Volltext Seite (XML)
^ 25, 1. Februar 1915. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Bestimmungen über die Aufnahme in das Verzeichnis der Neuigkeiten des deutschen Musikalieuhandels. 8 >. Alle Neuigkeiten und Fortsetzungen des deutschen Musikalicn- handcls sind an Herrn Friedrich .Hofmeister in Leipzig, Seeburgstraße 14—20, sofort bei Erscheinen behufs Aufnahme in das Verzeichnis der »Neuigkeiten des deutschen Musikalien- handcls« im Börscnbiatte für den Deutschen Buchhandel mit der Bezeichnung »Für das Neuigkeiten-Verzeichnis« in einem Exemplare unverlangt einzusenden. Die Firma Friedrich Hofmeister haftet für diese Einsen dungen in demselben Umfange und in derselben Weise wie Sor timentshandlungen für die ihnen zugehenden Neuigkeiten des deutschen Musikalienhandels. 8 2. Jede aufzunehmende Neuigkeit muß bei der Anfertigung des Verzeichnisses im Original vorliegen; einfache Titeleinsendun gen bleiben ohne Berücksichtigung. 8 3. Die Neuigkeiten sind berechnet zu senden und werden mit der Originalfaktur zurückgesandt. Die Rücksendung erfolgt in der Regel allmonatlich. Auf besonderen, auf der Begleitfaktur zu bezeichnenden Wunsch findet die Rücksendung alsbald nach der Aufnahme in das Verzeichnis statt. Es bleibt Vorbehalten, die Neuigkeiten am Sitze des Vereins der Deutschen Musikalien händler im Deutschen Buchgewcrbehause jeweilig kurze Zeit un ter Aufsicht der Geschäftsstelle des Vereins der Deutschen Musi kalienhändler auszustellen. Die Ausstellung erfolgt nur mit Er laubnis der betreffenden Verleger. 8 -1. Die Veröffentlichung des Verzeichnisses erfolgt in der Rege! wöchentlich, falls hinreichendes Material vorhanden ist. § 5. In das Verzeichnis werden die eingesandten Neuigkeiten dem Wortlaute ihres Titels entsprechend ausgenommen. Außer dem wird der Ladenpreis vermerkt. 8 6. Die Einsendungen müssen von Fakturen begleitet sein, die genaue Angaben über den Ladenpreis und den Nettopreis in laufender Rechnung enthalten. 8 7. Zur Aufnahme sind berechtigt: a) sämtliche in den Staaten des Deutschen Reiches, Öster reich-Ungarns und in der Schweiz erscheinenden musika lischen Neuigkeiten; b) alle wichtigen zum Eingang in Deutschland berechtigten Neuigkeiten ausländischer Verleger, wenn diese mit dem deutschen Musikalienhandel in direkter und regelmäßiger Verbindung stehen, indem sie in deutscher Währung rech nen und über Leipzig Verkehren. 8 8. Von der Aufnahme sind ausgeschlossen: a) Musikstücke von bloß lokalem Interesse; b) Kommissionsartikel, wenn die Firma des Einsenders als Kommissionsverlag nicht auf dem Titel aufgedruckt ist; o) Musikstücke, deren Text unzüchtigen Inhalts ist; ck) unberechtigte Nachdrucke oder vom Deutschen Reiche aus geschlossene Ausgaben räumlich begrenzten Verlagsrechts. 8 S. Verweigert die Firma Friedrich .Hofmeister in Leipzig die Aufnahme irgendeines Musikstückes, so hat sie dem betreffenden Einsender sofort Nachricht zu geben; diesem steht der Beschwerde weg an den Ausschuß für das Börsenblatt offen. Nur Mitglieder des Börsenvereins können Anspruch auf Be rücksichtigung ihrer eingelegten Beschwerden erheben. John Henry Schwertn-Stiftung Stift,,ngskapital: 50 000 M. Dis jährlich auflaufendcn Zinsen werden zur Unterstützung bedürftiger und würdiger Buchhandlungsgehilsen und Jour, nalisten beiderlei Geschlechts, die das 50. Lebensjahr über schritten haben und unverschuldet in No! geraten sind, ver wendet. Angestellte der Firma John .Henry Schwerin in Berlin sollen den Vorzug genießen, wenn sie mindestens fünf aufeinanderfolgende Jahre bei der Firma angestellt waren. Ausführlich begründete und mit Belegen versehene Gesuche um Berücksichtigung sind bis I. März l9!5 an die Geschäftsstelle des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Gerichtsweg 26 (Buchhändler- Haus), zu richten. Die Auszahlung der Unterstützungsgelder erfolgt alljährlich am 23. Mai. Das Weihnachtsgeschäft im Kriegsjahre 1914. Ergebnis unserer Rundfrage (ogl. Bbl. 1Sl4, Rr. MV). IV. Elsaß-Lothringen, (III siche Nr. L4.) In diesem vom Kriege mittelbar und zum Teil unmittelbar stark betroffenen Lände zeigt sich natürlich ein ganz anderes Bild. Leider ist das eingegangene Material nicht ausreichend, um volle Klarheit über die Verhältnisse zu gewinnen, namentlich auch, um zu erfahren, ob sich die Truppen in den Festungen und Wafsen- plätzen an den Weihnachtseinkäufcn beteiligt haben. In diesen Gegenden mutzten sich notwendigerweise viel postalische und son stige Unzulänglichkeiten im Verkehr bemerkbar machen, die den Geschäftsbetrieb erschwerten. In Straßburg scheint sich aller dings dieser Mangel weniger empfindlich geäußert zu haben. In einem Bericht heißt es: »Infolge der mangelhaften Postverbin dung haben sich sehr große Unzuträglichkeiten im Zeitfchriften- vertrieb herausgestellt. Dagegen hat der Expreßgutverkehr mit Stuttgart ausgezeichnet geklappt. Gerade in diesem Jahre hat es sich gezeigt, wie wertvoll die gutgeleiteten Stuttgarter Bar- sortimentc für das süddeutsche Sortiment sind. Schon in Frie denszeiten leisten diese Barsortimcnte uns Süddeutschen, fern von Leipzig wohnenden Sortimentern unschätzbare Dienste und ersparen uns sehr viel Arbeit und Porto. In diesem Kriegs- Dezember aber hätten wir ohne sie die Geschäfte nicht in dem Um fange, wie geschehen, aufrechterhalten können; jedenfalls wäre der Umsatz bedeutend geringer gewesen. Wir möchten dies be sonders denjenigen Sortimentern und Verlegern gegenüber be tonen, die das Barsortiment als einen Krebsschaden am Leibe des Buchhandels ansehen. Wir halten es für ein wertvolles Bindeglied zwischen Sortiment und Verlag, das auf den Bücher absatz fördernd einwirkt. Die direkte Verbindung mit denjenigen Verlegern, für deren Erzeugnisse der Sortimenter Ab satz hat, brauch? deshalb nicht zu kurz zu kommen. Da gegen heißt es in einem Bericht aus Colmar: »Durch den er schwerten und gesperrten Paketverkehr waren uns alle Wege ver» schlossen. Vierzehn Tage hatten wir selbst keine Briefe, und jetzt müssen die Pakete in Baden abgeholt werden«. Dort scheint auch ein Teil des wohlhabenderen Publikums aus Furcht vor den Kriegsschrecken die Stadt verlassen zu haben oder ganz besondere Sparsamkeit walten zu lassen. Ein kurzer Bericht aus dieser Stadt besagt, daß das Geschäft schlecht und kein bücheriaufendes und den Rat des Buchhändlers begehrendes Publikum vorhan den gewesen sei. Reklame und Propaganda hätten unter lassen werden müssen. Ausklang: »Hoffen wir, daß der Krieg bald beendet sein wird!« Ein anderer Be richt aus der gleichen Stadt lautet etwas günstiger. Er ergänzt die Angaben über«die Verkchrsverhältnisse insofern, als er von zeitweiliger Funktion des Expreß-, Eil- und Frachtver kehrs spricht. Am Schluß heißt es: »Es wurde wenig, doch rasch entschlossen gekauft. Im allgemeinen ist das finanzielle Ergebnis unter Berücksichtigung der wenigen Käufer gut zu nennen. Es 123