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,>/ 47, 26, Februar 1916, Fertige Bücher. LÄKllSlaU s, d. D!lchl>, B»chhand«l, 1225 Melters Artsile der Presse über: Loeb, Eduards unselige Erben. Berliner Zeitung am Mittag: In der Nummer vom 3. Januar 1916 nennt der Schriftsteller C. A. Bratter das Buch in einer eingehenden Besprechung, „eine der merk würdigsten Erscheinungen der überreichen Kliegslitcratuc" und sagt von seinem Verfasser: „er kann das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, eines der wenigen Kricgs- büch.r geschrieben zu haben, die noch lange nach dem Wcsikrieae Wert und Geltung behalten werden. Loeb gibt keine lehrhafte, zusammenfassende Darstellung, sondern ent- wirft an dreißig Charakterschilderungen, von denen fast eine jede ein plastisches Kunstwerk ist. Scharf und bestimmt hebt sich jeder der „Gezeichneten" von dem geschichtlichen Hintergründe ab, die Person erklärt das Ereignis upd das Ereignis wirft seinen grellen Schein auf die Person zurück Hier stehen sie vor uns, die Erben und Vollstrecker des Eduardschen Nachlasses des Lasses und Neides, ili' e Trieb federn, ihre Seelen bloßgelegt und aus ihrem Charakter, ihrer Eigenart scharf bewiesen ... Es gehr ein Lichtbündel von diesem Buche aus, dessen Strahlen in manche für die große Allgemeinheit dunkle Ecken dringen. Wie wenige andere ist das Buch Moritz Loebs angetan, zum tieferen Verständnisse des Weltkrieges beizutragen, seiner Ursachen und lebenden Triebkräfte." Kölnische Volkszeitung: .... Die Charakterbilder dieser Sammlung sind nicht alle von demselben Interesse. Aber in ihrer Gesamtheit gewähren sie einen hochinter- essanten „Blick hinter die Kulissen" all der näheren und entfernteren Vorgänge und Treibereien, die zum gegen- wärtigen Krieg geführt haben. Das Buch bringt, unter stützt durch die vortreffliche Wiedergabe der Bildnisse der geschilderten Persönlichkeiten, diese dem Leser nach der menschlichen Seite näher, zeigt sie ihm in einem Lichte, in dem er sie aus der aktenmäßigen Darstellung der Vor gänge des Krieges nicht kennen zu lernen vermag. Berliner Morgenyost: Der Verfasser führt uns in die Galerie der Zeitgenossen, die für immer mit der Schuld des Weltkrieges belastet sind. Er zieht mit fester Land den Schleier von ihren Bildern und zeigt sie in der ganzen er schreckenden Wirklichkeit ihres brutalen, auf die häßlichsten Instinkte der Massen mehr oder minder schlau spekulierenden Daseins. . . Obwohl Loeb so den Einfluß der einzelnen Persönlichkeit in den Vordergrund schiebt, vergißt er doch auch nicht die Wichtigkeit der großen, ich möchte fast sagen, menschheitlichen Beweggründe des großen Krieges. Hin weise auf diese wirken als starke Schlaglichter des Buches und erhöhen seinen inneren Wert. Außer der packenden Darstellung verrät es auch dadurch die Feder des politisch denkenden und geschulten Verfassers und erhebt sich weit über die zahlreichen ähnlichen Veröffentlichungen, die sich bemühen, die Ursprünge der gegenwärtigen Weltumwälzung vor einem großen Leserkreise aufzuzeigen. Kriegslese (Kriegsausgabe der Wochenschrift „Die Lese", Stuttgart): Moritz Loeb, den man als einen fähigen deutschen Auslandjournalisten erkennt, sieht im König Eduard VII. und seinen geistigen Erben die am Kriege Schuldigen. Mit einer ungewöhnlichen Fülle von Einzel heiten entwirft er Bilder von diesen Gefolgsleuten des englischen Königs. Nicht immer gleich scharf gezeichnet, aber doch im ganzen eindrucksvoll genug, so daß man bei- nahe die Photographien, die dem Buche beigegeben sind, nicht brauchte, um historische Vorgänge begreiflich zu machen. Das Buch macht uns nicht die feindlichen Per sönlichkeiten von vornherein verächtlich, versucht nicht mit wüstem Geschimpfe zu verhöhnen, sondern lehrt ihre Trieb- kräfte verstehen. Wir empfehlen das Bich als ein brauchbares Lilfsmittel, sich über das Wesen der feindlichen Führer hinter der Front zu unterrichten. Literarisches Zentralblatt für Deutschland: In Urteil verraten, werden die maßgebenden Politiker der Dreiverbandsländer anschaulich geschildert, darunter auch einige Damen und Pressemagnaten. Das Büchlein gewährt eine belehrende und unterhaltende Lektüre, die Bildnisse sind recht gut. Das literarische Echo, Berlin: Der Verfasser, der sich in der Auslandspresse und auch hinter manchen poli tischen Kulissen recht bewandert zeigt, weiß amüsante und erstaunliche Neuigkeiten über diese gemischte europäische Ge- vielseitig, besonders über persönliche Verhältnisse gut unter richteten Journalisten ganz gern ein Weilchen zu. Vergangenheit und Gegenwart: Der Verfasser weiß ganz aut Bescheid und hat ein ruhiges, verständiges Urteil. Allgemeine Rundschau München: Angenehm berührt, daß die Schrift bei aller selbstverständlichen Parteinahme für die vaterländische Sache doch ruhig und obpktiv ge halten ist. Dabei ist sie leicht, angenehm und für jedermann verständlich verfaßt. Münchener Neueste Nachrichten: .... So ist die Schrift, deren Enthüllungen jedermann mit hohem Genuß lesen wird, geeignet, weit über die Zeit und das Gesichts feld des Krieges hinaus Aufklärung zu verbreiten und Nutzen zu stiften. Allgem. Zeitung, München: .... Weiteste Verbrei- tung verdient dieses Buch aber auch wie nur wenig an- dere .... Und so darf denn diese Schrift als einer der literatur gelten, denn gerade sie wird mit wenig anderen verdienen, den Krieg zu überdauern. Hamburg-Allonacr General-Anzeiger: . . Aber dieses Mißtrauen (gegen neue Schriften) verschwindet beim anreißend vorzutragen. Das ganz Besondere und das Ge ringere verflicht er zum geschickt und packend geschriebenen Artikel. Er spielt sich nicht als Oberkritiker über Diplo- aus dem Büchlein, das mit vielen Bildern, aber ohne Prätention auftritt, seine „politische Fortbildung im Äußern" recht bereichern, denn letzten Endes erscheinen die ge schilderten und gerichteten Kreaturen ja immer wieder in der großen Politik. Fremdenblatt» Wien: Ein vortreffliches Buch! . . . Aber man bedauert fast, daß diese Schilderungen so kurz sind. Es ist Zeitaeschickte, die vor uns liegt, ... die auS leicht dahinfließenden, niemals trockenen Geschichten besteht und — vielleicht ihr Lauprwert — doch Geschichte bleibt. Wir erhoffen eine Fortsetzung. Neuyorker Staatszeitung: Vortrefflich gelungene Porträts der kurz Skizzierten unterbrechen den höchst spannenden Text des Buches. Voglländischer Anzeiger, Plauen: Ein außerordent- sicher Vorzug des Buches sind die 31 ganzseitigen Bildnisse all der hervorragenden diplomatischen und dynaliftischen Deutschenfresser sowie Deutschenfresserinnen. Lier schauen wir ihnen, wie sie leiben und leben, ins Angesicht, während sonst uns fast immer nur ihr Bild in der luftigen Ver zerrung deutscher Witzblätter heutzutage begegnet. 6^ Haas H Grabherr, Verlag, Augsburg 105-