ük 235, 8. Oktober !Sir. W 8 . W W Künftig erscheinende Bücher. 12063 Verlag von Egon Fleische! L Co.. Berlin >V. Wir versandten Rundschreiben über: Der zweite Schuß Roman von Georg Freiherrn von Ompteda Mit Amschlagzeichnung von Ludwig Kätner Geh M. 5.-; geb. M. 6.50 (^Her in tiefster Ergriffenheit die letzte Seite dieses Romans beendet hat, fühlt, daß Ompteda wieder auf der Löhe seiner Künstlerschaft steht, und daß er hier wiederum zeigt, wie er seine ernsten und großen Stoffe zu meistern versteht. Es sind schwere Konflikte, denen der Künstler in diesem Roman nachspürt: Konflikte in der Ehe und der Ehre, die sich hier hart im Raume stoßen. Mit bekannter Anschaulichkeit erzählt Ompteda die Geschichte eines Landadeligcn und seines Nachbarn, eines geadelten Kaufmanns, und stellt in diesem einen neuen Typ hin, der in die Serie des „Adels um I960" gehört. Der alte Majoratsherr von Engvlsheim, der Major von Werck, der noch mit achtzig Jahren den Revolver in die Land nimmt, um die Ehre seiner Familie zu verteidigen, ist eine wunder volle Figur, und wenn dieser durch und durch Adelige sich erst im letzten Augenblick über windet und den Schuß seines Gegners nicht erwidert — nicht aus Feigheit, sondern durch drungen von seinem religiösen Gefühl und der Überzeugung: „Du sollst nicht töten" — so tritt uns in dieser Persönlichkeit wieder eine Figur entgegen, markig und achtunggebietend, gesund und knorrig, wie der alte Freiherr von Eysen und doch wieder so ganz anders. Omptedas Anschauungen über die Ehe und das Duell dürften den Leser nachhaltig fesseln. — Als ein ernstes und gehaltvolles Buch wird „Der zweite Schuß" eine will kommene und geeignete Gabe für den Weihnachtstisch der vielen Freunde und Verehrer Omptedas sein. Bestellzettel liegt bei.