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.V 106, 11. Mai 1910. Amtlicher Teil. Seite zu bringen, oder sie für einen Klischeemarkt, wie er kürzlich angeregt wurde, zu reservieren. Die erste Umschlagsseite kostet 100 M. für Mitglieder, 150 M. für Nichtmitglieder. Da sie säst drei Viertel des Reingewinns bringt, so brauchen Änderungen hier nicht einzutreten. Dagegen soll versucht werden, die zweite und vierte Umschlagseite lukrativer zu gestalten. Diese Seiten kosten bisher 72 M. für Mitglieder, 112 M. für Nichtmitglieder. Wir glauben nun, daß ein billigerer Preis Inserenten heranziehen wird und schlagen vor wie folgt zu berechnen: für Mitglieder die erste Seite KO M., die zweite 32 Dt, die vierte 18 M., für Nichtmitglieder die erste Seite 90 M., die zweite 50 M., die vierte 24 M. Da diese Umschlags- seiten außerdem für illustrative Ausschmückung im weitesten Sinne freigegeben sind, so hoffen wir auf eine lebhaftere Benutzung derselben. Auch soll die Geschäftsstelle ermächtigt sein, bei mangelndem Stoff Anzeigen zu Börsenblattpreisen, welche bis jetzt 25,20 M. sür Mitglieder und 75,80 M. für Nichtmitglieder betragen, aus der zweiten und vierten Umschlagsseite aufzunehmen. Vorsitzender Herr vr. Bollert: Wünscht hierzu noch jemand das Wort? Es scheint nicht der Fall, wenn sich kein Widerspruch aus der Versammlung dagegen erhebt, würde ich annehmen, daß Sie mit den Vorschlägen, die der Aus schuß für das Börsenblatt Ihnen unterbreitet hat, also mit der neuen Bcrechnungsart der Anzeigen auf dem Umschlag des Börsenblattes, einverstanden sind. Es erhebt sich kein Widerspruch, dann werden wir von jetzt ab diese Berechnung der Inserate eintrete» lassen. Ich habe dann noch eine Ergänzung des Geschäftsberichtes anzusügen. Es ist von dem Vorsitzenden der Kommission sür Schaffung eines buchhändlerischcn Lehrbuches, Herrn Or. Volkmann ein Bericht über die Tätigkeit dieses Ausschusses cingegangen, den ich mitteilcn möchte. Herr Or. Volkmann schreibt: Zu meinem lebhaften Bedauern bin ich, wie meine Firma bereits vorläufig mitgeteilt hat, durch eine Auslands reise behindert gewesen, Ihre gefällige Zuschrift vom 18. März in Sachen des buchhändlerischen Lehrbuches früher zu beantworten. Für den Fall, daß es noch Zeit ist, möchte ich mir die Mitteilung gestatten, daß die Kommission zur Schaffung eines buchhändlerischen Lehrbuches im verflossenen Jahre insofern einen weiteren Schritt getan hat, als die Verfasser des Lehrbuches den ersten Abschnitt des technischen Ergänzungsbandes sVom Papiers eingesandt haben und derselbe nicht nur die Prüfung der Kommissionsmitglieder gefunden hat, sondern auch seitens des Unterzeichneten einem speziellen Papier-Sachverständigen vorgelegt wurde, welcher in der Lage war, eine Reihe wertvoller Ergänzungen anzuregen. Es würde mich freuen, wenn dies im Bericht noch Erwähnung finden könnte. Sie sehen aus dieser Mitteilung, daß auch die Fortführung des Lehrbuches in die Wege geleitet worden ist, und daß wir hoffen dürfen, daß der folgende Band in nicht ferner Zeit zur Veröffentlichung gelangen kann. Wünscht hierzu jemand das Wort? Es ist nicht der Fall, wir fahren dann in der Besprechung des Jahres berichts fort. Außerordentlicher Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht, — Festausschuß. Damit sind die sachlichen Mitteilungen unseres Jahresberichtes erschöpft. Der Vorstand hat die Freude gehabt, im vergangenen Jahre einer ganzen Anzahl verehrter Börsenvcreinsmitglieder zu persönlichen oder geschäftlichen Gedenkfeiern Glück wünschen zu können, und er hat besonders auch zwei hochangesehene buchhändlerische Vereine, den Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler in Wien und den Hamburg-Altonaer Buchhändler verein zu ihrem 50 jährigen Bestehen beglückwünschen dürfen. Wir wiederholen allen diesen Jubilaren noch einmal den Wunsch, daß, wie die Vergangenheit, so auch die Zukunft sür sie eine reich gesegnete sein möge. Aus der langen Reihe von Todesanzeigen, die unseren Jahresbericht schließt, haben Sie gesehen, wie viele werte Kollegen und Freunde der Tod in dem vergangenen Jahre aus unserer Mitte abgerufen hat. Fast jeder von uns hat wohl in dem einen oder dem anderen einen lieben Freund verloren, den er in seinem Herzen betrauert; unser Verein hat in ihnen werte Mitglieder verloren, von denen manche auch im Dienste des Börsenvereins sich wohl verdient gemacht haben. Wir rufen diesen noch über das Grab hinaus unseren Dank zu, und wir wollen ihr Gedächtnis heute dadurch ehren, daß wir uns zum Andenken an die Verstorbenen von den Plätzen erheben. Meine Herren, ich richte nun an die Versammlung die Frage, ob noch jemand zu dem Jahresbericht im allgemeinen etwas zu sagen hat. .Herr F. L. Bachem-Köln: Meine Herren, ich möchte eine kurze Anregung geben. Nach meiner Auffassung hat die große Öffentlichkeit ein erhebliches Interesse daran, zu erfahren, in welcher Weise der Börsenverein den Kamps gegen die unsittliche Literatur ausgenommen hat. Ich meine deshalb an den verehrlichen Vorstand die Anregung richten zu sollen, daß aus dem heutigen Bericht zunächst über diesen Gegenstand eine kurze zusammenfasscude Notiz an die Presse versandt werde, da doch die Veröffentlichung des wörtlichen Protokolls über unsere Versammlung mit dem Bericht des neuen Sach verständigen Herrn vr. Fürstenwerth und den Worten des Herrn vr. Ruprecht erst in späterer Zeit erfolgen wird, und auch die wenigsten Redaktionen die Muße und Möglichkeit haben, davon eingehend Kenntnis zu nehmen. Wenn von der Ge schäftsstelle unseres Vereins eine entsprechende Notiz versandt würde, so würde sie ihren Weg durch die ganze Presse nehmen und in erwünschtem Sinne wirken. Vorsitzender Herr vr. Bollert: Wir danken Herrn Bachem sehr sür diese freundliche Anregung und werden ihr gern Folge geben. — Wünscht noch jemand das Wort zu dem Geschäftsbericht? Es ist nicht der Fall; wenn sich kein Einwand dagegen erhebt, nehme ich an, daß die Versammlung den Geschäftsbericht genehmigt. Es erhebt sich kein Wider spruch, der Geschäftsbericht ist genehmigt. Wir kommen zum nächsten Punkt der Tagesordnung. Bericht des Rechnungsausschusses über die Rechnung 1909. Ich bitte den Vorsitzenden des Ncchnungsausschusses, Herrn Opitz-Güstrow, hierzu das Wort zu nehmen. Herr Emil Opitz-Güstrow: Der Abschluß der Jahresrechnung, welcher gedruckt vorliegt und auch als besondere Anlage dem Börsenblatt beigelegen hat, zeigt ein erfreuliches Bild der Geschäfte des Börsenvereins im Jahre 1909. Die 7S3'