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Nichtamtlicher Teil. 142, 23. Juni 1SI0. Nichtamtlicher Teil Aus Frankreich und Belgien. Bibliographisches von Jos. Thron. (Fortsetzung zu Nr. 92 d. Bl.) Lourearck, Oustavs, 6ravsurs st Oravurss, Draves st Ltran^si-. Rssai cks Liblio^rapüis 1540—1910. 1 vol. ßsi'. in 8". 320 Seiten. Büttenpapier. Paris 1910, H. Floury. 60Francs. Das Werk zerfällt in zwei getrennte Teile: die Bibliographie der Werke über die graphischen Künste (Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Lithographie) und die Bibliographie der Monographien der Holzschneider, Kupferstecher usw. sowie der Kataloge ihrer künstlerischen Produktion. Die beiden Teile sind nach dem Alphabet der Autoren geordnet; sie enthalten, wie der Titel angibt, nicht nur die französische, sondern auch die außerordentlich umfangreiche ausländische, speziell englische und deutsche Literatur bis auf die heutige Zeit. Einige Stichproben haben ergeben, daß z. B. die neueren deutschen Werke, wie diejenigen von Hirth und Muther, Kristeller, Lippmann, Lützow, Osborn, Rosenberg, Schreiber ziemlich vollzählig vertreten sind. Neben selbständigen Buchver- öfsentlichungen sind auch bedeutende Zeitschriftenartikel, Galerie werke, Kataloge von öffentlichen und privaten Sammlungen und Ausstellungen, Kunst- und Auktionskataloge sehr zahlreich ausge nommen worden, und zwar nicht nur diejenigen Werke, die aus schließlich von den nicht mechanischen Reproduktionsverfahren handeln, sondern auch solche allgemeine Werke über Kunst, in denen die Gravierkünste genügend vertreten sind. Die Titel sind recht sorgfältig wiedergegeben, bei vielen, namentlich älteren Werken mit ganz verständigen Abkürzungen bzw. Auslassungen, die dann durch gekennzeichnet worden sind. Verlagsort und Jahr sind stets, dagegen Verlegernamen und Preis im allgemeinen nur bei neueren Werken ^2. Hälfte des 19. Jahrhunderts) angegeben. Auch die Anzahl der Text- illustrationen und Tafelbeilagen ist in den meisten Fällen ver- zeichnet. Einen besondern Wert verleihen die den biblio- graphischen Angaben dann und wann beigesügten Bemerkungen der Verfassers, deren Umsang sich zwischen 1 und 20 Zeilen be wegt und die sich auf die praktische Bedeutung der betreffenden Werke, deren Umfang, die Stellung des Autors u. a. beziehen. Folgende Beispiele mögen am besten die Art der Titelaufnahme erläutern: »^a^lsr (6. X.), Dis iUono^rawwistsn unä ckis^sni^sn bskauntsn 1868—1879. 6 Dcls. iu^ ^ ^ e u sn . . . uae,on k. Lrtli, 1881. S Läs. ill-8>." IIS »Das ist eine kolossale Arbeit, die ungefähr 2133 Monogramme mit reichlichen Notizen über jeden Künstler enthält; es ist für alle diejenigen, die sich mit Stichen beschäftigen, absolut unent behrlich. Die Monogramme sind mit größter Sorgfalt und Ge nauigkeit reproduziert. Die obige Ausgabe ist die letzte und vollständigste«. Damsrton (D.-O.), Ltebin^s and steüsrs: illustratsck ^vitb 35 130—140 Frcs. »Ein in England sehr gesuchtes und geschätztes Werk. Alle Radierungen — mit Ausnahme der Ostade — sind nach den Originalkupfern gedruckt. — S. a.: I'bs Oaxtou Olub.« Dieser erste Teil umfaßt 138 Seiten mit ungefähr 1400 Titeln; der zweite Teil bringt die Bibliographie der über die einzelnen Künstler veröffentlichten Monographien, nach dem Alphabet derselben geordnet, mit Einschluß der außerodentlich zahlreichen kritischen Verzeichnisse (Ikonographien) der Schöpfungen dieser Künstler. Die bibliographische Behandlung der Titel ist ganz dieselbe wie im ersten Teile. Unter »Rembrandt« z. B. finden wir über 100 Titel mit zum Teil sehr ausführlichen Erklärungen, Hogarth ist mit 21, Hokusai mit 3, Klinger mit 5 Titeln (letztere ohne Znsätze) vertreten. Dem zweiten Teil, der übrigens genau dieselbe Seitenzahl hat wie der erste, folgt im Anhang eine Auswahl der für den Sammler in erster Linie in Betracht kom menden und unentbehrlichsten Nachschlagewerke mit Hinweis auf die genauen bibliographischen Angaben in den Hauptteilen, an der Spitze Bartsch-Weigels »Dsiutrs-Oraveur«, ein Artikel über den Grolier-Klub in New Vork ^rid dessen neue Whistler-Ausgabe, sowie ein alphabetisches Verzeichnis der im zweiten Teile vor kommenden Verfassernamen mit Hinweis auf den betreffenden Künstler. Das verdienstvolle Werk, das der Autor bescheidenerweise einen bibliographischen »Versuch« nennt, ist mit Geschmack und Sorgfalt gesetzt und auf Büttenpapier gedruckt; es ist hierbei her vorzuheben, daß trotz seines polyglotten Inhalts Sprach- und Druckfehler und Verstümmelungen relativ selten sind — für die vorgekommenen entschuldigt sich der Autor im voraus. Darisisn.) Paris 1910. 8". 122 Seiten. H. Daragon. Preis 7 Frcs. 50 Cts. Diese kleine Spezialbibliographie beschäftigt sich mit einem Sammelgebiet, für das bei uns in Deutschland kaum viel Inter esse und Verständnis vorhanden sein dürfte. Und auch in Frankreich wendet es sich eigentlich nur an einen kleinen Kreis von Bibliophilen, an literarische Feinschmecker. Für die anderen ist die Erklärung und Geschichte der »^.na« um so interessanter, die uns der Autor in seiner gelehrten Einleitung gibt. Unter dem Schlagwort »^ua« haben wir die jenigen Bücher zu verstehen, deren Titel den Namen einer be kannt gewordenen Persönlichkeit mit angehängter Endung »aus« trägt und deren Inhalt sich mit Mitteilungen, Anekdoten, Er innerungen, Enthüllungen über diese Personen befassen. Hierzu kommen dann noch diejenigen Bücher, die sich nicht auf einzelne Personen, sondern auf literarische, künstlerische Gruppen, auf soziale Fragen, Landesteile u. a. beziehen, sofern deren Titel die charak- teristische Endung trägt und der Inhalt die gleichen Bedingungen erfüllt. Folgende aufs Geratewohl aus der Bibliographie heraus- genommenen Titel zeigen am richtigsten, worum es sich handelt und in welcher sorgfältigen Weise die Titel ausgenommen worden sind: rsoueil clss Luscäotsg, 1ioQ mot.8, piLisLQisriss Daris, Davi, in 18 . 1813. 164 pa^ss«. »Mite. Porträtkupfer. Fried. Melchior, Baron von Grimm, geboren im Jahre 1723 zu Regensburg, stand mit den bedeu- tendsten Schriftstellern seiner Zeit in Verkehr und wechselte mit ihnen eine interessante literarische Korrespondenz. Er starb 1807 in Gotha.« (Übersetzung.) Lobosll. 2 vol. in 12". 276 st 303 paxss. »Dar L^riss, nö ä. Uarssille, wort L Oravills (1767—1846).« Beim Durchblättern der Bibliographie sehen wir, daß gerade das gelehrte Deutschland im achtzehnten und Anfang des neun zehnten Jahrhunderts zur ^na-Literatur viel beigetragen hat; da begegnen wir: ^.ntipstsrssniana, Doinsbur^iaua, Druwwsri'ana, Aetc- Xotasduana, Lrsislsriana, Dutbsriaua, Nslanebtboniana, UüIInsriana Loburtrüsisebiana (3 Ausgaben), Daudwanniana (4 Ausgaben: Leipzig 1703, Frankfurt 1707 und 1728, München 1831), ^Vissanäiana usw., Unter der französischen Literatur fallen uns durch ihre Anzahl 9 Donapartiana und 9 Dironiaua, unter der holländischen 8 (meist lateinische) Seali^sraua auf. Die humoristische, satirische Note ist neben der erotischen am meisten vertreten, wie folgende Titel andeuten: ^.rlsguiuiana,