Volltext Seite (XML)
12V72 Börsenblatt s. d. Dlsch». Buchhand-I. Künftig erscheinende Bücher. 23S, 8. Oktober 1912. Ein Volksbuch im edelsten Sinne! T Die 5. Auflage des berühmten Romans: Von Einem, der auszog. - — Ein Seelen- und Wanderjahr auf der Landstraße von Paul Barsch erscheint nur wenig gekürzt als neue wohlfeile Ausgabe. Geh. M. 3.-, geb. M. 4.—. Paul S-rs». <>er elu schlichter cischlrrgesrile <var. Ist Deute e>» verüD«ter, DoAgeeDtter 5»rlNstrIIer un<l woDl eine »er elgeuartlgste« und marlisnteste» persöullchuetten uuserer ;eltgenössts<Den citepatur. Oer 6e«ersl-1?Nseiger für Hamburg Ultsns schrieb vor einiger Zeit über das werden des Dichters: „Als Sohn eines armen Schreiners geboren, dann arg verprügelt,und bald verwaist, zieht er unter unsäglichen Entbehrungen tippelnd und tischlernd von Haus zu Haus, wandert durch Deutschland, Österreich, Vberitalien, Frankreich, verliebt sich gelegentlich in die unternehmungslustigen Töchter seiner unterschiedlichen Meister, besingt sie in plötzlichen ehrlich gemeinten Versen, entdeckt so auf einmal seine lyrische Ader, beteiligt sich von Lothringen aus an einer literarischen Konkurrenz der ,,Breslauer Dichterschule", erringt den ersten Preis, erhält das Reisegeld nach Breslau, fährt zu seinen hilfsbereiten Mäzenen, bildet sich in der schlesischen Hauptstadt wissenschaftlich aus, lernt eine fabelhafte Menge des Wissenswerten und vergessenswürdigen, nimmt es bald als Autodidakt siegreich mit den gelehrtesten Professoren auf, betätigt sich als Journalist, avanciert zum Lhefredakteur der „Breslauer Gericht^zeitung", gibt ..Breslauer Zeitung", der er heute noch in täglicher Wirksamkeit angehört. Das ist in einem einzigen Satze der kuriose Gehalt^seiner letzten Jahre. Neue Romane hat er im Kopfe, hat er im Herzen. Aber die aufreibende Tätigkeit der Journalisten liegt der zurückgedrängten Muse hindernd im Wege. Doch wird die ungewöhnliche Energie dieses Zeitungsmannes bald wieder dem heimlichen Dichter zu seinem angeborenen und wichtigsten Rechte verhelfen." Detlev von cilienci'o» in der „Neuen Hamburger Leitung"» von Einem, der „auszog"! Immer ist mir beim Lesen von Barschens Roman parsifal eingefallen, obgleich der „Held", der bei Paul Barsch „auszieht", durchaus nichts mit den Abenteuern parsifals zu tun rat. Im Gegenteil: Es ist eine „ganz gewöhnliche" Geschichte von einem Handwerksburschen, der in der weiten Welt unter guten und bösen Menschen sein Glück suchen ging. wenn ich vergleichen soll, so möchte ich sagen, daß dieses kostbare Buch die Mitte hält zwischen Lichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts' und Gorkis Barfüßergeschichten. Sein echt deutscher Lharakter (ich meine das Deutschtum der Brüder Grimm oder Johann Peter Hebels) macht es, wie gesagt, zu einem herrlichen Volksbuch im allerschönsten, allertiefsten und allergrößten Sinne dieses viel mißbrauchten Wortes. Zu einem Volksbuch, das gleichzeitig eins der schätzbarsten Kunstwerke, eine der innigsten Prosa dichtungen ist, die in den letzten zehn Jahren geschaffen wurden. Zu einem Dichterwerke, das mir ebenso wertvoll erscheint wie beispielsweise Frenssens „Jörn Uhl". Da; Su» erscheint >m raute üe; vlttover. Die ältere 2 bändige Ausgabe (geh. M. 4.— . geb. M. 6.—) wird nach wie vor weitergeliefert, wenn nicht ausdrücklich „neue wohlfeile Volksausgabe" verlangt wird. Bezugsbedingungen: M, sonst in Kommission 30HH, bar Z5U u. ll/10. — Reklame-Porträt-Postkarten und Prospekte stehen gern gratis zur Verfügung. Verlag L. Heege, Schweidnitz.