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33, 9. Februar 1899. Sprechsaal. 1095 wollend aufgenommenen, im Herbst jedes Jahres erscheinenden Sammelwerkes «Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog- beschäftigt, ersuchen wir im Interesse der Sache dringend, uns für den nächsten Jahrgang zur Ergänzung der Liste aller im Jahre 1898 geschiedenen Deutschen von Bedeutung einschlägige biogra phische Nachrichten, gedruckte oder handschriftliche Nachweisungen und Nekrologe zugehen zu lassen. Einsendungen werden entweder zu Händen des Herausgebers oder der Verlagshnndlung erbeten. Ur. Anton Bettelhcim (Wien XIX, Karl-Ludwigstraße 57) als Herausgeber. Georg Reimer (Berlin 81V. 46, Anhaltstraßc 12) als Verleger.« Vom Reichstage. Reichsdruckerei. — Der Reichstag er ledigte in seiner Sitzung vom 7. Februar den Etat der Reichs druckerei. Einnahmen lind Ausgaben wurden ohne Debatte be willigt, darunter als einmalige Forderung 300000 für einen Erweiterungsbau auf dem Grundstück der Reichsdruckerei. Amerikanische Vcrlagsthätigkeit. — Die Fachzeitung »1'lw Unblisbsrs' WooiU^« stellt fest, daß die Produktionsziffcr der im Jahre 1898 in den Bereinigten Staaten von Nordamerika er schienenen neuen Bücher um eine Kleinigkeit hinter der des Jahres 1897 zurückgeblieben ist. 1897 gab es 4928 neue Bücher; 1898 dagegen nur 4886; es sind im letzten Jahre also 42 neue Bücher weniger erschienen. Madonna von Botticelli. — Zu dem chromoxylographi- schen Kunstwerk der Gebrüder Knöfler in Wien, der Naclonna clslla, Lockig,, die im Verlage von Julius Schmidt in Florenz er schienen fistFund auf die in Nr. 278 des «Börsenblattes« vom vorigen Jahre aufmerksam geinacht wurde, ist jetzt das schon er wähnte Pendant, die Nackonna äolla VlolsArgna von Sandro Botticelli, in der gleichen Kunstanstalt für Julius Schmidt ausge führt, gekommen. Das Blatt besitzt alle Schönheiten der Knöfler- schen Chromoxrstographicen; seine Farben sind wunderbar zart und daoei von makelloser Reinheit, die Uebergänge verlaufen so duftig, daß man glauben könnte, es sei von feinen geschabten Kupferplatten, nicht von Schnitten in Holz gedruckt, und das Re gister zeigt nicht die leiseste Abweichung, obwohl die Zeichnung reich an seinen Linien und präzis begrenzten Figuren ist. Be sondere Schwierigkeiten mag der Druck der überaus zarten Gold ornamente geboten haben. Damit diese in voller Schönheit er scheinen, durften sie nicht auf Farbenflächen, sondern nur auf das weiße Papier gedruckt werden, sie waren also im Schnitte der Farben auszusparen und dann in diese zarten Aussparungen ein zudrucken. In welch meisterhafter Weise dies und wie vortrefflich das ganze Blatt gelungen ist, das zeigt das im Buchgewerbe museum zu Leipzig ausgestellte Exemplar. Rb. 6. Londoner Plakat-Exzesse. — Der Rat der Grafschaft London hat, wie der Allgem. Ztg. gemeldet wird, eine von mehr als 300 Architekten Unterzeichnete Petition erhalten, in der über den immer mehr um sich greifenden Unfug des Plakatwesens Klage geführt wird. In einigen Stadtteilen Londons giebt es Häuser, die von oben bis unten mit Plakaten bedeckt sind, die Fenster mit eingeschlossen. Die Besitzer solcher Häuser müssen natürlich den ganzen Tag Gaslicht brennen lassen und streichen für ihre ver mieteten Fenstcrkreuze hohe Beträge ein. So ist, nach einem Be richt des «lourngl äss vobats-, an einem großen viereckigen Hause an der Ecke der Tottenhamcourt Road und der Oxfordstraße kein einziges Fenster mehr zu sehen; selbst die Thore sind mit Anschlag zetteln bedeckt, und das Innere des Hauses ist finster wie das Grab. Manche Hauseigentümer ziehen aus der Vermietung der Mauern und Fenster zu Plakatzwecken größeren Gewinn, als aus der ihrer Wohnungen und Magazine. Sprechfaul. Preisunterbietung durch das Warenhaus Josef Braun in Basel. Dieses Geschäft verkauft trotz meines Einspruchs den «Sim- plieissimus« für 8 Cts. und verspricht in Zeitungen Basels, diesen Preis für alle Zeit einzuhalten, auch früher als anderwärts diese Wochenschrift zu liefern. Das genannte Warenhaus empfing von mir nur Nummer 39. Als sich darauf Klagen über Preisunterbietung einstellten, unter blieb jede fernere Expedition. Zur Verkehrsvermittelung hat sich ein Hintermann gefunden, für dessen Feststellung ich dankbar wäre. Entschlossen, dieser Unterbietung die Ader zu unterbinden, erwarte ich binnen einer Woche die Meldung desjenigen, der den Bezug vermittelt. Ich sichere Diskretion in Bezug auf das bisher, vielleicht aus Unkenntnis Geschehene zu, hebe aber jede Beziehung auf, wenn cs meinen eigenen Bemühungen überlassen wird, den Zwischenhändler zu erfahren. München, Anfang Februar 1899. Albert Langen. Ein neuer Kollege. (Vgl. Börsenblatt Nr. 26.) Der gesamte Buchhandel kann Herrn Wehling für die Mit teilung über den Kollegen Max Koch nur dankbar sein. Durch die Entgegnung des Herrn O. Maier ist ein Krebsschaden auf gedeckt worden, den zu heilen es nur gelingen wird, wenn gewisse Kommissionsfirmen des Deutschen Reiches sich die Gepflogenheiten eines ordentlichen Kaufmannes bei Uebernahmc neuer Vertretungen zu eigen machen wollten. — So lange dies nicht geschieht, so lange es Kommissionäre giebt, die wie Herr O. Maier die Besorgung neuer Kommissionen übernehmen, ohne sich vorher über Kreditfähig keit, Charakter und geschäftliche Erfahrung des sich meldenden Kommittenten zu unterrichten, und dann dies noch als Ent schuldigungsgrund anführen, so lange wird es für Berufs- Fremde auch ein leichtes sein, sich auf Schleichwegen den ihnen sonst vorenthaltenen Bedarf zu verschaffen, und alle schönen Maß regeln, um Schleuderer, Großbazare rc. rc. kalt zu stellen, werden bleiben, was sie bisher gewesen sind: ein Schlag ins Wasser. Berlin. H. Klinsmann. ^Bekanntmachungen. s720bj lieber das Vermögen des Buch händlers Eugen Simmich in Ratibor ist am 30. Januar 1899, nachmittags 1 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet worden. Verwalter Rentier Max Albrecht hier. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis 17. Februar 1899. — Anmeldefrist bis 28. Februar 1899. — Erste Gläubiger versammlung den 18. Februar 1899, vor mittags 1V Uhr. — Allgemeiner Prüfungs- termin den 1. April 1899, vormittags 10 Uhr. Zimmer 26 — 2 Treppen — im Amtsgerichts gebäude. Ratibor, den 30. Januar 1899. Königliches Amtsgericht. Auzeigeblatt. Konkursverfahren. lieber den Nachlaß des am 17. November 1898 zu Breslau verstorbenen Verlagsbuch händlers Emil Morgenstern von hier ist heute, am 2. Februar 1899, vorm. 11 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Kaufmann Ferdinand Landsberger hier, Klosterstraße 3. Anmeldefrist bis z. 1. April 1899. Erste Gläubigerversammlung den 4. März 1899, vormittags 10 Uhr. Prüfungs- ternnn: den 15. April 1899, vorm. 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht Hierselbst, Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer 30, im ersten Stock. Offener Arrest mit An zeigepflicht bis zum 20. Februar 1899. Breslau, den 2. Februar 1899. Jaehnisch, Gerichtsschreiber des König!. Amtsgerichts. Geschäftliche Einrichtungen und Äträndetungen Uürtb i. 8., äsn 1. Uobr. 1899. ?. ?. s7337j Uisrcknrob bsobro iob mied aniiuLoig;8n, cknss lob von bsuts ab nntor msinsr Uirma HeliaHvr, llnZonäsohriktsn-Vsrlab, Uiläsrbüvbsr nnä Lpiolokabrilc mit cksm Luobbgnäsl in äirolcton Vorirobr troto. lieber msins Verlggsgrtiirsl bsbalts iob mir ckas IVeitoro cksmmlobst cknrob Vsrsonckun^ von Oirlrulgr uncl Xgtalog vor. Nsins Vortrotnnp; übsrtruA iob Herrn Uanl Ltiobl in Uoipnig;. UoobaobtunAsvoU 6nr1 LoUnllsr. 148'