Nrseiiblütt siir den Jeutschen Luchlinndel. Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich außer Sonn- und Festtags und wird nur an Buchhändler abgegeben. Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch je 15 für Nichtmilglieder 20 >6, bet Zusendung unter Kreuzband (außer dem Porto) 5 ^ mehr. Beilagen werden nicht angenommen. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30Pfg.; Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg, ebenso Gehilfen für Stellengesuche. Die ganze Seite umfaßt 252 dreigespaltene Petitzeilen. Die Titel in den Bücherangeboten und Büchergesuchen werden aus Borgts gesetzt, aber nach Petit berechnet Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 235. Leipzig, Dienstag den 8. Oktober 1912. 79. Jahrgang. Amtlicher Teil. Vörsenverrin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Wir bringen nachstehend die bereits in Nr. 223 des Börsenblattes vom 24. September 1912 (105. Auszug aus der Negistrande des Vorstandes) angekündigte Denkschrift über die Förderung des Deutschen Buchhandels in China zum Abdruck. Die Denkschrift wird an die interessierten Firmen des Buch- und sonstigen Kandels, die Landels- kammern und an die Presse versandt werden. Die Redaktion. Denkschrift über die Begründung einer Vereinigung zum Export deutscher Lehr- und Lernmittel nach China. Oktober 1912. „Kelsen Sie uns bei der Reorganisation unseres Landes! Errichten Sie deutsche Schulen in China! Er- leichtern Sie Chinesen das Studium in Deutschland!" Das waren die Worte, welche der Vizepräsident des Aus wärtigen Amts in Peking einem deutschen Marineoffizier im August 1906 zurief. Unsere Landsleute, die seit Jahren in China tätig sind und die Vorgänge an Ort und Stelle mit Aufmerksamkeit verfolgen, geben ihrer Überzeugung Ausdruck, daß es der chinesischen Regierung mit der Schulreform ernst sei. In Wort und Schrift sind sie dafür ein getreten, daß das deutsche Volk seine Dienste für das große Reformwerk im Wettbewerb mit anderen Nationen ebenfalls zur Verfügung stellen und an seinem Teil dazu beitragen müsse, daß modernes Wissen aus deutscher Grundlage durch die Kulturarbeit deutscher Pioniere eingeführt werde. Das rechtzeitige Eingreifen werde in der Zukunft für unsere privaten und wirtschaftlichen Interessen in China von allergrößter Bedeutung sein. Das in Shanghai erscheinende Organ der deutschen Intereffen-Vertretung, „Der Ostasiatische Lloyd", ist seit Jahren bemüht, eine größere Beteiligung Deutschlands an den Kulturarbeiten in China herbeizuführen, und hat An regungen und Mittel und Wege des Vorgehens für eine Lsbung der deutschen Betätigung auch durch eine Broschüre unter dem Titel „Deutsche Pionierarbeit in China" bekannt gegeben. Vergegenwärtigen wir uns, daß China mit seinen viermalhundert Millionen Einwohnern in der nächsten und weiteren Zukunft in der Weltwirtschaft eine wesentliche Rolle spielen wird, so ist es dringend erforderlich, den Er eignissen, die sich heute dort abspielen, die größte Aufmerksamkeit zu schenken. Von dem gewaltigen Umfange der im Chinesischen Reiche herandrängenden Reformen auf politischem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet erhalten wir eine Vorstellung, wenn wir uns klar machen, daß China ein Zehntel der Erdoberfläche einnimmt, und daß die Be völkerung des Chinesischen Reichs ein Fünftel der gesamten Menschheit überhaupt ausmacht. Mancherlei Pionierarbeit ist für die Ausbreitung deutscher Kultur in China bereits geleistet worden; aber noch viel muß geschehen, wenn China und Deutschland wirklichen und dauernden Nutzen davon haben sollen. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. 4^4