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162 Nichtamtlicher Teil ^ 4, 7. Januar 1904. zur Verhandlung. Er bestritt, daß die Kriterien der Ausspielung vorlägen, da von einem Einsatz keine Rede sein könne, weil die Abonnenten für den Abonnementspreis als vollen Gegenwert das Blatt bekämen. Das Ministerium habe, ohne daß ihn selbst hier für eine Schuld treffe, seine Anfrage falsch verstanden; er habe die- als solche erweisen würden. Das Reichsgericht war jedoch der Ansicht, daß der strafbare Tatbestand einwandfrei festgestellt sei und verwarf die Revision. Lentze. Deutscher Buchdruckerverein. Verzicht auf Innungs- bestrebungcn. — Der Vorstand des Deutschen Buchdruckervereins ibt in der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker» folgendes ekannt: »Der Deutsche Buchdrucker-Verein hat es seinerzeit für ge boten ^rächtet, auf ^ Grund der in der Gewerbeordnung vor- überall durchführbar ist und von vielen Seiten nicht gewünscht wird. Infolgedessen ist der Deutsche Buchdrucker-Verein über zeugt, daß zur Zeit eine einheitliche Organisation des deutschen Buchdruckgewerbes auf Grund der Gesetzgebung nicht möglich ist, und gibt hierdurch bekannt, daß er seine diesbezüglichen Be strebungen auf die Bildung von Innungen aufqeqeben hat. »Leipzig, 15. Dezember 1903. Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins, (gez.) vr. Johs. Vaensch-Drugulin, Vorsitzender.* Celluloid. — In Anbetracht der wachsenden Verwendung dc. .! ....I.! iäbrillliliig fr!. Bezug auf ßß 306, 309. 367 Nr. 6 Str.-G.-B. auf folgende Vor- 1. Größere Massen von Celluloidwaren sind in feuersichern Räumen zu lagern, Uber denen und in deren Nähe sich keine Wohnungen befinden. Akademie für praktische Medizin in Düsseldorf. — In Düsseldorf wird der Plan der Errichtung einer Akademie für praktische Medizin zurzeit ernstlich ins Auge gefaßt. ^ Den bindung mit der Errichtung einer Akademie für praktische Medizin zugcgangen. Die Gesamtkosten sollen sich auf 5^ Millionen Mark belaufen. Für den ersten Bauabschnitt werden 3 800 000 Mark ge fordert. Die Akademie soll den Titel tragen »Akademie der praktischen Medizin für den Niederrhein und Westfalen an den Kranken anstalten der Stadt Düsseldorf--. Die Akademie hat folgende Auf gaben: I.Den Ärzten nach zurückgelcgtem Staatsexamen Gelegenheit zur Erledigung des vorgeschriebenen praktischen Jahrs zu bieten; 2. zur Ausbildung von Spezialärzten zu dienen; 3. Fortbildungs kurse für praktische Ärzte zu veranstalten; 4. in der Krankenpflege auszubilden und 5. im Samariterdienste auszubilden. Sie soll sich in fünf Abteilungen gliedern: 1. chirurgische Abteilung; 2. ge burtshilfliche (gynäkologische) Abteilung; 3. innere Abteilung; 4. Institut für Hygiene und Therapie; 5. Institut für patho logische Anatomie, gerichtliche und soziale Medizin. Der Lehr- 1903. Doppelliekt. 4". 8. 177—288 mit vielen Beilagen kreis 2^/6. Personalnachrichten. Bibliothekswesen. — Der Oberbibliothekar an der König lichen Bibliothek zu Berlin Herr Dr. Richard Schroeder ist in gleicher Eigenschaft an die Königliche Universitätsbibliothek zu Kiel versetzt worden. G e st o r b e n: am 4. Januar im Alter von sechsundsiebzig Jahren der Buchhändler Herr Simon Schwelm, Inhaber der im Jahre 1854 von ihm eröffneten und seither geleiteten (Sprechsaal.) Warenhaus-Mnsikalieuhandel. <VgI. Nr. 1 d. Bl.) Bezugnehmend auf die Erwiderung des Herrn Louis Nau mann in Leipzig im Sprechsaal dieses Blattes vom 2. d. M. stellen wir hiermit fest, daß Herr Naumann selbst zugibt, für Carl Siegfried in Breslau — einen notorischen Waren haushintermann, dem kein nennenswerter Musikverleger liefert — Musikaliensortiment besorgt zu haben. — Wenn Herr Naumann zu seiner Rechtfertigung anführt, er habe seinen Verlangzetteln, soweit das Bestellte für Siegfried bestimmt war, stets groß und breit handschriftlich die Worte »für Siegfried in Breslau» hinzu gefügt, ^so versichern wir hiermit,^ daß dies nicht zutreffend isU hinzugefügt ist. Einen derartigen Verlangzettel von Louis Nau mann in Leipzig wird selbstverständlich jeder Verleger ohne weiteres honorieren und das Bestellte anstandslos ausliefern; es lag doch bisher gegen die Firma Louis Naumann nichts vor, und die Worte »für Siegfried B.-- auf den Louis Naumannschen Verlangzetteln sind dem betreffenden Verleger unverständlich; er hält sie für eine Notiz, die der Besteller, Herr Louis Naumann, zu seiner eigenen Orientierung hinzugefügt hat. Dem Namen Siegfried begegnet man viel zu oft als Vornamen, um gleich an den Breslauer Warenhauslieferanten erinnert zu werden. geliefert haben, trifft nicht der geringste Vorwurf, die Verant wortung und die Folgen hat allein Herr Naumann zu tragen, denn er ist es, der an Siegfried geliefert hat. Berlin, 4. Januar 1904. Der Vorstand des Vereins der Berliner Musikalien- W. Challier. V. Scheithauer. M. Raabe.