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3854 Nichtamtlicher Teil. 119, 26. Mai 1899. LsrAsr-l-ovruult L 6o. ir> Ikuris. Lowptss isnäos äs I'assoeiatioll äss una-tomistss. I. 1899. 8". 8 kr. L. Ollsvolisr-Illarssoii L Oc>. in Vurls. lli-iiis, X., steisnes, psiis.lv st äroit positik. 8". 10 Ir. I-ibr. t?isollbä.olloi' in ttoi'is. ttupg.ro, tt. st tt. Nrsrso, Rsobsroligs ^äolvAiciuss st xstroArspIüipigs sur ls uiussik än Nont-Llnno. 4". 38 kr. ttsrä^, 8., In 6usrrs Krvoo-turyus. 8". 12 kr. Onillunmin L Ois. in tturio. ttissss, Is 1rsvs.il sux Points äs VU6 seioi>tiü<ius, inäustrisl st soois.1. 8". 7 kr. 50 o. 71. Iwrnsrrs in tturis. llsrttv)' ä'.lursvilst, ä., INiilosopIivs st öorivsius rsIiZisux. 18". 3 kr. 50 o. ttittrulrio illnströs in Vuris. Nnr^, ä., orortsl ontrnAS II. 18". 2 kr. 75 o. IsillsbourA, tt., Iss Olooliss äs Oornsvills. 18". 2 kr. 75 o. Iiibrulrls äs Ha ttluws in tturis. Vorlsius, tt., Oonksssions. 18". 3 kr. 50 o. IVknsson L Ois. in tturis. Lsrtllslot, N., ttbiinis ve^stnls st s^riools. 4 vols. 8". 36 kr. I?. Olloirclorkl in tturis. ttrovius, IH., Iss ttsnäsiusius ä'sujourä'Iiui. 18". 3 kr. 50 o. tt. Visu, IXourrit L 6o. in tturis. ttlsur^, ttouis XV st Iss pstitss ninitrsssss. 8". 6 kr. Nnrtin-Viäsnn, tt., ttlrreiuissibls. 18". 3 kr. 50 o. 71. ttousssuu in ttaris. Nsrlin, II., Iss Xssoointions onvrisrss st pntronnlss. 8". 8 kr. Vnlrnn, 6., Nissrs st ollsrits sn ttrovsuos nn XVIk tt sisols. 8". 9 kr. tt.-V. 8tooL in tturis. ttsiobsri, 1., In Oro^nnts. 18". 3 kr. 50 o. ll.sius.ob, 1., ttsssis äs politiciuo st äAistoirs. 18". 3 kr. 50 o. Prachtwerke und Kunstdrucke in der buchgewerblichen Ausstellung im Deutschen Buch händlerhause zu Leipzig. Ungleich reicher als früher ist die diesmalige Ausstellung ini Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig mit illustrierten Prachtwerken beschickt worden, so daß man sich freuen darf, daß opferwillige Verleger sich bereit gefunden haben, der in unserer Zeit aussprießenden Bewegung auf dem Gebiete der Kunst Rechnung zu tragen, und eine Anzahl künstlerisch wertvoller Publikationen erscheinen ließen, die von dem ge läuterten Kunstsinn ihrer Urheber und Förderer zeugen. Hierher gehören die von der Leipziger Firma Breitkopf L Härtel herausgegebenen »Flugblätter«, die uns Arbeiten von Klinger, Thoma, Hans von Maröes, Volkmann, Sascha Schneider, Steinhaufen und vielen anderen vermitteln, und die um ihres Inhalts und ihrer Preiswürdigkeit willen in keinem deutschen Hause fehlen sollten; denn was sie uns vor Augen führen, ist wahre, unverfälschte vaterländische Kunst. Ein vornehmes, in großem Format gehaltenes Werk, bilden die von Gerhard Kühtmann-Dresden herausgegebenen, auf photomechanischcm Wege von L. Angerer-Berlin her gestellten Kunstblätter nach Hermann Prells »Wandgemälden im Thronsaale der deutschen Botschaft in Rom«, die den Palazzo Caffarelli auf dem Kapitol zieren. Die Prellschen Darstellungen veranschaulichen in einer großartig konzipierten Bilderfolge den der älteren Edda entnommenen »Jahres- niythos der Erde-, sie geben eine Schilderung von dem Wechsel der Jahreszeiten, und behandeln somit einen Stoff, der als ein allgemein menschliches Eigentum in allen alten Naturreligionen widerklingt. Der Künstler hat die alte Auf fassung von der Einteilung des Jahres, in Frühling, Sommer und Winter beibehalten und deshalb die vierte zur Verfü gung stehende Wand mit einer Versinnbildlichung des National gefühls geschmückt. Eine reiche Architektur der Spätrenaissance mit einer üppigen Ornamentik umrahmt die bildlichen Darstellungen und leitet zu der wirklichen Architektur des Raumes über. Mehrere geistvoll behandelte und geschmackvoll ausge stattete Jllustrationswerke sind im Verlage von Fischer L Franke-Berlin erschienen; es sind: »Tristan und Isolde«, zwölf Bilder nach Richard Wagners Tondichtung von Franz Staßen, »Die versunkene Glocke- von Gerhard Hauptmann in Bildern von Heinrich Vogeler-Worpswede und kleinere, von Staßen illustrierte Novellen, darunter »Die Sünderin« von Schulte vom Brühl, »Thüringer Geschichten« von August Trinius und »7Qs snumcki« von Richard Nordhausen. Beide Künstler sind Naturen von ausgesprochener Eigenart und blühender Phantasie. In Staßens Darstellungen waltet das dramatische Element vor, in kühnen Zügen und markigen Strichen, mit ungewöhnlicher Wucht der Konzeption giebt er in seinen Bildern ein überaus fesselndes und kongeniales Werk zu Wagners so wundersam in Tönen zum Ausdruck gebrachten hohen Lied der Liebe. Ihre beseligende, wie ihre — an Tristan und Isolde wahrzunehmende — vernichtende Macht tritt gleich überzeugend hervor. Im Gegensatz zu Staßens energischen, dramatisch be wegten Linien erscheinen Heinrich Vogelers weiche, zart empfundene Gebilde als der innigste Ausdruck lyrischen Empfindens. Märchenhafte Traumbilder, idyllische Land schaften, jugendliche, noch im Knospen begriffene Frauen gestalten voll keuschen Liebreizes, wie er sie in der Gestatt der Rautendelein geschaffen; die kernfeste Gestalt des Glocken gießers Heinrich, sowie die hexenartige der alten Wittichen tauchen vor uns auf und lassen uns eine Welt reiner Poesie erblicken. G. Hirth's Kunstverlag-München bietet eine Anzahl frischer und flott behandelter Illustrationen der »Jugend« in Original zeichnungen von Eichler, Biermann, Fidus, Kraszowska, Angelo Jank, Schmidhammer u. a., während A. Bonz L Comp.- Stuttgart mit einer Reihe in Schwarz - Weiß - Technik aus geführter Originale von Wilhelm Claudius nach Novellen von Hans Arnold und Heinrich Steinhaufen vertreten ist, deren malerische Qualitäten unbestritten sind. — Frau Lina Burger-Oetzsch hat eine Serie farbiger Buchdecken ausgestellt, die sich durch schlichte Linienführung, verständnisvolle Rauni- verteilung und geschmackvolle Gesamtwirkung auszeichnen. Daneben bietet die Künstlerin noch eine stattliche Anzahl Proben originell erfundenen Buchschmucks in Form von Initialen, Vignetten, Kopfleisten, Schlußstücken und dergleichen. .— Fräulein Marie Burger-Oetzsch zeigt vier Studienköpfe in der interessanten Behandlungsweise farbiger Radierungen. — Vortreffliche Original-Radierungen und Lithographieen hat die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien herausgegeben, unter welchen sich Arbeiten von Thoma, Cornelia Paczka, Unger befinden. Auf die Denkschrift des Deutschen Buchgewerbevereins gehen wir hier nicht näher ein, da sie bereits in einem be sonderen Artikel gewürdigt worden ist. Ernst Kiesling.