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1139 1849.) IM3.) Nachträgliche Erklärung zu», Frevel der Bergerschcn Buchhandlung mit „Neue D orfg e sch ich ten." So eben kommt ein Exemplar der Bergerschcn Ausgabe meines Buches - „Das deutsche Bauern- buch, oder: So lebt das Volk." (Verlag von Louis Hirschfcld in Berlin 1848) unter dein ge rügten Titel: „Neue Dorfgeschichten nach Bcrth. Auerbach" mir zu. — Mein Name ist dabei ausgelassen, im Buche selbst fehlt meine Widmung an Auerbach und Glasbrenncr, die als Vorrede den Standpunkt andcutcn soll, wonach das Buch erfaßt und beurthcilt werden möge, wonach allein es richtig beurthcilt wer den kann. Für die wahrhaft gutmcincnden Bcurthcller sei also diese Vorrede hier wieder gegeben. Vielleicht wird darnach auch die wackere, ehrenwerthe Weser-Zeitung ihr geschätztes, nach ihrem angegebenen Standpunkt der Be trachtung scbr richtiges Urthcil (vom 29. Scpt.) über mein Buch noch anders gestalten. Nach träglich die Bemerkung, daß ich schon die nbthigc Einleitung zum strengen gerichtlichen Verfolgen des buchhändlerischen Frevels getroffen babe. — Auch um gefällige rascheste Aufnahme des Vor- und Nachstehenden werden alle dieje nigen Journale dringend gebeten, die die Baffermann'schc Warnung gebracht. Die allenfaUsigcn Jnsert.-Gebühre» beliebe man auf Buchhändler-Wege durch die hiesige Buchhand lung von Meusel L Sohn entnehmen zu wollen. Coburg, den 7. Octbr. 1819. C. A. Schlocnbach. „An Bcrthold Auerbach und Adolph Glas- brcnner. Ihnen widme ich dieses Buch, liebe Herren'- ohne Sie gefragt zu haben, ob Sie die Wid mung annchmcn; glaube aber, daß Sie dies gerne thun, wenn Sie mein Wollen in diesem Buche erkennen. Ihnen widme ich dasselbe, wci> Sie, — Jeder nach seiner Weise, — des Volkes Sprache und Herz verstehen wie wenig Andere. Wo Sie sich indessen eine fröhliche Aufgabe stellten, da habe ich mir ein Schmerzliches erwählt: des Vol kes Leiden, Kämpfe und Verbrechen aus be stehenden Zuständen, aus Gesetzen zu ent wickeln. Da durfte ich nur wahr, oft auf Ko sten der Schönheit wahr sein, und wo dies sein mußte, da klage man nicht mich, sondern die Zeit an, die gebieterisch solche Bücher fordert, die Zu stände, die den Stoff dazu geben. Hamburg, den 27. Nov. 1847. Der Verfasser. Nachtrag zum Vorwort. Während dieses Buch gedruckt wurde, sind aus der Ewigkeit einiger weltgeschichtlicher Augen blicke die ersten Morgcnstrahlen deutscher Freiheit hcrvorgebrochen; die furchtbare Schmach und Lüge der Ccnsur sind von uns weggenommcn und ich könnte nun genau die Namen der Staaten und zugleich die Gestalten bezeichnen, worin die letz teren dieses Buches in Wahrheit so gelebt, ge handelt, gelitten haben, wie das Buch es erzählt. Es würde dies aber das Erscheinen desselben noch wieder aufhalten und gerade jetzt soll cs auf- trctcn, gerade jetzt kann und muß cs wir ken. — Gerade jetzt, wo die Vertreter des Volts zusammcnstehcn, um die ewigen Rechte geknechte ter Menschheit in das praktische Leben einzusetzen. Sie werden darin noch manch' verborgenes Leid und Elend im Volke, manchen noch ungekannten, ungeahnten faulen Fleck unserer Zustände «ken nen. Sie werden auch herausfühlcn, daß das geschilderte Furchtbare Wahrheit und nicht das Resultat erhitzter Phantasie ist, und daß ein Land, wo solche Wahrheiten cristiren, nur durch die aller- gründlichste, allercntschiedcnste Reform vor dem Krebs innerlicher Fäulniß oder vor der blutigsten Revolution gerettet werden kann. — Sie werden sich nicht an die, zu unserer ernsten wohl nicht passende, leichte Form stoßen, worin meine Ab sicht (novellenhaft) erscheint; ich wählte dieselbe, als die sogenannte „gebildete Masse" doch noch immer ein einschmeichelndes Gewand haben mochte, wenn sie für das Volk sich inkercssircn sollte; ich machte cs, sei dies auch ein unangenehmes Gleich nis:, wie Eltern, die ihren Kinder» die Arznei auf Honigkuchen eingcben. Hamburg, den 19. April 1848. Schlocnbach." s8074.j Erklärung in Betreff der „Warnung vor Täuschung" Seitens der Biiffcrmann'schc» Buchhandlung. Zu meiner tiefsten Entrüstung kam mir jene Warnung heute zu Gesicht. Sie gilt aber nicht der ehrenwerthen Bassermannschen Buchhandlung, denn diese ist vollkommen i» ihrem Recht: sie gilt nur der mir bis jetzt unbekannten C. Bcr- gcrschen Buchhandlung in Leipzig, die mit mei nem Namen und Werke solches Spiel getrieben; sie gilt dem Verleger meines Werkes, Louis Hirschfcld in Berlin, der ohne mein Wissen mich jener Buchhandlung und ihrem Verfahren preis- gegeben hat. Um auch den leisesten Schatten des Verdachts, als könnte ich selbst dabei bethciligt sein, von mir zu weisen, erkläre ich noch Folgendes: Im Deccmbcr 1847 übergab ich mein Werk: DaS deutsche Baucrubuch oder So lebt das Volk," in Verlag von Louis Hirschfcld in Ber lin. Im Frühjahr 1848 begann der Druck; die Correcturbogcn ließ ich mir nach Hamburg sen den, bekam aber das Titelblatt nicht, und als zu Anfang Juni das fertige Buch erschien, fand ich zu meinem größten Unwillen dem von mir festgcstell- ten Titel noch angehängt: „Dorfgeschichten." Ich gab sofort diesen Unwillen meinem Verleger zu erkennen, reiste von Hamburg ab und seit die ser Zeit hörte ich in meiner tief zurückgezogenen Einsamkeit von meinem Buche gar nichts mehr, bis ich im Herbste selbigen Jahres mcincnVerlcger um die noch restirenden Freiexemplare, so wie um frischen Betrieb des Werkes ersuchte und selbige theilwcise mit dem Bemerken erhielt, daß die wilde Zeit der Verbreitung sehr schade. Nach Ostern diejes Jahres bat ich um Mitthcilung des Rech nungs-Abschlusses und der letzten Freiexemplare, erhielt aber keine Antwort. Ich wußte nun gar nicht, wie es mit meinem Buche stand, auch nicht, ob und wie es besprochen war, denn ich las gar keine kritischen und belletristischen Journale ( die lei dige Politik verschlang mir alle Muße und Lust dazu), nur hie und da von fernen, nächsten Freun den und hier am Ort hörte ich ein günstiges Ur- theil, wenn man erfaßt hatte, was ich eigent lich gewollt und in der kleinen Vorrede angcdeu- tet. Im Ganzen jedoch schien es mir, als wenn die gewaltige Fluch der Zeit das Buch für's Erste begraben und der Verleger auch wenig da für gethan habe. — Jetzt aber glaubte ich, sei der Augenblick da, wo das Buch wieder hervor geholt und mir neuer, frischer Betriebsamkeit ge fördert werden könnte, und so schrieb ich denn am 27. oder 28. September in diesem Sinne an den Verleger, Louis Hirschfcld in Berlin, for derte streng noch einmal den Abschlußbericht, die letzte» Freieremplare, die thätigste Versendung und jedenfalls die Weglassung des von ihm gemachten Anhangs „Dorfgeschichten," damit mein Werk, dem herrlichen Auerbach in Ver ehrung gewidmet, auch nicht im Geringsten olS irgend eine Nachahmung seines von mir so innig geliebte» Werkes angesehen werden möge. Während dessen ging nun schon der Frevel mit meinem Buche durch das Land und stakt der stündlich erwarteten Antwort meines Verlegers empfange ich jene Basscrmannsche Warnung. — Ich verbinde mit dieser Erklärung zugleich die hiermit gestellte Aufforderung an die Hirschfcld'sche und Bcrger'schc Buchhandlung: ihr Verfahren in dieser Angelegenheit zu motivircn und die von mir hier gemachte» Behauptungen öffentlich zu confirmircn. Nach Lage der Sache werde ich alsdann sehen, was ich noch auf dem Wege Rech tens rhun kann und werde. — Alle Zeitungen, welche die Vassermann'sche Warnung ausgenom men, werden hiermit dringend ersucht, auch diese Erklärung aufzunchmen, und die allenfallsigen Jnser.-Gcbühren auf Buchhändler-Weg durch die hiesige Buchhandlung Meusel K Sohn entneh men zu lassen. — Coburg, d. 5. Oktober 1849. G. A. Schlocnbach. s8075.j Eislcben, 16. Oktober 1849. F. Knhnt in Eislcben bittet um Zusen dung s Oonel.: 1 Erpl. NeuereKinderspiele, nament lichbilligeleicht verkäufliche zu Weih- nachten. Preis-Courante oder Proben von Artikeln, die sich für ein vollständiges Schreibmaterialien- Gcschäft eignen, werden gleichfalls willkommen sein. s8076.j Von Taschenbüchern für 1850 erbittet sich gleich nach Erscheinen ein Er. geb. I. Kcfimann in Genf. s8077.j An die Herren Musikverleger. Ich bitte um 5 Oonel.-Einsendung von I Er- aller guten Musiknova für obligates DiolonccUe sowohl mit Quartett- als Pianofortebegleitung, als auch neu erscheinender Quartetten für Bogen- Instrumente von bekannten Meistern. Neuwicd, 15. Oktober 1849. <8. A. van der Beeck. f8078.j Zur geneigten Beachtung für die Her ren Verleger. Alle Anzeigen in der neuen Königsb- Zcitung werden auch in dem Königsb. Anzeiger ausgenommen, der in 1800—2000 Exempl. gratis verthcilt wird, wodurch die Anzeigen die weiteste und beste Verbreitung finden. Der Jnscrtions- prcis beträgt für beide Blätter zusammen 1 S-f pro Zeile. Königsberg. Adolph Samter. s8b79.j Bitte. Die österreichischen Herren College», welche mir noch schulden, ersuche ich hiermit wiederholt, die bctr. Reste an die Herren Jasper, Hügel Sr Manz in Wien für meine Rechg. so bald als möglich abzusühren. Genf, den 15. Oktober 1849. Z. Keßmann.