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9968 vörjenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^6 202. 30. August 1912 51. Jensen, Die braune Erika. 62. — Karin von Schweden. 63. — Aus den Tagen der Hansa. 54. Sacher-Masoch, Don Juan von Kolomea. 55. Kompert, Geschichten einer Gasse. 56. Meyer, Novellen. I und II. 57. Saar, Novellen aus Österreich. 58. Ebner-Eschenbach, Dorf- und Schloßgeschichten 59. — Die Totenwacht. 60. Seidel, Leberecht Hühnchen. Gesamtausgabe. 61. — Vorstadtgeschichten. 62. Anzengruber, Dorfgänge. 63. R. Lindau, Die kleine Welt. 64. — Verkehrtes Leben. 65. — Ein ganzes Leben. 66. — Erzählungen eines Effendi. 67. H. Hoffmann, Der^Hexenprediger. 68. — Das Gymnasium zu Stolpenburg. 69. — Ruhm. 70. I. Kurz, Italienische Erzählungen. 71. — Unsere Carlotta 72. — Genesung. 73. — Den Strom hinunter. 74. Spitteler, Die Mädchenfeinde. 75. Schönaich-Carolath, Der Heiland der Tiere. 76. Wildenbruch, Kindertränen. 77. — Franzeska von Rimini. 78. — Die Danaide. 79. — Neid. 80. Liliencron, Kriegsnovellen. 81. — Könige und Bauern. 82. Frapan, Zwischen Elbe und Alster. 83. Böhlau, Der schöne Valentin. 84. — Ratsmädelgeschichten. 85. David, Frühschein. 86. — Vier Geschichten. 1882. 87. W. Fischer, Grazer Novellen. 88. Viebig, Kinder der Eifel. 89. Zahn, Firnwind. 90. Kröger, Eine stille Welt. 91. — Der Einzige und seine Liebe. 92. Polenz, Wald. 93. Croissant-Rust, Pimpernellche. 94. G. Hauptmann, Bahnwärter Thiel. 95. C. Hauptmann, Miniaturen. 96. Strauß und Torney, Der Hof am Brink und das Meer- minneke. 97. Hugin, Hahn Berta. 98. Busse, Die Schüler von Polajewo. 99. Havemann, Zopf und Perücke. 100. Schaffner, Grobschmiede. Nun aber füge ich noch eine dritte Liste hinzu und bitte, diese mit den beiden im Eckart (Heft 10 dieses Jahrgangs) ver öffentlichten Dramenlisten zusammenzuhallen, denen sich übri gens gut noch eine dritte Liste von achtzig deutschen Stücken angliedern ließe. Man wird dann einmal in der Nuß einen Begriff von dem unerschöpflichen Reichtum der deutschen Dichtung erhallen, und ich möchte wohl wissen, ob ein genauer Kenner einer ausländischen Literatur diesen Zusammen stellungen etwas Ebenbürtiges an die Seite setzen könnte. Ich gebe also zum Schluß eine lyrische Liste von fünfundsiebzig Büchern. Ich nenne nur diejenigen Dichter, von denen heute noch ein ganzer Band lebendig ist oder lebendig sein sollte, nicht diejenigen, die sich mit einem Platz in Blütenlesen be gnügen müssen^ Dabei rechne ich natürlich Balladentalente ohne weiteres ein, beschränke mich aber auf nicht mehr Lebende und unter den Lebenden auf solche, die das fünfzigste Jahr überschritten haben oder ihm ganz nahe sind. 1. Walther von der Vogelweide. — 2. Gerhardt. — 3. Klop- stock. — 4. Claudius. — 5. Hölty. — 6. Bürger. — 7. Goethe. — 8. Schiller. — 9. Hölderlin. — 10. Novalis. — 11. Bren tano. — 12. Arndt. — 13. Körner. — 14. Schenkendorf. — 15. Chamisso. — 16. Eichendorff. —17. Uhland. —18. Kerner. — 19. Schwab. — 20. Rückert. — 21. Platen. — 22. Wilhelm Müller. — 23. Heine. — 24. Hoffmann von Fallersleben. — 25. Droste-Hülshoff. — 26. Hebbel. — 27. Kopisch. — 28. Strachwitz. — 29. Freiligrath. — 30. Herwegh. — 31. Dingel stedt. — 32. Lenau. — 33. Grün. — 34. Zedlitz. — 35. Mosen. — 36. Pfau. — 37. Gilm. — 38. Seidl. — 39. Mörike. — 40. Fontane. — 41. Storm. — 42. Keller. — 43. Geibel. — 44. Heyse. — 45. Lingg. — 46. Grosse. — 47. Hopfen. — 48. Jensen. — 49. Scheffel. — 60. Saar. — 61. Bischer. — 62. I. G. Fischer. — 53. Gerok. — 64. Meyer. — 55. Greif. — 56. Busch. — 57. Nietzsche. — 58. Schönaich-Carolath. — 69. Puttkamer. — 60. Spitteler. — 61. Avenarius. — 62. Wil denbruch. — 63. Weigand. — 64. Isolde Kurz. — 65. Lilien cron. — 66. Falke. — 67. David. — 68. Dehmel. — 69. R. Huch. 70. Tielo. — 71. Hebel. — 72. Kobell. — 73. Groth. — 74. Brinckman. — 75. Stieler. Das Offerieren der „Gesuchten Bücher". n.'> In nur wenigen Berufszweigen dürften Fleih, Arbeits- freudigkeit und Pflichtgefühl so ausgeprägt und in so weit» gehendem Matze wie im Buchhandel vorhanden sein, und so wenig dankbare Arbeiten mit solcher Beharrlichkeit, so grohem Eifer ausgeführt werden, wie es das Offerieren der »Gesuchten Bücher« nach dem Börfenblatte ist. Denn zu den sich täglich wiederholenden, zeitraubenden, wenig einträglichen und - last not least — mit Geldausgaben verbundenen Berufs arbeiten gehört unstreitig gerade diese Arbeit, die schon in vor bereitendem Stadium einen geringen Erfolg verspricht und tatsächlich auch aufweist. Denn die Rubrik »Gesuchte Bücher« wird von so vielen Seiten gelesen, auch dort, wo man dies nicht einmal vermuten sollte. So beteiligen sich Bücher-Agen- ten, nicht mehr im Buchhandel stehende Interessenten u. a. am Wettbewerb und offerieren nach dem Börsenblatt. Wenn die Offerte das limitum nicht überschreitet, kann doch selten mehr als einer durch eine Bestellung belohnt werden, denn es han delt sich hierbei um einen Auftrag, der bereits vorliegt, oder aber um eine Lagerkomplettierung; um letztere in selteneren Fällen. Die allerbilligste Offerte wird — wenn es sich nicht ge rade um eine Information handelt, was häufig genug Vor kommen mag — berücksichtigt, die anderen dagegen werden aä acta gelegt und dieMühenvielerMenschen damit begraben. Wer ist also der Praktischere, derjenige, der prinzipiell immer billig anbietet und öfters Aufträge erhält, oder der, der einen guten Preis erzielen will, auf die günstige Gelegen heit wartend, dasselbe Buch immer wieder anbietet und end lich auch einmal eine Bestellung erhält? Naturgemäß der jenige, der immer billig offeriert und oft Aufträge, wenn auch mit kleinerem Nutzen, empfängt und ausführt. Denn der Anti quar, der sein auf Lager befindlich gewesenes Exemplar ver kauft hat, den Verkaufspreis nach dem Einkaufspreise be stimmte, bekommt für das zum zweitenmal bestellte Exemplar keinen höheren Betrag, als er im Katalog angezeigt war. Ein kleines Beispiel möge dies erläutern: Fürst, Forst- und Jagd lexikon, das im Einkäufe 2.50 kostet und dessen Verkaufs preis mit ^ 7.50 angesetzt war, wird aus dem Katalog be stellt. Auf Grund eines neuerlichen Auftrags wird das Buch im Börsenblatt gesucht, und Offerten auf ^ 12—, 10.—, die niedrigste mit g.—, laufen ein. Eine Bestellung ist so mit unmöglich, da sie statt Gewinn — Verlust bringen würde. Ich nehme aber vorweg an, datz für das bezeichnete, etwas veraltete Werk nicht mehr als 3.— allgemein bezahlt wer den. Da der Antiquar brutto 100"/° verdienen muß, und zwar auch dann, wenn er an die Konkurrenz liefert, so wäre mit einer Offerte von 6.— beiden Teilen gedient. Die nach dem Börsenblatt offerierende Firma hätte tatsächlich 1007° — der Gesuchsteller brutto 507° verdient. Das Sprichwort: »Allzu- "> I siehe Nr. 188.