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.Ä 273, 24. November 1916, Fertige Bücher. Börsenblatt f. ö. Dljchn. Buchhandel. 8183 Verlag von Jos. Scholz in Mainz Herausgeber: Wilhelm Kotzde Die Jungmädchenbücher wollen dem Unterhaltungsbedürfnis junger Mädchen entgegenkommen, sie wollen dem Spiel ihrer Phantasie Rechnung tragen, sie wollen sie aber auch hinein- führen in eine ernste Lebensauffassung, in den Gedanken der Pflichterfüllung gegen sich selbst, die Familie, das Vaterland. Bisher erschienen: Elisabeth von Oertzeu: Der goldene Morgen. Mt! Bildern von Emil Heinsdorff. Gebunden „B 3.—, bar 2.—. Charlotte Niese: Erika. Mil Bildern von Reinhard Pfaehler von Othegraven. Gebunden ^ 3.—, bar 2.—. Gustav Faike: Herr Purtaller u. seine Tochter. Mit Bildern von Franz Staffen. Gebunden „H 3.—, bar 2.—. Helene Nass: Regina Himmelschiig. Mi! Bildern von Arpad Schmtdhammer. Gebunden 3.50, bar 2.30. Charlotte Niese: Das Lagerkind. Mit Bildern von Hans Schroedter. Gebunden ^ 3.—, bar ^ 2.—. Ich möchte diese neuzeitliche wertvolle Bücherreihe erneut warm empfehlen. Diejenigen Herren Kollegen, die sich bisher ein eigener Urteil über die Bücher nicht bilden konnten, wollen sich die untenstehenden Kritiken — einige von vielen — dienen lassen. Ich liefere in der Weihnachtszeit 7/6 gemischt (sonst nur 13/12 gemischt, 7/8 von einem Bande) und bitte von diesem Vorzugsangebot recht oft Gebrauch zu machen. Verlangzettel anbei. Jos. Scholz. Mainz. „. . . Die Jungmädchenbücher halten in trefflicher Weise, was das Programm verspricht, sie unterhalten, erfreuen und erziehen . . ." Schulrat vr. Mosapp in der Süddeutschen Zeitung. „. . . Es herrscht in den Büchern der Geist deutscher Weib lichkeit, unaufdringlich, wesenhaft, nicht süßlich, doch lieb reizend . . Deutsche Tageszeitung, Berlin. „. . . Es ist nicht zu zweifeln, daß die jungen Leserinnen an dieser kräfteausrufenden und kampffrvhen Lektüre mehr Gefallen finden werden als an der ihnen bisher gebotenen süß- lichen und wohlfrisierten Backfischliteratur. Die Verfasser der bis jetzt vorliegenden Bände entnahmen ihre Stoffe dem quellenden Leben. Sie schufen Kunstwerke, aus deren Innerem Stimmen Hallen, die mit unwiderstehlicher Kraft und Freund lichkeit nach oben weisen." Augsburger Postzeitung. „. . . Von solch gesundem, interessantem Lesestoff muß ein guter Einfluß ausgehen, und mit Freude und Ruhe kann die Mutter diese Bücher in die Hände ihrer Töchter legen, die sie mit Wonne lesen werden . . Deutsche Mädchenzeitung. Heinrich Federer l'' Patria! Eine Erzählung aus der irischen Heldenzeit Erstes bis dreißigstes tausend Einbandzeichnung von Professor Georg Schiller Geb. in Pappband M. 4.— ord., —.70 netto, -.67 bar. Auf 12 —I Freiexemplar. «T^ahrhundertalt ist Irlands Kampf um Freiheit gegen das Land, das die Freiheit kleiner Länder zu schützen vor gibt. Deshalb ist die patriotische Tragödie heimatberechtigt auf der grünen Insel. DaS Heldentum des Kleinen gegen die stumpfe Gewalt des Machthabers, die erfinderische Kühn heit des Geistes gegen rohen Besitzerwillen und die lächelnde Lcbensverachtung des Idealisten gegen schweres Schicksal gestellt — das war ein Stoff, so recht nach Heinrich Fcderers Art. Und so entstand eine Erzählung von sprühender Lebens- flllle, in welcher echter Humor bis an den Abgrund der Tragik mitgeht. So erwuchs aber auch eine meisterliche Geschichte, die von Irlands nie ersterbender Not ergreifendes Zeugnis ablegt: seit den Tagen, da Sir Robert Emmet daö Blutgerüst erstieg und Daniel O'Connell das Briten- rcich anklagte, bis ins Gestern, da Sir Roger Casement daö immcrgleiche Jrenschicksal mit dem immergleichen Ab- scbicdöwort erfüllte: Patria! Eine Nacht in den Abruzzen Mem Tarcisiusgeschichtleiu Erstes bis dreißigstes Tausend Einbandzeichnung von Professor Georg Schiller Geb. in Pappband M. 4.— ord., -.70 netto, — .67 bar. Auf 12 —I Freiexemplar. <"»ber diese wundervolle Erzählung schreibt uns ein fein er sinniger Kritiker: „Als ich das umbrische Geschichtlein las, hatte ich die Empfindung, einer Entdeckung beizu wohnen. So wie jemand in einem Winkel ein unbeachtetes Bild findet und dessen Linien und Farben zu wachsendem Entzücken von Staub und Moder befreit, bis ein kleines Meisterwerk, in jeder Einzelheit fein, vor dem überraschten Beschauer liegt, so und nicht anders enthüllt Heinrich Federer in dieser Erzählung die blühende, ewigjunge Schönheit einer alten Legende. Manch geringerer Dichter wäre an der Tarcisiuslcgende ohne tiefere Beachtung vorbeigegangen. Nun aber kam Federer und bietet uns in einem schmalen Büchlein mehr Ergriffenheit und fesselnde Einblicke ins menschliche Schicksal, als die meisten dickleibigen Roman werke mühsam zusammenzutragen vermöchten." HerderscheVerlagshdlg., Freiburg i. Br. ivcrlenblatt f. den Deutschen Buchbantei. 8S. Jahrgang. 1092