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F Deutschen Buchhandel und für die mit Ihm verwandten Geschäftszweige. H e r a u s g e g e d e n von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börscnvcrcins. M 107. Freitags, den 10. December 1841. Erklärung. So wenig ich mich im Allgemeinen für berechtigt halte, etwaige Angriffe auf Persönlichkeiten, soweit sic irgend ein geschäftliches Verhältniß betreffen, und insofern sie von Mitgliedern des Vereins ausgehcn, zu verhindern, und so angenehm mir im Ucbrigcn auch Beitrage von Nichtmitgliedcrn deö Vereins sind, so finde ich mich doch zu der Erklärung veranlaßt, daß allen Angriffen auf genannte, oder in irgend einer Weise erkennbar bezeichnte Personen, höchstens nur dann Raum gegeben werden kann, wenn sie von wirklichen Mitgliedern des Börsenvcreins mit ihrer unzweifelhaften Unterschrift versehen eingesandt werden. Auf strengste Verschweigung seines Namens darf Jeder, dem daran liegt und der seine Zusendung in versiegeltem Briefe an mich persönlich richtet, mit voller Sicherheit rechnen. I. dc Marie. Literatur. Tr. v. Sybow, der Krieg der Stände, oder unbefangene Be leuchtung der verschiedenen Bcrufsklaffe» nach ihrer natürli chen, politischen nnd socialen Einthcilung, besonders aber der sich unter den verschiedenen Ständen einander cntge- gcnstrcbcndcn Verhältnisse, der Veranlassungen zu diesem feindseligen Kampfe und dessen nachthcilige Einwirkungen aus das gemeine Wohl, wie auf das Heil des Einzelnen. Nebst einem Versuche zur Verwandlung dieser verderblichen Zustände in eine allgemeine Versöhnung. Mit Beachtung der Vergangenheit und Gegenwart und aus dem Lebe» ge griffen. 8. geh. Weimar, Voigt. I Thlr. So verfänglich und kritisch die Aufgabe ist, welche sich der rühmlich bekannte Hr. Vcrf. gestellt hat, so hat ec sie doch nicht allein mit Glück und Geschick, sondern selbst mit partheiloser Unbefangenheit, Freimuts, und Wahrheit, ja oft selbst mit Strenge und Schärfe gelöst und seine Schrift hat bereits sowohl im HamburgerCorrespondentcn Nr. 243 als in der Dresdn. Abendztg. v. 17. Nov. ausgezeichnetes Lob erhalten. Als eine kleine Probe theilen wir nachste hend daraus mit, was der Hr. Vers, über Buchhandel und Buchhändler sagt, weil es nicht ohne Interesse ist, in diesen Blättern, in denen Hir in der Regel nur Eingeweihete hö- 8r Jahrgang. ren, auch einmal die Ansichten eines Profanen zu finden. Ob diese die Force des gedachten Werks sind, mögen die Männer von Fach beurtheilen. Wir begnügen uns nur bei einigen unsere unvorgreiflichen Gedanken bescheidentlichst beizufügen. „Einen Zweig des Handels giebt es, welcher seiner Tendenz nach wohl über die bemerkten Verirrungen und Mißgriffe erhaben sein sollte, weil er sich ausschließlich mit geistigen Erzeugnissen beschäftigt, seine Handelsartikel vom Geiste entnimmt und wieder an den Geist fördert, — ich meine den Buchhandel. — Zwar sollte ich es mir nicht erlauben, auch hiervon meine Ansichten zu veröffentlichen, weil mein Wort hier leicht als befangen und daher für inkompetent angesehen werden dürfte; allein ich glaube mich bereits, bei Erwähnung ande rer mich noch näher als der Buchhandel berührender Stände, kosmopolitisch genug bewiesen zu haben *), als daß ich hier ») Wer des Verfassers Schrift gelesen hat. wird wissen, mit welcher wahrheitsliebenden Gerechtigkeit und mit wie wenig Zurückhaltung er sich z. B. über den Stand des Adels und den des Offiziers ausgesprochen u. wie wenig er derenVcrirrungcn geschont hat, und da er doch selbst beiden 204