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2ü30 Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 6l, 14. März 13Ü7. an Beamte und Arbeiter 2300 ^l, Dividende 6*/, (6) Prozent 45500 Vortrag auf neue Rechnung 7022 Für das neue Geschäftsjahr hofft die Verwaltung auf ein gleich günstiges Resultat. (Leipziger Ztg.) Beraubung einer Bibliothek. (Vgl. Nr. 58 d. Bl.) — Die Unterschlagungen des verstorbenen früheren Archivars Thomas in der Lcols äss össux-^rts in Paris belaufen sich, wie nun mehr festgestellt worden ist, auf mindestens eine halbe Million Francs. Die Haussuchung, die bei der -Freundin- des Archivars vorgenommen wurde, ergab, daß er dieser über 200000 Francs übergeben hatte. (Allgemeine Ztg.) Ei« Denkmal für August Petermaun. — Dem Geographen und Kartographen August Petermann soll in Gotha, an der Stätte seines Wirkens, ein Denkmal gesetzt werden und in den herzoglichen Anlagen zur Ausstellung gelangen. Petermanns Name ist nicht nur dauernd verknüpft mit der ersten geographi schen Zeitschrift der Welt, sondern ihm verdankt man auch die Anregung zur Wiederaufnahme der Polarforschung, wie er auch die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts rege Tätig keit deutscher Forscher auf afrikanischem Boden in richtige Bahnen zu lenken wußte. Das hohe Ansehen, das die deutsche Geographie im Auslände genießt, ist zum größten Teile dem Wirken Peter manns zu verdanken. (Beilage zur Allgemeinen Zeitg.) ' Neue Bücher, Katalog« re. für BuchhSadlerr klsuer Verlag von lVildslw LvAelmsvu in LsipriA aus äsm äsbrs 1906. 8°. 36 8. Ostslogus gövsral äs Arsvurss Ilvrss ä Arsvä rsbsis äs L. LI», mmsrion L Vaillant s. Karls. 8". 32 p. Nachtrag zum Verlagskataloge von Otto Janke in Berlin. 8°. 4 S. Kdilosopdis (dlagnstismus, Okkultismus, 8plritismus). KsäsAvAik (Vispositiousv). LIsssisoüs Lüilologis. — Ls.1s.loA Ho. 265 äsr Losbvsr'soüsn Lueüdauäluvg iu Lrsslau. 8". 51 8. 1244 dlru. Werke aus verschiedenen Wissensgebieten. — Katalog von Friedrich Schneider in Leipzig. 8°. 112 S. klsäsrlaväsobs Libliograpüis. lässt van nieu^ vsrsoüsusv öosksu, Lsa.rt.en evr. VsrkrijAbssr in äsv Losküsnäsl van (. . . 8oit.- Ls. . . .). IIit.Aa.vs vsa ^1. W. 8istdokl's IIitAsvsrs-Nsstsodsppij, ts I/siäsu. 1907. Hr. 2, 1. Lsbrusr. 8". 8. 9—16. IdsoloAis. II. ^btsiluvA: Ilistorisoiis IbsoloAis. Liroüliolis Luvst. Lstbolisoüs Idsolo^is. Das üsiliAS Lsnä. Lsbrsios uuä äuäaioa. — LataloA Ho. 266 von LsrI lüsoäor Völoksr's VsrlsA uvä ^ntiqusrist in Lrsnkkurt s.LI. 8". 74 8. Ho. 1461—2029. Personalnachrichten. Ein Jubiläum im Unterstützungsverein Deutscher Buch» Händler und Buchhandlungsgehülfen. — Aus Berlin wird uns geschrieben: (Red.) Mit der am 11. d. M. im Architektenhause zu Berlin abge- gehaltenen diesjährigen Hauptversammlung des Unterstützungs vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen, über deren geschäftlichen Teil noch an andrer Stelle berichtet werden wird, verband sich eine denkwürdige Feier. Es vollendeten sich fünfundzwanzig Jahre, seit der derzeitige Vorsitzende des Vereins, Herr Geheimer Kommerzienrat Elwin Paetel, in den Vorstand eingetreten war, als dessen Mitglied er in der ganzen Zeit ohne Unterbrechung seine Kräfte den edlen Zielen des Vereins ge widmet hat. Leider beraubte eine nicht unbedenkliche Erkrankung den Jubilar der Freude, persönlich die ihm zugedachten Ehrungen entgegenzunehmen, doch wurde den versammelten Mitgliedern die tröstliche Nachricht zu teil, daß in seinem Befinden bereits eine Wendung zum Bessern eingetreten sei. Nachdem der Schatzmeister der Vereins, Herr Max Winckel- mann, an Stelle des erkrankten Vorsitzenden die Versammlung eröffnet und in warmen Worten der aufopferungsvollen Tätigkeit des Jubilars gedacht hatte, erfolgte die Erledigung des geschäft lichen Teils. Schon hierbei ergriffen die zahlreich erschienenen Vcreinsmitglieder die Gelegenheit, d'em Wirken des Vorsitzenden ihre Anerkennung zu zollen, indem sie ihn für die Amtszeit 1907—1912 einstimmig wicderwählten. Nach Schluß des geschäftlichen Teils erfolgte die Verlesung der zahlreich eingegangenen Glückwünsche buchhändlerischer Körperschaften und Vereine, deren eingehende Aufzählung zu weit führen würde. Alle waren einig in der Anerkennung der Ver dienste, die der Gefeierte sich durch seine rührige und taktvolle Tätig keit im Vorstand erworben hat, und in dem Wunsch, daß er sie nach erfolgter Genesung noch recht lange zum Segen des Vereins ausüben möge. Herr vr. Georg Paetel dankte in herzlichen Worten im Namen seines Vaters für die vielen Beweise der Aner kennung seitens der Kollegen und erklärte gleichzeitig dessen Be reitwilligkeit zur Annahme der auf ihn gefallenen Wahl, was mit lebhaftem Bravo begrüßt wurde. — Eine für die anwesenden Mitglieder ausliegcnde Glückwunschadreffe wurde von sämtlichen Teilnehmern der Versammlung unterzeichnet. (Sprechsaal.) Modernes Packmaterial. Verlegern und Sortimentern kann für gebundene Bücher oder sonst heikle Packungen (neben den gewöhnlichen Pappen oder Packpapieren für den äußern Schutz) als Einlage kein geeigneteres Packmaterial als die Wellpappe (Fabrikat von Karl Lampmann Söhne, Köln-Ehrenfeld, u. a.) empfohlen werden. Während diese in kaufmännischen Kreisen vermöge ihres sehr geringen Gewichts und ihrer Elastizität geschätzt ist und vorzugsweise Verwendung findet, hat sie auffälligerweise im Buchhandel noch viel zu wenig Eingang gefunden, obwohl neben größerer Schonung gebundener Bücher und bequemerer Verpackung nicht unbedeutende Spesen ersparnisse damit erzielt werden könnten. Zur Versendung von Bildern, Karten rc. sollten fernerhin weder die schweren, nicht den nötigen Schutz bietenden Holzrollen, noch die Papprollen benutzt werden, welch' letztere gar oft zer drückt ankommen. Solchen Zwecken dienen vorzüglich die soge nannten Papierrohre (Fabrikat von Ahlhelm L Co., Bismarckthal bei Lößnitz i. Erzgeb., u. a.), die, aus vielen dünnen Schichten Papiers hergestellt, leicht und beinahe unverwüstlich sind, so daß sie immer wieder benutzt werden können. Allerdings ist es ebenso wichtig, daß Bilder rc. vor dem Ein schieben in die Rohre in dünnes Papier eingerollt und auf beiden Seiten eingeschlagen werden, damit sie sich nicht gegen die Wan dung drücken können, wodurch das Herausnehmen erschwert ist und sogar mit Gefahr verbunoen sein kann. Endlich wäre Verlegern und Großhändlern von Musikalien zu empfehlen, 1. die Verwendung von Strohpapier als Packmaterial auf zugeben, da durch das Aufkleben der Fakturen auf solchen durch lässigen Stoff mindestens das darunter befindliche Musikstück wellig wird, auch die Umhüllung samt Inhalt zu leicht einreißt,' 2. bei Postsendungen als Drucksache die Musikstücke nicht gleichzeitig mit dem Streifbandpapier einzurollen und in der ganzen Breite zu verkleben, weil dadurch das Öffnen solcher Drucksachen nicht nur sehr mühsam und zeitraubend, sondern auch ohne Verletzung des Inhalts oft kaum möglich ist. Zudem verstößt eine solche Verpackung gegen die postalischen Vorschriften. Göppingen. Erwin Herwig. Zeugengebühren des Sortimenters. Vor 17 Monaten hatte ich als Zeuge in einem Diebstahls prozeß vor einem Amtsgericht in Schlesien zu erscheinen. Ich beanspruchte und erhielt außer den üblichen Reisespesen für Arbeitsversäumnis pro Tag 5 Dieser Betrag von 10 für zwei Tage wird jetzt, nach 17 Monaten, von der Oberrechnungskammer beanstandet aus folgendem Grunde: -Inhaber von Buchhand lungen pflegen während ihrer Abwesenheit durch Angehörige (Ehefrauen usw.) vertreten zu werden.- Nach meiner Ansicht ist die Tätigkeit eines Geschäftsinhabers mit 5 ^ pro Tag noch viel zu gering eingeschätzt, mag er ein großes oder kleines Personal zur Verfügung haben, denn seine eigne Arbeitskraft kann niemand ersetzen, noch vertreten. Vielleicht ist einer der Herren Kollegen in der Lage, aus eigner Erfahrung mitzuteilen, wie man in diesem Fall vorteilhaft reklamieren kann. Berlin, März 1907. Moritz Roland, i. Fa. Schultze L Velhagen.