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213, 14. September 1897. Nichtamtlicher Teil. 6495 Dietrich Reimer (Ernst Bohsen) in Berlin. 6505 I)sut,8vi>Ii>,nci unci ssins ^otonivo im Mdrs 1896. 10 , Zsd. 12 Gerhard Reuter i» Braunschlvetg. 6506 litieröftiusotrs'-j edrivtlieds 8/m6oIiIr. 3 xsd. 4 Jos. Safnr in Wien. 6504 LlxrciÄvr, ZLiiittttsKSüekiodts cisr ksIÜLÜAg 1864 u, 1866. 4 IsL, clsr ^OäowirüOt^pdu». 3 Oroirü-r, üinvärüxs oinsr erUlovsilsii kdUiissotdsr->.pis. Oit. 2 ./I. Gchallehn L WoUbrück in Magdeburg u. Wien. 6507 Zabels Jahr- und Adreßbuch der Zuckerfabriken Europa's für die Campagne 1897/98. 4 .F. Diedr. Goltau's Verlag in Norden. 6507 Christophorus der Stelzfuß a. d. I. 1898. 50 Hugo Lteinitz Verlag in Berlin. 6507 Lee, der Prinzessinnen-Tänzer. 2 .^1; geb. 3 Ernst Toeche in Berlin. 6506 Osuirsebriktsu clss VsrbLuciss Osutsvbsr ^.rebitoirtsu- uucl 1u- gsuisur-Vgrsins. 2. Halt,. 4 ^1. Nichtamtlicher Teil. Die Verlagsauslieferimg in Leipzig. Die eigenartige Organisation des deutschen Buchhandels hat Leipzig zu einem Bücherstapclplatz gemacht, an dem nicht nur zahlreiche ansässige Vcrlagshünser ihre großen Lager haben, sondern auch viele auswärts wohnende Verleger ihren Verlag zur Auslieferung bereit haltcn. So vorteilhaft eine derartige Ccntralbezugsguelle für das Sortiment sein muß, so entspricht doch die Schnelligkeit in der Auslieferung bestellter Bücher leider nicht immer den heutigen Ansprüchen. Wenn ein Sortimenter sich wegen eiliger Zusendung eines Werkes direkt an den Kommissionär des auswärtigen Verlegers wendet, statt an den eigenen Kommissionär, so trägt er freilich selbst die Schuld daran, wenn er das Verlangte erst einen oder mehrere Tage später erhält, als er erwartet hat. Wenn aber der Buchhändler die Erfahrung machen muß, daß »empfohlene« Bestellungen, die mittags in Leipzig eingctroffen sind, in einer am nächsten Tage mittags oder nachmittags an ihn abgehenden Sendung noch keine Erledigung gefunden haben, wie es häufig vorkommt, so darf er wohl mit Recht über einen Mangel im Leipziger Auslieferungswescn klagen, dessen dringende Abhilfe nicht nur das Interesse des Sortiments, sondern auch das der auslieferndcn Verleger unbedingt erfordert. Gewiß wird ja niemand erwarten, daß der Kommissionär zur Erledigung jeder eingehenden dringenden Bestellung einen besonderen Boten bereit hält, oder daß für jeden Verlag ein Auslieferer von morgens bis abends bereit sitzt, um jede ein gehende Bestellung sofort zu erledigen, da der Gewinn an der Auslieferung die dadurch entstehenden Kosten nicht decken würde. Wohl aber darf man verlangen, daß jeder Verlag täglich vormittags, wie nachmittags zu einer bestimmten Zeit ausgelicfert wird, damit der bestellende Sortimenter, der die Zeit des Eintreffens seiner Bestellung vorher genau berechnen kann, auch in der Lage ist, ebenso die Zeit des Abgangs des Verlangten schon vorher bestimmt zu wissen. Nun besteht ja in Leipzig für alle bis 10 Uhr vor mittags eingehenden »empfohlenen« Bestellungen die Ein richtung, daß diese in der Zeit von elf bis zwölf Uhr erledigt und die Beischlüsse von drei Uhr ab zum Abholen an den Aus- licscrungssiellcn bereit gehalten werden. Es sind aber die Post verbindungen Leipzigs mit allen Orten, besonders mit denen des Auslandes, nicht so günstig, daß alle Briefe täglich vor zehn Uhr in Leipzig cintrcffcn können. Sollen nun die um zivöls Uhr oder nachmittags eingehenden »eiligen« Bestellungen noch so erledigt werden, daß die bestellten Bcischlüssc wenigstens am nächsten Tage mittags oder spätestens nach mittags bis vier Uhr zur Absendung gelangen können, so müssen diese Zettel durch besondere Boten ausgetragen werden. Abgesehen davon, daß für derartige einzelne Aufträge nicht immer die nötigen Boten sofort zur Verfügung stehen, er halten diese auch in der Regel das Verlangte nicht gleich mit, sei cs, weil der Auslieferer nicht zur Stelle ist, sei cs, weil der Bote zu lauge darauf warten müßte und da durch die rechtzeitige Bestellung der übrigen Zettel unmöglich gemacht würde. Dasselbe ist der Fall mit den »empfohlenen« Zetteln, die morgens cingehcn und noch vor Tisch ihre Er ledigung finden sollen. Im ersleren Falle hätte ja der Aus lieferer das Verlangte noch am Nachmittag fertigstellen und zur Ausfuhr am nächsten Morgen mitgebcn können; indes werden auch hier wegen anderweitiger eiliger Arbeiten, manch mal wohl auch aus Bequemlichkeit seitens der Auslieferer, die Zettel vielfach erst für die »Nach Tisch-Auslieferung« des nächsten Tages zurückgelcgt, wie dies bei den »empfohlenen« Bestellungen, die dem Ausliefcrer am Vormittag zugehen, in der Regel geschieht. Da aber die Boten zum Einholen der empfohlenen Beischlttsse von den verschiedenen, in der Stadt verstreut gelegenen Vcrlagsfirmen nach Tisch mehrere Stunden brauchen, so ist der Eingang der Pakete bei den Kommissionären erst gegen fünf Uhr nachmittags zu erwarten, so daß sie für die schon früher fälligen Sendungen zu spät cintreffen, was für die enlferntercn oder ausländischen Besteller, die wöchent lich nur eine Sendung erhalten, einen Zeitverlust von acht Tagen bedeutet. Wenn nun damit auch die Sache erklärt ist, weshalb der Besteller oft vergeblich auf das Eintreffen eines eiligen Bcischlusses hat warten müssen, so ist sie damit doch keines wegs gerechtfertigt, und es verlohnt sich wohl der Mühe, Mittel und Wege zu suchen, um die gerügten Mißstände zu beseitigen. Wie bereits erwähnt, besteht für die Bestellung der bis zehn Uhr vormittags eingehenden »empfohlenen« Bestellungen die Einrichtung, daß diese sofort durch die Bestcllanstalt oder durch besondere Boten der Kommissionäre den Ausliefe rungsstellen übermittelt werden. Für die Bestellung der mit der Mittagspost eingehenden »eiligen« Bestellungen bietet die Mitgabc derselben durch die Burschen, die die zu »Nach Tisch« empfohlenen Beischlüsse einholen, die beste Gelegenheit zu einer beschleunigten Zustellung. Es würde also bezüglich dieser Bestellungen nur eines Beschlusses des Leipziger Ver leger-Vereins, sowie des Vereins Leipziger Kommissionäre bedürfen, daß diese Zettel unbedingt noch an demselben Tage ausgelicfert und die Beischlüsse am nächsten Morgen mit ausgcfahrcn werden. In vielen Geschäften besteht auch wohl bereits diese Vorschrift, und es bedarf hier nur einer- wiederholten Anweisung für die Auslieferer. Dieser Zwang erweist sich besonders nötig für die am Mittwoch Nachmittag eingehenden, als »eilig« bezeichneten Bestellungen. Schwieriger dagegen ist cs schon, für die mittags oder nachmittags vor fünf Uhr abgehenden Sendungen die erst am Vormittag desselben Tages Zugelaufenen »eiligen« Be stellungen rechtzeitig zu erledigen. Bei der großen räumlichen Ausdehnung des Bezirks, in dem die Verleger und Kommis sionäre wohnen, erfordert das Einholen der Beischlüsse an 871»