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3002 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. Zk 5S. 8 Mürz 1912. Verlag der Aerztlichen Rundschau Otto Gmelin, München-O. 8., Langerstraße 2». „Pfadfinderverlag/' Zn Rußland 1812. von Ehr. L. von Velin. ^ Aus dem Tagebuch des württembergischen Offiziers v. A auf dem Rückzug von Moskau und in russischer Gefangenschaft Mit farbigem Titelbild und vielen Original-Federzeichnungen von O. Merle. Preis M. 2.—, gebunden M. 3.—. I und 7,6 Probeexemplare mit 40"j> Roter Zettel! Verlag der Aerztlichen Rundschau, Otto Gmelin, München. I Ein Buch voll Leid und Trauer. Wir halten es oft für unglaublich, was uns der ^ Ze ger s W 0' ! mit Leib und Leben dem Soldatenstande angehörige Vers, schildert. Von grimmiger Kälte, Überfällen, grauenhafter Not und Verzweiflung, von Entbehrungen, bestialischen Grausamkeiten und martervollen Todesszenen sprechen die dem Verlag im Original vorliegenden Tagebuchblätter aus dem französischen Feldzug 1812. Nur wenige der Mannschaften, die Napoleon nach Moskau geführt hatte, erreichten ihr Vaterland wieder, die meisten kamen auf dem Rückzug um Das mit vielen Bildern ausgestattete Buch — sehr billig und preiswert — dürfte sich als schmuckes und gern aufgenommencs Geschenk namentlich für unsere Jugend empfehlen. Die Zentenarfeier des einzigartigen Feld- zuges naht heran, und wir begrüßen dankbar als einen Beitrag zur geschichtlichen Darstellung desselben die nun heraus gegebenen Tagebuchblätter eines der wenigen Mitkämpfer, welche die unsäglichen Strapazen überstanden und wieder nach Lause gekommen sind. In seinem Tagebuch schildert er in schlichter Einfachheit, aber auch in überzeugender Nüchternheit seine harten Erlebnisse im Felddienst und in der Gefangenschaft. Die Darstellung umfaßt die Zeit vom Rückzug der großen Armee aus dem brennenden Moskau bis zur Rückkehr in die Lcimat. Die beigegebenen Illustrationen veranschaulichen in ergreifender Weise die furchtbaren Strapazen, denen die Kombattanten ausgesetzt waren. Das Buch empfiehlt sich auch für Orts- und Kasernenbibliotheken. > 5aup.m. M. B°Y-r .. d. MM.°r.-Li.-r°.ur.Z.g. > Schi^run^n Ereignisse niedergeichrieden wurden. Das „große Sterben" der von Moskau durch die Eisfelder Rußlands zurückflutenden Armee ist in der Kriegsgeschichte bekannt als eines der grausigsten Bilder menschlichen Elends. Doch um den Jammer des unteraehenden Leeres in seiner ganzen tragischen Größe zu erfassen, muß man die Berichte von Augenzeugen lesen; um zu erfahren, wie weit eine disziplinlos gewordene Mannschaft unter dem Eindruck der Todesangst zu brutalster Selbst sucht vertieren kann, muß man Quellen studieren wie dieses Buch. Aus ihm läßt sich aber auch ersehen, wieviel Entbeh rungen und Leiden ein Mensch zu tragen imstande ist. Was mögen z. B. die 57 deutschen Offiziere und Ärzte (das Werk nennt ihre Namen) erduldet haben, die im Spital zu Wilna bei furchtbarer Kälte auf nackter Diele lagen, wochenlang hungernd, ohne jede Pflege, den Mißhandlungen von Kosaken ausgesetzt, die den Wehrlosen sogar die zerfetzten Uniformen Wegnahmen, mit denen sich die Gefangenen vor der eisigen Witterung kümmerlich zu schützen suchten! Nur dies eine Bild von vielen sei hier erwähnt. Vorzügliche Illustrationen schmücken das sehr lesenswerte Buch. Wir empfehlen dieses hochinteressante und ungewöhnlich schön ausgestattete Buch zur erneuten Ver wendung. Das prächtige stimmungsvolle Titelbild macht das Buch aus dem Schaufenster leicht verkäuflich. Wir liefern broschiert M. 2— ord., M. 1.40 netto, M. 1.35 bar und 7/6. gebunden M. 3.— ord , M. 210 netto, M. 2.— bar und 7/6.