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106. 11. Mai 1910 Amtlicher Teil. Mrs-nbl-U >. d. Dtschn. Buchhandel. 5617 Versitzender Herr Or. Bollert: Meine sehr geehrten Herren! Gestatten Sie mir noch einige Worte der Erwiderung auf die so überaus freundliche Begrüßung, die Herr Hartmann mir soeben hat zuteil weiden lassen. Als Sie mir vor jetzt drei Jahren die hohe Ehre erwiesen, mich als Nachfolger meines lieben Freundes, Herrn Albert Brockhaus, zum ersten Vorsteher des Börsenvereins zu wählen, da habe ich dies Amt schweren Herzens angenommen, weil ich mir der Verantwortung bewußt war, die ich damit auf mich nahm; und wenn ich nun heute nach drei Jahren aus dem Amte scheide, dann ist mir das Herz wieder schwer, und es ist mir nach den freundlichen Worten, die Herr Hartmann eben an mich gerichtet hat und denen Sie so überaus freundlich zugestimmt haben, erst recht schwer, denn ich habe daraus ersehen, daß Sic mit dem, was ich in den vergangenen drei Jahren gearbeitet und geleistet habe, doch nicht ganz unzufrieden gewesen sind, und daß ich mit der Überzeugung aus meinem Amte scheiden darf, daß ich vielleicht doch nicht ganz umsonst für das Wohl des Börsenvereins gearbeitet habe. Meine Herren, die drei Jahre haben in der Tat große Anforderungen an uns gestellt, und nicht nur an mich, sondern an den ganzen Vorstand; jedes dieser drei Jahre ist durch eine besondere große Ausgabe ausgesüllt gewesen. Das erste Jahr brachte uns, wie Sie sich erinnern, die große Umfrage, die im Buchhandel veranstaltet wurde, um die Verhältnisse der Verleger zu den Sortimentern klarzustellen, und meine Herren, ich spreche es heute aus, diese Arbeit ist nicht fruchtlos gewesen. Der Verlagsbuchhandel hat sich den Wünschen und Forderungen gegenüber, die in dieser Umfrage ausgesprochen wurden, nicht ablehnend verhalten, und wenn auch die Wünsche und Hoffnungen des Sortiments nicht in vollem Umfange erfüllt sind, so habe ich die Überzeugung, daß die Anregung, die damals gegeben wurde, fortwirken wird, und daß das berechtigte Verlangen immer mehr seine Erfüllung finden wird. Im zweiten Jahr haben wir die Verkaufsordnung geschaffen. Meine Herren, wir alle wissen, mit wieviel Sorge von vielen Seilen der Berkaussordnung entgegengesehen wurde; wir erinnern uns, nach wie großen Kämpfen wir im vorigen Jahr zu ihrer Annahme gelangt sind. Und nun, meine Herren, möchte ich heute die Frage an Sie richten: Wer von uns hat sich im Laufe dieses Jahres, seit die Verkaufsordnung in Kraft ist, durch sie in seiner geschäftlichen Tätigkeit beengt gefühlt? Ich glaube, keiner von uns, der den Buchhandel in ordnungsmäßiger Weise betreibt. Vom Standpunkt des Vor standes aus kann ich aber sagen, daß er das Zustandekommen der Verkaufsordnuug an jedem Tage seiner Tätigkeit von neuem mit Freude begrüßt, denn durch sie ist ihm in vielen schwierigen Fragen die feste Grundlage gegeben worden, aus die er sich bei seinen Entscheidungen stellen kann. Nun, meine Herren, was das vergangene Jahr uns für Arbeit gebracht hat. das wissen wir aus unseren heutigen Verhandlungen; ich brauche das nicht zu wiederholen. Aber ich möchte nochmals meiner Freude darüber Ausdruck geben, daß in diesem Augenblick der Börsenverein alle seine Gesetze so fest begründet hat — die Satzungen ausgenommen, die noch einer Revision bedürfen —, daß wir hoffen dürsen, daß sie auf lange Zeit hinaus die seste Grundlage sür unser geschäftliches Handeln bilden werden. Das Lob, das Herr Hartman« mir vorhin gespendet hat, kann ich nur zum allergeringsten Teile sür mich in Anspruch nehmen. Was wir erreicht haben, danken wir der gemeinsamen Arbeit im Vorstände und dem niemals durch einen Mission gestörten Einklang, in dem der Vorstand bei all seiner Arbeit gestanden hat. Und wenn Herr Hartmann mir zu meiner großen Freude gesagt hat, ich hätte mir viele Freunde im Buchhandel durch meine Tätigkeit erworben, so danke ich Ihnen, meine Herren, jedem einzelnen von Ihnen, sür die freundliche Gesinnung, die Sie mir in diesen drei Jahren ent gegengebracht haben, danke aber in erster Linie meinen lieben Kollegen im Vorstand für die Mithilfe und Freundschaft, deren ich mich allezeit habe ersreuen dürfen. Und so nehme ich köstliche Erinnerungen an diese drei Jahre in mein ferneres Leben mit. sic werden mir stets die schönsten meines Lebens sein, und ich bitte Sie, bewahren auch Sie mir sür die Zukunst ein freundliches Andenken. (Lebhafter anhaltender Beifall.) Nun, meine Herren, bitte ich nur noch, daß einige Herren hierbleiben, um die Verlesung des Protokolls mit anzu hören und es mit zu unterzeichnen. Ich danke Ihnen nochmals und schließe die heutige Versammlung. Erschienene Neuigkeiten -es deutschen Luchhan-els. (Mitgeteilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) f vor dem Preise — nur mit Angabe eines Nettopreises eingeschickt, b — das Werk wird nur bar gegeben. n vor dem Einbandspreis — der Einband wird nicht oder nur ver kürzt rabattiert, oder der Rabattsatz vom Verleger nicht mitgeteilt. Bei den mit n.n. u. n.n.n. bezeichneten Preisen ist eine Gebühr für die Besorgung berechtigt. Preise in Mark und Pfennigen. Ernst Ackermann, Hofbuchh. in Konstanz. Dycke, vr. Ernst: Der Burgvogt vom Hohenkrähen. Ein Sang aus dem Hegau. (95 S.) 8°. ('10.) I. 60; geb. 1. 80 F. W. Becker in Arnsberg i. Wests. Baupoltzetverordnung f. den Reg.-Bez. Arnsberg vom 16. III. I9l0 nebst den zugehörigen Regierungspolizeiverordnungen. (IV, 84 S.) kl. 8°. '10. —. 40 Expedition v. HendschelS Telegraph, Konto Luginsland, in Frankfurt a/M. Hsnäsolisl's Imgin8la,n6. Nit 1 Ltreekenproül. 8". Llnilkncl. Oottbarädatm. (40 8. ar. 27 uVdbildxo. ii. 4 ^ knrd j Karten.) '10. 1.— Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. Aritzsche ä- Lchmidt in Leipzig. bitt^u''lÜ!Üg. sts s/°kl'.' 8w lÄp IVe-an. ibrs^v» H. Greiser in Rastatt. Braun, Hauptlehr. Christoph: Unsere Hebel „Johann Peter Hebel" u. „Hans Thoma". <7S S. m. Abbildgn.) ll. 8". l'IO.l 1. —; geb. n. 1. 30 Grieben's Reiseführer (Albert Goldschmidt) in Berlin. Srisvsrr's keissiubrsr. lei. 8°. Theodor Krrschc in Erlange,,. vrtivoroiLäts - LulsnUor, ltlrlanger, t. «tan Zonrwsr-Lein. ,910. löest Lasx. nur ?vivr äor IVOsäkr. raSebörigkeid na Ladern, ult 1 starb.) kbarasplnn äor 8taät, 2 kortritts u. 1 xraxb. lab. <11, St 8.) kl. 8». stv. —. 75 727