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Redaktioneller Teil. X- 27. 1. Februar 1924. 2t. Februar 1924. — Letzter Einsendungstcrmin von Aufträgen für die Zusammenstellung von Meß-Anzeigen des Buch- und Kunst- Handels im Börsenblatt Nr. 40 v. 23. Februar. lVgl. Bbl. Nr. 21 v. 25. Januar 1924, Seite 773 sKlcine Mitteilungen).) 24. Februar 1924. — Letzter Einsendungstermin für Anzeigen in dem Mcslsührer in Nr. 48 des Börsenblattes v. 20. Februar bis spätestens 24. Februar 1924, vormittags. (Vgl. Bbl. Nr. 18 v. 22. Januar 1924, Seite 672, Bbl. Nr. 20 o. 24. Januar 1924, Seite 761 und Bbl. Nr. 21 v. 25. Januar 1924, Seite 773 sKlcine Mitteilungen).) 25. Februar 1924. — Steuerabzug vom Arbeitslohn für den Zeitraum vom 11.—20. Februar 1924. 2V. Februar 1924. — Tclcgicrtcn-Vcrsammlung des Verbandes der Kreisvereine der Deutschen Musikalien-Händler zu Leipzig im Buchhändlerhaus. (Vgl. Bbl. Nr. 17 v. 21. Januar 1924, Seite 595.) 29. Februar 1924. — Vcrmcgenstcucr. Abgabe der Steuererklärung und Zahlung in Höhe von 50°/, des der Vermögeustcucrcrklärung entsprechenden Betrages. Berechnung nach Grundtarif mit Zu schlägen. Keine Stcucrpslicht, wenn das abgerundete steuerbare Ver mögen 5000 Goldmark nicht übersteigt. Jubiläen. — Am 1. Februar 1924 blickt der Musikverlag Ernst Cu l e n b u r g in Leipzig auf ein 50jähriges Bestehen zurück. Dem Gründer der Firma, Herrn E r n st Culenburg, ist es vergönnt, diesen bedeutungsvollen Abschnitt in der Geschichte der Firma, der er seinen Namen gab, heute als ihr Seniorchef in voller geistiger Frische und Rüstigkeit zu erleben. Er kann somit auf ein halbes Jahrhundert unermüdlicher geschäftlicher Tätigkeit, die von schönen Erfolge» gekrönt war, znrückblicken und darf sich bewußt sein, daß seine Persönlichkeit nicht bloß im Leipziger Musikleben, sondern in der Geschichte der deutschen Musikkultur überhaupt eine Rolle gespielt hat, die den Namen Eulenburg unvergeßlich macht. Tie Firma Ernst Culen- burg wurde am 1. Februar 1874 als Verlag und Sortiment eröffnet, wobei zunächst die Sortimentstätigkeit überwog. Der Verlag umfaßte zunächst in der Hauptsache Untcrrichtslitcratur, daneben aber auch Klavier-, Zither- und Gesangsmusik ernsten wie heiteren Charakters. Die Unternehmungssreudigkeit des Gründers baute den Verlag rasch ans, sodaß er schon nach wenigen Jahren das Übergewicht gegenüber der Sörtimentsabteilnng der Firma erreichte. Dem jungen Verlag war,gleich im Anfang ein schöner Erfolg bcschiedcn in der Herausgabe von Hauptners Lieder-Album, das großen Anklang fand. Seit Mitte der 80er Jahre wurde die Vcrlagstätigkeit weiter ausgedehnt auf neue Gebiete, die mehr und mehr in den Vordergrund traten, nämlich Vio- linmusik, sowie Chor- und besonders Männerchorliteratur. Tie Violin- musik des Verlags fand eine wertvolle Bereicherung durch die Werke des Leipziger Meisters Hans Sitt, der mit dem Vcrlagsinhabcr innig befreundet war, späterhin auch durch Kreisler, Burmester und andere bekannte Künstler. Tie Chorliteratur des Verlags fand ihre wesent liche Stütze in der Gründung der Sammlung »Deutsche Eiche«, die in allen dcutschsprechenden Sängerkreisen Eingang gefunden und heute bereits den stattlichen Umfang von 740 Nummern hat. Einem neuen Verlagsgcbiete wandte sich die Firma im Jahre 1891 zu, als sic die von A. H. Payne herausgcgcbene Kammcrmusik-Partitur-Ausgabe erwarb, neben der sie wenige Jahre später eine gleichartige Sammlung für Drchcstcrwerke ins Leben rief. Diese beiden Sammlungen fußen aus einer bis dahin völlig neuen Idee und wurden deshalb, weil sie einem stark gefühlten Bedürfnis entsprachen, rasch zum Grundstock jener Edition, die den Nus .der Firma Ernst Eulcnburg weit über Deutschlands Grenzen hinaustrug, nämlich der hinreichend bekannten »Eulenburgs Kleine Partitur-Ausgabe«. Unter weitestgehender Be rücksichtigung der modernen Literatur wurde diese Ausgabe von Jahr zu Jahr planmäßig weiter ausgebaut, sodaß sie heute als Kern des ganzen Verlagsunternehmens gelten kann. Sie umfaßt heute 625 Werke. Seit 1882 ist der Firma Ernst Eulenburg noch eine Konzert- Agentur ungegliedert, die bis zum heutigen Tage den größten Teil der in Leipzig stattfindenden Konzerte und ähnlicher Veranstaltungen besorgt. Seit 1911 steht an der Seite des Verlagsgründers und Senior- chcsS sein Sohn, Herr vr Kurt Eulcnburg, als Mitinhaber, der berufen ist, die bewährten Traditionen, aus denen heraus der Verlag zu seinem heutigen Ansehen gelangt ist, in die Zukunft weiter zu führen. Seit 1923 besitzt der Verlag eine eigene Zweigstelle in W i e n. Von 1901 bis 1910 bekleidete Herr Ernst Eulcnburg im Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig das Amt des Schatzmeisters. Außer dieser offiziellen Tätigkeit Hai die Firma Ernst Eulenburg jederzeit auch weiterhin am Vereinslcbeu in reger Weise teilgenommen und durch Anregungen und Ratschläge in mancher Hinsicht zur Klärung der namentlich seit dem Kriege aufgctauchten Wirt,chastsfragen nicht unerheblich beigetragcn. Voll Stolz blickt heute der gesamte deutsche Musikverlag aus die Jubel- sirma mit dem Wunsche, daß cs ihren Inhabern vergönnt sein möge, weiterhin in segensreicher Arbeit zur Ehre des Standes und zur Förderung der deutschen Musikkultur beizutragen. Das gleiche Jubiläum begeht am 1. Februar die Buch-, Kunst- und Schreibmatcrialienhandlung L. G o l l in M ü lhei m (Ruhr), die, von L. Goll gegründet, seit 1. Februar 1874 im Besitz des Herrn Hugo Goll ist. Das 25jährige Jubiläum können feiern die Firmen: G. Sze- linski L Co. in Wien, die jetzt im Besitz des Herrn C r n st Langfelder ist und außer Verlag, Buch- und Kunsthandel ein nicht unbedeutendes Antiquariat betreibt. Außerdem hält die Firma Auslieferungslager deutscher Verleger, hat Neisevertretungen und ein Versandgcschäft; ferner die Verlagsbuchhandlung Re in hold Wichert in Berlin, die jetzt von den Herren Paul Burck- Hardt und Werner Metsch geleitet wird. Gebühren für Briese und Drucksachen nach dem Ausland. — Die seit 1. Dezember v. I. in Nentenmark und Rentcnpsennig festgesetzten Postgebühren entsprechen im allgemeinen den vor dem Kriege gültigen Gebühren. Es fällt auf, daß die Grundpreise für P o st k a r t e n u n d Briefe nach dem Ausland nicht den Friedenspreisen entspre chen, sondern erhöht worden sind. An sich scheint die Steigerung nicht sehr bedeutend und wird vielleicht von einigen Zweigen des Ausfuhr handels nicht als besonders hemmend empfunden. Für den Export- buchhandel mit seinem lebyasten Briefwechsel mit dem Ausland sällt die Verteuerung des Auslandpvrtos aber erheblich ins Gewicht und erschwert die Verbreitung des Buches. Ter Börscnverein hat das Neichspostministerium gebeten, die Ge bühren für Postkarten und Briese auf die vor dem Kriege gültigen Beträge zu ermäßigen. Zugleich regte er beim Neichspostministerium an, cs möge gleich anderen Staaten zur Verbilligung des Druck- s a ch c n v e r s a n d e s im internationalen Verkehr Sondcrabkommcn mit den einzelnen Staaten abzuschlicßcn versuchen. Leider hatte die eine wie die andere Anregung keinen Erfolg. Das Neichspostministerium antwortete: »Die Gebühren des AuSlandverkchrs können nicht ans die Frie denssätze herabgesetzt werden, weil der Weltpostkongreß von Madrid, dessen Beschlüsse seit 1921 in Kraft sind, die Gebühren im allgemei nen verdoppelt oder den Ländern die Genehmigung zu ihrer Ver doppelung gegeben hat. Von dieser Befugnis macht die Mehrzahl der Länder Gebrauch. So betrug in der Schweiz die Gebühr sür den ein fachen Ausländsbrief vor dem Kriege 25 Rappen, während sie jetzt 40 Rappen ausmacht. Die Niederlande haben die Gebühr von 12'/H auf 20 Cents, Schweden von 20 auf 30 Lre. Norwegen und Däne mark von 20 aus 40 Lre erhöht. Hiernach kann die Erhöhung der Gebühr in Deutschland von 20 auf 30 Pf. nicht als übermäßig hoch bezeichnet werden. Von der Gebühr für den einfachen Brief hängen im Auslandvcrkchr auch die Gebühren für die Postkarte und die einfache Drucksache ab, da diese Gebühren untereinander im Ver hältnis von 5:3:1 stehen müssen. Für die Postkarte ergibt sich also ein Satz von 30X3—18 oder abgerundet 20 Ps., sür die einfache Drucksache 5 ein Satz von 30: 5 — 6 oder abgerundet 5 Ps. Mit Rücksicht aus die ungünstige wirtschaftliche Lage d-r Reichs» postverwaltung bin ich leider zurzeit nicht in der Lage, den Abschluß von Sondcrabkommen zur Ermäßigung der Drucksachcngcbührcn unter den Fricdenssatz in Aussicht zu stellen«. Der Börsenverein wird den Antrag wiederholen, wenn sich die wirtschaftliche Lage der NeichSpostverwaltung gebessert hat. Format der Postkarten ins Ausland. — Es ist leider zu wenig bekannt, daß das in Deutschland zulässige Großformat für Postkarten l15,7: 10,7 Zentimeter) im Ausland nicht erlaubt ist. Für das Aus land sind nur Postkarten in normaler Größe — Wcltpostkartensorinat: 14:9 Zentimeter — zulässig: größere Postkarten werden wie Briefe behandelt und entsprechend taxiert. Im Ausland werden solche Karten durchweg mit Strafporto belegt, was für den Empfänger eine cmpsind- ichc Ausgabe bedeutet und sür den Absender nicht weniger unange- ichm sein dürfte. Eingeschränkte Briefzustellung in Leipzig. — Von der Ober» 'ostdirektion Leipzig wird geschrieben: »Vom 1. Februar ab sällt infolge der mit dem Personalabbau bei der Post zusammen-