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6496 Nichtamtlicher Teil. 213, 14. September 1897. sich schon mehrere Stunden Zeit, außerdem ist in vielen Ge schäften auch der Auslicfercr durch die Spedition am Vor mittag an der Auslieferung gehindert. Es würde daher der Zweck nur dann sicher zu erreichen sein, wenn das Einholen der Bcischlüssc nach Tisch so beschleunigt werden könnte, daß diese schon vor vier Uhr i» die Hände der Kommissionäre ge langen. Eine Vermehrung der einholenden Boten würde aber die Spesen des Sortimenters nur verteuern. Deshalb erscheint als das geeignetste Mittel die Schaffung einer Cen tralstelle für die Pakctausgabe. Wenn die Leipziger Verleger und Kommissionäre sich dazu entschließen würden, einen ge eigneten Raum in der Nähe des Buchhändlerhauses — viel leicht später in dem neue» Buchgewerbehause — zu schaffen, in dem die Ausgabe sämtlicher »empfohlenen« Pakete gleich zeitig erfolgen kann, was jetzt bei den einzelnen Verlegern bczw. Komunssionäreu geschieht, so hätten die ausliefernden Firmen die Pakete nur bis drei Uhr nachmittags zur Aus gabestelle zu schicken, von ivo jeder Kommissionär oder Sor timenter solche einfach abhvlen ließe. Das Herumfahren der vielen Karren von einem Verleger zum anderen würde daun ganz fortfallen, die Zeit des Einholens würde auf ein Mini mum reduziert, und die um drei Uhr zum Abholen fertigen Anschlüsse gelangten schon bis spätestens vier Uhr in den Besitz der Kommissionäre. Dabei könnte cs jeder ausliescrn- den Firma überlassen bleiben, ob sic an der Ccntralstcllc ihre Pakete, so wie jetzt im eigenen Hause, selbst, d. h. durch das eigene Personal, oder durch die Paketanstalt ausgeben lassen will. Im letzteren Falle würde nur in gleicher Weise, ivie dies bei der Berliner Bestellanstalt geschieht, ein Bar-Avis mitzusenden sein, dessen Betrag nach Abzug der nicht ein gelösten und zurückzugcbenden Beischlüsse am nächsten Tage zur Auszahlung gelangte. Es kann hier davon abgesehen werden, die weiteren Einzelheiten näher zu besprechen, die sich ja aus der Sache leicht von selbst ergeben. Vorläufig Handelt es sich nur darum, einen Weg zu zeigen, wie die Auslieferung in Leipzig im Interesse des gesamten Sortimentes wesentlich beschleunigt werden kann, ohne dem einzelnen größere Lasten aufzulegen, als bisher. Daß der obige Vorschlag dazu geeignet ist, wird jeder, der die Verhältnisse kennt, bei eingehender Prüfung nicht verkennen. Das Opfer der Verleger, die Pakete, die jetzt abgeholt werden, erst zur Ccntral-Ausgabcstelle zu senden, dürste im Hinblick darauf, daß die Leipziger Verleger die Kosten des Transportes nach Leipzig nicht haben, geiviß nicht ins Geivicht fallen, wo es sich uin eine schnellere Beförderung der Verschlüsse an die Besteller handelt. Ist aber die Paket ausgabe für die »empfohlenen« Bestellungen erst einmal centralisiert, so wird man bald von selbst darauf kommen, sämtliche Bestellungen, ob empfohlen oder nicht, in dieser Weise bei vielleicht täglich zweimaliger Ausgabe zu erledigen, so daß die sogenannte »Mit-Hin-Ausliefcrung« später ganz fortfiele und nur noch die von auswärts eingehenden Bei schlüsse, die Journal-Kontinuationen und Massen-Versendungen in der bisherigen Weise zur Ausfuhr gelangen. Dies würde auch für die Leipziger Verleger eine» großen Geivinn be deuten, da dieses Ausfahren dann wöchentlich höchstens ein mal stattzufindcn brauchte, ja für viele Verleger überhaupt ganz fortfallen würde. re. Kleine Mitteilungen. Aus der Wiener Handels- und Gcwerbekammer. Anbringung des kaiserlichen Adlers auf Drucksachen. — Ueber die Frage des Magistrats-Bezirksamtes für den I./VIIl. Wiener Bezirk, ob ein Berlagsbuchhändler berechtigt sei, den kaiser lichen Adler auf den in seinem Verlage erscheinenden Büchern ober halb der Angabe des Verlages führen zu dürfen, bemerkte die Wiener Handels- und Gewerbe-Kammer gemäß eines Referates des Herrn Kammerrates Wallishausscr und des Beschlusses des Gewerbe- Komitees am 13. Mai l. I. Nachstehendes: -Die darüber vernommene Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler teilt mit, daß eine Firma, die nach § 58 der G.-O. das Recht hat, den kaiserlichen Adler im Schilde und Siegel zu führen, diesen auch in Verbindung mit dem Wortlaute der Firma auf dem Titel ihrer Verlags werke anbringcn könne; der Aufdruck des Adlers an anderer Stelle des Buchtitels dürfte nicht im Sinne der verliehenen Aus zeichnung gelegen sein. — Indem die Kammer sich dieser Acuße- rung anschlicßt, bemerkt sie nur, daß es infolge einer in den Ge werbe. und Handetsbranchen allgemein üblichen und berechtigten Gepflogenheit den auf Grund des H 58 G.-O. ausgezeichneten Firmen zweifellos gestattet ist, unmittelbar bei ihrer Firma sowohl auf ihren Erzeugnissen als auf ihren Schildern, Fakturen, Brief köpfen u. s. w. den kaiserlichen Adler e>sichtlich zu machen; es ist jedoch selbstverständlich, daß dessen Anwendung, ohne daß der Firinamortjaut unmittelbar beigesügt wird, weder üblich noch statthaft erscheint.- (Oestcrr.-ungar Buchhdlr.-Eorrcspdz.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. lluristiüeho Novitütsv. latsrnatioaalo ksvus übsr alts tzü'tivbsi- nrwgsu äsr Itsobts- uvll Ltaatsevisssnsebattoa usb-it list'sratso übsr intsrsssauts ksebtskülts unll üutsehsilluriqsu. til. latir- gang. Nr. 9. (15. Lsptswbsr 1897.) 8". 8. 129 — 144. Vsrlag von lollann ^.wbroeius Lartb in bsiprig. Liederstrauß, gepflückt zum sünfundzwanzigsten Geburtstag des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs - Gehilsen- Verbandcs am II. September 1897. kl. 8". 16 S. biellsrbslt ruw 1?S8t>Irowiusi8 ruin 25jäbrigso Lsstsbsn riss -II!- qsmsiusn Osutsubsn LuobhauäIunA8-6shittsu -Vsr- bktväss aw II. 8sptsmbsr 1897 iw Osutsodsu Luebbtialllsrdauss. 8°. 20 8. Hinrichs' Halbjahrskatalvg. 198. Fortsetzung. Verzeichnis der im deutschen Buchhandel neu erschienenen und neu aufgelegten Bücher, Landkarten, Zeitschriften rc. 1897. Erstes Halbjahr. Mit Stichwort Register, wissenschastlicherUebersicht, Voranzeigen von Neuigküten, sowie Firmen-, Verlags- und Prcisändcrungen aus dem I. Halbjahr 1897. Herausgegeben und verlegt von der I. C. Hinrrchs'schen Buchhandlung in Leipzig. 8°. 872, 295 S. Gas glühlicht. — Das Berliner Polizeipräsidium weift in folgender Bekanntmachung auf unvorsichtige und feuergesühr- iiche Anbringung von Gasglühlichtlampen hin: -In letzter Zeit sind wiederholt Brände verschalter und verputzter Balkendecken in Gebäuden durch Gasglühlichtlampen verursacht worden, die fast unmittelbar unter der Decke (etwa 5 ein) oder in zu geringer Ent fernung (25 bis 30 ow) von derselben angebracht waren, weil die Gasglühlicht lampen in dieser Beziehung vielfach als gefahrlos gelten. Die ausstrahlende Hitze von Gasglühlichtlampen ist jedoch, beson ders nach längerer Brcnnzeit, ziemlich groß, und cs ist daher er- forderlich, überall, wo Lampen nicht mindestens ein Nieter von der Decke entfernt sind, stets ausreichend große Blaker anzubringe». Die Blaker dürfen jedoch nicht an der Decke befestigt werden, son dern müssen mit der Lampe verbunden sein oder seitlich im Mauer werk ihre Aufhängung finden.« Brand. — Aus Paris wird uns unter dem 11. d. M. ge schrieben: Eine große Fcucrsbrunst brach diese Nacht um 1'/, Uhr in den Magazinen der Firma Hachette L Cie., rus 8tavis>-rs 9>->° st lü»' aus. Den Anstrengungen der Feuerwehr gelang es, um 4 Uhr morgens das Feuer zu bewältigen. Man schützt den ver ursachten Schaden auf 800000 frs. Aus dem Antiquariat. — Die hervorragende Bibliothek des Grafen Alphonse de Mniszcch in Lemberg ist von der Firma Gilhofer L Nanschburg in Wien erworben worden. Die Bibliothek ist besonders reich an Werken über Kulturgeschichte, Altertums kunde, Völker-, Länderkunde und Reisen. Der größte Teil der Werke ist in französischer und englischer Sprache, und zwar in den besten Original-Ausgaben, die heule zumeist vergriffen sind. Die Bände sind säst durchweg in Ganzleder oder Halbfranz gebunden. Ein Katalog der I. Abteilung ist im Druck. Allgemeiner Deutscher Buch Händlern gs-Gehilfen- Verband Kreis Metz. — Zur Feier des sünfundzwanzigjährigen Bestehens des Verbandes halten sich am Sonnabend den 11. d. M. die Metzer Mitglieder zu einem solennen Kommers im -Alten Römer- eingesunden. Auch mehrere Prinzipale soivie der Senior des Verbandes, Herr Freise, beehrten das Fest durch ihre Anwesen heit. Der Saal war der Feier entsprechend würdig und geschmack voll dekoriert; auf dem Vcreinsschranke stand ein hübsch bcleuch. tctcS Transparent, das in goldenen Zahle» das Gründuugs- und Juoilüumsjahr, sowie von einem Eichenkranz umgeben eine große 25