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283. 5. Dezember 1912. Nichtamtlicher Teil. vbrsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 15573 Darauf antwortete ebenso kurz aber vielsagend der Staatssekretär des Ncichsjnstizanltes vr. Lisco: Es ist dein Herrn Reichskanzler bekannt, das; das Bühnenweihfestspiel »Parsifal« demnächst schuh- frei wird. Es ist dem Herrn Reichskanzler weiter bekannt, daß nach den Bestimmungen der Paragraphen 29 bis 34 des Gesetzes vom 9. Juli 1901 der Schutz der veröffentlichten Werke Richard Wagners mit dem Ablauf des nächsten Jahres endet. (Erneute Hei terkeit.) Es ist dem Herrn Reichskanzler ebenfalls bekannt (Heiter keit), daß von verschiedenen Seiten eine Erweiterung des Schutzes der veröffentlichten Werke Richard Wagners über die nach dem geltenden Recht bestehenden Grenzen hinaus angestrebt wird. Zn der Frage, ob Maßnahmen des Reiches im Sinne dieser Bestre bungen angezeigt und erfolgversprechend erscheinen, haben bisher die verbündeten Negierungen keine Stellung genommen. (Erneute Heiterkeit.) Reue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. Xeuo Lüeüor 1912/1913. Oderroieük von der öaslor klis- 8ion8-IZuelitran61uns in 6a86l, M88ion88trL886 21. 8". 72 8. ^4400. ^o^olo^ie ote. No. 1401—1580. ^48^8.^" VVintoiZSModter unä^ 8taat8^ i886N8etrakt und VoUr8» irt8ek«kt8leln e. ln klnn in Wien I. OpornrinZ Nr. 17. 8". 32 8. 770 Nrn. Vierteljahrs-Katalog der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Nach den Wissenschaften geordnet. Mit alphabetischem Register. 67. Jahrgang, Heft 3. Juli—September 1912. Ansgegeben durch (. . . Sort.-Firma . . .). Bearbeitet und verlegt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. 8". S. 687—978. 3 .// 80 ^ ord. Nene Bücher über nachstehende Wissenschaften. Mitgeteilt Herbst 1912 von der Firma (. . . Sort.-Fa. . . .). Bearbeitet und verlegt von der I. b. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. 8". 1. Theologie und Philosophie. S. 69—92. 2. Rechts- und Staatswissenschaften. S. 81—116. 3. Heilwissenschaft. S. 47—66. 4. Naturwissenschaften und Mathematik. S. 47—70. 5. Erziehung und Unterricht; Jugendschriften. S. 99—138. 6. Sprach- und Literaturwissenschaft. S. 47—66. 7. Geschichte und Erdbeschreibung; Karten. S. 65—96. 8. Kriegswissenschaft. S. 17—22. 9. Bau- und Jngenieurwissenschaft. S. 35—50. 10. Schöne Literatur und Kunst. S. 83—118. 11. Landwirtschaft. S. 25—34. XaektraZ rum XaZorvoraeielrn^ Xovemdor 1912 von X. X. Xook 1 or, Lkrr8ortimont in XeipriZ, un<1 XekkL Xoekller in 8tuttgart. I-ox.-8°. 52 8. 1. Die ssrite Klu8ilr di6808 3atir68 kür Xau8, Xonrert und klntorriellt. IVIoderno Operetten und 1anL-8eIl1aAer. XI.-8°. 64 8. 2. Moderne Oitsrre-klumk, aueli mit 0e83Nß. XI.-8°. 8 8. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang Weihnachts-Kataloge von Heinrich Schön ingh in Münster i. Wests.: 1. Literarischer Jahresbericht und Weihnachts-Katalog für ge bildete katholische Kreise. XXII. Jahrgang. Weihnachten 1912. Lex.-8°. 132 S. m. zahlreichen Abbildungen. 2. Auswahl-Katalog gediegener, in gebildeten katholischen Kreisen zu Festgeschenken mit Vorliebe verwendeter Werke. XXVI. Jahrgang. Weihnachten 1912. Kl.-8°. 96 S. I'ko 0Iirl8tma8 6ook86ll6r 1912. Xox.-8°. XVI, 184 8. m. rakl- Sprechsaal. ^uäiatur et slters psrs — oder ein anderes Bild. <Vg>. Nr. 279 und 28L> Herr O. T. spricht ohne jeden Versuch eines Beweises, lediglich irgendeiner Schiffer-Nachricht vertrauend, in Nummer 279 des Börsenblatts die Vermutung aus: »daß man damit umgeht, die sogenannte Nach Tisch-Auslieferung auszuschalten«. Der verehrte, sichtlich nach Leipzig zugezogene Herr Kollege mochte nicht nur die Fracht nach Leipzig und den Kommissionär in Leipzig sparen, sondern nun womöglich auch noch eigene Markt helfer. Er ist augenscheinlich unangenehm von der Aussicht, die sich ihm vermeintlich eröffnet, berührt, doch hätte er sich nur an geeigneter Stelle zu erkundigen oder bis zum Montag, den 2. De zember, zu warten brauchen, dann würde er sich haben überzeugen können, daß die Leipziger Kommissionäre im Begriff standen, eine Austauschstelle für die »nach Tisch« empfohlenen Bestellungen zu schaffen. Es handelte sich vorläufig um eine Probe, an der sich sämtliche Kommissionäre (dreißig Firmen) beteiligten, und diese Probe kann als gelungen bezeichnet werden. Jedenfalls aber geht aus ihr hervor, daß die Beunruhigung der Allgemeinheit durch den gelehrten Herrn Kollegen, der sein »Videant 0on8ule8« . . . . ganz unnötiger Weise zur Unrechten Zeit ertönen läßt, nicht am Platze war. Wenn mau aber die Rechtsfrage betrachten will, nach der jener Verleger glaubt fordern zu können, daß der Kommissionär täglich die empfohlenen Bestellungen abholen muß, so sei ihm bei dieser Gelegenheit gesagt, daß ein Brauch kein Recht ist und wird, und daß, als der Brauch der täglichen Empfohlenen »nach Tisch« entstand, die Verleger sich auch die uoble Verpflichtung anferlegten, in der sogenannten Buchhändlerlage »ihren Stand« zu nehmen und nicht hinter dem Bayrischen Bahnhofe. Nicht die Ausschaltung der em pfohlenen Bestellungen steht in Frage; es könnte auf die An regung des Herrn Kollegen L. T. wohl aber die Frage zur Behand lung gelangen, ob es nicht zweckmäßig wäre, eine Grenze zu ziehen, über die hinaus »die Buchhändlcrlage« nicht mehr Geltung hat. Diejenigen Verleger, die über dieser Grenze hinaus wohnen, sollten allerdings genötigt sein, die empfohlenen Bestellungen den Kom missionären zuzustellen, denn diesen kann es billigerweise nicht zuge- nintet werden, einen ganz nnverhältnismäßigen Aufwand für jene eine »billige« Mietlage bevorzugenden Kollegen ans sich zu nehmen. Es ist vom wirtschaftlichen Standpunkt gewiß ganz unrationell, daß täglich ca. 40—50 Einholer der verschiedenen Kommissionäre zu einer weit entlegenen Firma ziehen müssen, während es für jene eine unverhältnismäßig kleinere Leistung bedeutete, wenn sie vielleicht zwei Leute mit einem Karren zu den Kommissionären schickte. Allerdings hätte ein solches vereinfachtes Verfahren zur Voraussetzung, daß solche Verleger sich auch an einem vereinfachten Verfahren für die Barpakct-Abrechnnng beteiligten. Aber der Leip ziger Buchhandel ist so weit noch nicht vorgeschritten; der Kom missionär muß nach wie vor seine Laufburschen mit ihren Geld beuteln mit Gold und Silber anssendcn; denn selbst das Herans- geben auf einen größeren Schein betrachten diese vom Zeitgeist ganz durchdrungenen Herren als eine Belästigung. Die Hauptsache aber ist: es braucht sich niemand aufzuregeu. Die nach Tisch empfohlenen Bestellungen werden niemandem ver- kümmert werden, und wenn auch nicht der arbeitersparenden und damit Geld sparenden Herren Verleger wegen, sondern wegen des 2025