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Dresdner Nachrichten : 31.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860131
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-31
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1886
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«iNM»«» Tageblatt für UokM, zlickchtim^ -esWsMtk, KirlmMU IremdeMe. ülWliM- anorlnnmt crröüxt« Xus- vM olvtznnter O'astllms, ompkodlt KW Klrkiig, Z< Illn!i88til'. D2, ü, (fr. fpr. ttrn'lerfx. 3). kilnIcMelic- Ikvsargaag Uttel» nu8ni1rt>t. a»T »rite,«»« IMM-n. IdtzAtepKAräerchtz! > vomlao» m vorrüzclielrsr ^.uavM kür ttorron uack v-uusn ^ IR-0^2o VÜ,VV»II» psrt. und orsto kta^o. ltustriig» naeir a»»«8itvt» «vert»»n vvornpt »ksect,»tvt. kN«8kttt!vN-l»»N/.Iut-K l wlt p«>>«, ^onieiNi«, »okort iroeitnoO I kirakNuti»«^ worbloe.ie, I.»äorl»cii, »u» cyelfetvt»«,» koriir o»r- »ailolaot, atkoriet sun, Kansarbraua» von clzv.ce ÜLdnIe V«r> Dl«a«mann L>t»t»ckti tl»ri«niNi»mo 21. ^,muUookt5»>>-n 19. n»»»t»ät'. »»ioriclu.tr»>»« >8>»<lt Säriit,). 8!«'4 „LikT r» «> Lk »jk ^ I)n «tl«ii, 20, I. V. Million« ttN-^Xpi iMlon kür ull«» ^chUfir,Ki»n. II. 2'l»«üterI»IIlot-V« rltttnk kür äio I-rüüäasr Itiontor. NI. untor Ottruatio. IV. LoNeoliou «ltr ^ilrUk. I^u«1e8l«tU:rle. l-Mge^-EÄVSe«« .^««WMSESgMÄkLWri! S,U»«Ir's I»Llis!trai!t.«,slw«>«tt8dt«r, W-ULWZ8LL Nr. 3t. A. »«<>«,<: 4L.««»«-»,.! »S«L.?VSL.?^ D««°k». 188«. Zoimtaa, 31.Haimar. Trm»er«tnr Wtiteeunn wcchielnd. ' ^ ^ » !L Ur -ie Monate Ieörnar und Marz werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition. Martenftraße Nr. L», zu 1 Mark 70 Pfa.. für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutsche» Reichsgebiet zu I Mark St Psa., in der Oestcrreichisch - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlagl angenoinmcn. Expedition der..DresdnerNachrichten". Marienstr.i:». t'emulwortlicher Ncdatteiir für Politische- ve Einil Biere» in Dresden. Ernst Moritz Anidt, o lebtest Du heute noch! Tann hättest auch Du am Tonncrstaa dem deutschen Reichskanzler ziigejanchzt I Der Barde Deutschlands hätte dem Recken Deutschlands die Hand geschüttelt I Denn das Urlheil, das Bismarck über das Pvlenthnm sälltc, hat E. M. Arndt bereits 1840 in seinen Vorlesungen an der Universität Bonn abgegeben. Also zu einer Zeit, da noch die Pvlcnschwärmerci in Deutschland im Schwange war und als patrio tisch galt. 8 Jahre vor dem polnischen Ausstande, mittelst welchem die Polen die ihnen von preußischen Königen gewordenen Wohl- Ihaten so undankbar vergalten. Arndt antwortet in seiner kernigen 'Weise in seinem „Versuch einer vergleichenden Völkergeschichte" ans die Vorwürfe, daß er über die Polen zu hart urtheile: .So helfe mir Gott, wie ich das jamniervolle Schicksal deS un glücklichen Volkes mitgefühlt habe und noch nntrühle! Aber selbst Gott, der mir ein deutsches Maß des Urtheils gegeben hat, kann mein deutsches Urtbcil nicht wenden. Wahrheit bleibt Wahrheit, die Geschichte ist das Weltgericht der Völker, und der Schreiber schreibt nur nach, was in weiß oder schwarz gezeichneten Striche» von ihrem schars schneidenden Griffel in die Zeittafeln gegraben ist. Polens Geschichte heißt Leichtsinn. Leichtfertigkeit, Wildheit und Unordnung von Anfang bis zu Ende; der Pole ist ewig ein großer wilder Junge geblieben — ja wäre diese Jugend noch eine unschuldige, wie die Jugend des 18-, 20jährigen Jünglings! So ist cs der Mann, der halbe Greis in grauen Locken mit Fugendleichtsinn und leider auch mit Jugendübermuth. Fragst Du nach den Werken, Thaten und Arbeiten des Polen, o schlage das Buch zu! Seine Schlösser sind verfallen, seine Güter verpfändet, seine Bauem und Unter- thancn von Gläubigern, Juden und Lombarden geplagt Eben hat er sein fehles Roß satteln lassen, seine letzte Goldichabracke aufge legt. sein letztes Galakleid angezogen und noch einmal den Säbel geichirieiikt, den der Urgroßvater mit Ehror getragen — ,morgen kommt Kummer und Beschlag, er ist ein Bettler, und übe'.morgen iincn dieselben Gasser und Bewunderer, di« ihn vorgestern einen schviien ritterlichen Mann priesen, Taugenichts und Narr. Das ist Polen, nicht viel gelinder kann über den Pole» der Ausspruch sein. o.er Pole gehört zu der Gattung, welche dle Familien als heillose Verschwender ansrusen lassen; er hat die Beispiele von Büraer- ihiii», Gesetzlichkeit, Zucht und Gehorsam bei seine» Nachbar», den Schweden, Preußen und Deutschen, ganz in der Nähe vor Augen gehabt, ihm ist der Weg zur europäischen Kunst und Wissenschaft nimmer versperrt gewesen, gleich dem Irländer — der Uebermüthige >!no Leichtsinnige hat nichts lernen wollen, nicht einmal durch die Wesse», die er mit den Schweden, Russen und Türken Jahrhunderte gemessen, hat er das Nvlhwendiae gelernt. Uebermüthige Herren oben, elende Sklaven unten, Juden in der Mitte zwischen beide», kein anderer Vcnnittler, fast möchte man sagen, kein anderer Mittel stand als sie, kein Bürger in den Städten, kein Sinn der Arbeit samkeit, Sparsamkeit, des Fleißes Liederlichkeit, Wildheit. Schwelgerei, Verschwendung der Hochherzigkeit, Ritterlichkeit und areiheit gleichgeachtet — das war Polen schon seit drei Jahr hunderten. und dabei sollte Land und Reich bestehen? Polen mußte untei gehen!" Tie Thcilung Polens war eine harte geschichtliche Nothwendig keil. Anders wäre cs gekommen, hätte die Reformation in Polen feste Wurzel geschlagen, Stämme, Aeste und Zweige ge trieben, aber sie verwelkte nach kurzem Aufkeimen. Wohl war Polen im 10 Jahrhundert auch von der Reformation ergriffen, so daß auf seinen Reichstagen Evangelische mitstimmten nnv mitherrschten. Aber infolge der polnischen Natur, die kein Helles, freies Leben aus die Länge bei sich erhallen kann, wurde der Protestantisnurs in Pole» »»merklich so hcrabgedrückt, daß im 18. Jahrhundert die protestan tischen Edclleute aus dem Reichstage ausgeschlossen und weggejagt wnrdcn und die Jesuiten mittelst blutiger Verfolgungen und Hin richtungen den Protestantismus in Polen ausrotteten. Damit schaffte der IesuitismuS unbeschränkten Raum für seine Bundes genossen, die bigotten, verschwenderischen, ihre Bnuern aus- saugcnden Edclleute. Der polnische Adel ließ einen freien Bauernstand nicht aufkominen und wenn heute ein neues Polenrcich geschaffen werden könnte, so würde es die Gestalt einer AdclSrcpublik annehme», in der ' dem Baum, das Fell über die Ohren gezogen würde. Indem Deutschland das Vor dringen des PolenthnmS bekämpft, rettet eS «inen freien Bauern stand vor der ausbcutendcn Thrannei der Edelleute. Die polnische baucrnschindcrischc Adclsrcpnblik hat das weltgeschichtliche Straf gericht schwer getroffen. Jedermann wird den polnischen Patriotis mus verstehen und ehren: aber da er nur auf Kosten des Deutsch thums verwirklicht werden kann, so zwingt unS die Selbstcrhaltnng, dem Vordringen des Polenthums zu wehren. Die rasfinirten Ver folgungen, mit denen die Polen, wo sie cs können, unduldsam daS deutsche Element cncsrotten, haben ihnen auch die letzte Spur von Sympathie entfremdet. Damit dürfen wir diese Seite der Polen- debattcn für uns als erledigt ansehen. Aber der zweite Tag der Polendebatten brachte noch etwas Anderes, als die erneute Kundgebung deS unerschütterlichen Willens der preußischen Regirung, das Polenthum mit aller Energie zu brechen. Fürst Bismarck erschien ein zlveiteSMal im Abgeordneten- hanse, um einzelne Stellen seiner ersten Rede zu erläutern. Als Bismarck im Landtage di« Absicht ausgesprochen hatte: gegenüber der buntscheckigen Mehrheit im Reichstage, bei tvelcher daS Polen- thum Schutz sucht und findet, könne « nicht länger ruhig zusehen, sondern müsse sich nach anderen Mitteln umlchaue« — da hatte der Reichs-Nörgel« Eugen Richter nicht- Eiligeres zu thnn, al- in den Reichstag zu laufen und dort die brühwarme Neuigkeit mir« zutheilen: soeben habe Bismarck einen Staatsstreich gegen die Reichs- vcrsassmig angekündlgt. Gegen diese Deutung seiner Worte legte Bismarck Verwahrung ein. Daran that er wohl. Denn schon wollte sich die Ansicht sestsetzen, als wolle Bismarck das Reich ohne den Reichstag regieren, also die Diktatur einsühren. Bismarck bc- schräntle seine ersten Acnßcrnnge» sehr wesentlich. Er venpmch. jede» Staatsstreich zu vermeiden und schwächte seine Drohung dahin ab. daß, sobald der Reichstag sortfahrr, ihm die Mittel zur kraft vollen Führung der Neichsvolitik zu verweigern, er sein Glück im Landtage versuchen werde. Also eine Uebettragung derNrichsstencr- gesetzgebung aus die Pcirlikulargesetzgebung und ans die Landtage. Das wäre prächtig. Die Steuern würden dann mehr nach den Verhältnissen der Einzclstaaten abgemessen, vertheilt und aufgebracht werden- Bismarck will künftig fleißig den Landtag besuchen und den Reichstag mehr links liegen lassen. Uns kann's recht sein. Damit trat er dein Schnapsnionopvl näher. Es scheint wirklich, als ob ein Zusammenhang zwischen Monopol und Polen bestehe, als drehe sich die ganze Reichspolitik um diese beiden Pole. Schon Tags zuvor hatte Windthorst gefragt, ob der Ertrag des Schnaps- Monopols zinn Auskaufe der Rittergüter der polnischen Edellcute verwendet werden solle? Jetzt erklärte BiSmarck. daß er, falls der Reichstag das Monopol ablehne, er ihn dennoch nicht anslöscn würde. Dann null er im Landtage eine hvheLizenzsteuer rür die Konzession einer Schankivirthschast anslegen, die Gewerbesteuer der Scbttnk- wirtlw erhöhen, ihre Zahl weienttich beiclnänken, und damit ans dem Schnapsvcrbrauchc gewaltige Einnahmen destillireii. Jeder mann, der eine Eindämmung des Brnnntweinverbrauchb begehrt, wird dieses Vorgehen als sehr zweckdienlich finden. Für die Gegner des Monopols eröffnet sich mit diesem Bismarck stben Programm eine lehr willkommene Aussicht. Der Reichstag kann Itzt ganz ruhig das Monopol ablehnen. emc höhere Besteuerung des c-chnapscs tritt doch ein und Preußen erhält die Einnahme», die es aus dem Reichsinonvpol zu ziehen hoffte (durch Bertheilmig des Ertrags desselben an die EinzelstaatciO, künftig direkt mittelst seiner Landcs- geietzaebung. Auch sonst trat Fürst Bismarck einen bemerkenswerthen Rück » Rede, Man batte ihn so verstanden, als ov er die Prolta- ou des Königs Friedrich Wilhelm lll. von 1815 an seine wiedemewvnitei'.eu Pvinis.hSi Noch 'hasten für ,,ke>»'M. Pfifferling werth^ erklärt habe. Dam; hätte er fick, wie er felvst sagte, „unehr erbietig über die Mvnarchie und einen Träger der Krone" ansge- drttckt. Wo käme man auch hin. wenn ein Minister so über eine Pro klamation seines Königs sich äußerte? Bismarck sagte: er habe nur die Berufung der Polen aus diese königl. Proklamation für trineii Pfifferling wcrth bezeichnet. Eine solche Richtigstellung war aller dings absolut nolhivendig. Aul Blsmarck's Angriff gegen das Welscnthnnr Windthorst's antwortete dieser nicht ohne Würde und ganz treffend: „Das Welsenhaus ist so ruhmreich und >'o edel, wie irgend ein anderes Königshaus. Entstammt nicht auch unsere Kron- pnnzessi» diesem Hause? Die Anhänglichkeit an das WelieiihanS werde ich »nt i»'s Grab nehmen , und die Herren, die immer io tönigStren sind, sollten Das an mir achten. Nicht im Glück, sondern im Unglück zeigt sich die wahre Königsticne." Diese dcnlsche Treue hält auch die Hoffnung aufrecht, datz Windthorst, »nniiiehr besser unterrichtet von den Gefahren, die dem dcnlschen Reiche seitens des Polcnthiiiiis drohen, sich seiner Polenschwännerei cniänßciii wird. Bei Gefahre», die dem Reiche drohen, giebt es keinen Unter schied der Parteien oder Koiffessioncn. da stehen Alle zusammen, die deutsche Männer sein wollen! „O Gott im Himmel sieh darein!!" sang der Barde, dessen wir am Eingang gedachte». „Und gieb uns echten drnffcheii Mulh. daß wir cs lieben treu und gut!" Wen? Was? „Das ganze Deutschland soll cs sein!" getroffenen Bestimmungen sich einlcben könnten. Er erklärt sich für den Theil des Lvhrcnstchen Antrages, welcher den Innungen die Rechte einer juristischen Person giebt. — Abg. Hitze (Centrnm) ist für den Antrag Ackermann. Abg. ttzrillenbercrerttSoffaldem.) dagegen. Tie neue Wlrthschcfftspolittk habe die bestehende Geschästsnoth nicht beseitigt, dieselbe werde auch durch die Annahme des Ackcrmann- Biehl'schcm Antrages nicht beseitigt werden. Ter Besnhignngsiiach- weis sei nur da einznsühren. wo das allgemeine Interesse denselben fordern. Das Handwerk könne sich ans die Dauer im Kampfe mit dem Gioßbckiebe nicht erhalten. — Abg. Tr. Papcllier fft gegen den Antrag ans Gnmd von Erfahrungen, die er als Kommissar snr gewerbliche Prüfungen gemacht habe. — Abg. Kleist-Retzow ist für den Antrag Ackermann. Rhembaben für den Antrag Lohre». Die Anträge werden an die Kommüsimi vermiesen. Dienstag: Unfall versicherung der Innd- und wrslwirthichattlichen Arbeiter. Berlin. Dem Bnndesrath ging ein Gesetzentwurf betreffend die Ausprägung von Zwanzigplennig-Münze in Nickellcgirung zu, wodurch eine Abänderung deS Münzgeictzes nothwendig wird. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathung deS Antrags Dr. Achenbach und Ölen, betreffend den Schutz der deutsch nationalen Interessen in den östlichen Provinzen fort. Abg. v. Tiedeinann-Labischi» wirs die Behauptung Windthorst's zurück, wonach die Katholiken in der Armee znrückgesetzt würde». Er schilderte dann die Lage des polnisch»» Bauernstandes unter der Adelslienschast und die Besserung, die ihm unter den preußischen , Kvniaeii zu Theil geworden. Tie Denkschen dürsten sich nicht von i dein Boden verdrängen lassen, den sie mit Schwert und Pflugschar , erobert haben. — Abg. Rickert beklagt die Kritik dieses Hanses , über die höchste Vertretung des deutschen Volkes und daß die , meclninische drückende Art der AnSlpeiUiligk» nicht zu billigen sei. , Der Minister des Innern habe nur einzelne Fälle widerlegt. Auch Diejenigen, welche die AusweiiiingSmaßecgei prinziviell billigen, sollten mehr Rücksicht und Schviumg bei der Ausführung ver langen. Glücklicherweise gebe es noch Städte, wo die Stimmen des Volkes znm vollen Ansdrmk kommen. Ter Reichskanzler wage 1 RttttfteTelearammrver „Dre»nerRa»r."von> 30 Januar. Berlin. Reichstag. Tagesordnung: Erste Beratlmng des von dem Ackermann und Gen., eingebrachte» Gesetzentwurfs aus Abänderung der Gewerbeordnung (Bcsähig»nasnachwcisst Das Dans ist so schwach besetzt wie noch nie in dieser Seision. Abg. Ackermann begründet den Antrag mit der Nochwendigkest, den Handwerkerstand zn erhalten als eine Schntzmoucr gegen die sozia- stischen Umsturzbestrrbungrn. Die Handwerker seien mit ihren sogenannte Freunden nn Reichstags nicht zufrieden; sie ver langten Zwangsinnungen. Die Konservativen winden vor obliga torischen Innungen nicht zurückweiche». wenn cS !o weit gekommen fei; aber die Handwecker zollten sich doch mit de». Erreichbare» be gnügen. Die Innungen müßten sieh erst bewähren. Der Einwand argen den Antrag, man müßte dann auch den ÄesähigniigSiiachweis mr den Fabrikberrieb kinsühre». sei angesichts der Verschiedenarlig- keit des Fabrik- und Handwrrkcrbctrirbs hinfällig. Redner bean tragt Ueberweismig des Antrags an eine 21glievrige Kommsssion und führt alsdann fort: Wir müssen das Handwerk erhalten als eine wichtige Stütze der gesellschaftlichen Ordnung. Solche Stützen »u erhalten, sei hegte nöthiger als je. «Beifall rechts). — Abg. Lohren (Reich-Partei) begründet den von seiner Fraktion gestellten Äntrqg ans Abänderung der Gewerbeordnung in Bezug aus das Lehrlingswcsen und wendet sich dabei gegen den Vesähigungsnach- weiS in der vom Mg. Ackermann beantragten Fassung. Es handle sich nicht um den Nachweis der Befähigung zur Ausübung eines Gewerbes, sondern um die Bedingungen, unicr denen die Prnstl»g zugelaffen werden solle. Man sichre damit die alten Meisterprü fungen wird« ein, die als ein großer Uebelstand cmpsnnden ipurde». Man schließe, durch diesen Befähigungsnachweis nicht die Pttistlzer, jsondcrn die Ilnbemitteltr» ans. Man lege damit den Handwerkern neue Pflichten aus. ohne ihnen neue Rechte zn geben. Der Antrag der Reictrsvartei bezwecke, dem.Handwerkerstände Rechte zn Perlechen. — Abg. Bamnbe,H.ssteff.) AMen deii^Antrn^ Ackerniaini.^ Las nicht den. le so°wsch^aufgebra»cht werde,,. — Abg. Bichl (Ceistri,,,,) ist snr den Antrag und wendet sich gleichzeitig gegen die Konsumvereine. Er dankt der Rcichsdartei für ihren Antrag, der wenigstens das Be streben bekunde, den Handwerkern zu nutzen. — Geh. Rath Loh- niann erklärt, daß »venu die Behörden nicht aiißrrichcmd, von der in 8 1012 gewährten Besugniß Gebrauch gemacht hätten, dies an den Innungen liege, di« »I< ' ' ' dem klag? er über Frictioneii. Seine Freunde würden >m Reichs tage dafür sorgen, daß dir Landtage der Emzelstaaten in ihie Schranken zurückverwiescn würden. (Bestall links, Widerspruch rechts). — Minister v. Pultkamer wies nochmals die prinzipielle Nvihwcndigkeit der Ausweisungen nach und ging dann am ver schiedene Fälle ei», deren Erwähnung die Beschwerdeführer im In teresse der betreffenden Personen selbst Vesser unterlassen hätten — Al>a. Hägens (nationall.I ist für den Antrag Acheubach, der sich nicht gegen die Autoritär des Reichstages nchict. — Kriegsiilinister Broii'arl v. Schellendort wies die Behauptung Wmdhvrst'S von der Zurücksetzung der Kaihvllle» i» der Armee zurück. — Abg. Jadzcivsky bleibt dabei, daß die Ausweisungen einen fviffesswiicllen Eharaktcr hätten. gr « nrs» rt 0. M„ üi>. Ja»»»,. SrrdN M'StaatSdaii» 2W>/„ Li»u- daidctt —. cNaN.gr> l78>,. Vanpirr —. «»rer. Nnaar. Goldrente —. Goitliarddalm —. Disronto >!>7,8«. Larmstädirr —. Still. Wir», M. Januar, ttrrdit 2M,2c>. Staaisbab» Ä!IM. LoinLardkU r32,cx>. Nordwrsw. M^Ni. Marknoic» «N.S.V Unq. Errdit M,7ö. Staalslmhue» »«alt. « « r > S . R». Iaiinar. Sckilutz. Rciilc «2,0». liulcidc lI».!N>. glaiieiicr 27,77. StaalSbalm 5>2d,<N). liomdardcn 277»,. to. rrior»«tic» —. Spanier üäii8. Lest. Goldrrnie —. ikavpier 323,«N>. ciiomane» 4!>8M. Fest. London, 30. Januar, Bonn, n Uhr 1» Mi». Eonkol« loa»,. 1873er Rulle» !»>»,. Italiener 38-',. Lomdardcn Itt!,«. Ko»i>. riirkc» ivroc. lundiric iNmeriranee >28,M. 4proc. Nuaar. Goidrente 8ii> ,. Ocitrrr. Gold- ! rcntc 8!>,«a. Brrnst. cronsold >03. Ganvtcr «1. Ottamanbanr 28'Snc.c- Nltie» 88>',. Playdtseont 2',',. — Stimanlna: ruhig. -- 2e>cttrr: Bcritndcriich. B r r » l a n , 38. Januar, SIaN,»>. «GctreidemarkN. LviriiuL pr. I«>8 Liter 188 veor. pr. Jannar-Ftbrnar 33.88, Pr. Rdril-Mai 37,28. dr. Mai-Juni 38.58>. Sioaarn »r. Jan.-Febr. 123,88. Pr. April-Mat 131.88. Pr. Mai-Juni >33,88. Rkdol loco Pr. Januar 43,88, Pr. Ap.il Mai —. .-zink lest. Spernlatione- niarlen —. Weiter! Triibe. sIti«i » . 38. Ja»., Siachm. r Uhr. iGeircidemarflz. Weizen gcschSktslos. loeo 138-132, Pr. April-Mai 132,88, Pr. Mai-Znvi 131,88. Rngge» unverändert, loco 112—128, Pr. Jainiar-tzrbruar IM,88. Pr. April-Mai 138,38. Niiböl unverändert, loco Pr. JannargZelirnar 43„38, Pr. Apeil-2Nai 4i,88. TpirituS matt, loco 38,88, Pr. Januar-gedrnae 37.38, Pr. AprN-Mai 38,78, per Jnni- JnN 39,48. Peiroieni» loco versteuert Usance l", Proe. Tara 12,88. nin fter » an> 'Vrcdnk!.".!'. 32. Jauner. '-ct>l»li.> Wcize» per Mär» 799. per Mai —. Neesen per Man —. per Mni 127. -SS ^LLS; Lokales niil> LiichsischcS. — Sr. Mai. dem König, welcher mit Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Albert von Sachsen Allenbmg vorgestern in Rehe seid wate, ist es aelnnge», eine» mächtigen Zwölfender, der schon seit 2 Jahren daselbst äste, bei früheren Jagden aber nie znin Schuß kein, zn erlegen. Das mächtige Thier soll vor der Answeiduna photograpliirt werden. DaS Geweih wird im Jagdschloß Rchefclo amgemacht. Seit letzterer Zeit sollen ganze Rndcl Hirsche in der Rkhcreldcr Gegend sich anshalten — Ihre Maj. die König in beehrte gestern das Kiiiistmöbcl- I lagcr von Gebrüder Bernhardt mit einem längeren Besuche, wobei ' die hohe Frau die komvletirtc» Muster-Zimmereinrichtungen be sichtigte, sowie einen namhaften Einkauf machte. Zu dem gleichen Zwecke erschien Ihre Majestät auch noch in der Möbelfabrik von A. VogcS n. Köhler, Eottaerstr. — Tr. Phil. Peschcl, Direkwr des Köriiermnsenms, hier, er hielt den kgl. vrenß. Kronenorden:> Klasse, eine hoheAuszcichnnng. über die sich Jedermann, der die verdienstvolle Wirksamkeit des Tckorirlcn einigcnnaßcii kennt, nur srcnen kann. — Prcmierleutnant:> lii snita des Inf.-Reg. Nr. 133 und j Adjutant der Jm.-Brig. Nr. 17 Bart h ist unter Enthebung von dieser Fnnkffon zuin 2. Grcn. Reg. Nr. 101 versetzt und der Prrmierlentnant im Gren.-Reg 101 de Vaux unter Enthebung von seinem Kommando beim Generalstabe und unter Stellung n Irr snito seines RcgimeniS zum Adjutant der Ins. - Brig. Nr. 47 er nannt worden. Der kal. preußische Sekondelentnant a. D. von Beschwitz ist als sekondelentnant im 2. Illancnrcgiment Nr. 18 eingestellt worden. — Vom Landtag. Der Bericht der Beschwerde- und Petitionsdeputation über den bekannten Chemnitzer K riminal- fall Haftdauer Res. Abg. Schreckt kommt nicht, wie erst be absichtigtwar. morgen. Montag, im Plenum in Verhandlung, da anl den Wmnch vieler LandtagSmitgliedcr ein motivirtcs Votum der Minorität genannter: Deputation (die Abgg. Mchnert, Tr. Strmimer, Tr. Pseifcr) dein Dcputationsberichle angcsügt werden soll. Die Aifflchte» über diese» intercssaiitcn Fall sind nicht blos bei den Juristen in der Kammer, sondern auch außerhalb derselben sehr gctheilt und eS dürste die Verhandlung darüber zunächst einen akademischen Charakter annehnicn.
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