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Aus diesen Zahlen ergibt sich also folgendes: der Wert der Büchereinfuhr von Italien nach Deutschland ist größer als der von Italien nach Frankreich. Nun muß man aber be rücksichtigen, daß in Frankreich mindestens 800 00 Italiener leben, darunter die geistig bedeutendsten Köpfe Italiens, die sich im libe ralen Frankreich niedergelassen haben. Die Zahl der in Deutsch land lebenden Italiener ist dagegen ganz gering, sie beträgt nur wenige Tausend. Trotzdem ist der Bedarf an italienischen Büchern in Deutschland und Frankreich fast gleich. Dieses Zahlenmaterial läßt sich in keiner Weise mit den Beob achtungen in Zusammenhang bringen, die der Gewährsmann der »Os- retta ckel ?opolo« in Berlin gemacht haben will. Vielleicht ist es möglich, diese Differenz irgendwie aufzuElären? rö. Eine Rumänisch-Deutsche Handelskammer. — Die Rumänisch- Deutsche Handelskammer (Oamera äe ecrmei^ RoinLnL-OerinanL) in Bukarest 1, Str. Doamnei 1, bittet uns um Ausnahme nach folgender Zuschrift: »Wir haben die Ehre, Sie geziemend davon in Kenntnis zu setzen, daß nach gesetzlich erfolgter Gründung die Ru mänisch - Deutsche Handelskammer ihre Tätigkeit aus genommen hat, um nach besten Kräften die Wirtschaftsbeziehungen -wischen Deutschland und Rumänien so auszubauen, wie die gegen seitigen Interessen es erfordern. Die günstige wirtschaftsgeographische Lage Rumäniens und seine individuelle Eigenart verlangen, daß unsere Handelskammer nicht nur in den allgemeinen Aufgaben, die einer Kammer zusallen, ihr Ziel erblickt, sondern weit darüber hinaus wird unsere Handelskammer bemüht sein, universell alle Ausgaben zu erfüllen, die Industrie und Handel an sie stellen wer den. Demgemäß ist unsere Handelskammer mit allen Organen aus gestattet, um im weitestgehenden Maße alle Anfragen aus Handel und Industrie zu bearbeiten. Wir erwarten gern die laufende Zu sendung Ihrer Zeitungen und Zeitschriften, die wir in unserem Lcse- saal den Besuchern zugänglich machen und am Jahresschluß gebunden der Bibliothek einverleiben wollen. Wenn wir auf diesem Wege unsere Mitglieder mit den anerkannt wertvollen Arbeiten Ihres Verlages bekannt machen, so hoffen wir, auch auf diesem Wege einen nicht zu unterschätzenden Wevbedienst Ihren Inserenten zu leisten durch Bekanntgabe ihrer Angebote in einem kaufkräftigen Abnehmer kreise. Ihnen und Ihrem Freundeskreise bieten wir gern die Hand, damit in Zukunft in Großrumänien wertvolle und sichere Geschäfte der deutschen Industrie und dem Handel ermöglicht werden«. Typographie und Normung. — Unter diesem Namen ist in Berlin im Lichthof des ehemaligen Kunstgewerbemuseums (Prinz- Albrecht-Straße 7) seitens des Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker (Gehilfenorganisation) eine Ausstellung veranstaltet worden, die bei freiem Eintritt bis zum 31. Januar geöffnet ist. Die Ausstellung zeigt zunächst das Ergebnis der von der Berliner Ortsgruppe veranstalteten Unterrichtskurse und Lehrgänge imSkizzieren von zeitgemäßen Drucksachen, im Schriftschreiben und in der Ver wendung der Photographie in Verbindung mit Typographie. So dann ist das Ergebnis des vom Bildungsverbande für seine Gesamt- Mitgliedschaft im letzten Herbst veranstalteten Wettbewerbes für genormte Geschäftsdrucksachen ausgestellt. Diese Ausstellung ist die erste dieser Art. Sie wirb sicherlich der schnelle ren Einführung der genormten Geschäftsdrucksachen einen neuen star ken Antrieb geben. An Hunderten von Beispielen wird die typo graphische Lösung der durch die Normungsvorschriften für Geschäfts- druck'sachen gestellten Aufgaben gezeigt. Für alle Drncksachenver- braucher ist hier ein reichhaltiges und sehr lehrreiches Material zusammengetragen. Ein Besuch dieser Ausstellung wird allen mit Herstellungs- und Propagandaarbeiten Beschäftigten besondere An regungen bieten. Auch allen sonstigen am graphischen Gewerbe Interessierten kann der Besuch empfohlen werden. Geöffnet ist die Ausstellung am Sonntag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 16 Uhr, Dienstag und Freitag von 9 bis 19 Uhr (Montags ge schlossen). Auszeichnungen auf der Weltausstellung Barcelona (s. a. Nr. 5). — Die höchste Auszeichnung, den Großen Preis, erhielt ferner die Firma Meißner L Buch in Leipzig für ihre Erzeugnisse aus dem Gebiete des Farbendruckes; bie Goldene Medaille der Ver lag und graphische Kunstanstalt I. F. S ch r e i-b e r in E ß l i n g e n. Gemeinschaftswerbung des Vereins Deutscher Papierfabri kanten e. V. — Der Verein Deutscher Papiersabrikanten plant eine großzügige Gemeinschaftswerbung zur Erweiterung des Absatzes und zur Hebung der Papierqualitäten. Um die übrigen Verbände des Papierfaches über die bereits geleisteten Vorarbeiten auf diesem Gebiete zu unterrichten, hatte der Verein Deutscher Papiersabri- kanten am 8. Januar gu einer Sitzung eingeladen, an der auch der Reichsbund Deutscher Papier- unb Schreibwarenhändler teil nahm. Die Durchführung der Werbung ist in der Weise gedacht, daß durch geeignete Bearbeitung der Presse die Verbrauchcrschaft über die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten des Papiers auf geklärt werden soll. Dem gleichen Zweck soll eine Werbeschrift dienen, die unter dem Titel »Umgang mit Papier« erscheint und die voraussichtlich durch den Fachhandel an die Verbraucher weiter geleitet wird. Einen wesentlichen Bestandteil dieses Werbefeld zuges stellt ein Lichtbildvortrag dar. »Lebensdienst in hundert For men« soll der Werbefilm heißen, der die Herstellung und Ver arbeitung des Papiers sowie dessen verschiedene Verwendungsmög lichkeiten zeigt. Der Vortrag nebst Film soll insbesondere den Hausfrauenvereinen zur Vorführung zugänglich gemacht werden. Um diese Gemeinschaftspropaganda in enger Zusammenarbeit aller Verbände des Papierfaches durchguführen, wurde in der obenerwähn ten Versammlung die Bildung eines besonderen Ausschusses, be stehend aus Vertretern der verschiedenen Zweige des Papierfaches, angeregt, in dem auch der Reichsbund vertreten sein wird. (Der Papierhändler, Nr. 3.) Die Berufsgcnossenschaft für den Einzelhandel versandte in diesen Tagenden Unfallverhütungskalender 1930. Neben bild lichen Darstellungen bringt der Kalender eine Abhandlung über Zweck und Leistungen der Berufsgenofsenschäft, aufklärende kurze Artikel über Unfallgefahren und deren Vermeidung, ferner Rat schläge und Regeln für das Verhalten von Fußgängern auf der Straße und bet Benutzung von Verkehrsmitteln. Die ständig steigende Zahl von Unfallmeldungen veranlaßte die Berufsgenossenschaft, neben einem Preisausschreiben der Zentralstelle für Unfallverhütung in diesem Kalender (auf S. 00/61) einen eigenen Preiswettbewerb zu veröffentlichen, der die Arbeitnehmer anhalten soll, einmal selbst darüber nachzudenken, durch welche Mittel und Maßnahmen eine Herabminderung dieser Zähl ermöglicht werden kann. Die Preis fragen bezwecken Vorschläge zur Verhütung der häufigsten Unfälle in den Einzelhandelsgeschäften. Die Antworten hierauf find bis spätestens 1. Mai 1930 an die Berufsgenofsenschäft für den Einzel handel in Berlin NW 7, Neue Wilhelmstraße 2, einzusenden. Mehr als 1-100 000 Unfälle wurden den Trägern der Reichs unfallversicherung im Jahre 1928 aus den versicherten Betrieben angezeigt! Die Mehrzahl aller dieser Unfälle wird durch mensch liche Schwächen, Mängel an Unterlassungssünden herbeigeführt, wie die Aufzeichnungen der Versicherungsträger Nachweisen; höhere Ge walt und unvermeidbare Katastrophen verursachen nur etwa ^ aller Unfälle. Damit ist dargetan, daß die mechanische Unfallversicherung allein die Unfallzahl niemals in hinreichendem Umfange eindämmen kann. Die Unfallverhütung muß sich daher an den Menschen, den Versicherten selbst, wenden, muß ihn auf seine Schwächen auf merksam machen, ihn aufrütteln und zur Mitarbeit zu gewinnen suchen. Der Kalender soll ein Mittel für diesen Zweck sein. Er will den Versicherten nicht nur auf bie ihn umgebenden Gefahren ufw. aufmerksam machen, sondern er bringt auch Fingerzeige dafür, wie man diesen Gefahren ausweichen, Unfällen also Vorbeugen kann. Volkstraucrtag 1930. — Der Ausschuß für die Festsetzung eines Volkstrauertages hat einstimmig beschlossen, den Volkstrauertag zum Andenken an die im Weltkriege gefallenen Helden auch in diesem Jahre am 5. Sonntag vor Ostern, Reminifzere (16. März 1930), in ähnlicher Weise zu begehen wie m den Borfahren. Preis der Sektion für Dichtkunst. — Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat die Preußische Akademie der Künste, Sektion für Dichtkunst, beschlossen, in diesem Jahr einen Preis von 5000 Mk. einem Dichter für seine künstlerische Gesamtleistung zu verleihen. Mitglieder der Akademie sind von dem Preise ausgenommen. Be werbungen sowie Einsendungen von Büchern unb Manuskripten sind zulässig. Die Entscheidung wird durch die Sektion bis Anfang April gefällt werden. Verkebrönackricbten. Gültigkeit der Rciitcnbankschclne. — Die Deutsche Renienbank hat folgendes veröffentlicht: Von den Rentenbankscheinen sind die Abschnitte zu 1000, 500 und 100 Rentenmark mit Ausstellungsdatum vom 1. November ISA lohne Kopsbllder), ferner die Rentenbank scheine zu 50 Rent.Mk. (mit dem Kopfbtld eines Landmannes). zu 10 Neiit.Mt. linit dem Kopsbikd einer Landsrau) und zu 5 Rent.Mk. (mit dem Kopfbild eines Landmlidchens) nicht anfgerufen, sondern nach wie vor gesetzlich zugelaffene Zahlungsmittel. 7S