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14006 Börsenblatt f. d. Drschn. Buchhandel, Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 266, 17. November 1910. würde sich damit auf 32,18 Millionen Mark belaufen. Es macht dies immer noch 8,76 Millionen Mark weniger aus, als jder Etat für 1911 mit einer Zunahme um 40,93 Mil lionen Mark voraussieht. Dabei darf nicht außer Betracht bleiben, daß die starke Erholung der letzten Zeit nach der vorjährigen Erschlaffung wohl kaum in das nächste Etats- jahr sich fortsetzen wird, daß wir vielmehr alsdann mit normalen Steigerungsziffern zu rechnen haben werden. Übrigens sind auch die Ausgaben der Reichspostverwaltung im Etat für 1911 be deutend erhöht worden, so daß die Zunahme des Überschusses bei weitem nicht der Mehreinnahme gleicht, vielmehr nur 18,66 Mil lionen Mark beträgt. Man rechnet im ganzen auf einen Uber schuß bei der Post von 71,60 Millionen Mark gegen 62,95 Mil lionen Mark im Etatsjahr 1910. * Ausstellurrg. — Eine Ausstellung von Jugend- und Volks schriften soll in der ersten Dezemberwoche in Naumburg a. S. eröffnet werden. (Vgl. die Anzeige auf Seite 14059 d. Bl.) * Jubiläum der Kgl. Bergakademie in Berlin. — Die Königliche Bergakademie in Berlin beging am 12. d. M. den Gedenktag ihrer vor fünfzig Jahren erfolgten Eröffnung als selbständiger Hochschule. Der Feier wohnten hohe Vertreter der Königlichen Regierung, auswärtiger Fachhochschulen und der städtischen Behörden, außerdem viele hervorragende Fachleute und Industrielle bei. Die Festrede hielt der Rektor Geheime Bergrat Bornhardt. Vertreter der bergbaulichen Vereine Preußens und Lothringens überreichten der Jubilarin eine Fest gabe von 100 000 » Neue Bücher, «atalo-e «sw. für VmhhSndler. 8°0' ^66 8^ 27Ol^O ^rn. ^ ^ ^o- anlrkurd aM.. Hoob8tr. 6. Gediegene und gut ausgestattete Geschenkwerke aus dem Ver lage von Hermann Costenoble in Jena. 8°. 16 S. m. Abbildungen. ^usIiskerunAS-LLtaloK von k'ris86 L 1,Lntz, 6s>r8ortiro6ot. und 194 8. Lart,. 8°^ 17s 8.0 3698 kirn. ^ k> 6. 8 - Otto Spamers Miniatur-Katalog 1910—1911. Neueste Über sicht der im Verlage von Otto Spamer in Leipzig er schienenen wertvollen Werke für die Hausbibliothek, Be- lehrungs-, Unterhaltungs- und Jugendschriften. Kl.-8°. 96 S. m. zahlreichen Abbildungen. Uüolier und sUo 8tädts ^N8iobtsv. — Vol^teiAorunAS-katLloA von Lnrl lüeodor Völolcsr'8 Verlag und ^vtiyuLrig.t 8°. 46 8. 1389 Nrn. — Ver8toixsrunA am 1. u. 2. De- Sprechsaal. Zur Erklärung von 47 Verlegern im Börsenblatt Nr. 228 vom 1. Oktober d. I. (Vgl. Nr. 228, 245, 267, 264 d. Bl.) Indem sich der Unterzeichnete Verein den Erklärungen der Königsberger und Danziger Sortimenter anschließt, protestiert er auf das energischste gegen die willkürliche Auslegung des § 12, Absatz 2 der Verkaufsordnung seitens der 47 Verleger und spricht die bestimmte Hoffnung aus, daß der Börsenvereins - Vorstand willens und imstande ist, diese neue, dem Sortiment drohende Gefahr im Keim zu ersticken. Augsburg, den 11. November 1910. Der Augsburger Buchhändlerverein. Friedrich Schott Zur Verleger-Erklärung vom 1. Oktober 1910. (Vgl. Börsenblatt-Nrn. wie oben.) Im Anschluß an die Veröffentlichungen im Börsenblatt vom 21. Oktober und 6. November d. I. erklären die Unterzeichneten Sortimenter, daß sie das weitere Anwachsen von Ausnahme preisen als die schwerwiegendste Gefahr ansehen, die unseren Beruf seit Jahren betroffen hat. Mit Wissen und Willen des Verlages ist dem Sortimente von Jahr zu Jahr mehr an Absatzmöglichkeiten genommen worden. Warenhaus — Zeitungen — Bücherämter — Schreibwaren- und Zigarrenhändler — Angestellte aller möglichen Berufs- und Fach vereine — Diener und selbst Dozenten der Institute und Seminare an höheren Schulen und Universitäten sind heute die »Vermittler« der Literatur zu Ausnahmepreisen — nur der berufene Ver breiter derselben steht mit dem Ladenpreis zusammeu auf ein samer und immer stiller werdender Höhe. Gehen einzelne Verleger in kurzsichtigstem Egoismus nun weiter dazu über, bedingungslos zu Ausnahmepreisen zu liefern, dann dürfte ein Ladenpreis für den Bücherkäuser überhaupt bald illusorisch sein; und der Ruf, der vor zweiunddreißig Jahren so kräftig vom Verlage ertönte: »Schutz dem Ladenpreise!« wird schon heute mit gleicher Berechtigung vom Sortimente erhoben werden müssen. Im ersten Meßkatalog mit Preisen vom Jahre 1736 bemerkte der Herausgeber, daß er die Preise so festgesetzt habe, daß seine Professions-Verwandten einen »raisonablen Rabbat« davon haben könnten, da er wohl wisse, daß nach einem alten Sprichworte »Niemand das heilige Grab umsonst hüten könne«. Wir Sorti menter von heute brauchen es bald nicht mehr zu hüten, sondern werden unser eigenes und damit zugleich des einstigen, stolzen deutschen Buchhandels Grab bald selbst schaufeln können! Heidelberg, den 13. November 1910. Bangel L Schmitt (Otto Petters), Universitätsbuchhdlg. Karl Groos Nachf., H. Kiefer. L. Meder Nachf., P. Hönicke. Ernst Mohr's Sortiment (G. Koester), I. Eckardt. Neuenheimer Buchhandlung C. Hoffmann. Hans Rühlmann. Weiß'sche Universitätsbuchhdlg., Eduard Faust. C. Winter'sche Universitätsbuchhdlg., F. W. Rochow. Alfred Wolfs, Buchhandlung. W. Köhler's Illustrierter Deutscher Flottenkalender. (Vgl. Rr. 260 d. Bl.> Die Entgegnung des Herrn W Köhler, Minden, auf meinen Sprechsaal-Artikel bestätigt voll und ganz meine Behauptung, daß diese Firma fortgesetzt durch Preisermäßigung ihrer Kalender an Private dem Sortimentsbuchhandel, bewußt gegen die Ver- einsiatzungen, schadet. Sie tut das sogar in großem Maßstabe, da sie zu dem Zweck, wie sie selbst zugibt, schon vor zehn Jahren eine besondere Versandabteilung eingerichtet hat. Entgegen der Meinung des Herrn Köhler, nach dessen Ansicht sich nur selbst Geschädigte über ihnen bekannt gewordenes Un recht öffentlich äußern dürfen, berichte ich hier einen weiteren Fall von Preisermäßigung an Private, die Herrn Köhlers Ver trieb seiner Verlagswerke, nicht nur der Kalender, beleuchtet. Der mir vorliegende Prospekt ist an Private und an kleine Papierhandlungen versandt. Er enthält die Ankündigung eines Buches von Langenberg, Der Untergang S. M. Kanonen boot »Iltis«, empfiehlt mit denselben Schlagworten den Bezug einer größeren Anzahl aufs Geratewohl mit 20 Prozent Er mäßigung, Freiexemplaren und Frankolieferung. Danzig. H. Schnippel, Evang. Vereinsbuchhandlung G. m. b. H.