Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhar.de.. Redaktioneller Teil. 277, 30. November 1918. Wenn es auch in Anbetracht der geringeren Bedeutung des Buchhandels anderer Städte und der beschränkteren Mittel nicht notwendig und möglich sein wird, überall eine ähnliche Einrichtung wie in Leipzig ins Leben zu rusen, so vertrauen wir doch dem vaterländischen Empfinden unserer Berussgenossen daß überall, wo es ersorderlich ist, den aus dem Felde und der Etappe heimkehrenden Buchhändlern hilfreich zur Hand gegangen und nach Kräften für ihre Wieder» einordnung in den Beruf gesorgt wird. Wir richten daher namentlich an die Kreis- und Ortsvereine die Bitte, der Frage der Unterbringung der feldgrauen Berufsgenossen in den nächsten Wochen ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden und in diesem Sinne auch aus ihre Mitglieder einzuwirken, da meist rasche Hilfe nottut und an Ort und Stelle der Forderung der Stunde entsprochen werden muß. Der Buchhandel muß er als Ehrensache betrachten, daß jeder feldgraue Berufsgenosse bereitwilligst Rat und Unter stützung aus Grund seiner Zugehörigkeit zum Buchhandel findet. Erfüllt jeder „in seinen Grenzen und Bereich- seine Pflicht, so darf erwartet werden, daß mit der Wiederkehr der Ordnung in den Buchhandel auch Mittel und Wege zur Wieder aufnahme der verlegerischen Produktion und damit neue Verdtenstmöglichketten gefunden werden. Leipzig, den 29. November 1918. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Arthur Meiner. Paul Schumann. Hans Volckmar. Karl SicgiSmund. Otto Paetsch. Mai Röder. Dörsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 149. Auszug aus der Registrande des Vorstandes des Börsenvereins. 1. Der Buchhändler-Verband für das König reich S a ch s c n hat seine V c r k a u f s b e st i m m u n g e n ge ändert; der Vorstand hat dazu die Genehmigung erteilt. Die neue Bestimmung lautet: 8 5. Für Zeitschriften, die in die Postzeitungsliste ausgenommen sind, ist solange, als dieselben von der Erhebung des durch die Notstandsordnung des Börsenvereins festgesetzten Teuerungs zuschlages ausgenommen sind, ein Bestellgeld zu erheben, gleich gültig, ob die Zeitschrift zugestellt oder abgcholt wird. Das Be- stellgeld ist in Prozenten zum Verkaufspreis der Zeitschriften zu berechnen, wobei es gleichgültig ist, ob der Bezieher eine oder mehrere Zeitschriften erhält. Der zu erhebende Prozentsatz hat dem dom Vorstand des Börsenvereins jeweilig gemäß ß 2 der Notstandsordnung festgesetzten Prozentsatz zu gleichen. Dem Verein Dresdner Buchhändler zu Dresden ist die gleiche Bestimmung genehmigt worden. 2. Der Schweizerische Buchhändlerverein wünscht, daß sowohl der Verleger wie Sortimenter bei Lie ferungen nach der Schweiz den zehnprozentigen Sor timenter-Teuerungszuschlag in Anrechnung bringen. Der Vor stand glaubt den besonderen Verhältnissen Rechnung tragen zu müssen, und ersucht deshalb den deutschen Buchhandel um Be rechnung des Teuerungszuschlages bei Lieferungen aus Deutsch land nach der Schweiz, sofern nicht die Ausnahmen von der Notstandsordnung eine Abweichung zulassen. Der Vorstand hat wegen des Umsatzsteuergesetzes und des Luxus st euergesetzes Eingaben an die zu ständigen Behörden gerichtet, um einzelne Vorschriften, die den Buchhandel, insbesondere den Antiquariats-Buchhandel schwer benachteiligen, zu beseitigen oder zu mildern. Neuerdings hat der Vorstand sich auf Ersuchen einer Behörde gutachtlich ge äußert und dabei erneut auf die Schwierigkeiten in der Durch führung der Gesetze hingewiesen und die Hoffnung ausge sprochen, daß die Behörden die Interessen des Buchhandels bei der Anwendung des Gesetzes allenthalben wahrnehmen und ebenfalls aus baldige Beseitigung der Unklarheiten hinarbciten möchten. 4. Der Vorstand hat in seiner Sitzung vom 4. Oktober d. I. den Angestellten der Geschäftsstelle, soweit sie seit dem 1. März 1918 in Diensten stehen, eine einmalige Teuerungszu lage in der Höhe eines Monatsgehaltes gewährt, die zur Hälfte sofort, zur Hälfte Anfang Dezember ausgezahlt wird. 718 5. Ter Vorstand hat Herrn Richard Quelle in Firma Quelle L Meyer in Leipzig in den Normenausschuß für das graphische Gewerbe, Unterausschuß für Papier, ge wählt. Herr Quelle hat die Wahl angenommen. Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins. Die außerordentliche Hauptversammlung vom Montag, den 25. November 1918, hat beschlossen: »Es wird saustelle des bisherigen Teuerungszuschlages- bei allen Zeitschriften, die in der Postzeitungsliste ausgenommen sind, vom I. Januar 1919 ab eine Besorgungsgebühr in Höhe von 10 Prozent des Ladenpreises erhoben.« Dieser Beschluß ist laut H 5 Absatz 3 der Vcrkaufsordnung für sämtliche Buchhändler des Bezirks der Vereinigung ver bindlich. Der Vorstand der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins, vr. F. Pickardt, Vorsitzender. Schweizerischer Buchhändlerverein. In unfern Verein wurden als Mitglieder ausgenommen: Herr II. Cavelti, i. Fa. I. G. Cavelti-Hangartner in Gossau, Kt. St. Gallen; Herr RichardDech, i. Fa. R. Dech L Co. tn Bern. Basel und Bern, den 21. November 1918. Für den Vorstand des Schweizerischen Buchhändlervereins. Der Präsident: Der Schriftführer: G. Helbing. G. A. Bäschlin. Bekanntmachung. Anläßlich der Feier des 50jährigen Bestehens seiner Firma I. Schweitzer Sortimcnthat uns Herr Arthur Sellierin München durch eine Gabe von 1000 erfreut. Er ist dadurch in die Reihe unserer immerwährenden Mitglieder eingetreten. Das Recht immerwährender Mitgliedschaft erwarb auch Herr vr. Joachim Perthes in Gotha, Mitinhaber der Firma JustusPerthes, für sich und seinen in Rußland gefallenen Bruder Herrn Gottfried Perthes durch Überweisung von zweimal 300 »«. In Dankbarkeit bringen wir diese Zuwendungen zur allgemeinen Kenntnis und knüpfen daran für den bewährten Freund des Unterstützungs-