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10202 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 222, 23. September 1»08. Nichtamtlicher Teil. 60 000 und der Bondou Institution mit 150 000 Bänden, ihren Subskribenten (gegen ein Eintrittsgeld von 2l Schilling und einen Jahresbeitrag von 3 Pfund 3 Schilling) die 240000 Bände fassendeBondonBibrar^in8t.ckg,mss' 8quars8 V7. Die Bondon I-ibrar^, die ihren Lesern gute Bücher aus allen Wissenschaftszweigen bietet, wurde auf Anregung von Carlyle begründet. Ein im vergangenen Jahre bei Chapman L Hall in London erschienenes kleines Buch, betitelt: Oarl^ls and tlw Bondon Bibrar^, aeeount ot its koundation, togstbsr cvitb unpublisbsd Isttsrs ot Nbowas Oarl^ls to IV. O. Obristis, arranAsd b^ Obristis and Brsdsrie Barrison, gibt hier über interessante Aufschlüsse. Carlyle, 1839 mit den Vor bereitungen zu seinem Cromwell beschäftigt, fand den Aufent halt im Britischen Museum zu geräuschvoll und betrieb daher die Errichtung einer guten Bibliothek, die Bücher nach Hause verleihen sollte. Seinen energischen Bemühungen war ein glänzender Erfolg beschieden.fi Die Bibliothek ist von Lytton, Dickens, Tennyson, Macaulay und anderen her vorragenden Männern der Reihe nach benutzt worden und wird zurzeit durch die Beiträge von 3000 wswbsrs ausreichend unterhalten. Das 1896 mit einem Kosten aufwand von 30 000 Pfund neu in stand gesetzte Gebäude der Sammlung bietet Raum für 350 000 Bände. — Auch die Bllchersammlungen der großen Vereine sind mitunter nicht unbeträchtlich, wenn auch natürlich nur für die Mitglieder zugänglich. Rye nennt u. a. die des ^tbsnasuw Olub mit 70000, des Rskorw Olub mit 60000, des National Bibsral Olub mit 27 000 Bänden und 20000 Pamphleten, des Oambridgs Olub mit 30 000, des Oarlton Olub mit 24 000, des Oou- stitutional Olub mit 12 000, des ^Vindbaw Olub mit 5000, des tllpius Olub mit 5000, des IVorbing Nsn's Olub mit 4000 und die der Großloge der Freimaurer mit 10 000 Bänden. Unter den Behörden - Bibliotheken ist die größte die des Kriegsministeriums mit 80 000 Bänden, es folgen die des Auswärtigen Amtes mit 75 000, des Uouss ok Bords mit 50 000, des Uouss ot Oowmons mit 42 000, der Admiralität mit 40 000, des Kolonialamtes mit 23 000 Bänden usf. An Spezialbibliotheken ist London überaus reich. Für die Geschichte des Buchdrucks des Vereinigten Königreichs bildet die 8t. Lrids Foundation Issbvieal Rsksrsnos Bibrarzr die bedeutendste Sammlung; sie enthält u. a. die wertvollen Bibliotheken von William Blades, Talbot Baines Reed und Pasmore Edwards und zählt zurzeit 15 350 Bände. Auf dem Gebiete der Archäologie ist zu nennen die Bibliothek der Antiquarischen Gesellschaft (40 000 Bände), der Geo graphie die Bibliothek der Königlichen Geographischen Gesell schaft (45 000), auf dem Gebiete der Geschichte und ihrer Hilfswissenschaften die der Königlichen Historischen Gesellschaft (5000), der Numismatischen Gesellschaft (2000), auf dem Gebiete des Jngenieurwesens die Bibliotheken der Institution ok oivil enAinssrs (40 000), der Institution ok wssbanioal snginssrs (15 000), der Institution ok slsstrioal soginssrs (11 000), des Iran and 8tssl Instituts (8oOO), der 8osist^ ot sngiussrs (2t>00), auf dem Gebiete der Jurisprudenz die Bibliotheken von Binooln's Inn (72 OOO), Innsr Iswpls fi Auch für die Wahl eines tüchtigen Bibliothekars legte sich Carlyle ins Zeug, -Bor Bsavsu's sabs-, schreibt er an Chrtstte, »no Olsrb vbsn tbsrs is a rsal Bibrarian attainabls!» Was er unter einem -rsal librarian- verstanden wissen wollte, mutet hoch modern an: notion ok tbs Bibrarian's tuvotion», sagt er, »dass not impi^ tbat bs sbail bs biox ovsr ns; na^ tbat bs sbail svsr guit tbs addrsss and wannsr ok a ssrvant to tbs B>bra>n but bs vill bs as a viss ssrvant, vatsbkul, diligsot, disesrnivA vbat is vbat, inoessantl^ sndsavourinx, rouxb-bsving all tbings kor us; and, undsr tbs xuiss ok a rviss ssrvant, ruIivK aotuall^ vbils bs ssrvss.» (l. 1. p. 28.) (6 >000), llliddls Psinpls (50 000), der Baev 8ooist^ (47 010), Ora^'s Inn (21 000), die Rar Bibrazr (15 000), auf dem Gebiete der Kunst die große Sammlung des Victoria- und Albert-Museums (115 000), auf dem Gebiete der orientalischen Literatur die des Indio, Oküos (70 000>, der Mathematik die der Londoner Mathematischen Gesellschaft (3000), der Medizin die des Roz^al 8anitar^ Instituts (10 000), der Rozral 8ooist^ ok Nsdioins (75 000), des illoyal OollsZs ok 8nrAsons (55 000) und ok Bb^sisians (25 000), der Lritisb Nsdisal Association (20 000), der lllsdioal 8ooistzr (14 000), der Bbarrnaosntioal 8ooist^ (14 000), auf dem Gebiete der Nationalökonomie und Soziologie die Britisb Bibrary ok Bolitisal 8oisnos (50 000), die Bibliothek der Rozral 8tatistioal 8ooistzr (50 000), auf dem Gebiete der Naturwissenschaften die 8oiöllos Bibrarzr des Viotorio and ^.lbsrt Nussum (90 000), die besonders an Gesellschaftsschriften reiche Sammlung der Ro/al 8ooist^ «80 000), die Bibliothek der Binnsan 8osistzr (35 000), ferner die Bibliotheken des Bozral ^.ntbropolozisal Instituts (5000), der Astronomischen (14 000) und Meteorologischen Gesellschaft (22 000), des Königlichen Botanischen Gartens (24 000), der Chemischen Gesellschaft (20 000), der Geologischen Gesellschaft (26 000), der Zoologischen Gesellschaft (30 000), auf dem Gebiete der Ökonomie die der Agrikulturgesellschaft ( 000), und Hortikultur-Gesellschaft (6000), endlich auf dem Gebiete der Technik die Batsnt OkLos Bibrar/ (103 000), der Theo logie Milliaws' Bibrar^ (50 000), die Bibliothek des Oburob klouss (20 000), von 8t. Banl's Ostbsdral (10 800), Brornpton Orator^ (20 000h blsworial Ball (16 000), IVsstminstsr Obap- tsr (14 000), Britisb and Borei^n Bibis 8ooist^ (11000), Bnzlisb Oburob Union PbsoloAioal Bibrarz^ (5000). An Bibliotheken von Erziehungs- und Unterrichtsanstalten (Ool- IsAss u. dergl.) zählt Rye in seiner dritten Abteilung nicht weniger als 65 auf. Fast möchte man angesichts der vor geführten Ziffern meinen, daß ein von Rye zitierter Aus spruch Boswells aus dem Jahre 1780, der damals sicher noch keine Gültigkeit hatte, »io Bondon I snpposs vvs wa^ ünd svsr^ boob tbat oan bs kound an^wbsrs«, gegenwärtig der Wahrheit in mancher Beziehung nahekomme. Und doch glaubt Rye dies auch für jetzt noch durchaus verneinen zu müssen. Er findet sogar das Verhältnis der in London vorhandenen Bücher zur Einwohnerzahl geringer, als dies beispielsweise in Berlin oder Dresden der Fall ist. In London kommt nach seiner Berechnung wenig mehr als ein Band auf den Kopf der Bevölkerung, für Berlin sind es nach deutschen Quellen zwei, für Dresden sogar drei. Die wissenschaftlichen und die volkstümlichen Bibliotheken sind dabei allerdings zusammengeworfen. A. Gräsel. Vorteile des neuen Wechselprotest-Gesetzes. Vom I. Oktober ab beträgt die Frist der Protesterheb uv g nicht mehr zwei Tage, sondern drei. Zur Aufnahme eines Pro testes ist nicht mehr ein Notar oder eine Gerichtsperson nötig, sondern dazu ist auch ein Postbeamter (Briefträger) berechtigt. Die Protestaufnahme hat ab 1. Oktober zu enthalten: 1. den Namen oder die Firma der Personen, für welche und gegen welche der Protest erhoben wird; 2. die Angabe, daß die Person, gegen welche protestiert wird, ohne Erfolg zur Vornahme der wechselrechtltchen Leistung aufgefordert worden oder nicht anzutreffen gewesen ist, oder daß ihr Geschäftslokal oder ihre Wohnung sich nicht hat er mitteln lassen; 3. die Angabe des Ortes, sowie des Kalendertags, Monats und Jahres, an welchem die Aufforderung (Nr. 2) geschehen oder ohne Erfolg versucht worden ist; 4. im Falle einer Ehrenannahme oder einer Ehrenzahlung die Erwähnung, von wem, für wen und wie sie angeboten und geleistet wird;