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Nr. 4. MMAdeOEel^ülmdel Iz Deutschen Deiche zahlen für jedes Lxemp^r I^Aiark bez.!Z des DörfeM>ereins die viergejpaltene Petitzeile oder deren ;* ^Z36 Mark jährlich. Nach dev, Ausland erfolgt Lieferung!? Daum 15 Pf..'/«6.13.50 M.,'/? 6.26 M..'/> 6-50 M.-. für Nicht-»» 2! über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmilglieder in ZZ Mitglieder 40 Pf., 32 M.. 60 M.. 100 M. — Deilagen werden ^ 1; diesem Falle gegen 5 Mark Zuschlag für jedes Exemplar.?* nicht angenommen. —Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig Leipzig, Donnerstag den 7. Januar 1915, 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bericht über de» Neubau der Deutschen Bücherei im Jahre 1914, Am 25, Mai 1914 wurde mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen und am 21, Juli der Grundstein neu gelegt, die Gründungsarbeiten wurden am 25, Juli, die Maurer- und Lcrsetzarbeitcn am 30, Juli in Angriff genommen. Der Plan, den Bau wenigstens zum Teil noch bis Ende 1914 unter Dach zu bringen, erwies sich jedoch aus nachfolgenden Gründen als undurchführbar. Es ist vorauszuschicken, daß es sich hier nicht um einen reinen Eisenbetonbau handelt, bei dem das Gerippe aufgefllhrt und nachträglich ausgemauert und mit Werksteinen verkleidet werden kann, sondern daß hier Beton-, Maurer und Versetzarbeiten gleichzeitig, bzw, abwechselnd zur Aus führung kommen müssen. Tritt daher bei einem Teil der Arbeiten eine Stockung ein, so werden auch die anderen Arbeiten in Mitleidenschaft gezogen, und der Bau wird im ganzen verzögert. Die erste Stockung ergab sich bei den Ausschach- tungsarbeiten sowohl infolge der ganz außerordentlich un günstigen Bodenbeschaffenheit, insbesondere bei den nachträglich geplanten Untertunnelungen, als auch weil der Unternehmer sich diesen schwierigen Verhältnissen nicht gewachsen zeigte und schließlich nach Kriegsausbruch infolge finanziellen Zusammen bruches die Arbeit ganz einstellen mußte. Der Krieg zeitigte auch weitere erhebliche Störungen, da die Zufuhren der Bau stoffe zeitweise ganz stockten, meist aber große Verzögerungen erlitten, ferner zahlreiche Arbeiter, Angestellte, Werkmeister der beteiligten Firmen, sowie auch Unternehmer selbst zum Heere einrücken mußten, wodurch die Vorbereitung und Ausführung vieler Arbeiten und Lieferungen sehr erschwert und verzögert wurde. Vor allem machten sich diese Störungen bei den Werksteinlieferungen sehr unangenehm bemerkbar. Obwohl bei den Verträgen reichliche Lieferfristen vorgesehen waren, traten monatelange Verzögerungen ein, die bis Ende des Jahres anhielten. Auch vom Neubauamte selbst wurden 6 Hilfskräfte einberusen, wodurch natürlich ebenfalls Störungen in der Vorbereitung der Bauarbeiten verursacht wurden. Durch die im November und Ende Dezember auftretende Kälte, Schneefall und eine Anzahl Regentage wurden weitere Störungen hervorgerufen. Trotzdem wurde es möglich, den Bau so weit zu fördern, daß bis Ende Dezember außer den Untertunnelungen und Lichtschächten das Keller-, Sockel- und Erdgeschoß einschließlich Decken bis Fußboden I, Obergeschoß vollständig fertiggestellt sind, auf dem West flügel und zum Teil im Mittelbau ist das Mauerwerk des I, Obergeschosses bis Deckenunterkante ebenfalls fertig. Sofern im Anfang nächsten Jahres nicht längere Störungen durch die Witterung oder andere Ursachen hervorgerufen werden, ist zu erwarten, daß der Lesesaal« und Verbindungsbau etwa bis Anfang April, das Hauptgebäude bis Mitte Juni im Rohbau im wesentlichen vollendet sein kann. Es läßt sich zurzeit mit Rücksicht auf die Kriegsverhältnisse noch nicht übersehen, welche Zeit die Ausbauarbeiten erfordern wer den, da sich gerade in den metallverarbeitenden Betrieben Mangel an Rohstoffen, wie an gelernten Arbeitern bemerk bar macht. Das Neubauamt wird mit Rücksicht auf die im Holzgewerbe herrschende Notlage Anfang des nächsten Jahres zunächst die Vorbereitung und Ausschreibung der Glaser- und Tischlerarbeiten in Angriff nehmen, so daß diese Arbeiten nach genügender Austrocknung des Rohbaues sofort eingebaut werden können. Das Neubauamt wird ver suchen, bis Ende 1915 den Lesesaal, und Verbindungsbau im wesentlichen fertigzustellen, so daß wenigstens die Hand- bücherei und das Zeitschriftenlager in Benutzung genommen werden können. Die Fertigstellung und Übergabe des ge samten Gebäudes dürfte allerdings vor Mai 1916 kaum mög lich sein. Die Durcharbeitung der Planung und Aufzeichnung der Grundrisse, Schnitte und Ansichten in größerem Maßstabe ist nunmehr nahezu vollendet. Es sind dabei im Einvernehmen mit der Direktion, dem Bauausschuß und gemäß ministerieller Genehmigung zahlreiche Änderungen vorgenommen worden, die als wesentliche Verbesserungen der Planung zu ver zeichnen sind. Jedenfalls kann betont werden, daß es für den Bau an und für sich von Vorteil gewesen ist, daß die Ausführung sich etwas verzögerte, da sonst manche Verbesse, rung der Planung nicht mehr hätte berücksichtigt werden können. Der umbaute Raum wurde durch die Änderungen um 6171 ebm erhöht. Das bedeutet bei einem Einheitspreise von 25 ^ 66 ^ für einen ebm eine Mehrleistung von 158 347 ^ 86 H, Auch für den inneren Ausbau sind bereits zahlreiche Zeichnungen gefertigt, mehrere Probestücke hergestellt und verschiedene Arbeiten vergeben worden. Die Bearbeitung des neuen Kostenanschlages ist ebenfalls beendet. Es wurden in demselben sämtliche Änderungen der Planung berücksichtigt und die Veranschlagung der Ausführung angepatzt, da zum Teil die Ergebnisse der Abrechnung und Ausschreibung zugrunde gelegt werden konnten. Der Anschlag gewährt daher einen ziemlich zutreffenden überblick über die tatsächlich entstehenden Kosten der Bauarbeiten und Neben anlagen, Wenn nicht ganz ungewöhnliche Preissteigerungen für die Ausbauarbeiten eintreten, kann angenommen werden, daß die verfügbaren Beträge für eine technisch einwandfreie und ästhetisch befriedigende Ausgestaltung des Gebäudes und der Nebenanlagen gut ausreichen werden. Die Kosten für das Gebäude sind mit 1 883 680 für die Nebenanlagen mit 61500 veranschlagt. Für die Etnrichtungsgegenstände sind schätzungsweise 150 000 eingesetzt worden, da ein ausführlicher Kostenanschlag erst aufgestellt werden kann, wenn genauere Unterlagen über Bedarf und Art der Ausführung vorliegen, wozu noch das Studium anderer Bibliotheken und eingehende Verhandlungen mit der Direktion nötig sind. Die Gesamtkosten sind demnach mit 2 095 180 veranschlagt, wozu noch als 5»/, allgemeine Verwaltungskosten -- 104 759 kommen, so daß sich ein Ge- samtbetrag von 2 199 939 ^ — rund 2 200 000 ^ ergibt. In diesem Betrage sind die etwa 16 500 ^ betragen den Mehrkosten für Herstellung von Gartenanlagen und Ein friedigungen auf dem rund 5041 gm großen, für die Zwecke der Bücherei vorläufig nicht gebrauchten Gelände am Wind- 17