Volltext Seite (XML)
Aus dem niederländischen Buchhandel. IV. «III siehe Nr. IW.) Jahresversammlung der VarasniZinA iar bavoräarlllg van cke belangen <les Loe>eban6els. — Bestrebungen zur Erhöhung des Berlegerraballs. — Zeitschriften und Zettschriftenaufsätze. Die Verseniging ter bevorcleiing van äs belangen des Loele- danclels hielt am 11. Juli 1916 ihre 99. Jahresversammlung unter dem Vorsitz von V. Loosjes, Haarlem, ab. Der Vorsitzende begrüßte die Anwesenden und erinnerte an die Jahrhundertfeier des vorigen Jahres. Wenn auch die Tages ordnung diesmal nur kurz sei und den Eindruck machen könne, als sei im ersten Jahr des neuen Jahrhunderts nicht viel zu tun gewesen, so sei das doch in Wirklichkeit nicht der Fall, wenn auch von der Arbeit des Vorstandes nicht viel in die Öffent lichkeit gedrungen sei. Er glaube feststellen zu dürfen, daß der Buchhandel nicht allzusehr unter den ungünstigen Zeitumständen leide, wenn er auch mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Er wolle nur das Sinken der Wechselkurse und die Papiernot erwähnen. Unter den Arbeiten des Vorstandes hätten die jenigen, die auf den geplanten Neubau eines Buchhändlerhauses Bezug haben, einen großen Anteil gehabt, und es gereiche ihm zur Freude, der Versammlung Mitteilen zu können, daß es ge lungen sei, die Gebäude des Vereins, die mit 6. 125 600.— in der Bilanz ständen, für 6. 225 000— zum September zu ver kaufen, und daß in dem zu errichtenden Gebäude bereits Räum lichkeiten vermietet seien, die mehr als 6. 12 000.— Miete brin gen würden, abgesehen von denen, die der Verein für seine eigenen Zwecke in Gebrauch nehmen wolle, und wofür natürlich auch die betreffenden Abteilungen mit Miete belastet werden würden. Zum Schluß lud er die Mitglieder ein, am Mittag der Feier lichkeit der Grundsteinlegung beizuwohnen. In den Vorstand wurden gewählt H. D. Tjeenk Willink jr.- Haarlem, und H. E. Stenfert Kroese-Leiden; in den Ausschuß für das Leetolbuis: Paul Nijhoff-Amsterdam. Bei der Behandlung der verschiedenen Jahresberichte brachte C. M. van Stockum-Haag denjenigen des Bibliothekars zur Sprache, da in seinerProvinz in der vorbereitendenVersammlung die Frage gestellt worden sei, ob wirklich alles, was da ange schafft sei, zum Teil zu hohen und sehr hohen Preisen, auch wirk lich nötig sei. Der Bibliothekar vr. A. G. C. de Vries-Amslerdam wies zunächst darauf hin, daß er den für die Bibliothek ausgeworfcnen Betrag nicht überschritten habe, über die Not wendigkeit der Anschaffung dieses oder jenes Werkes könne man natürlich verschiedener Meinung sein, wolle man aber — und das sei sein Bestreben — unsere Bibliothek zu einer in den Nieder landen einzig dastehenden Fachbibliothek, mit der event. nur die des Börscnvcreins in Wettbewerb treten könne, ausbauen, so wären die Anschaffungen nötig und würden es bleiben. Im übrigen bittet er das Erscheinen des Katalogs, mit dessen Drnck- legung bald angefangen werden solle, abzuwarten. Der Antrag des Vorstands, dahingehend, den Jahresbeitrag von 10 auf 15 Gulden zu erhöhen, wurde nach scharfen Angriffen der Herren K. Groesbeek, Amsterdam, und A. de Jager, Haag, mit großer Mehrheit verworfen. Dagegen wurde der zweite und dritte Antrag, die rein formeller Art waren, angenommen, der vierte zurückgezogen und der fünfte, der den Vorstand ersuchte, Schritte zu tun, um die Bibliographien und das Adreßbuch in den Verlag der Verceniging zu bringen, mit einer kleinen, vom Vorstand gewünschten Redaktionsänderung angenommen. Nach Schluß der Versammlung begaben sich die Anwesenden in einigen Extra-Wagen der Stadtbahn zur Baustelle, wo der Erste Vorsteher V. Loosjes nach einer kurzen Rede, in der er auf die Bedeutung des Augenblicks hinwics und die besten Wünsche für das Gebäude, seine Bauherren und Besitzer aussprach, die drei ersten Steine des Buchhändlerhauses mauerte. An dem üb lichen gemeinschaftlichen Mittagessen unter dem Vorsitz des neuen Vorstandsmitgliedes H. E. Stenfert Kroese, Leiden, wurde nach dem Trunk auf Ihre Majestät unsere Königin durch Herrn I. I. van Druten, Sneek, dem scheidenden Ersten Vorsteher V. Loosjes im Auftrag der andern Mitglieder des Vorstandes und des Bau meisters als Erinnerung die silberne Kelle überreicht, mit der er am Mittag die Steine gemauert hatte. Am 19. Juni hielt der dleckerlauckseve Okbitanton- I1on,I sSortimenter-Verein) in Amsterdam unter dem Vor sitz von Paulus Müller-Amsterdam eine außerordentliche Generalversammlung ab. Einberufen auf Antrag einer Anzahl Mitglieder aus dem Haag, sollte die Versammlung Mittel und Wege besprechen, wie eine Erhöhung des jetzt gel tenden Rabatts von 20°/» erlangt werden könnte. Im Zu sammenhang damit war eine eifrige Propaganda für den Bond getrieben worden, so daß dieser dadurch mehr als 100 neue Mit glieder gewonnen hat und jetzt deren fast 300 zählt. Der Antrag lautete dahin, der Bond solle allen Verlegern durch Anschrciben folgende Fragen zur Beantwortung vorlegen: Sind Sie bereit, in Zukunft Schulbücher und Werke für das höhere Studium mit 25 7» (event. mit den üblichen Frei« Exemplaren) in Rechnung zu liefern? Würden Sie'Zeitschriften mit 25 7» liefern? Sind Sie bereit, feste Bestellungen mit 25 7» in Jahres rechnung und mit 30 7» in Halbjahrs-Rechnung zu liefern? Sind Sie gewillt, L condition mit 25 7» zu liefern? Werden Sie bei Bestellungen, die beim Besuch des Reisenden gemacht werden, die bisherigen Bedingungen mich weiterhin ge währen? Der Vorsitzende eröfsnetc die Versammlung mit einem Danke an die Kollegen im .Haag, die sich in so außerordentlicher Weise um den Verein verdient gemacht hätten, und ließ dann über die Aufnahme der neu angemeldeten Mitglieder abstimmen, die sämtlich zugelassen wurden. Nachdem der Vorsitzende sie willkommen geheißen hatte, wurde der Antrag zur Beratung gestellt. Über die Notwendigkeit der Erhöhung des Rabatts waren alle einig, sodaß sofort in die Spezial-Debatte eingetreten werden konnte, die eine schnelle einstimmige Annahme der ersten vier Punkte ergab, über den fünften Punkt entspann sich eine längere Debatte. Er fiel nämlich aus dem Rahmen der andern insofern, als die jetzigen Bedingungen von einem Rabatt von 20 7» ausgehen, den man in den andern Punkten gerade ab geschafft sehen wollte. Die Antragsteller sprachen sich dahin aus, sie hätten diesen Punkt so gefaßt, um den Verlegern zu zeigen, daß man nicht Unbilliges verlangen wolle. Der Vorsitzende sprach 1241