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7048 Börscnblall j. b. Dkschii. Buchhandel. Fertige Bücher. 248, 24. Oktober l916. Im Verlag der Liller Kriegszeitung erschien soeben und wurde uns zum Vertrieb übergeben: MsMteilsW in MM» Aus der L»ller Kriegszeitung. Kartoniert M. I.— / —.70, 10: M. 6.65. Gebunden M. 1.75 / 1.25, 10: M. 11.65. Hauptmann Höcker schreibt zum Geleit: „Was deutsche Feldsoldaten in Flandern sangen, will dies Büchlein den Kameraden und der Heimat aufdewahren. Die kleine Gedichtsammlung ist aus den ersten beiden Krtegs- jadrgängen der Liller Kriegszettung zusammengestellt. Die Schristteitung — Gefr. Paul Weigltn, Friede! Merzenich und der Unterzeichnete — hat aus der fast überwältigenden Fülle der im Bereich der 6. Armee entstandenen Ge- dichte nur ein ganz bescheidenes Päckletn von Reimen herausgrelfen wollen, die von der Stimmung der feldgrauen Kameraden beim Auszug und beim Angriff, im Granatenseuer und im Ruhequartter ein schlichtes deutsches Zeugnis geben. Nur Gelegenheitsgedichte sind es. Aber die Gelegenheit hat manche Zunge in außerordentlich ergreifender Weise gelöst. Und wenn die Form auch nicht immer gemeistert ist, es sind hier von blutjungen Kriegsfreiwilligen wie eisgrauen Landstürmern Dinge gesagt und Empfindungen ausgesprochen, deren sich das deutsche Schrifttum in dieser Zeit nicht zu schämen braucht. Und darum seien die Blätter hiermit all denen mit warmem Fürspruch in die Hand gereicht, die mit ihrem Herzen dabei waren, als Deutschland, um deutsch bleiben zu dürfen, seine Söhne, seine Männer, seine Brüder und Väter ins Feld schickte.« F. Volckmar — L. Staackmann Albert Koch L Co. Neuere Arteile über Grete Meisel-Heß Das Wesen der Geschlechtlichkeit. 2 Bände. W Ox. /Ls Dies Werk ist in seinem spezifischen Gehalt eine Angelegenheit von hohem allaemeinen Interesse und wird um manche seiner Qualitäten willen von der gegenwärtigen und der künftigen Sexual forschung, fei sie nun medizinisch, sei sie philosophisch gerichtet, immer wieder herangezogen werd n müssen. Es läßt sich — und dies ist weil eher ein Lob als eine Beanstandung — über manche Anschauungen dieses Buches sehr heftig streiten: ein Beweis, daß es fruchtbar und anregend ist, — vor allem für den anders Überzeugten. Emes aber scheint mir dennoch nötig angemerkt zu werden: wie es der besondere Vorzug dieses Werkes ist, daß es vom Standpunkt, aus der Lebenseinstellunq der Frau heraus geschrieben ist und darum in vieler Linsicht neu und unersetzlich, so wird es andererseits zu einem «Mangel, daß eine, ganz gewiß ungewollte, Männer- feindiichkeit die Dinge einseitig schwarz anmalt und ver zeichnet und verzerrt. Das Buch ist in vielen Teilen eine danteske Wanderung, eine Führung durch das Inferno Es sollte darum nicht jeder und nicht jede es lesen dürfen — den anderen aber wird dieses reiche, leidenschafilicheWerk.wird diese kompakleLeistunginvielem etwas zu bedeuten haben. (Berliner Börsen-Courier.) /bf-r/ste //o/ree.' Mit einem ungeheuren Rüstzeug wissenschaftlicher Belege, geistvoll kluger, literarischer Deutungen und Beispiele aus dem Leben will sie uns zeigen, wie tief Charakter und Persönlichkeit abhängig sind vom Geschlecht Wie alles Leid eines Menschen, seines Lebens, seines Schicksals von der Reinlichkeit seines Empfindens abhängig ist und wie er an „Gefühls schlampereien" zugrunde geht. (Prager Tagblatt.) Der moderne Mensch verlangt nach einer klaren Begründung sittlicher Gebote. And in der Art dieser Begründung liegt eben dis außergewöhnliche Stärke dieses Werkes. Ein großer Apparat wird in Be wegung gesetzt, um den Nachweis zu führen, daß die schlichten sittlichen Richtlinien, wie sie in den Reli- gionen gegeben sind, tatsächlich die Leitsterne der mensch lichen Entwicklung sein müssen. Dieser metaphysische Zug durchdrinqt das aanze Werk, während andererseits ein wissenschaftlicher Kopf von unerbittlicher Logik und die Sprachkunst einer Dichterin den Anterbau hier für schafft. Eugen Diederichs Verlag in Jena