Volltext Seite (XML)
rührige Tätigkeit. Mit Befriedigung kann er ain heutigen Tage auf das Erreichte zurückblicken. Kerner ist als Jubelfirma zu begrüßen Jacob Schreiber N a ch f., Inh. Bruno Schmantes in Schrimm. Auch sic kann auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Ein halbes Jahrhundert stiller erfolgreicher Arbeit. Wenn die besten Frauen die sind, von denen man am wenigsten spricht, so gilt das auch von den Firmen, insonderheit von den Sortimcntsfirmcn, die einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt werden und doch ihres Knlturamts walten. Die Firma ist am Michaelistage von Jacob Schreiber gegründet, doch scheint sie erst 1865 oder 1806 mit dem Buchhandel in Verbindung getreten zu sein, deun erst das Adreßbuch von 1866 nimmt von ihr Notiz. Von 1896 bis 1903 wurde sie von Frau Earoliue Schreiber geführt, die sie im Jahre 1903 an den jetzigen Inhaber Herrn Bruno Schmantes verkaufte. Der Reihe der Jubilarinnen sei hier auch angefügt die Musika lien- und Klavierhandlung Ein. Wetzler in Prag, obwohl ihr Jubiläum erst auf deu morgigeu Tag fällt. Sie wurde am 2. Ok tober 1862 vou Emanuel Wetzler uud Gustav Schalet unter der Firma Schalet L Wetzler gegründet. Im August 1866 übernahm Emanuel Wetzler das Geschäft auf eigene Rechnung und führte es unter der Firma Em. Wetzler allein weiter. Durch eine Musikalicnleihanstalt, zurzeit die einzige am Prager Platze, uud eiue Klavierhaudlung wurde das Geschäft erweitert und ihm eine Konzertagentur angegliedert, die im Laufe der Jahre beinahe alle Künstler von Weltruf nach Prag brachte und auf diesem Felde eine rühmliche Tätigkeit entfaltete. - Sein Sohn Emil Wetzler trat nach Absolvierung des Gymnasiums im Jahre 1893 in das väterliche Geschäft ein, wurde 1900 Mit inhaber der Firma und, als Emanuel Wetzler am 20. Januar 1901 im Alter vou 61 Jahren starb, Alleinbesitzer. Es gelang dem Sohne, das Geschäft in allen Zweigen erfolgreich auszubauen, lang jährige Beziehungen zu pflegen, neue auzuknüpfcu, so daß die Firma »ach 50jährigem Bestehen, im Mittelpunkte des musikalischen Lebens Prags stehend, daselbst eine führende Nolle spielt. Allen diesen Firmen sprechen wir zu ihrem Jubeltage die herz lichsten Glückwünsche aus; möge es ihnen allen vergönnt sein, auf der gewonneuen Grundlage rüstig weiter zu arbeiten, auf daß sie zu neuen schönen Erfolgen gelangen! Ortsgruppe Berlin der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen. — Am Freitag, den 4. Oktober, abends 9 Uhr veranstaltet die Ortsgruppe im großen Saal des »Wilhelms hofs«, Anhalterstr. 12, einen Paul Schüler-Abend. Herr I)r. Paul Schüler, der Feuillctonist des »Berliner Tageblatts« und Autor des amüsauten Buches »Komm an mein Herz« (Verlag der »Lustigen Blätter«), der als Meister köstlichen drastischen Humors uud feiner Satire bekannt ist, wird eigene Humoresken zum Vor trag bringen. Eintritt ist frei. Gäste sind, wie immer, willkommen. Allihn. Eine Litcraturkonvention mit Rußland. — Die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung« schreibt: »In Nummer 449 der »Berliner Börsenzeitung« vom 24. September wird mitgeteilt, daß die Ver handlungen über eine Literaturkonveution mit Rußland bereits abgeschlossen sind, so daß die Konvention dem Reichstage als eine der ersten Vorlagen der kommenden Session zugehen wird. Diese Nachricht eilt deu Tatsachen voraus. Es sind allerdings ent sprechende Verhandlungen mit der russischen Negierung eingeleitet worden, ihr Abschluß ist aber noch nicht erfolgt. Es ist jedoch an- zuuehmcn, daß eine Einigung bald erzielt werden wird.« Rabatt auf Zeitschriften. Wie das »Verbaudsorgan des Eeutral-Vereins Deutscher Buch- uud Zeitschrifteuhändler« in seiner Nr. 39 vom 29. September 1912 mitteilt, faßte die Bezirksversamm lung rheinisch-westfälischer Buch- und Zeitschriftenhändler nach längerer Diskussion nachstehende Resolution: »Die am 20. August 1912 in Düsseldorf tagende Bezirks versammlung rheinisch-westfälischer Buch- und Zeitschriftenhändler hält es für notwendig, den Herren Zeitschriften - Verlegern gegenüber klar und bestimmt zum Ausdruck zu bringen, daß die gegenwärtigen Nabattverhältnisse auf dem Zeitschristen markte derartige sind, daß sic eine Verschlechterung, ganz gleich in welcher Form, nicht vertragen. Unter Berücksichtigung der an dauernd kostspieliger werdenden allgemeinen Lebensvcrhältnissc, der erhöhten Geschäftsunkosten, sowie der steigenden Provisionssätze für Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. Reisende und Boten, nicht zu vergessen die in beständiger Steige rung befindlichen sozialen Laste», sind die jetzigen Rabattsätze im Gegenteil nicht mehr ausreichend, um dem Buch- und Zeitschriftcu- händler einen angemessenen Gewinn aus seinem Geschäft zu ge währleisten. Die maßlose Konkurrenz, sowohl auf seiten des Verlages selbst als auch beim Zwischenhandel, tut ein übriges, um deu Abounenten- stand zu einem ständig fluktuierenden und höchst unsicheren zu machen. Die Unkosten für die Nengewiunung von Abonnenten haben infolgedessen eine bedenkliche Höhe erreicht und zwingen den Zeitschriftenhandel, den Herren Verlegern es dringend nahe zu legen, recht bald eine Verbesserung der Nabattsätze und sonstigen Bezugsbedingungen eintretcn zu lasten. Verschiedene der ein sichtigen Herren Verleger sind diesem Wunsche und Bedürfnisse bereits zuvor- oder doch entgegengekommeu, uud der Zcitschriftcn- haudel wird sich durch ganz besondere Verwendung für diese Ver leger dankbar uud erkenntlich zeigen. Dagegen ist es dem Buch- und Zeitschriftcnhaudel aus wirt schaftlichen Rücksichten nicht möglich, den billigeren Zeitschriften dasjenige Maß vou geschäftlichem Interesse zuzuwcuden, das die Herren Verleger so dringend wünschen und das diesen Unter nehmungen infolge ihres meist gediegenen Inhaltes und der guten Ausstattung sonst gebührt. Bei einem Verkaufspreis von 10 H z. B. müßte der Nettopreis 5 H betragen bei frachtfreier Lieferung. Diese Forderung ist durch aus berechtigt, aber wohl meist unerfüllbar. Deshalb empfiehlt die heutige Bezirksversammlung den Herren Verlegern vou 10 -Z- Blättern, den Verkaufspreis auf 15 §) zu erhöhen und darauf dem Buchhaudel einen Rabatt von 7 H zu gewähren. Der dadurch etwa eintrctende Absprung wird schnell wieder durch die um so inten sivere Arbeit des Buchhandels eingeholt werden. Auch entspricht es nur den oben bczcichnetcn Forderungen der Zeit und den Verhältnissen, bei den bestehenden Zeitschriften zum Verkaufe vou 15 Pfennigen deu Rabatt auf mindestens 7 H zu erhöhen.« Eine Anregung aus der Versammlung zeitigte einen Beschluß, demzufolge der Vorstand des Ceutralvereius auf diesem Wege ver anlaßt werden soll, bei den Herren Verlegern dahin zu wirken, daß alle Abonnenten, die vou den Herren Verlegern durch deren eigene Reisende erworben werden, ausschließlich dem im Zeutralvcrein organisierten Zeitschriftenhandel zur Be dienung überwiesen werden. Begründet wird dieser Beschluß mit der »Tatsache, daß kein anderer Zweig des Buchhandels überhaupt in der Lage ist, sich in einer so umfassenden und ausschließlichen Weise für den Zeit schriftenverlag zu verwenden, wie gerade der Zeitschriftcnhaudel. Beide Geschäftsgattungen sind aufeinander angewiesen, uud es ent spricht lediglich einer Forderung der Gerechtigkeit, wenn dem obigen Wunsche seitens der Herren Verleger entsprochen wird. Es würden dadurch zweifellos die jetzt schon bestehenden sehr lebhaften direkten Beziehungen zwischen Verlag und Zeitschriftenhandel eine weitere Belebung, Festigung und gegenseitig nutzbringende Fortentwicklung erfahren«. Nur die Lumpe sind bescheiden, Brave freuen sich der Tat. Die Bayerische Gewcrbcschau 1912 in München wird am 13. Oktober abends für den allgemeinen Besuch geschlossen. Die offizielle Schlußfeier, zu der besondere Einladungen ergehen, findet Montag, den 14. Oktober, vormittags im Festraum der Halle I statt. Dersonalnachrichten. 25jähriges Jubiläum. — Am heutigen 1. Oktober sind 25 Jahre verflossen, seit Herr Ludwig Bloch Inhaber der angesehenen Thcatcrbuchhandlung Eduard Bloch in Berlin ist. Am 16. April 1875 trat der heutige Jubilar, 16jährig, in die Buchhandlung seines Vaters als Lehrling ein und am 1. Oktober 1887 übernahm er die Firma als alleiniger Inhaber. Mit Leib und Seele seinem Äkruf ergeben, hat er in den verflossenen 25 Jahren schöne Erfolge erzielt. Er hat die mannigfaltigsten Sammlungen für Kasernen, Privat-Gcsellschaftcn, für Schulen usw. hcrausgegcben und dadurch dem gesamten theaterspielenden Publi kum viele fröhliche Stunden bereitet. Im Laufe der Jahre er weiterte er seinen Verlag auch auf dem Gebiete des Musikalien handels. So rief er die Sammlungen der Gesellschaftstänze, der 1513