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8808 Bdrjenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 193, 20. August ISO» faßt die Literatur aller Länder und ist reich an seltenen Origi nalen und Erstdrucken, Handschriften und fast unauffindbaren Werken der Dichter deS Mittelalters. Früher besaß der Kaiser nur ein »Exlibris-, das von Professor Emil Doepler d. I. ent worfen war und alle Bücher der kaiserlichen Bibliothek schmückte. Uns liegt, so schreibt die »Information», ein »Exlibris» des Kaisers vor. Es sieht folgendermaßen aus: In der Mitte des zirka 35 Quadratzentimeter großen Blattes befindet sich ein Wappenschild, mit dem preußischen Adler geschmückt, das von figuralem Schmuck, der auf den Inhaber der Bibliothek Bezug nimmt, umgeben ist. Dieser Schmuck besteht aus allen Insignien der Krone und aus Büchern. An dem Wappenschild ist eine Schleife befestigt, die die Inschrift trägt: »Lx libris. IVilbslm II. Iwpsratoris ksgis.» Jetzt hat sich der Kaiser dagegen fünf neue Exlibris angeschafft, die für jede der fünf Abteilungen seiner Bücherei bestimmt und teils vom Kaiser selbst, teils von Berliner Künstlern entworfen sind. Naturgemäß nehmen diese neuen »Exlibris- auf das betreffende Bilcherfach Bezug, für das sie bestimmt sind. Das -Exlibris- für die Kricgs- wissenschaften z. B. stellt einen Krieger in voller Rüstung dar, der sich an einen Folianten wie an einen Schild anlehnt. Das -Exlibris- für die marinetechnische Abteilung der Bücherei zeigt ein modernes Kriegsschiff in vorzüglicher Ausführung, das aus hoher See der aufgehenden Sonne cntgegensährt. Für die anderen Abteilungen sind auch sinngemäße Buchzeichen entworfen. Alle weisen in der oberen rechten Ecke das Wappen mit dem Adler auf, jedoch ist es viel kleiner gehalten und nimmt nicht mehr die dominierende Stellung ein. Auch das Band mit der Inschrift: -Lx livris. IVilbslm II. I. L.» ist den neuen An ordnungen entsprechend viel kleiner gehalten. Die neuen -Ex libris- sind übrigens nicht, wie das alte, auf lithographischem Wege hergestellt, sondern in Kupferdruck. (k. in: Leipziger Neueste Nachrichten.) I-vdrdrrok cksr Leprocknktiovstsodnik. Nit ausscblisss- liobor Lerücksi cbtiAUvA äsr auk pbotoArapbiscbsr Orunälags ksrubsnäsnNstboäsn rar sin- unä rosbr- karbigsn Vkisäsrgabs von Liläsrn äurcb Druck. I. Lanä. (Linlsitunx unä tbsorstiscbsr Lsil.) Von Os.rl Llscbor. N t 190 llbbiläunASv >m Boxt, unä 9 LsilaASn. 1. Lskt. Lsx.-8". 8. I—64. La,IIs a/8. 1908, Druck unä Vsrlax von VWlbsIw Lns-pp. Lroscb. ^ 2. — . Eine wirkliche »Lücke in der vorhandenen Literatur-, nicht nur nach der nicht ganz seltenen Art der Ankündigungen mancher Verleger, scheint ein Buch ausfüllen zu wollen, das im Verlage von Wilhelm Knopp in Halle zu erscheinen beginnt. Es ist ein »Lehrbuch der Reproduktionstechnik-, in zwei Bänden, be stimmt für Praktiker, herausgegcben von einem Praktiker: Carl B lecher. Von den fünf Heften des ersten Bandes liegt uns das erste vor, das uns mit guten Erwartungen erfüllt. Der Ver fasser will sich auf die Darstellung der verhältnismäßig kleinen Gruppe solcher Reproduktionsoerfahren, auf photographischer Grundlage beruhend, beschränken, die sich heute allgemeiner Wert schätzung in der Praxis erfreuen, unbedingt sicher, schnell und gut zum Ziele führen, von keinerlei Geheimnis mehr umgeben sind und deshalb den Kern des modernen Jllustrationswesens aus- machen. Er berücksichtigt in gleicher Weise die theoretischen Grundlagen wie die praktischen Arbeitsweisen. Daneben will er indes einer Reihe anderer Verfahren Aufnahme gewähren, die wissenschaftlich besonders interessant erscheinen, ohne mit den erst genannten für jetzt konkurrieren zu können, die aber für die Zu kunft günstige Aussichten eröffnen. Zweckmäßigerweise schickt der Verfasser den theoretischen und praktischen Schilderungen der verschiedenen Reproduktions- Methoden eine Darlegung der Prinzipien des Drucks (Tiefdruck, Lichtdruck, Hochdruck, lithographischer Druck- voran und schafft so eine solide Grundlage für die Kenntnis der Vorbedingungen der Reproduktionsarbeiten. Diese Schilderungen wären zwar in Klarheit und Präzision in einzelnen Teilen noch zu überbieten, aber sie werden ohne Zweifel ihren Zweck nicht verfehlen. Die erste Lieferung enthält ferner den Anfang der -Herstellung der Halbton- und Strich-Negative- bis zur Herstellung der licht empfindlichen Schichten. 64 Seiten Lexikon-Oktav mit zahlreichen schematischen Abbildungen, die das Verständnis zu erleichtern be sonders geschick: gezeichnet sind, auf gutem Papier gedruckt, mit einer Beilage in Farbendruck geschmückt (Preis 2 ^l), gibt uns das Heft die Zuversicht, daß wir hier ein wertvolles, umfassendes Handbuch erwarten dürfen, dessen Anschaffung für den Theoretiker von Wert, für den Praktiker aber, schon vermöge der gegebenen genauen Rezepte, eine Hilfe bei der Berufsarbeit bedeuten wird. P. Hennig. * Reue Bücher, «ataloge rc. für NuchhLudlerr Lsricbt äsr LöniAlicbsn ^rks.äswis kür Arapbiscbs Lünsts unä Lucbpsvvsrbs em LsipriA. 8cbuljabrs 1906—08. 8". 50 8. Druck von Losscbsl ch Lrspts in LsiprÜA. Vor^sicbvis tscbniscbsr Nkorks übsr LauinAenisur-Vkisssnscbakt, IVasssrbau, klrä- unä Ltrasssnbau unä Lrücksubau, L.usZsgsbsn im ^UAvst 1908. 2u bsmsbsn äurcir (. . . . 8ort.-La ). Vsrlax von IVilbslm Lrnst ch 8obn in Lsrlin. 8". 38 8. LsicbbaltiAS ^uswabl ssltsnsr unä vvsrtvollsr Lücbsr unä Lunst- blättsr. — ^.lltigu-llataloß I§o. 48 von Lrnst Lrsnsäorkt in Lsrlin. 8". 32 8. 580 kirn. IffousrvvsrbuvASn aus allen Osbistsu. — ^.ntigu.-Katalog Iffo. 51 von kiebarä llärtsl in Drssäsn. 8". 12 8. 248 kirn. Ossebiebts uvä Tbsoris äsr Nusik unä äss Lbeatsrs. — ^ntigu.- LataloA 81 von 0. Nussottsr, L.ntigua.riat in Nuväsikingsu. 8°. 31 8. 1309 kirn. Ls Droit ä'^utsur. Organs msnsusl äu bursau international äs l'Dnion pour la protection äss esuvrss litisraires et artistiguss, a Leins. 21. annss. llo. 8. (15 ^oüt 1903.) 4°. Lagos 93 a 104. — Lommairs: , kartis non okkicislls. Stuckes Aenärale«: Ls äroit ä'autsur sn Zussie. Inconvsnisuts äs l'abssncs äs touts protection intsrnationals; stat äs la rsvision lsgislativs, rapports a la Douma: attituäs äss gsns äs Isttrss riEe«,' äeux rapports äs N. 8smsnotk sn kavsur äs I'aäbssiou ä la Oonvsntion äs Zerns. Znri.epritckenee.' AllemaAne. Oonüication; äroit ä'säition sn Antriebe csäs ä uu Äntriclrren/ sllsts äs la conüscation sur ls äroit ä'autsur sn AUemuAne st äans Iss rapports avsc LAntric^e-ZonFrre. — Dänemark. Lrotsetion rötroactivs äu äroit sxclui-ik äs traäuct on ä'uu roman anglais. — Ktisse. Osuvrss musicalss rsproäuitss par ls compositsur msms, avsc cbsngsmsvts non ssssntisls; contrskayon; bonns koi äs l'säitsur-aziant äro t; rsparation äu äommags. IVoltvesses ckiverse«: A(lemaA>ie. ltstablisssmsnt äu äspöt legal, proposs äans ls Loz'aums äs 8axs. * Gustav-Adolf-Verein. — Die 60. Hauptversammlung des -Evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiflung« (Gustav- Adolf-Verein) wird in den Tagen vom 21. bis 25. September d. I. in Straßburg i/Els. zusammentreten. Personalnachrichten. * Gestorben r am 13. August in Graz der Buchhändler Herr Josef Goebel aus Freudenthal, ein treubewährtcr Mitarbeiter im Hause Franz Pechel in Graz. " Otto Gerlach ff-. — Der geschätzte Zeichner der »Jllustrirten Zeitung- (Leipzig) Otto Gerlach, Leipzig, ist am 15. d. M. in der persischen Hauptstadt Teheran, wohin er sich im Aufträge seines Blattes (als Teilnehmer an Rudolf Zabels Automobilreise) begeben hatte, am Typhus gestorben. Er ist wenig über 46 Jahre alt geworden. Geboren am 3. August 1862 in Leipzig, besuchte er die Leipziger, dann die Berliner Akademie. 1889 ging er zu weiterer Ausbildung nach Paris und war schon dort für die Jllustrirte Zeitung tätig. 1901 kehrte er nach Leipzig zurück und stellte sich ganz in den Dienst der Jllustrirten Zeitung. Seine packenden Dar stellungen, die mit großer Lebendigkeit gegeben sind, erwarben ihm überall Anerkennung. Im April d. I. hatte er seine letzte Reise angetreten, die ihn über Österreich, Ungarn, Rumänien, Südrußland, Kaukasien nach Täbris führte. Dort zwang ihn die Revolution zu einem Umwege zurück über Tiflis, Baku auf dem Seewege nach Enseli, von da zu Lande nach Teheran. Dort er eilten ihn unerwartet Krankheit und Tod. Am 16. August ist er im fremden Lande bestattet worden. — Er war Inhaber der Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft, die ihm der Herzog von Altenburg verliehen hatte.