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Rosegger-Ausstellung. —Über eine-Rosegger-Ausstellung-, die die Firma HolzcLPahl (vorm.Pierson's Buchhandlung) inDres - den anläßlich der dortigen Vorlesung Roseggers in den Tagen vom 21. bis 26.Januar veranstaltet hatte, schreibt der -DresdnerAnzeiger-: Nicht große, weite Räume füllend, sondern auf engem Raume eine Menge interessanter Einzelheiten bietend, so stellt sich die Aus stellung dar, die Picrson'S Buchhandlung (Holze L Pahl), Waisen hausstraße 29, gelegentlich der Anwesenheit Peter Roseggers in Dresden veranstaltet hat. Zwischen Entschluß und Ausführung lagen nur wenige Tage. Trotzdem ist, dank der Bereitwilligkeit der Verlagsfirmen Staackmann-Leipzig und Leykam-Graz, sowie der Dresdener Freunde des Dichters ein Material zusammengekommen, an dem die vertrauten Kenner seiner Werke ihre Freude haben werden. Die Ausstellung zerfällt in zwei Teile: Roseggers Schriften (einschließlich einiger Oriainalmanuskripte samt den Kartons zu den Illustrationen der -Waldjugend- von A. Mailick), und eine große Anzahl von Photographien und anderen Darstellungen, die aus die Person des Dichters Bezug haben. In stattlichen Bänden erblicken wir den -Heimgarten-, Roseggers Monatsschrift, in der er seit 25 Jahren -General probe für seine Werke hält-, ünd die Dialektschriften des Dichters, sein Erstlingswerk -Zither und Hackbrett», -Tannenharz und Fichtcnnadeln- und -Stoansteirisch-. Auch die hochinteressante Festschrift zu Roseggers fünfzigstem Geburtstage ist ausgelegt. 39 Bände stark liegen die Erzählungen des Dichters vor uns. Die billige Volksausgabe, die verschiedenen Geschenkausgaben, die Miniatur- und die illustrierte Ausgabe, alles ist in prächtigem Gewände vorhanden. Das Drama -Am Tage des Gerichts-, die Gedichte in hochdeutscher Sprache, mehrere Ausgaben für die Jugend und einige Bücher verschiedenen Inhalts vervollständigen den Ueberblick über das reiche Schaffen des steirischen Poeten. Daß auch die ersten Ausgaben einiger Werke, z. B. der Schriften des Waldschulmeisters, der Novellen u. s. w., vorhanden sind, wird den Liebhaber interessieren, nicht weniger die Originalhandschristen, darunter eine Manuskriptseite aus -Mein Himmelreich- und anderes mehr. Die Mailickschen Kartons wird jedermann mit aufrichtiger Freude betrachten, nicht bloß der charakteristischen und poetischen Auffassung wegen, sondern auch um der vorzüglichen technischen Ausführung willen. Von Giesecke L Devrient aus gezeichnet wiedergegeben, kulden sie eine wahrhaft köstliche Zierde der -Waldjugend-. Bon dem zweiten Teile der Ausstellung sei nur das wichtigste angeführt. Das wertvollste sind zwei Jugendbildnisse Roseggers; wertvoll nicht bloß deshalb, weil sie bloß noch in diesen beiden Exemplaren vorhanden sind, sondern vor allem dadurch, weil sie die Verwandlung des Waldbaubernbuben, des Schneiderlehrlings, in einen -Stadtherrn- zunächst äußerlich frappant darstellen. Wieviel mehr aber tritt noch die außerordentliche innere Umwand lung zu tagel Hier der schlichte, fast bekümmert niederschauende Waldbauernbub, dessen Neigung sich ganz und gar nicht auf das Schneiderhandwerk richtete, und dort der für alles Ideale und Schöne begeisterte, aufwärts blickende Student, der insgeheim schon die köstlichen Lieder von -Zither und Hackbrett- gedichtet hat, mit denen er den ersten Schritt that auf der Bahn zum Dichterruhm! Die übrigen Bilder zeigen uns den Dichter in den verschiedensten Lebensaltern, teils allein, teils inmitten seiner Familie. Reizend ist ein Bild aus dem Jahre 1890, das ihn dar stellt, wie er sein nur wenige Monate altes Töchterchen Martha auf dem Arme hält. Urgemütlich sitzt der Dichter auf einem andern Bilde mit seinem Freunde, dem berühmten Maler Defregger, zusammen. Bekannt ist auch das Bild, das den Waldbauern buben zeigt, wie er den Kaiser Josef suchte. Daß auch Roseggers Familie vertreten ist, ist selbstverständlich. Wir sehen seine Eltern, seine erste Gattin, seine Kinder, seinen Bruder, den BauernZJakob Rosegger und andere mehr. Zahlreich sind auch die Ansichten aus Roseggers Heimat. Sein Geburtshaus, sein Landhaus in Krieg lach, sein Arbeitszimmer, das Haus, in dem er seit vielen Jahren in Graz zur Miete wohnt, das Rosegger-Alpenhaus auf der Pretuleralp, die evangelische Heilandskirche in Mürzzuschlag von außen und innen, die Landschaften der Waldheimat — alles ist in mehrfacher Anzahl vorhanden und dazu noch verschiedenes andere, was zu dem Dichter und seiner Heimat in Beziehung steht. Für Liebhaber von Ansichtskarten giebt es da vielerlei zu sehen, auch zu kaufen Preisausschreiben. — Der sächsische Dialektdichter Georg Zimmermann in Berlin, Vorsitzender des -Sachsenvereins- in Berlin hat sich mit einigen sächsischen Kunstfreunden zum Erlaß eines Preisausschreibens um ein Bühnenstück vereinigt, das seine Gestalten aus dem obersächsischen Dialektgebiet nehmen soll. Es sind Preise von 2500 und 1500 ^ ausgesetzt. Als Preisrichter werden die Herren Ferdinand Gregori, Schauspieler und Schrift steller, Berlin; Wolsgang Kirchbach, Schriftsteller, Steglitz bei Berlin; vr. Hermann Pilz, Redakteur, Leipzig; Wilhelm von Polenz, Schriftsteller, Schloß Ober-Cunewalde, Georg Zimmermann, Schriftsteller, Berlin 81V. 46, Hcdemannstraße 7, genannt. Der Letztgenannte versendet ausführliche Prospekte. Druck- und VerlagS-Aktiengesellschaft vorm. Dölter in Emmendingen. — Die dritte ordentliche Generalversammlung ist auf den 21. Februar d. I. in das Kontor der Gesellschaft nach Emmendingen einberufen. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: 8o.wmlung guter Lücber aus allen üsbistsv äsr Inttsratur, be sonders Belletristik, Xunst unä Handslscvisssuscbakt. 8cbacb- spisl. Varia. XX. antiquariscbsr Lmrsigsr (Vacbtrag rum XII.—XIX. antiquariscbsn ^.iwsiger) von 8. L Lrsobsr in Lrünn. 47 8. 8°. 1231 8rn. Verlags-Latalog von Oarl (Irasssr L Oc>. in IVien. 8sx.-8°. 26 8. mit L.bbildungsn. Latalog einer sebr bedeutenden unck rsicbbaltigsn 8ammluog ssbr vertvollsr Xuxksrsticbs unck 8o8öcbnitts alter uncl neuerer Nsistsr, ckabei kostbare IViegendrucks, ksrnsr Hand^sicbnungsn unck Aquarells sovde wertvolle Lücbsr, Incunabsln, Blug- scbriktsn, 8utbsr-8cbriktsn, ösispisls älterer Lucbillustration unck Lucbausstattung ste. auo ckem blaeblasss äss ß Ingenieure Herrn 8d. 8cbultr:s in IVien. 8sx.-8". 224 8. mit niedreren eingedruckten unck 7 ganessitigen Illuetratiovso. 3332 dlrn. Versteigerung ?u Nüncbsn vom 7.—15. Usbruar unter I-situng äss Xunstdäncklsrs Hugo Holding in Nüncbsn, lusbigstr. 21. Das Kscdt. Uundscbau kür cksn dsutscben duristsnstand. (Nit vielen Lücbsr-Lssprscbuugsn.) Nsrausgsgsdsn von 8r. 8s. Id. 8oergsl. Hannover, 8sl ving'scbs Verlagsducddancllung. V. ladrgang 1901, 8r. 1 (10. danuar 1901). gr. 4". 8. 1—28 mit In8srat-8msedlag. Lntdält u. a.: ^situngsadonnsment, vom Usicbsgsricbtsrat 8r. Reddsin. Oatalogus van esnigs äsr voornaamsts Hoskvsrksn in Vrankrijk sn-Duitscdlanck vsrscbsnsn mst Vermeidung der Lrijrsn voor gsdonclsn dlxsmplarsn. Ilitgavs van 1. N Nsulsnbokk, Importboskbandsl in Amsterdam. 8cdmal gr.-8". 47 8. ^.Igsmssns Halkmaandslijkscds Lidliograpdis dgvattsnde de titsls der voornaamsts nisuvs vsrksn, vsrsedsusn in dledsrland, Duitscdland, Vrankrijk, Lngsland, Lslgie, Xvitserland, Italic, de 8kandinaviscbs landen, snx. Ilitgsgsvsn door 1. N. Nsulsn dokk's Iwportboskbandsl in Amsterdam, 86 8ssrsngracdt. 6. laargang, 8o. 1. (1. dan. 1901.) 8°. 4 8. Portraits. Städtcansichten, Pläne und Karten. Kupferstiche, Radierungen und Schabkunstblätter. Französische und englische Linienstiche, Buntdruck und kolorirte Blätter. Lithographien. Altdeutsche Holzschnitte. Aquarelle, Handzeichnungen und Skizzen. Bücher und Kalender. Geschichtliche Darstellungen, Caricaturen, Costüme, Ereignisse, Feste, Sport-, Schlachten- und Soldatenbilder. Autographen von berühmten Personen. Katalog der Kunst-Auktion (Nr. 101, 4. Februar 1901 u. folg. Tage) von Georg Mößel in München, Rindermarkt 2. 8°. 65 S. 1885 Nrn. Br ose, Maximilian (Hauptmann a. D., Bibliothekar der -Deutschen Kolonialgesellschaft-), Die deutsche Kolonial- litteratur im Jahre 1899. Gr.-8°. 58 S. in Umschlag. Berlin 1900, Wilhelm Süsserott, Verlag. Preis 1.—. sSonder-Heft der Beiträge zurKolonialpolitik und Kolonial wirtschaft. Herausgegeben von der Deutschen Kolonial gesellschaft. — Es bildet die 4. Fortsetzung von: Brose, Maxim., Die Deutsche Koloniallitteratur von 1884—1895.) 8x I-ibris. 231. Xatalog von Xarl Tdsodor Völcksr's Ver lag und Antiquariat in Vrankkurt a/N. 8". 19 8. 300 8rn. -Krebs-, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin. — Durch die in der Dezember-Hauptversammlung erfolgte Neuwahl des Vorstandes setzt sich dieser für das Vercinsjahr 1901 wie folgt zusammen: Heinrich Heise (i/H. Franz Vahlen) 1. Vorsitzender; Fritz Goerecke (i/H. R. Eisenschmidt) 2. Vorsitzender; Hans Grönland (i/H. Herm. Bahr's Buchh.) 1. Schriftführer; Max Mallin (i/H. Alfred Schall) 2. Schriftführer; Carl Herr mann (i/H. Rich. Bong) Schatzmeister; Wilhelm Ohmke (i/H. H. W. Müller) Bücherwart. Versammlungen finden jeden Dienstag im Vereinslokal, Wilhelmstr. 118, statt. Den Mitgliedern steht eine Bibliothek, ein Bücher- und ein Journal-Lesezirkel kostenlos zur Verfügung. Gäste sind immer willkommen. Alle Zuschriften, mit Ausnahme derjenigen, die die Stellenvermittelung betreffen (Vor steher Max Galle i/H. Carl Heymanns Verlag), werden durch den ersten Vorsitzenden erbeten. *,*