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5626 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. 106, 11 Mai 1910 schäften abgehaltenen wissenschaftlichen Versammlungen und Kongresse nationaler und internationaler Art; Abteilung 18 und 19 bilden zwei alphabetische Zettelkataloge, von denen der eine die Biographie der lebenden oder in den letzten Jahren ver storbenen deutschen und ausländischen Gelehrten, die in Zeitschriften und in der Tagespresse veröffentlicht worden sind, enthält, der andere die Ankündigungen der Berliner Universitätsdozenten für das jeweilige Semester mit Angaben über Ort und Be ginn der Vorlesungen; Abteilung 20 und 21 geben Auskunft über die mittleren technischen und sonstigen Schulen und Erziehungs anstalten Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und anderer Länder, Abteilung 22 liefert alle Nachweisungen über Berlin, die ausländische Studierende und Gelehrte vom Standpunkte ihres Landes aus interessieren können, also z. B. Angaben über die für Ausländer in Berlin bestehenden Botschaften, Konsulate, Kirchen, Wohlfahrtseinrichtungen, Gesellschaften und Klubs usw.; Abteilung 23 enthält die von der Akademischen Auskunftstelle gebrauchten wichtigsten Ministerialblätter und akademischen Zeit schriften; Abteilung 24 bietet eine nach Wissenschaften geordnete Sammlung von Bibliotheks-, Buchhändler- und Antiquariats katalogen; Abteilung 2ö sammelt Mitteilungen über verschiedene in die vorerwähnten nicht gut einzufügende Gebiete, wie z. B. Aufrufe zu wissenschaftlichen und gemeinnützigen Bestrebungen, Angaben über Studenten- und Schülerherbergen, Nachweisungen über die vLiveiLit^-^xtsnsion-Bewegung in den Ländern eng- lischer Zunge u. a. Geplant ist als neue Abteilung die Anlage eines systematischen Katalogs, der nachweist, an welchen Hochschulen in Berlin über ein bestimmtes Gebiet gelesen wird. Ein anschauliches Bild von dem gesamten Arbeitsfeld der Akademischen Auskunststelle gibt ein Gesamtkatalog, der im Institut eingesehen werden kann. Diese Abteilungen finden ihre Ergänzung in einer Handbibliothek, die größere systematische Werke über den gesamten wissenschaft lichen Betrieb enthält: Darstellungen zur Geschichte und Organi sation der Akademien, Universitäten, technischen und andern Hoch schulen im In- und Auslande, Sammlungen der gesetzlichen Bestimmungen für Hochschulen und höhere Lehranstalten, Staats handbücher, Kunsthandbücher und Literaturkalender, Nachschlage werke zur Biographie der in- und ausländischen Gelehrten, Schriften über das theologische, juristische, medizinische und philo- Ivphische Studium, gedruckte Kataloge der Berliner Bibliotheken usw. Die Akademische Auskunftstelle erteilt die Auskünfte mündlich und nach Orten außerhalb Berlins schriftlich ohne Entgelt, die mündlichen nötigenfalls auch in englischer und französischer Sprache. Es empfiehlt sich, den schriftlichen Anfragen das Porto in deutschen Marken oder in einem Antwortschein beizusügen. Für mündliche Auskünfte ist das Institut wochentäglich, auch während der Ferien von 10—1'/, Uhr geöffnet. Um den Auskunftsdienst immer umfassender zu gestalten und die Wirksamkeit der Akademischen Auskunftstelle zu unterstützen, gibt der Leiter derselben, Professor vr. Wilhelm Paszkowsli, iin Verlage der Universitätsbuchdruckerei von Gustav Schade (Otto Francke) in Berlin seit Oktober 1906 eine Zeitschrift heraus, die früher den Titel »Berliner Akademische Wochen schrift«, seit 1907 den Titel »Berliner Akademische Nachrichten« führt und an Studenten unentgeltlich verteilt wird, während andere Personen die Zeitschrift gegen Erstattung der Portokosten direkt vom Verlag beziehen können. Die Auskunftstelle gibt auch das Vorlesungsverzeichnis für die Berliner Universität heraus. Die Zahl der von der Auskunftstelle erteilten Auskünfte stieg von 2^64 im Jahre 1904 auf 12 418 im Jahre 1909. Vorstehende Mitteilungen sind der soeben erschienenen Schrift entnommen: »Die Amtliche Akademische Auskunftstelle an der König lichen Friedrich.Wilhelm-Universität zu Berlin. Von Professor 1>i. Wilhelm Paszkowski, Leiter der Amtlichen Akademischen Aus kunft,lelle. 2. A. Berlin 1910, Weidmannfche Buchhandlung. 40 H.« L. * Verhafteter Bücherdieb. (Vgl. Nr. 105 d. Bl.) — Der am 7. d. M. in Leipzig verhaftete Bücherdieb hat gestanden, daß er auch in Deutschland und England aus Bibliotheken und Instituten Bücher entwendet und verkauft habe. Die in Leipzig augebotenen Bücher, die seine Festnahme veranlaßten, sollen der Wiener Universitätsbibliothek entstammen. * Abwehr einer Erhöhung des Postportos in Österreich. (Vgl. Nr. 98, 101 d. Bl.) — Die Niederösterreichische Handels und Gewerbekammer in Wien hat den Dringlichkeitsantrag des Haudelskammerrats Kommerzialrats Wilhelm Müller, Hof buchhändlers in Wien, und Genossen: die Kammer möge sich auf das entschiedenste gegen die im Anträge des Abgeordneten Or. Steinwender zutage getretene Absicht einer Erhöhung der Postgebühren verwahren und der Hoffnung Ausdruck geben, daß dieses Ansinnen von Seite des Handelsministers in allen Teilen zurückgewiesen werde, in ihrer Plenarsitzung vom 21. April angenommen. * Neue Bücher, Kataloge nsw. für Buchhändler. 8". 30 8. lVlilrmo 1910, ^830oia,2ion6 '1'ipo^l akioo- Verlags-Verzeichnis von Friedrich Brandstetter in Leipzig. 1839—1909. 8«. 44 S- 2 n-iotikolpsr IN I.cp^. Lr2ä,bIunA6n. k'rsiuäs Literaturen und duAencksebriktsn. — ^ntigu.-LataloA Nr. 47 von kobert I^üdelre in Imdsolc. 8°. 26 8. 799 Nrn. 8°. 83^8? 1703 "" vt quaiirrt in -ranlckuit a/i l. * Stuttgarter BuchhandlungSgehilfen-Berein. — Die Mai- Hauptversammlung des Stuttgarter Buchhandlungsgehilfen-Ver- eins findet am Donnerstag, 12. Mai, abends 9 Uhr, auf den: »Buchenhofe«, Hasenbergsteige, statt. Sprechsaal. Zum Artikel: Wann wird Holland endlich der Berner Konvention beitreten? in Nr. 8S d. Bl.> Haag, 9. Mai 1910. An die Redaktion des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel , Leipzig. Sehr geehrter Herr! In bezug auf die Äußerungen über die Herausgabe einer Übersetzung durch die Firma C. L. van Langenhuysen in Amster dam, welche im Börsenblatt vom 16. April im Sprechsaal aus genommen wurden, ersuche ich Sie Ihren Lesern gütigst Mitteilen zu wollen, daß diese meine Äußerungen nicht gegen die Firma gerichtet, sondern nur die Wiedergabe meiner Ansicht über die peinliche Frage der Herausgabe von fremden Übersetzungen sind. Die Integrität dieser Firma ist mir persönlich sowie allen meinen übrigen Kollegen hierzulande zu gut bekannt, als daß darüber auch nur der allergeringste Zweifel entstehen könnte. Hochachtungsvoll W. P. van Stockum jr. Anfrage. Gibt es irgend ein größeres Wörterbuch der deutschen Sprache, das ganz in lateinischen Lettern gedruckt ist? Die in unserm Besitz befindlichen von Grimm, Heyne und Sanders sind — leider — in gotischer Schrift. Unser Kunde, dem, wie den meisten Ausländern, das Lesen der deutschen Typen Schwierigkeiten macht und der als Vorwand »Schonung der Augen« angibt, würde bis zirka 100 Frcs. ausgeben. Vielleicht hat einer der Herren Verleger oder Sortimenter die Güte, Auskunft zu erteilen. Rom, 7. Mai 1910. Loescher L Co. (W. Regenberg).