^200 Börsenblatt f. d. Dtjchn. Buchhandel. Fertige Bücher. 273, 24. November ISIS. Wenn die Werke eines Dichters mehr als eine halbe Million Leser gefunden haben, mag es wohl berechtigt sein, von einem Liebling der deutschen Leserwelt zu reden. Paul Keller ist einer dieser Wenigen. Und warum greifen Hunderttausende zu dessen Büchern? „ . . . Paul Keller« Gebiet ist wirklich ei» Märchkn-Königsschloß. . . . Nachdenklichen, herben Männern wie stillen, feinen Frauen und neugierigen Kindern bietet Paul Keller in gleicher Liebe gleich wertvolle Gaben. . . . Alle Stimmen und Stimmungen sind ihm so vertraut und bereit wie dem Organisten die Register seiner alten Orgel! Aber daneben versteht er auch, da« reinste Sonnengeflirr und da« unschuldigste Kinderlachen leichthin und rein wiederzugebcn. Und daß er beide« kann, ist ihm allein eigen. . . . Vor ihm, dem ArbeitSfrohcn, liegen noch weitere Erntejahre. Schöne hat er schon erlebt. Wie viel gute, packende, wertvolle Werke schuf er schon! . . . Wer nach dem Lesen seiner kurzen Erzählungen Keller licbgewinnt, ahnt noch garnicht, daß derselbe Dichter ganz große Stoffe großartig gestalten kann. Seine „Alke Krone" ist ein monu mentale« Werk! . . . Hier sind Gestalten und Steigerungen, die an Hebbel gemahnen! Voll Kraft und Innigkeit sind seine Romane „Der Sohn der Hagar", „Waldwinter", „Insel der Einsamen", „Die Heimat". Sehr heiter ist sein Buch „Da« letzte Märchen". Der Jugend kommt er ebenso entgegen wie den Gesetzteren . . ." (Prof. Dr. Marx Möller.) „. . . Und wie jubelt alles gemütvoll auf in dem herzerquickenden Humor (in „Ferien vom Ich"), der leise spottet, aber alle« mit sonnigem Frohsinn übcrgießt und niemals verletzt, der getragen wird von edelstem Freimut und mit seinen versöhnenden Strahlen alle« Leben und Weben durch leuchtet. Da« ist ein Jungbrunnen der Kraft und Schönheit, der die Glieder stählt und da« Herz wieder höher schlagen läßt . . ." (Justiziar Dr. Ablaß, M. d. R.) Für Paul Keller sich einzusetzen, ist zweifellos von doppeltem Erfolg, denn erfahrungsgemäß ist der Käufer eines Buches unschwer auch zur Erwerbung anderer Bücher von ihm, sei es für sich, sei es für Geschcnkzwecke, zu gewinnen. Sie alle auf ^'ager zu nehmen, schließt darum ein Risiko nicht ein.