Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820310
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-10
-
Monat
1882-03
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.03.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vrvsävn 1882. <ög»«rn» kll» 7 u»r » drr »n>ed«ti»n! «arlknstrah« >3. Adonokinkntivrktt llirriUMrUL 3 Mark La Piar>. durch dir Polt 2 Mark 7L PI«» Numin. >0 Me. Auslage 37000 lr,ei»dl. PUr dirlüliikaaleelugelandterMa- nulcripx macht sich- die Redaulou »ichl »erdludlich. Annoncen li>r uni »eliine» an: ! lc Annoncen-iUureaur viSo«I<» tz«I« » »»«!«», ««»»ts Vtoftot - »»»>»« » Vom».! - ltu»«U»e„»«n»> - ». «ttilor II, Äorlih! - »«». «te» ,n Maadeduro: — I. «>r<k » «». tu Halle: — »«In» in Hamburg. Hagevsalt für Politik. Unterhaltung, Geschästsverkehr. lkörkenbericht, Sremdkiilistr. 27. ^iilerate werde» Morienuro»« in die. «achm, » UI» auaenommen. evnniaad dirMiI>°«Sl»iIdr. In '.'?e>ij»fit i nur an L2on,kuta,ikii'. qr. Xlt>i>,'7^fisic'Nr di§N,rchin.Alllir. - Tic cinspaltiuc 'Tcuiäti?' kujter >'» Ps^c. Cinmicmdr :i0 Piste. tr'ir.-.' Gor.,nti<' sjir das iröchst- lallste Erscheinen der Injeratr wird nicht § cgeben. ?in'.iväutle Ännc-neeil- Ausiriige »oiniub'l. ! > icll ;,x,„.'ri »i: e neu wir nur gegt-n PränuinerandB- ^«Nlunst durch '.".,eimIlkeu oder '4>o»i.-,- .chlrir-.i ?i!('c-.- koslerr 1 Pi.?- ?> "e .t e iu; die 1«>o iro^s- Zolnvaerv Lsotiemirss It« oiiinldlilou in 20 Oinrlittitou voll Ali. 1^07 A-rric keislsr L VlUordavI», tu» ir». 2i>oum,-l ei ^r »ach die Pc:-,M.« »rage ! 25 LriekboZen uvä 25 Lsuverts, ^ ^ «n^ltvoko» I'orrvkrt. .V !sj ^ mit, klonogeammvn <2 lMliodt^u Ilm-kptnbr-i,. vnoe.liliinaoiit. ? verimolci j„ «i»«m oli'gontvn t»rto», 1 L1»rk. — M sß - , , ... , , , ^ in ^ kortiinont lwstvbr uns :t>2 vor.-ic-liinckoznou .5In,»,»n,„n,u-„. ^(IlIo88>ztl'<tt,>'«z I«, «lt'M li^I. lA'jlL.lruss. rnli-.M.!^. li-ei.-I..- .UiLwuIiI, ln-i .-marlc-umt billi^ton Livindn. m A 1 diede >I»r b>«,>dl..n^tr»n»o. ii! .-.ÜNINitlil Ii0N ll':>gi880ri>'-.Vl-tiI>>>IN. ^ I spissei-ie-Ilüsnufsotui- »iii'iiMiui ä x:mi». >777^'- Mctllelkümili. P W i r n. Während eines Spazierrittes iin Prater stürzte das Pferd des Er,Herzogs Eugen, wobei derselbe unter das Pferd geriet!,. Ter Erzherzog wurde sofort bervorgeboll Kopiichmerzen. und in >eur Palais gebracht i er tlagl über > WNIerui,- vom a. Mär«! Barometer nach O»kar Nölold, Wallstr. IL lAddS. k n.) 7l>l' »Krd 774Mill.,Icil aeNeni » MiN. qesiieae». Iveimoinelrom . n. Reaniu^ Temper. v>,'»«W., ^ * W. ntedr. Temv. >a" W., »Sache Tr»,». 12>/« >'W. rllelt Nord Wcsi-Wiiid. -Seiler. Aussichten snr den 10. Mär«: Geringe Bewölkung, neblig, meist trocken, mild. Areitag, 10. MSrz. lleraniworllicher Sledaeicur sllr PvNtischkA I-r. e-mil «icrc>, i» Drcöten 7,e mehr man sich die folgen des TabaksmonopolS vergegen wärtigt, um so unbegreiflicher erscheint die Hartnäckigkeit in der Verfolgung dieses Unternehmens. Einmal angenommen, aber nicht »niiegcben, das Monopol brächte die erträumten Millionen-Erlrüge and rechtfertigte sich auch sonst aus anderen Gründen, so wäre doch sein Zeitpunkt ungeeigneter zu seiner Einführung, als die Gcgen- warl. Alle Bcrulszweige sind augenblicklich in Deutschland über füllt. Als wir neulich erwähnten, 5t Bankinstitute und Bankiers seien für Dresden doch entschieden zu viel, wars man uns ein: WaS wollen Sie denn? kann Dresden denn 68 Gctreideliändler er nähren e Nennen Sie uns einen einzigen Erwcrbszwcig, der nicht überseht wäre! Wie viele Tausende müssen, um nur das liebe Vrod zu verdienen, einen ihrem Bildungsgrade nicht entsprechenden geringeren Beruf betreiben! Zu jeder ausge.chriebcnen Stelle mel den sich sosort Dutzende von Bewerbern. Und in dieser Zeit, da es einem in seinem Zache nusgebildeten Manne ohnehin so schwer fällt, durchiutommen, wie solle» da die vielen Tausende, welche bisher in der Eigaiienindustrie sich »ährten, die das Monopol aber ans ihrer Branche binauswirst, sich eine neue Lebensstellung gründen können? Eine Politik, die so mit dem Schicksal unzähliger Eristenzcn um springt, kann nur zum Vcrdervcn führen. Die Ncichsgcwalt ist linier keinen Umständen berechtigt, im Interesse vermehrter Steuer einnahmen eine» ganzen Z iduslriezweig zu coiisiscircn. Den» eü ist eine Eonfisealion bürgerlichen Erwerbes, wenn cö verboten wird, für eigene Rechnung Tabak zu bauen, zu fabrieircn, Robtabake und Zabrikate zu kaufen und zu verkaufet'. Niemals hat sich ein Staat eines derartigen Eingriffes in das Privatcigenthuin schuldig gemacht. Zühre man nicht an, daff der Bau von Eisenbahnen, die Einführung von Maschinen und dgl. auch vielen althergebrachten Erwerb vernichtet hätten. So ffeht'S nicht. Gesetzlich verboten wurde durch derartige Maßregeln Niemandem sein früheres Brod, in, G<-gcnthcile er schlossen Eisenbahnen und Maschinen Tausenden neue Erwerbs quellen, mährend das Tnbaksmonopol schlechterdings die Zortsührung des bisherigen Geschäfts untersagt, ohne Ersatz zu bieten. Mit den sog. „Entschädigungen" sieht's auch windig genug aus. Selbst wenn man sie anständiger a bin äße, als derMonopolentmurs thut, ivie schnell werden sie verputzt sein! Die zahlreichen Mate rialisten B., welche neben Eolonial- und anderen Maaren auch Eigarreii verlaufen, dies aber künftig nicht mehr dürfen, weiden sich durch Preivausschlag bei den anderen Waaren oder durch Verab reichung derselben in geringerer Güte schadlos zu halten suchen für ihren Ausfall. Was hat also daS Pnblitum davon ? Mit banger Sorge müffen auch die Tabaksarbeiter der Zukunft cntgcgcnsehcn. Massenhafte Entlassungen — etwa 60,OM — sind unvermeidlich. Auch hat die Erfahrung aller Monopol-Länder gezeigt, daß die StaatSregie in den Zabrilen fast ausschließlich weibliche Arbeitskräfte beschäftigt. 1874 gab cs in Deutschland unter 107,023 TabakS- arbeiteril 58.860 Männer und t8,15I Zre.ucn. Weibliche Arbeit-.,- kraue sind billiger als männliche. Ganz von selbst wird die Reichs- Regie darauf komme», die Männer abznlohncn und nur Zrauen und Mädchen zu engagiren. Wer gönnte nicht dem weiblichen Gcschlechte 'Verdienst und Brod ? Wenn es aber immer weiter in allc Beruls- -weige eindringt, so ist die Zolgc nur die allgemeine Hcrabdrückung des Arbeitslohnes, die schließlich mit verdoppelter Schwere ans dem weiblichen Geschlc., te lastet. Daß aber ein Arbeitslohn, der die Reiqnng zu Zallen hat, kein Segen sur ein Volk ist. so gclchcibt sind wir doch wob! aus den traurigen Zeiten des wirtbschastlichen Niederganges geworden! Zührt man es nicht als das glücklichste Zeichen wirthschastlicher Besserung an, wenn hie und da in einzelnen Gegenden und Industrien die Zabrikarbciter Sonnabends einige Groschen mehr Lohn nach -Hause bringen ? ES ist ferner eine Er sabrung, daß ein Monopol-Land im Wesentlichen nur für den La> des- bedarf arbeitet, aber nicht für den Export. Die naiven Versuche der österreichischen Tabakoregic, in Dresden, Leipzig und anderen Zolwcreinsstädtcn k. k. Tabaksvcrscbleiße zu etabliren, haben rasch aufgehört. Zn Deutschland ist die Tabaksindustrie eine der wenigen blühenden und im Massenexport gedeihenden Industrien. Zst DaS der Schutz deS vaterländischen Gewcrbcfleißcs, wenn man sic todt- i.t'Iägt? Auf andere Gesichtspunkte, z. B-, daß daS Monopol eine kolossale Steigerung der Grenzbemachnngskossen zur Verhütung deS Schmuggels nach sich ziehen müßte, gehen wir beute „ich: weiter ei». Zand sich dennoch im preußischen Dolksmirthschaftsratbc eine Mcbrheitf ür das Monopol, so beweist das gar Nichts. Zn dieser von derRegicrungcrnanntcnKörpcrschaftdominirt der cgoisiischcRittcrguts- besitzcr aus den preußischenLstprovinzcn. Kann, hatteZcmand denVor- schlag gemacht, inan solle lieber zur Einschränkung deS Schnapstrinkcns die Spirituüstener erhöben, so bekannten sich die Herren Brenncrci- bcsitzcr als warme 'Zrcundc des TabakLmonopoles. Zener Dolks- wirthschastsratb schafft nur volksmirlhschaftlichcn Uncath. Wie Eingangs bemerkt: cS ist undegrcislich wie hartnäckig trotz aller Abneigung des Volkes, trotz den mit den Händen zu fassenden Nachtbcilen des Monopoles man in Berlin aus diesem Projekte bcharrt. Wir kommen auf die Vermutbung, daß cs im Interesse der hoben Politik liegt, augenblicklich die Aufmerksamkeit der '-Nation ausschließlich auf das Monopol zu lenken, dieweil sich irgend etwas Anderes vorbereitet. Was? Darüber mag man sich seine eigenen Gedanken machen. Die Nation wird cS schon zeitig genug erfahren, welches Schauspiel aus der politischen Bühne durch den aus TabakS- blättcru bereiteten Vorhang verdeckt wurde. Das Ministerium Zrenccnet befestigt sich zusehends in dem Bewußtsein seiner Landsleute. Die Franzosen baden augenblicklich ein unbegrenztes Vertrauen zur Klugheit, Vorsicht, Besonnenheit und Festigkeit ihrer Regierung. Bei einer in voli.ischen Dingen so wetterwendischen Nation kann zwar Niemand eine Hypothek darauf nehmen, daß über Jahr und Tag neck, Zreycinct am Ruder ist einstweilen zeigt aber jede Acußcrung desselben die Geschnstsklngheib und -Ersalwung, welche das poltrige Drängen Gambetta's so sebr vcrmisicn ließ. Als vorsichtiger Ingenieur setzt Zrcyeinet niemals seinen Zuß auf ein Terrain, das er nicht vorher aus seine Trag fähigkeit bi» geprüft hätte. Das zeigte sich auch bei dem Anträge, das mit dem Papste geschlossene Eoncordat zu beseitigen. Zrcyeinet erklärte seine Bereitwilligkeit, diese Frage gründlich zu untersuchen. Er gab aber zu erkennen, daß er diesen Staatsvertrag nicht einseitig ausbeben wolle. Als Protestanten waren ihm hierbei besondere Rücksichten aufcrlcgt. Er ist im Grunde Anbängcr des Eoneordatcs, daS der Staatsgewalt in Zrankrcich allen Spielraum gewährt; trotzdem widerietzt er fick, einer Prüfung des ganzcnSackwerhaltes nicht. AuS gleichem Grunde erklärt sich auch die großeZablDcrer.die aus seine Seite traten. Gambetla'S Hoffnung, mit jenem Antrag der Regierung einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen, erwies sich als eine seiner gewöhnlichen Illusionen. Sein Ansehen bei seinen Lands leuten sinkt zusehends. Die italienische Reise, von der ec vor Kurccm zurückgckehrt ist. war durchaus kein Trinmphzug für ihn. Er zeigte auch hier seine täppische Hand in der Bearbeitung auswärtiger Zragcn. Statt die durch die tunesische Politik Frankreichs erbitterten Italiener zu gewinnen, beklagte er sich bei einem italienischen Journalisten, es fehle dem König Humbert an Loyalität! Die Folge ist. daß sich Italien immer enger an Deutschland und Sesl erreich anschließt. In welcher Form Stapelest seine» Rüssel vom Zaren bekommt, ist höchst gleichgiltrg. Deutschland weiß genau, wie es mit Rußland daran st. Wenn fick der von Paris wie ein zu weit vorgcgangencr Spürhund ilirückgcvsisiene Skobelesi crdreistcn duckte, in Waricbau abermals eine Hetzrede gegen Deutschland loszuiasien, welche» Werth haben dann die bündigsten Versichern» ;en von Freundschaft? Der Zar ist nominell „Selbstherrscher" aller Reußen; in Wahrheit ist kein Monarch weniger im Stande, seinen Willen durchzusetzen, wie er. Die Panilavisten regieren, der Zar ist ohnmächtig. Muß er doch jetzt sogar seinen von ibm innig geliebten Bruder. Großfürst Wladimir mit seiner Gemahlin, einer geborenen mecklenbureischen Prinzessin, aus Rußland verbannen. Warum? Werl dreier Großfürst zu deutsch sreundlich ist. Diese Thatlachc schlägt jeden Eiirwand nieder. 1 Wien. Mär.,. Abends. Trcd» Lir.LO. StnalSdast»:>c,L.:>e>. vmndarocn l'MA>. l Anxlo-Ausirui Bauk . Nabbleoiud'or—. ÄeMzicr Pnv,eerc»,e —. Lclterr, ^ Gelbrcntc . IM. Äolbrcule —. 4»/„ IM. Goldrenle —. IM»r. Credü Mb.no. ynionbank —. Cll>c»»air»ilm —. Bniilvcretn—. Nordwest SNK.LN. Marlnolen. 1 Pari», März. sLchluk.I Ncmc 84,12. Anlcthe 1IN.8N. Italiener d7.k>n. StaaNbah» trru.eO. vombardcn ML,00. do. Prioritäten 27b,vp. EgMcr.'W.VV. Oeftcrr iitaldrente —. Nachlassend. Lokales nnd Sächsisches. ! — Zur Feier des Gcburtsfeste« deS Kaiser Wilhelm. Mittwoch den 22. März, veranstalten die beiden städtischen Eolle« i grcn ein Festmahl und zwar im großen Saale der Harmonre- . Gesellschast. -- Die Kgl. Amtsbauptmannschast erinnert daran, daß alljähr lich im Monat November und dasern das Schuljahr mit dem bürgerlichen Iabre nicht rusnmmenfällt im Monat Februar über die ini daraus svlgcndcn Schuljahre bei den Sck, ulkassen ein tretenden Bedürfnisse ein Voranschlag nach dem der n der Ausführungs verordnung zum Dolksschrrlgesetze beigegebcnen Schema auszustclleii und unvcrweill bei der Schulinspetlioii zur Prüfung einzurcichen ist. — In vorgestriger öffentlicher Stadtverordneten- wurden zunächst mehrere Wahlen zu Deputationen er !>itzun< § ledigt. der Küchenmeisterin im Vcrsorgbaus Pensionsberechtigung bewilligt, vom Geschäftsbericht des Stadtrechnungsamtcs pro 1881 ! kenntnrß genommen und dann die vom Rathc gesordcrtcn 5843 M. bewilligt, die den Auswand decken werden, den die beschlossene Bctbeiligung der Stadtgemeinde an der Hygienischen Ausstellung in Berlin (im Mai d. I.l erfordert. Kaumstr. Hartwig nreinl vabei, man solle nicht ent Modelle antertige», oder wenigstens »ur in ganz besonderen Fällen, da Zeichnungen vollständig genügten. Er vergißt aber dabei, wie ibm auch Sberbürgerineisler l)r. Stübel entgegenbält, daß die Ausstellung für das große Publikum berechnet ist. welches für die Hrrgienc und das Rcttungswejen durch diese Darstellungen interessirt werden soll und daß, da das plasti'' ^ r sulch Dargc- s Zeichnung, Nrucste Trlcftrattime drr „Trcsdncr Nachr." vom 9. März. Berlin. Das Abgeordnetenhaus genehmigte heute nach kurzer Debatte in 2. Leimig den Ankauf folgender Privatbabnen für den Staat: der Bergiscb-Mm'kischen, Tliüringilchcn, Berlin-Gör- titzer, Eotttriü-Großenhainer.Märkisch-Posencr und derRhem-Nahe- bnbn, sowie de» Barr einer Balm von Eichicht über Proistzella nach der bäuerischen Grenze. Gegen sämmtiiche Anläuse stimmten Fortschritt nno Secession, gegen die Erwerbung der vier letztge nannten Bahnen, auch daS Eenlrnm. Die zu erwerbenden Babnen baben eine Gesamint-Längc von 2708 Kilometer und kosten eirea 052'» Millionen Mark. Gegen die Ver staatlichungen lvrgch Abg. Büchleiiiann, der insbesondere her vorhob, daß dadurch für die große nordbculsche Eiienbahnverwal- tung eine Uebcrmacht über die übrigen deutschen Eil'enbahnvcrwal- tungen geschaffen werde, namenttich über die König!, sächsische Staatsbähirverwallnng: sei die sächsische Regierung doch so wie so schon wegen Nichteinhaltung der Vertrage seitens der preußi schen Ettenhatniverwallung zu einem diplomatischen Notenweayei veranlaßt »erden, die jedenfalls von Erfolg gewesen sein werde. Eisenbahnmmister Manbach schwieg dar»; wgs sollte er sich auch eckiauttiren, er hatte ja die Beschlüsse schon von vornherein io gut ivie in der Tasche. — Lssieiös wird versichert, daß Beschlüsse wegen einer Frühiahrsscssion noch gar nicht gefaßt sind. - Dem BundeSrathe ist eine Vvrlagc: Vorschriften für die Vergiftung der Zollverwaitringskoslen vorgelegt worden. Danach sollen diese Kosten niil einer nach einem Procentsatze des Besoldungs- aiiswaiidcs bemessenen Parischsmnme crftaltet werden. - Die „Post" schreibt: Die Nachricht, daß seit 'Annahme des 'Antrages Wmdborst cm Reichstage ein ungünstiger Uinscküag >» der Strmmrmg der Kurie cingetreten, ist nach neueren Informa tionen nickt ganz richtig. Die Stimmung rm Vatftan ist nllerdings seit dem Herbst wesentlich verändert. Dieselbe ist jel-I nichts weniger als entgegenkommend. Der rmgüiiittge Um'chlag ist inzwischen sclon vor jenem Reichslagsheschlusse er folgt, derselbe datirt vielmehr von der Anwesenheit der Grasen Praschma und Ballestrem in Rom her. Tiefe beiden Milglieder des EentrumS, die charakteristischer Wette sich durch Ledechowüti beim Papste einsübren ließen, haben versichert, das Eeiftrnm fei aus den Reichstagswablen als die stärkste, die durchschlagendste Partei hcrvorgcgangcii. der preußische» Regierung bliebe gar nichts Anderes übrig, als nachzugeben, sosr-rn man mir »r Rom senstebe. Der An trag Windtborst und sein Erfolg bat de» Eindruck dieser Ausftih- rmrgen selbstverständlich nur noch verstärk!. Berlin. Der permanente Ausschuß des Vdlkswirtbjchalts- ratbs besprach dos Tabalsmonopol beute vorwiegend vom land- wirthschastlichcn Gesichtspunkt aus. Natlmsiiis uiid Krüger schlugen zu den Paragraphen 7 bis 10 zahlreiche 'Acndcrnngeir nnd Mil derungen vor. Ter Regiernngskoinmissar Mauer bov die Vorzüge der Vorlage vor den bezüglichen französischen Bcs!ttiiniu»gen lieivör. Das Blättcrzälilen sei absolut notbwendig uiid der Gewichts bessiinmmrg vorzuzieücn, die Pslaiizgehietc tonnten eventuell erweitert werden. Die Preise würden jedenfalls nicht schlechter sein, als bisher. Berliner Börse. Ter bestehende Gcidüberfluß und sie stei gende Tendenz an de» Börsen von Paris und London wurden in ihrer Wirkung durch politische BcunruIngungSgerüchte tbcilwettc paralnsstt. Es kamen zahlreiche, allerdings unbedeutende Ab- schwächrmgen vor. Erst gegen Schluß der Börse wurde in Folge der DiScontolicrabsetzung der Bant von England und der Annahme der Ettenbahnvcrstaatlichmrgen durch das Abgeordnetenhaus die Haltung wieder besser. Krcditaeticn schlosse» 1, Fronzosen '< Mark niedriger, während Lombarden mit 4': M-rrt Avance auSgingen. Deutsche Bahnen still, aber fest, ebenso österreichische. Banken ohne Leben, schwankend. Bergwerke ctn>nü schwächer. Indulinen tbeil- wcttc reckt belebt und anziehend. Deutsche Fonds still und fest, fremde knapp behauptet. «. M.. u. «ür,. »sdnit». Treti, 272»,.. TtaatN'-M »M. rom. borden tI»,LO. wer Seele —. Sildcrrcnte —. Pepterrenik . aniiUcr 2.7. Lclicre. aielbreutc . 4"ä> II»s,er.(Uoldlrulc . 77cr NiNke» —. >acr SNitzei - 2. Orientiinlcibc . Neueite Uue.er. Äeldeulcihc —. 2, LncurLiacfte — Uu< -»rijche üav'.erreule —. lirceul» —. llllält. stellte allemal verständlicher und anziehender wirkt ais Zeichnung, Grundriß, Abriß u. s. w. Soll Dresden dort sich bctkciligen, muß es auch in allgemein verständlicher Weise geschehen. Die Firma Rost u. Co., hier, will durch Verbesserung der Maschincnanlagc im städtischen Wasserwerke der Stadt eine Koblenersvarniß von 25 Proz. sichern und der Rath bat mit Herrn Rost bereits einen Ver trag bezüglich der Ausführung abgeschlossen; das St.-V. Kollegium tritt diesem bei. Daß die Kgl. Behörden einem geplanten neuen Brückenzolltaris ibre Bestätigung versagt haben, dabei saßt man im jenseitigen wie diesseitigen Kollegium einfach Beruhigung und daß der Rath beschlossen bat, von 1883 ab an Verwaltungsgebühr von der Sovbienkirche (es bandelt sich um deren Vcrmögcnsvcrwaltung) nur 1000 Mark in den .Haushaltplan cinzustellcn, findet Zustim mung. - Bekanntlich batte in letzter Sitzung St.-D. Hartwig eine Ansrage an den Rath um die Gründe beantragt, welche ihn bewo gen haben, bei der letzten Stadtverordnetebwabl den Schuldirektoren Altncr und Gläschc und dem Lehrer Schuricht die Genehmigung zum Eintritt in das Kollegium zu versagen. Ta diese „Versagung" etwas lange nicht Erlebtes ist. war die Hartwig'sckzc Anfrage doch eine äußerst natürliche, die mit der allgemeinen Stimmung ganz entschieden .Hand in .Hand geht. Es wurwe aber in letzter Sitzung von mebrcre» Seiten befürchtet, eine solche direkte Anfrage könne der Stadtratb übelnebmcn, man bade gar kein Recht zur Stellring einer solchen, denn eS steht dein Rath aller dings ein BersagungSrecht gegenüber städtischen Lehrern zu und eS könne wie „Mißtrauen" ausiehcn, eine derartige Frage zu tbrin u. s. w.. weshalb denn der Antrag auch wirklich erst an den RechtSausichriß zur Prüfung verwiesen ward. Ter Ausschuß bat nun geprüft und aus einer ganzen Menge sormcllcr Gründe ist f er auch dafür, den Hartwia'fckien 'Antrag in seiner cinsach natür- , liehen Form lieber aus sich beruhen zu lassen, aber doch wenigstens , den Stadlralh nin Erklärung darüber zu mucken: ob er als Mit- l glied der Bezirks,chuliittvcklioiu»den städtischen Schuldirektoren und > einer» gruirdssitzlich und im Allgemeinen die Genehmigung zur Annahme der Stadtverordnclen Dalil zu versagen gemcrnt sei? Aber auch diele zabme'Wißbegierde (da sich sonst für nächste Wahlen , die Berückssckitigung städtischer Lehrer verüberflünigt- wird noch an- l gegriffen, um ja nicht Mißstimmung in bas gute Vernehmen zwischen beiden Kollegien zu säen! Das hört sich denn doch wirklich sehr sonder- ^ bar an, um so mehr, als den betreffenden Fricdcnsprediaern sehr i wobl bekannt sein wird , daß der Stadtrath zuversichtlich aus gar keinem anderen Grunde bandelte, als um das Ucberwicgen des tzehrcr-Elenicirtes im Kollegium gegenüber anderen Bcruss- klassen zu vermeiden, denn cs sitzen bereits viel Lehrer im Kollegium ; daß er also nur im besten Sinne gebandelt und eine 'Antwort gar nicht zu scbeuc» bat. Freilieb batte er diese vielleicht längst geben können! Man kann also den Warten dcü l)r. Sckm- mnim nur zuslimmen, der erklärte, auch ihm liege es fern, Mißstimmung hervorzunisen, ai cr er könne nickt ssnde», daß es der Wurde des Stodtraths geschadet haben würde, wenn er m dieser im Publikum allgemein dibiutirte» Frage, nock ebe eine von diesem Kollegium ansgeworsenc Frage an ibn gekommen wäre, eine Erklä rung abgegeben hätte; es sei nickt nölbig, daß das St. V.-Kollegium gar zu beicheiden auftrete! Sa ward denn endlich die obige An frage an den Stndtrnth zu rickte». gegen 8 Slirmnen beschlossen. — Ter neulich vollzogenen Wiedcrwabl des LbcrbürgerMeisters Dr. Gcorgi in Leipzig folgte am Mittwoch auch die Wieder wahl der Bürgermeisters kW. Tröndkin auch dessen Wahl ist > nunmehr wie die kW. Gcorgi'S ans Lebenszeit geltend. — Präs. G icse bat desbalk auf die Mitgliedschaft zur Iun, über den ReichslaaS-Porlainentsbau verzichtet, um selbst an dieser Eonemrenz tbcilnebinen zu können. — Der k sächs. A ltcrtb » ms - Verein hielt am Montag unter dem Vorsitz Sc. K. H. Prinz Geolg eine Sitzung ab, in welcher die Iabresrechniing und das Budget aus daS Vercinsjahr 188-2 83 vargelegt und letzteres in allen Tbeilen genehmigt wurde. Bei der daraus vorgenammcnen 'Vorstandswahl wurden die bis herigen VantandL Mitglied r Generallientenant v. Earlawiv, Erc., nnd Prof. IW. Steche als Tiretlorcn. Arctzivratb IW. Ermiscb als Sekretär und Bibliothekar am Ende als Kassirer, Direktor Biillncr als Miit'eumsvorstand durch Acelamation wicdcrgewählt. 'Architekt Gurlitt machte dem Verein Mittbeilungen ül cr eincn aus der Kircke zu Schwarzenberg stammenden, jetzt von dem König!. Kunstgewcrhemuscum bicr emwibenen Teppich von 1530. der Dar stellungen aus der Trtttam'age (und zwar nach Eilhatt'ö Bearbeitung) zeigt. Prosessar lW. Stecke besprach die bevarstebende Restauration der Begräbnißkapelle und des SNoritznionuments im Tom ru Frci- berg und knüpfte daran den Wunsch, daß die altcinde goldene Pforte berücksichtigt werden möge. Herr Lbel'cbrcr IW Müller stielt sodann einen Vartrag über die religiöse Bewegung in Sachsen vom Baseler Eoneil bis zum Iabre 1,517. — Altertbumssorfcher wird os intercsfircn. daß man aus dem Kreier Reviere beim Au-roden Urnen gesunden bat. Man ist gern erbötig. diesen Platz Jedermann zu zeigen, auch soll eine solche Urne noch einige Tage an Lrt und Stelle im Boden sieben bleiben. Von Dresden ist bereits ein Urnenverständiger dahin unterwegs.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite