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10206 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 222, 23. September 1908. Stradivarius-Geige, Jahreszahl 1817, für 4100 Frcs.; eine Vuillaume-Geige aus dem Jahre 1866, Reproduktion des Messias, wurde für 1290 Frcs. versteigert. — Japanische Kunstgegsnstände (Sammlung P. Barboutau) wurden unter der Leitung von Leroux und Lair-Dubreuil am 3. April im Hotel Drouot versteigert. Die japanischenStichebrachtcnDurchschnittspreise vonlOO—200Frcs., einige gute Werke, die die Unterschrift des Künstlers Katsu-Kava- Schu-de trugen, erzielten 300—500 Frcs. F. A. Müller.Paris. Gerbte«. Zolltaristerung von Ware«. — Der serbische Finanzmtnister hat durch Erlaß vom 6. August <a. St.) 1908, 2. Nr. 16663, die Zollämter angewiesen, gemäß den Vorschriften des amtlichen Warenverzeichnisses zum Zolltarif Bilder auf Papier ohne Unterlage, die ihrer Verwendung und Her stellung nach den Bildern auf Papier mit Unterlage am nächsten verwandt sind, nach Tarif-Nr. 475 zu behandeln. Nach Tarif- Nr. 459 sollen derartige Bilder deswegen nicht abgefertigt werden, weil letztere Nummer keinerlei Bilder, sondern Bilderpapier um faßt. Nach Tarif-Nr. 459 soll nur solches Bilderpapier verzollt werden, das seiner Herstellung und Verwendung nach nur als Papier, nicht aber als Bilder verwendet werden kann. (8rpsüg klovioo.) (Aus den im Reichsamt des Innern zusammen- gcstcllten -Nachrichten für Handel und Industrie-). * Reu« Bücher, Katalog« re. für Buchhändler» Vörlazs - Lataloßs von 6arl I'r. Lvbulr VorlaZ in k'ra.ntz- kurt a/N. 1908. 8". 24 8. w. Illustrationen. Der Inhaber des Verlags, der den Lesern unseres Blattes wohlbekannte Exlibrissammler und Schriftsteller Herr Carl Fr. Schulz-Euler, will nicht zur literarischen Überproduktion beitragen, wie er im Vorwort sagt: -Wenig, aber gut und gediegen soll sein, was sein Verlag bringt. Möge sich dieses Gute auch nur langsam durchringen: an der Devise meines Ahnherrn Leonhard Euler — „Eile mit Weile" —, die auch als Wahlspruch meinem Verlagsunternehmen voran gestellt ist, halte ich fest.« Diesen Grundsätzen entsprechend führt das Verzeichnis keine umfangreiche Bücherliste auf, son dern nur eine kleine Zahl guter Werke, darunter die wert vollen Exlibriswerke von Bucherer, Ubbelohde, Wilm und Soder, die auch in diesem Blatte besprochen worden sind. ^Interparlamentarische Konferenz. (Vgl. Nr. 2l4, 2l8 d. Bl.) — Die Arbeiten der 15. Konferenz der Interparlamenta rischen Union in Berlin wurden am Sonnabend, 19. Sep tember, mittags beendet. Am Nachmittag folgten die Teilnehmer einer Einladung des Reichskanzlers Fürsten von Bülow, am Abend einer solchen des Magistrats der Stadt Berlin. Am Sonn tag nachmittag wurden der Rat und einige weitere Mitglieder der Konferenz, etwa 40 Herren mit dem Präsidenten Prinzen zu Schönaich-Carolath an der Spitze, im Aufträge Seiner Majestät des Kaisers und Königs von Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen im Neuen Palais bei Potsdam empfangen. Personalnachrichten. * Ordensauszeichnung. — Seine Majestät der König von Württemberg hat den Verlagsbuchhändler Herrn Hofrat Carl Baur in Blaubeuren, in Anerkennung seiner Verdienste um die Erhaltung des dortigen Klosters mit seinem Hochaltar, durch Verleihung des Ritterkreuzes I. Klasse des Friedrichsordens aus gezeichnet. * Gestorben» am 20. September unerwartet infolge Schlaganfalls der Ver lagsbuchhändler und Königliche Universitätsbuchdrucker Herr Julius Abel in Greifswald, Inhaber der dort be stehenden Verlagsbuchhandlung und Königlichen Universitäts- Buchdruckerei seines Namens und Mitinhaber der ange sehenen dortigen Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Bruncken L Co. » Pablo de Larasate ff-. — Der berühmte Geigenspieler Pablo de Sarasate ist, 68 Jahre alt, am 21. September in Biarritz gestorben. Sprcchsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblatts.) Beschlagnahme einer Zeitschrift auf dem Wege zum Abonnenten. Anläßlich des Verbotes der letzten Nummer des Simplicissimus konfiszierte dis Gendamerie meinem Laufburschen auf seinem Gange die Nummer, die er einem Privatmann bringen sollte (der Herr ist Abonnent und pränumeriert pro Quartal). Nach meinem Dafürhalten ist das unstatthaft, die Nummer ist im voraus be zahlt und gehört weder in eine Wirtschaft, noch in ein Cafs. Offenburg, im September 1908. Johannes Trübe. Bemerkung der Redaktion. — 8 27 des Reichs-Preß- gesetzes vom 7. Mai 1874 beginnt wie folgt: -Die Beschlagnahme von Druckschriften trifft die Exemplare nur da, wo dergleichen zum Zwecke der Verbreitung sich befinden.- Danach war der Gendarm befugt, dem Laufburschen die be treffende Zeitschriftnummer wegzunehmen. Daß der Abonnent sie vorausbezahlt hatte, kann nicht als Hinderungsgrund angesührt werden. Der Abonnent befand sich noch nicht im tatsächlichen Besitz der Nummer. Den Verzicht auf Empfang konfiszierter Nummern muß er trotz Vorauszahlung immer gewärtigen. Red. Zum Artikel: »Preisunterbietung« in Nr. 216 d. Bl. Zu dem in Nr. 216 d. Bl. erfolgten Angriffe möchten wir erwähnen, daß es jedenfalls kollegialer gewesen wäre, wenn die drei Buchhandlungen von den im Drange der Geschäfte unter laufenen Jrrtümern uns Mitteilung gemacht hätten. In über wiegender Mehrzahl handelte es sich bei den mit Rabatt im Schaufenster ausgestellten Werken um defekte oder antiquarisch bezogene Exemplare. Dies gilt auch von den Musikalien, die wir in antiquarischen Kommifsionsvertrieb übernommen haben. Die übrigen in Frage kommenden Werke haben wir auf die Reklamation hin sofort aus dem Schaufenster zurückgenommen und erklären ausdrücklich, daß wir uns an die Rabattbestimmungen halten werden. Erwähnen möchten wir noch, daß die Rabattsätze zum Teil von den Buchhandlungen übertrieben aufgegeben wurden, andere An gaben direkt falsch waren, sowie daß der sportliche und photo graphische Teil unseres Geschäfts die Handlungen in keiner Weise zu interessieren hat. Hochachtungsvoll Homburg v. d. Höhe. Ploch L Kroeber. Bilderbuch aus dem Englischen. Anfrage. Ist vielleicht einem der älteren Herren Kollegen ein aus dem Englischen übersetztes, in den 1850er oder 1860er Jahren erschie nenes Bilderbuch bekannt, das als Hauptfiguren eine Frau Trott und eine Frau Hubbart bietet, elftere eine große Hunde«, letztere eine große Katzenfreundin? Wir würden für gefl. Angabe von Autor oder Verleger sehr dankbar sein. Bremen. Rühle L Schlenker. Achtung! Ein Kaufmann Ad. Schütte in Schwerte a. d. Ruhr be stellte bei mir -eine Auswahl billiger Erzählungsbücher, für die Bibliothek eines Krankenhauses geeignet... . Gekauft werden für 50.— bis 60.--. Da ich früher (1903 oder schon vorher) an einen Ad. Schütte in Brücherhof für den Zionsverein mit Miß erfolg geliefert hatte — eine Rechnung kam zurück, da Adressat im Gefängnis —, so erbat ich Auskunft und erhielt dankenswerte Antwort so ungünstigen Inhalts, daß eS sich für die Kollegen empfehlen wird, den Namen vorzumerken. Stuttgart. I. F. Steinkopf.