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42t0 Fertige Bücher. -O 118, 23. Mai 1901. Wruno und Asul Lassirer Ikunst- und Verlags-Anstalt Merlin VT. Victoriastrasse 35. 5ocbcn erschien und wurde' ausgegeben: /!»ariin Gorki AusgexvMte Lrzahlungen In Bänden zu je s2 —s3 Bogen groß 8". in guter Ausstattung. — Preis je 2 M. ord., f Nt. 50 Pf. netto, j M. 35 Pf. bar und 7/6. — Evftsv V«rird: Das Ehepaar Orlow Inhalt: Das Ehepaar Grlow. — Die Geschichte mit dem Silberschloß. — Einstmals im herbst. — Bolek. 200 Seiten mit Umschlag von Th. Th. Heine. In erscheint der z«»site der Evzählr»11SS»t" unter dem Titel: Inhalt: Der Pilger. — Die Unzertrennlichen. — Ein Irrtum. Der große Erfolg, den unsere von Zl. SehSZZ trefflich besorgte Ausgabe „Gorki" hat, veranlaßt uns, den Band Erzählungen in ZLveitSV rluflage als vt-Vteit Band der „«»NSge- zu bringen. Ueber Gorki, über diesen Band und über die wahrhaft kongeniale Uebersetzung urteilt das „Berliner Tageblatt" am H. Mai: „Gorkis Werdegang ist ganz seltsam individuell. Der Mann ist jetzt drciunddreißig jZatzre. Er war nach einander Schuster lehrling, dann Gärtner. Schiffskoch, Bäcker, Holzknccht, Lastenträger, «Obsthändler, Bahnwärter und Advokatenschreiber. So erscheint sein junges Leben wie die Summe der Arbeit einer ganzen Volksschicht, wie die (Hnintessenz proletarischen Daseinskampfes. Und nun ist er der Dichter eben dieser Ulassen, von deren hartem Brot er bald da, bald dort gekostet hat. Ivie oft in seinem unstäten Hin und Her mag er sich selbst für einen „verlorenen" gehalten haben, bis er die Last von der Seele schrieb und sich von der unebenbürtigen Gesellschaft frei machte, indem er sie schilderte. So entstand auch dieser Band „verlorene Leute", der in einem vortrefflichen Deutsch von A. Scholz oorliegt. Hier leuchtet er hinter die dunkele,, Kulisse» des vagabondenlebens, wie es bei uns Uirchbach und Hans Gstwald versucht haben. Der fünfte Stand, die Deklassierten, die Nichtsthuer, Tagediebe und Verbrecher sind seine Helden. Er schildert sie in pracht voller Echtheit, dampfend von Fusclduft, mit ihrer Kruste von Schmutz und mit ihrer dreisten Faulheit Nur, wo er sie selbst reden läßt, geht diese Echtheit verloren. Er ist zaghaft, sie so roh sich äußern zu lassen, wie sie sind; sie sprechen recht säuberlich daher, in guten Wen dungen, beinahe ehrpuffelig und sehr philosophisch. So sind diese Geschichten grell naturalistische Skizzen, geschrieben von einem Idealisten und Romantiker." Die „Rhriuislh-Destfälislhe Zeitung" schreibt am sZ. April: „Maxim Gorki schildert in seinen uns vorliegenden Erzählungen die Nachtseiten des menschlichen Lebens. Mit packender Macht und in greifbarer Deutlichkeit zaubert der Verfasser, der das große Mitleid gelernt hat, seine Gestalten aus den, armen russischen Volke vor unser seelisches Auge. Graues Gewölk lagert über seiner Welt und über den, Leben seiner notleidenden Menschen. Etwas Strenges, Ge spanntes, Unerbittliches spricht aus seinen Schilderungen, seine Sprache wirkt erschütternd. Maxim Gorki ist heute in Rußland ein tausendfach gerufener, begeistert gepriesener Name. Er ist der Lieblingsschriftsteller der russischen Jugend, in ihm findet sie den führenden Geist der angestrebten, mächtig wachsenden Reformbestrebungen." Wir bitten um ihr ständiges Interesse für unsere „Gorki"-Ausgabe und wir werden in wenigen Tagen Ihnen durch Prospekt weitere Mitteilungen machen. Wir können aber schon heute ankündigcn, daß ein LLettev Rsnrair von Maxiiir Gsvki demnächst «rls evsts in unserem Berlage erscheinen wird-