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vtedakliouellei Teil. ^ 300, 28. Dezember 1916. werden, die über alle Dinge Auskunft gibt, die den Buchhandel angehen und berühren, so über Bllcherbettel, Belegexemplare, Zei tungen und Zeitschriften, Rezensenten, Illustratoren, Buchge- werbler, graphische Betriebe. Auch den Volksbildungsvereinen wird das Amt nähertreten müssen; es wird sestzustellen haben, wie der Absatz des Buches an diese Vereine zu erhöhen ist. Es wird Anregungen zu geben haben zur Gründung von öffentlichen Bibliotheken und der gleichen. Eine Frage, die den Buchhandel schon sehr häufig beschäftigt hat, ist die Gewinnung der »minderbemittelten Volkslreise« für das Buch. Gerade dieser Krieg hat gezeigt, wie lesehungrig diese Kreise sind, und wie es sich nur darum handelt, an sie heranzu kommen, um eine neue, gewaltige Schicht von Interessenten dem Buche zu gewinnen. Es müssen Mitte! und Wege gesucht werden, die unleugbar vorhandene Scheu — namentlich der Arbeiter — vor dem Betreten einer Buchhandlung zu überwinden. An« schließen kann sich daran der Versuch, die Kreis« wiederzugewin nen, die der Buchhandel bereits an Vereine, Gewerkschaften und Parteibuchhandlungen verloren hat. Es müssen die Ursachen ermittelt werden, die zu diesem Verlust geführt haben, und es mutz untersucht werden, wie der Verlust wieder einzubringen ist. Es ist nicht meine Absicht, hier weiter auf dieses Thema einzugehen. Ich weise nur auf meine schon mehrmals gemachte Anregung hin, sich zu spezialisieren. Auch der Verkehr mit der breiten Masse des Volkes erfordert besondere Vorkehrungen und eine besondere Art der Absatzgewinnung. Er bildet eine Spezialität für sich und mutz besonders gepflegt werden. Eine größere Bibliothek wird nach und nach angelegt wer den müssen. Doch wird die Bücherei der Geschäftsstelle vielleicht in Verbindung mit der Bibliothek des Börsenvereins vorläufig ausreichen. Mehr als je wird auch der Buchhandel auf die Fortbildung des Nachwuchses Bedacht zu nehmen haben. Die schönen Zeiten, wo die Aufnahme eines Lehrlings in eine Buchhandlung minde stens an das Einjährigenzeugnis geknüpft war und Primaner und Abiturienten nicht selten waren, scheint unwiederbringlich dahin zu sein. Auch der Buchhandel wird sich darauf einzurichten haben, Lehrlinge mit einem minderen Matz von Kenntnissen ein zustellen. Auch er wird das Wort »Dem Tüchtigen eine Gasse« sich zu eigen machen müssen. Er wird aber auch durch Gelegen heit zur Fortbildung den Tüchtigen die Möglichkeit geben müssen, wirklich nützliche Glieder des Buchhandels-Staates zu werden. Dies sind die großen Gesichtspunkte, die zum großen Teil schon in dem ersten Artikel in Nr. 189 aufgeführt sind. Der Plan ist gewaltig; aber ihn zu verwirklichen, ist auch des Schweißes der Edlen wert. Es ist auch gar nicht notwendig, vielleicht nicht einmal wünschenswert, daß dieser ganze Plan auf einmal ausge führt wird. Es ist viel besser, wenn das Amt sich organisch aus kleinen Anfängen nach und nach entwickelt. Grundlage des Gan zen ist die Statistik; denn nur sie kann uns zeigen, was wir haben, und was uns fehlt. Nur sie kann uns die Frage beant worten, wie diese gewaltige Arbeit, die ich im Vorstehenden ge zeichnet habe, zu bewältigen ist. Im Börsenblatt Nr. 200 hat Jacques Iolowicz einen Plan aufgestellt, wie er sich die Einrichtung des Amtes denkt. Freilich wird mancher einiges anders wünschen; aber es scheint mir, als ob dieser Plan immerhin als Grundlage einer Beratung dienen könnte. In diesem Sinne sei er dem einzuberufenden Ausschuß zur Erwägung empfohlen. Eine Frage habe ich bis zuletzt ausgespart: die Frage der Leitung. Sie ist eine der wichtigsten und am schwersten zu lösen. Wenn gleich bei Begründung des Amtes der Leiter den außer ordentlich schweren Pflichten seines Amtes nicht gewachsen ist, wird die ganze Maschine nicht in Gang kommen. In Nr. 193 spricht sich Otto Schramm dahin aus, daß zwei Leiter notwen dig sind: »1. ein Leiter der statistischen Abteilung, die die organisato rische Kraft für das ganze Unternehmen hergeben muß <Ge- schäftssiihrung und Organisation); 2. ein Leiter der Presseabteilung, federgewandt, literarisch, buchhändlerisch und journalistisch gebildet und erfahren«. I5S8 Zweifellos ist, daß es nicht allzu leicht sein wird, namentlich für die Leitung der statistischen Abteilung eine geeignete Kraft zu gewinnen. Nicht alle Statistiker werden dazu geeignet sein; namentlich die Fähigkeit der Organisation ist nicht vielen ge geben. Hoffen wir, daß der zu wählende Ausschuß erst einmal die Grundsätze feststem, in welcher Art das Amt ins Leben treten soll, und welche Leitung er für erforderlich hält: Die geeignete» Kräfte werden sich dann Wohl auch finden! Auslieferungskatalog der Firmen Ferdinand Hirt in Breslau, Ferdinand Hirt L Sohn in Leipzig, I. H. Bon's Verlag in Königs berg i. Pr., E. Morgenstern in Breslau. Mit ausführlichem Sachregister. Abgeschlossen am 1. Ok tober 1916. 8°. VI, 146 S. Als Manuskript für Buch händler gedruckt. Auch wenn der Verkauf von Schulbüchern, die den Hauptartikel der obigen Verlage bilden, durch den Krieg nur wenig beeinträchtigt wird, so muß es doch als ein Zeichen des Vertrauens auf unsere Gegenwart und Zukunst gelten, daß man vor der Herausgabe dieses bibliographischen Hilfsmittels nicht wegen der erhöhten Herstellungs preise zurückgeschreckt ist. Die zunehmende Vielgestaltigkeit des Schul büchermarktes — man denke nur an die verschiedenen Ausgaben mancher Lese- oder Ncalienbücher — bedeutet eine wesentliche Er schwerung der Bestellarbeit für den Buchhändler. Deshalb müssen alphabetische Nachschlagewerke mit genauer Angabe der Titel-Ans- l gaben, Laden-, Netto- und Barpreise sowie des Geivichts der Bücher als besondere Erleichterungen für diese zeitraubende Arbeit begrüßt werden, besonders dort, wo es sich um Schulbücherverlage größten Umfanges wie im vorliegenden Falle handelt. Neben diesen Vorzügen besitzt das Verzeichnis noch die Annehmlichkeit eines ausführlichen Sach registers, womit alle Anforderungen, die Sortimenter und Verleger (der letztere genießt den Vorteil genauerer und sachgemäßer Aus füllung der Bestellformulare) an ein solches bibliographisches Hilfs mittel stellen können.erfüllt sein dürften. Außerdem gibt der Katalog ein sehr gutes'Bild der vom Verlage geleistete« Gesamtarbeit auf pä dagogisch-wissenschaftlichem Gebiete, in der Gcschichts- und Literatur wissenschaft und anderen sich zwanglos angliedernden Wissens zweigen. Bearbeitung, Druck und Ausstattung des Verzeichnisses lassen nichts zu wünschen übrig. I». Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 18. bis 23. Dezember 1916. Vorhergehende Liste 1916, Nr. 295. * —In das Adreßbuch neu aufgenommeue Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung)'. — Dir. — Direkte Mitteilung. B e ck c r, N u d o l p h, L e i p z i g. Au Stelle des verstorbenen Rudolph August Becker sind zwei Kommanditistinneu in die Gesellschaft eingetreten. sH. 18./XII. 19164 Eckelmann , P., L Co., Leipzig. Der Inh. Joh. Paul Eckel mann ist verstorben. sDir.) Engelmann , Gustav , B e r l i n - S ch ö n e b e r g. Niederlassung jetzt Berlin-Friedenau. sH. 18./XII. 1916.) Fehrle L Sippe!, Soldan ' sche Buch-, Kunst- u. Musi- k a l i e n h a n d l u n g, N ü r u b c r g. Der Mitinh. Robert Fehrle ist 16./XII. 1916 ausgeschieden: Otto F. Sippe! ist alleiniger Inh. der Firma. sDir.) *Gülstoff's Verlag, Harald. B e r l i n - T e m p e l h o f, Borussiastr. 7. Gcgr. 1./IV. 1908. Leipziger Komm.: Schnur- Pfeil. fB. 2954 H i r t, F c r d i n a n d, Bresla u. Die Geschäftszeit ist durchgehend von 8 bis 4 Uhr. jB. 295.) Hirt, Ferdinand, L Sohn, Leipzig. Die Geschäftszeit ist jetzt durchgehend von 8 bis 4 Uhr. sB. 295.)