde von ihrer, seit längerer Zeit kranken Dienstherrin ausgesordcrt, ihr eine Tasse Kaffee zu bringen. Dies geschah, doch bald schmeckte die Empfängerin desselben, daß irgend etwas 'in den Kaffee geschüttet worden sei. Das Mädchen leugnete, den Kaffee mit ElivaS vermischt zu haben. Durch die sofort eingestellten Er örterungen wurde jedoch scstgestcllt, daß in der Flüssigkeit sich eine größere Quantität Schwefel befand und nunmehr räumte die Dienst person ein. dielen Schwefel in den Kaffee gegossen zu haben, damit ihre Herrin recht krank werden und dann sterben solle. Als Motiv führte die jugendliche Verbrechen» an, ihre Arbeiten seien nicht mit der Zufriedenheit ansgenonimen worden, welche dieselben verdient hätten. — Die in, vergangenen Sommer am Trinitatissonntage zu Annaberg lvcgen Oeffnen der dastgcn Hauvtkirche zwischen ' Stadtrcsth und der Kirche entstandene, inzwischen ober wieder dem bei- «trath . ... gelegte Differenz hat am vorigen Sonnabend vor dem königl. Land gericht zu Zwickau noch ein Nachspiel gehabt. Infolge von Be leidigungen, welche in einem die betreffende Angelegenheit behandeln den Artikel des „Sachs. Kirchen- nud SchulblatteS enthalten waren, und tragen deren vom Bürgermeister und Stadtrath zu Annaberg Strafantrag gestellt worden war. wurde der Redakteur dcS gcnannicn Blattes. P. Dr. Schenkel in KainSdors bei Zwickau, zip IM Mk. Strafe. Tragung der Kosten und Veröffentlichung des Erkenntnisses in verschiedenen Blättern verurtheilt. — In Cunewalde bei Bautzen ereignete sich dieser Tage der Fall, daß ein mit Wasser gefüllter „Bettwärmer". welcher fest verkorkt ,n den Oien gestellt worden war. cxplodirte und den Oien vollständig zersprengte. Also Vorsicht. — Jener Bergarbeiter Heine aus Plan > tzbei Zwickrin. welchem an der Kreissäge beim VertranenSschachte vor einigen Tagen die Hand abgerissen wurde, und der daraus verschwand, ist in dcnMühl- graben gesprungen und darin ertrunken. Mephistopheles schloß, sondern der 1858 geborene mosaische Schul- . amtskandidat Tr. Irnil Jacob Faust aus Czenstochau in Polen, der " im Verein seines Schwesterchens Harriet, 1862 geboren, die vcrehel. Emilie Ehrlich in Plauen >. B„ 1831 zur Welt gekommen, wegen Beleidigniigen verklagt. Leider scheiterte die Vereinigung, uni ^ welche sich der Vorsitzende des Schöffengerichts, Herr Lcmdrall, r- Flechsig, besonders bemühte, damit die delikaten Ausdrücke nicht erst § im ernsten Gcrichtssaale ein Echo fänden und so nahm die un- -- 7- 2« Beschuldigungen durch die Ehrlich belegt worden sein, welche ihm A einen moralischen Lebenswandel absprcchen. Dem Bruder soll durch ein unichineichelhastes Epitheton seine Religion vorgeworscn worden Z sein.an welches sich noch andere Worte rcihtcii.wvmit in der Regel kleine ^ Knaben bezeichnet werden,welche das Taschentuch nicht als ciltiprechcn- ^ des Requisit benützen. Es ist eine alte Geschichte, daß ein unbedachtes S- Wort, von gcschäsligcn Leuten ausgesangc». weiter kolportirt wird, -> namentlich wenn es sich nin die „Liebe des Nächsten" handelt. So war cS auch hier der Fall. Ta jedoch in einem Punkte Dr. Faust Z die Privatklage fallen lassen mußte, sv trifft ihn die Tragung von Z- einein Fünftel der entstandenen Kosten, während die Beklagte die übrigen Kosten trägt und ivegcn dreier Beleidigungen zu einer Gcsammtgeldstrase von 60 Mk. verurtheilt wird. Ebenfalls findet. keine Erstattung der Auslagen statt. Ob nun die ehemalige Freund schaft der Parteien hergestellt wird, muß die Zukunst lehren! — Der Droschkenkutscher Michael Krahl ist angeklagt am heiligen Weih nachtsabend dem Klempncrincister Knävel ohne Grund die Fahrt Verweigert zu habe». Krabl will zn dieser Weigerung berechtigt gewesen sein, indem sich der Zeuge an dem fraglichen Tage im trunkenen Zustande befunden habe und bezechte Personen laut Reglement nicht zur Fahrt zulässig wären. Knabe! versichert, daß er am 24. Dez. eine Hängelainpe gekauft, allerdings in einem Re staurant aus dem Holbeinplatz, jedoch in keiner Weise angezccht ge wesen sei, »vie auch der betreffende Restaurateur glaubwürdig ver sichert. Daß der Kutscher de» Zeugen vielleicht mit allzu gewissen haft schaffen Angen angeblickt, ist aus dem Umstande ersichtlich, daß Knäbcl von einer anderen Droschke unweigerlich befördert wurde. Der würdige Rvsselenker wird zu einer Geldstrafe von 5 DU ver- urtheilt — Der Schiffer Karl Moritz Florenz Albrecht hatte am 3. Dezember v. I. das Dampfschiff verpaßt, welches ihn nach Pill nitz fahren sollte. Um dasselbe noch zu erreichen, trabte er >m schnellste» Lausschritt nach Laubegast. Da Albrecht ein Paar große Stcesel uingehäiigt hatte, welche gleich Fiedcrmausflügeln mn die Schultern flogen, glaubte ein dortiger Gendarm, daß der Schnell läufer wohl ein Dieb sein könnte »nd hielt denselben fest. Albrecht hat nun bei dieser Gelegenheit (obendrein durch das hastige Laufen besonders erhitzt) in großer Aufregung dem Beamte» mehrere Schimpfwort«: zugeschlcudert, welche der Angeklagte jedoch aus sich selbst gerichtet haben will. Mit einer Geldstrafe von 20 Mk. sühnt Albrecht die Bcamtenbcleidigung. Kommt das Geld nicht ein. so heißt cs: 5 Tage brummen! — ra»«»i>r»nu«, »er 2. Aiminrr, Moning, Miila,,» >2>/, U»r. l> eqio-deroihi»«- Uder »as Dekret »en «nkaus von «och 2 Aeeitrraer Gruden »etr. H Desql. Uber »en Antrag »es klbg. Ochlichlägel a. «Sen., »eo Wegfall »eS N.»r»zr,»gcn Anschlags zu »eu Scrlchisgeditgre» In .Srund- «u» Hypo- «drkcllsachrn drir. (Durch rin «versehen »er Seherin Ist varftehrude Dagesord- «ung t» »er geftrigrn Nummer als für Sonnabend anderaun» erschienen. Kür »1rhl«r»«rq euistandcnen Unzutrügltchkelien bitten «olr höklchsi um Entschuldig«»«.) — SewerteschicdSgcricht. Montag I. Krbruar. s Nhr: Dicker- Achill« Max ElrmenS Strritthau gegen »>c Inhadceln einer «itckcrci Aurora Cöl. »er,hei. «oll. 5 U»r: Schuhmachergehtlse Joses Divorak gegen »as Schuhwaarcn- ,lichtst In Klein, Ge»r. Gollwitz, «i Ilde: Kadeirardeitcr «ngnft Lorrnz in Neuftiiesen gegen »ie vlrchwaarcnfgdrik«, KIrma Esch,dach u. Haugncr. — «ersteig,rouge» «n »en Amtsgerichten. Den 1. Ketruar. Zittau: Johann 8-rI August K'Itschc'o Souogrunhsiück »«selbst, 8»>o M.; Ehrrusrledersdors: Robert ElemeuS »emter's Grundstück «n Dhum, K1H« M.; Krankenderg: Richard Moritz Aoibc's Grundstück daselbst, irrt M.: Grossschö- aau: «arl «dols Bartsch « Grundstück «Haus und Gartrns in Se«shcn»rrSdor>, th.hvo M.; — den 2. Krdrnar : Leivzlg : Auguste Emilie »erchrl. Htllcrl ged. Schirrmeister S HanSgrnudstück In Liedertwoliwitz, bist«) M. taxirt. StnauztelltS «nd vott»wtrtdsch«st. Beramworm« i °h. »t»«»»t. Dr«»»«». Drr»»»er vörsr »«» st». Ja,»,». Die «»chricht aus London, «ich weichte »Ir Königin Gladstone mit »er «tlSuug drs neuen «abtncts dctrmi« »ai, »«» ein« günstige Stimm»»« ,u »en Vliesen nicht hervorgernscn. Berlin m,l»ete schwache Tendenz „»» Niste» Grschüs«, Wien bezeichnet, Staatsbadn als scst. tkredie notirtcn t!>1—<sr,st». An hiesiger Börse »rat rin «ennrnsweriiicr Verkehr rheusasts nicht zn Tage. Die erhehlichstc» UmsStze In JnduftrlcakUc» sande» in Van»a«k, Peniger Papier, Balkan, «lte Lanchhammer, Schönherr, Brunner, Lichtensriser, Waldschlüßchen, Tramwatz, «rite, Bellevue, Thiele und nameniiich DreShur, Dtzuami« statt. Sachs. Koud» hatte mastiges Gcschiift »n r-bro,einiger Re»«« un» 4-Prozentigen «ulcihcn »rl ziemlich «nvcrsndcrtc« Eoursem Der Verkehr in «n»I. Kondtz drschritnktc sich aus ungarische Gvldrcnte, t«Mr und Mter Russen, Pa» Baaken Drr»»urr Bank »eltrbt un» höher, cestrrrrtchischr Noten MHtzt W